Wahrscheinlich
ist unsere Zukunft gar nicht so gefährdet wie sie von Apokalypse-Propheten und
Zukunfts-Gurus beschrieben wird. Die jetzt anstehende grüne Revolution
wird immense ökonomische, politische,
kulturelle und wissenschaftliche Energien freisetzen. Von Franz Alt.
Dafür sieben faktenbasierte
Beispiele:
Erstens: Vor 60 Jahren gab es in Malaysia
fast keine Schulen, kein Gymnasium und keine einzige Universität. Das damals
bettelarme Land setzte voll auf Bildung, ist heute ein Land mit einem der
höchsten Bildungsgrade der Welt und seine Wirtschaftskraft hat sich in dieser Zeit verhundertfacht.
Bildung ermöglicht unsere Potentialentfaltung. Malaysia kann überall werden.
Unsere menschlichen Potentiale sind so unerschöpflich wie die Sonnenenergie.
Zweitens: 1980 lebten noch 90% aller Chinesen
unter der absoluten Armutsgrenze von 1.90 Dollar am Tag, 2016 waren es noch
drei Prozent. Diese Fundamentalverwandlung
geschah in stark drei Jahrzehnten. Ich habe als Fernsehreporter und Referent
diese unglaubliche Transformation im Reich der Mitte miterlebt. China ist heute Weltmeister bei
Solar- und Windenergie.
Drittens: 1820 lebten global 90% der Menschen
unter der Armutsgrenze, heute 14%. Freilich: Im 18. Jahrhundert lebten eine
Milliarde Menschen auf der noch relativ leeren Erde, heute sind wir 7.6
Milliarden auf einer vollen Erde.
Viertens: Um 1955 bekam eine Frau weltweit im
Schnitt über sechs Kinder, heute im Schnitt zwischen zwei und drei.
Fünftens: Zwischen 1920 und 1970 starben 529
Menschen von 100.000 an Hunger, heute noch drei von 100.000 – 176mal weniger.
Sechstens: Vergleichen wir die ökonomische
Entwicklung Ägyptens mit Südkorea: Ägypten hat sich nach 1955 abgeschottet
gegenüber Ausländern, Südkorea hat sich geöffnet mit dem Ergebnis, dass es sich
zehnmal erfolgreicher entwickelt hat als Ägypten. Es lohnt sich grundsätzlich,
Flüchtlinge und Vertriebene aufzunehmen wie es Südkorea tat. Das gilt für viele
andere Länder auch. Westdeutschland hat nach 1945 zwölf Millionen
Ostflüchtlinge integriert, die mit den Westdeutschen zusammen das von der
ganzen Welt bestaunte Wirtschaftswunder organisiert haben.
Siebtens: Die radikale Reform der globalen
Energiesysteme ist nicht nur möglich, sie hat längst begonnen. Die Entwicklung
der Ökoenergien heute ist vergleichbar mit der des Mobiltelefons in den
Achtzigern. Damals sagte McKinsey im Auftrag des US-Telekommunikationskonzerns
AT&T voraus, dass es im Jahr 2.000 in den USA etwa 900.000 Handys geben
werde. Es waren tatsächlich 120-mal mehr.
Das heißt: eine neue Technologie taucht auf,
wird eine Zeit lang verlacht, dann bekämpft und – wumms! – hat sie sich ganz
rasch durchgesetzt. Die Welt kann bis 2030/2040 zu 100 Prozent erneuerbar sein.
2015 hat das
renommierte Fraunhofer-Institut Kilowattstunden-Preise für Solarstrom von zwei bis
vier Cent bis zum Jahr 2050 vorausgesagt. Schon 2017 war es in vielen Gegenden
der Welt so weit – zum Beispiel in Chile, Südindien und Zentralafrika. Eine
ähnliche Entwicklung halte ich bei Elektroautos und bei Speichertechnologien
für erneuerbare Energien für möglich. Einer der erfolgreichsten Solarforscher
der Welt, Professor Eicke Weber: „Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist
ein großes weltweites Konjunkturprogramm“.
Oder Tony
Seba, einer der wichtigsten Vordenker in Sachen saubere Energie und sauberer
Verkehr sowie Silicon-Valley-Unternehmer: „Die Welt wird sich verändern.
Radikal. Bis 2030.“ Diese
disruptiven – die alten Technologien rasch verdrängenden - Veränderungen vollziehen sich weit
schneller als selbst Zukunftsexperten vorausgesagt haben. Und wir können sagen:
Wir sind dabei gewesen.
Quelle Franz Alt 2017
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