Zwischen 2008 und 2016 nahm die Wertschöpfung des Umweltsektors
in der Schweiz von 16,3 auf 21,3 Milliarden Franken zu (+30%). Ihr Anteil am
Bruttoinlandprodukt (BIP) erhöhte sich dabei von 2,7% auf 3,2%. Die
Beschäftigung im Umweltsektor belief sich im Jahr 2016 auf 150 200
Vollzeitäquivalente (2008: 110 700), was 3,8% der Gesamtbeschäftigung
entspricht (2008: 3%). Diese Dynamik ist vor allem den Aktivitäten im
Zusammenhang mit Energiesparmassnahmen im Gebäudebau und der Erzeugung
erneuerbarer Energie zu verdanken. Diese ersten Schätzungen beruhen auf
der Umweltgesamtrechnung, die das Bundesamt für Statistik (BFS)
erarbeitet.
Der Umweltsektor umfasst Aktivitäten zur Herstellung von
Gütern bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen, die zum einen die
Umwelt vor Verschmutzung und sonstigen Beeinträchtigungen schützen und
zum anderen eine schonende Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen
begünstigen. Zwischen 2008 und 2016 sank die Wertschöpfung im Bereich
Umweltschutz von 7,3 auf 6,9 Milliarden Franken (-5%). Die Wertschöpfung
in der Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen stieg dagegen von 9
auf 14,4 Milliarden Franken (+59%). Die Zahl der Beschäftigten nahm beim
Umweltschutz von 56 200 auf 57 900 Vollzeitäquivalente zu (+3%), im
Bereich Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen kletterte sie von 54
500 auf 92 300 Vollzeitäquivalente (+70%).
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz verleihen dem Sektor Auftrieb
Zwischen 2008 und 2016 nahmen die Aktivitäten im Zusammenhang
mit der Erzeugung erneuerbarer Energie und der energetischen Sanierung
des Gebäudeparks, die Isolierarbeiten sowie den Bau von Gebäuden mit
niedrigem Energieverbrauch umfasst, stark zu. 2016 betrug ihre
Wertschöpfung 12,9 Milliarden Franken (+76% gegenüber 2008), die Anzahl
Beschäftigte belief sich auf 79 500 Vollzeitäquivalente (+89%).
Die Rückgewinnung von Wertstoffen aus Abfallströmen für deren
Wiederverwendung als Sekundärrohstoffe, dank der ein weiterer Abbau von
natürlichen Ressourcen vermieden werden kann, verbuchte im Jahr 2016
ein Beschäftigungsvolumen von 5100 Vollzeitäquivalenten und eine
Wertschöpfung in Höhe von 0,6 Milliarden Franken. Auf die nachhaltige
Forstwirtschaft entfielen im gleichen Jahr eine Wertschöpfung von knapp
0,4 Milliarden Franken und ein Beschäftigungsvolumen von 4200
Vollzeitäquivalenten.
Unterschiedliche Entwicklungen im Bereich Umweltschutz
Die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Abfall- und
Abwasserwirtschaft generierten im Jahr 2016 eine Wertschöpfung von 4,8
Milliarden Franken (-13% gegenüber 2008) bei einer Beschäftigung von 30
600 Vollzeitäquivalenten (-9%). Bei den restlichen Aktivitäten im
Bereich Umweltschutz war sowohl bei der Wertschöpfung als auch punkto
Beschäftigungszahlen ein Anstieg zu verzeichnen. Zu beobachten war dies
insbesondere bei den Aktivitäten im Bereich Boden- und Gewässerschutz,
die hauptsächlich dem Biolandbau zuzuschreiben sind. Hier wurde 2016
eine Wertschöpfung von 0,6 Milliarden Franken (+10%) registriert,
während sich die Anzahl Beschäftigte auf 14 100 Vollzeitäquivalente
(+11%) belief. Der Schutz der Artenvielfalt und der Landschaften
erwirtschaftete im Jahr 2016 eine Wertschöpfung von knapp 0,4 Milliarden
Franken (+81%) bei einem Beschäftigungsvolumen von 5400
Vollzeitäquivalenten (+92%). Im Bereich Luftreinhaltung und Klimaschutz
lag die Wertschöpfung im Jahr 2016 bei knapp 0,3 Milliarden Franken
(+22%), das Beschäftigungsvolumen betrug 1700 Vollzeitäquivalente (+6%).
Baugewerbe und Industrie stellen mehr als die Hälfte der Beschäftigten
Im Jahr 2016 wurden im Umweltsektor 60 800
Vollzeitäquivalente im Bauwesen (+81% gegenüber 2008), 21 100 im
Primärsektor (+14%), 19 900 in der Industrie (+13%), 16 800 in der
Branche Energie- und Wasserversorgung sowie Abfall- und
Abwasserwirtschaft (+22%), 14 300 in der öffentlichen Verwaltung (-2%)
sowie 14 700 in der Branche freiberufliche, wissenschaftliche und
technische Dienstleistungen (+48%) beschäftigt.
Über den Umweltsektor hinaus
Der öffentliche Verkehr und die integrierte
landwirtschaftliche Produktion sind auf internationaler Ebene vom
statistischen Perimeter des Umweltsektors ausgeschlossen. In der Schweiz
werden sie jedoch vor dem Hintergrund der «Grünen Wirtschaft» als
Cleantech-relevante Bereiche betrachtet. Unter Berücksichtigung dieser
beiden Bereiche erzielten die umweltbezogenen Aktivitäten im weiteren
Sinne 2016 eine Wertschöpfung von 30,8 Milliarden Franken (+28%
gegenüber 2008), was 4,7% des BIP entspricht. Das Beschäftigungsvolumen
betrug 211 200 Vollzeitäquivalente (+28%). Dies entspricht 5,3% der
Gesamtbeschäftigung.
Internationaler Vergleich
Die Ermittlung der wirtschaftlichen Bedeutung des
Umweltsektors befindet sich in der Schweiz wie auch in der Europäischen
Union, deren Mitgliedsländer Ende Dezember 2017 erstmals Daten an
Eurostat übermitteln müssen, im Endstadium der Entwicklungsphase.
Folglich werden in naher Zukunft zuverlässige internationale Vergleiche
möglich sein.
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