Im vergangenen Jahr ist nach dem jüngsten Bericht der Organisation die
Photovoltaik weltweit am stärksten gewachsen – sie übertraf alle anderen
Stromerzeugungsquellen. Bis 2022 sieht die IEA gerade die Photovoltaik,
aber auch die Windkraft auf einem starken Wachstumskurs bei zunehmend
wettbewerbsfähigen Preisen - wie die Solarplattform pv-magazine.de schreibt, dort heisst es u.a. weiter:
Solarmodule, weltweit und soweit das Auge reicht - Bild: Guntram Rehsche |
Der globale Photovoltaik-Zubau hat im Jahr
2016 alle Erwartungen übertroffen. Erstmals sei die Photovoltaik
stärker als alle anderen Energiequellen gewachsen, heißt es in dem am
Mittwoch veröffentlichten Bericht „Renewables 2017“ der Internationalen
Energieagentur (IEA). Die Photovoltaik habe sogar das Nettowachstum bei
der Kohle übertroffen. Getrieben von dem starken Photovoltaik-Zuwachs
hätten die Erneuerbaren insgesamt rund zwei Drittel aller neu
installierten Erzeugungskapazitäten im vergangenen Jahr ausgemacht.
Erneuerbaren-Anlagen mit etwa 165 Gigawatt seien ans Netz gegangen, so
die IEA.
Die Organisation erwartet auch für die kommenden Jahre ein weiteres starkes Wachstum. Bis 2022 könnten die Erneuerbaren-Kapazitäten um 43 Prozent steigen. „Wir erwarten, dass die Erneuerbaren um etwa 1000 Gigawatt bis 2022 wachsen, was etwa die Hälfte der derzeit installierten globalen Kapazitäten für die Kohleverstromung entspricht, die in 80 Jahren aufgebaut wurden“, so Fatih Birol, Direktor der IEA. „Wir sind Zeuge der Geburt einer neuen Ära für die Photovoltaik. Wir erwarten, dass die Photovoltaik-Kapazitäten schneller als die aller anderen Erneuerbaren-Technologien bis 2022 wachsen werden“, so Birol weiter.
Mit dem Ausbau werde auch der Beitrag der Erneuerbaren zur Stromerzeugung um mehr als ein Drittel auf mehr als 8000 Terawattstunden bis 2022 ansteigen – dies entspreche dem summierten Gesamtverbrauch von China, Indien und Deutschland. In fünf Jahren würden die Erneuerbaren damit einen Anteil von 30 Prozent an der Stromerzeugung erreichen – sechs Prozent mehr als 2016. Damit würde die Erneuerbaren-Erzeugung doppelt so schnell, wie die von Gas und Kohle zusammen ansteigen. Dennoch bleibe die Kohle die größte Erzeugungsquelle im Jahr 2022, doch die Erzeugungen könnten die Lücke in den kommenden Jahren fast zur Hälfte schließen.
Der Zubau von Photovoltaik und Windkraft war im vergangenen Jahr auch von weiter fallenden Preisen bei den Ausschreibungen weltweit begleitet. Die Kosten seien bis auf 3,0 Cent pro Kilowattstunde gesunken. Damit seien die Stromgestehungskosten für Photovoltaik und Windkraft bereits teilweise niedriger als aus neu gebauten Gas- und Kohlekraftwerken, heißt es bei der IEA weiter.
Die Organisation erwartet, dass China weiterhin das Zugpferd beim Erneuerbaren-Ausbau bleiben wird. Bis 2022 seien 360 Gigawatt an neu installierten Kapazitäten in diesem Bereich zu erwarten, was 40 Prozent des weltweiten Zubaus entspreche. Der Ausbau werde dabei vor allem durch die Luftverschmutzung im Land und die staatlichen Ziele getrieben. Dabei sei das Photovoltaik-Ausbauziel für 2020 bereits jetzt übertroffen worden. Als wichtigste Herausforderungen für den weiteren Zubau sieht die IEA die steigenden Kosten für die Förderung sowie die Netzintegration der Erneuerbaren-Anlagen.
Neben diesen Erwartungen hat die IEA auch Prognosen für den Fall entwickelt, dass Regierungen verschiedene Wachstumsschranken für die Erneuerbaren beseitigen. Damit könnte der Ausbau der Kapazitäten um weitere 30 Prozent bis 2022 gesteigert werden. Die Hoffnungen für einen noch stärkeren Ausbau würden vor allem durch die Entwicklung in Indien getrieben. Dort gebe es einen Schwenk, bei dem die finanzielle Gesundheit der Energiekonzerne und das Angehen der Netzintegration stärker in den Fokus rückten. Damit könnte sich die installierte Leistung bei erneuerbaren Energien bis 2022 mehr als verdoppeln, womit Indien dann auch die EU übertreffen könnte.
Trotz einiger Unsicherheiten geht die IEA davon aus, dass die USA der zweitstärkste Wachstumsmarkt für erneuerbare Energien bleiben. Dieser werde vor allem durch den Ausbau der Windkraft an Land und der Photovoltaik getrieben. Die ausstehenden Handelssanktionen und angekündigten Steuerreformen könnten allerdings auch zum Hemmnis werden und das Wachstum nicht ganz so hoch wie erwartet bis 2022 ausfallen lassen.
Für den Offgrid-Photovoltaik-Markt erwartet die IEA bis 2022, dass mehr als 3000 Megawatt bis 2022 bei gewerblichen und privaten Anwendungen sowie in Microgrids hinzukämen. Dabei spielten staatliche Elektrifizierungsprogramme ebenso eine Rolle wie private Initiativen. Die IEA erwartet, dass in den kommenden fünf Jahren fast 70 Millionen Menschen in Asien und Afrika so einen Zugang zu Strom erhalten werden.
Quelle: pv-magazine.de
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