Die Erfindung eines Ingenieurs aus der Nordwestschweiz könnte die
Energiebeschaffung revolutionieren. Das Solarprojekt PowerBlox soll zum
modular erweiterbaren "Kleinstkraftwerk für jedermann" werden. Die Idee
hat Potenzial: Sie wurde schon mit dem Axpo Energy
Award ausgezeichnet - ein Bericht der unabhängigen Basler Internetagentur OnlineReports.
Trotz dem oftmals
gewaltigen Überfluss an Sonnenenergie leiden in den südlichen Ländern
Millionen von Menschen an gänzlich fehlender oder völlig
unzuverlässiger Stromversorgung. Nachts fehlt das Licht, Maschinen
können nicht betrieben, Handys nicht aufgeladen werden. Allein in Afrika
haben zwei Drittel aller Menschen keine sichere oder überhaupt keine
Stromversorgung. Ohne Strom gibt es keinen Fortschritt, und der Graben
zwischen jenen, die Elektrizität haben und den Habenichtsen wird noch
breiter, noch tiefer. Ein unhaltbarer Zustand, sagte sich der in
Rheinfelden (AG) aufgewachsene 
Was aber bietet die PowerBlox genau? Der Energiewürfel besteht aus einem Solarmodul, mit dem der Strom erzeugt wird. Dieser wird in einer integrierten, langlebigen Batterie gespeichert, um dann beispielsweise in einer Hütte via elektronische
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Alessandro Medici, der während eines Jahrzehnts seit der Gründung 1996 für Webdesign und Informatik von OnlineReports zuständig war und an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz studiert hatte, will nun seinen Energiewürfel so rasch wie möglich zur Marktreife bringen. Dabei unterstützen ihn der Badener Architekt Reto Miloni und der Informatikspezialist Armand Martin. "Jetzt gehen wir voll in die Entwicklung", freute sich Medici heute auf Anfrage gegenüber OnlineReports. "Wir tragen ja seit gestern Abend auch eine Riesenverantwortung." Warum? Weil das PowerBlox-Team mit seinen technischen, marktorientierten und sozialpolitischen Argumenten die Energiespezialisten und Jurorinnen des Axpo Energy Award 2014 zu überzeugen wusste. Diese erkürten die "PowerBloxer" aus 300 Mitbewerbenden zum Siegerteam.
Der Preis für Start-ups an "Jungunternehmer mit innovativen Geschäftsideen" (Axpo) in der Energiebranche ist mit 50'000 Franken dotiert. Gemäss Medici sei das Interesse von Fachleuten an seiner Würfelkiste "enorm". Dieses dürfe "natürlich nicht enttäuscht werden", meinte der 46-jährige, in Laufenburg (AG) lebende Erfinder. Bis Ende 2016 soll der Energiewürfel marktreif sein, was noch enorme Anstrengungen voraussetze. Medici will auch aus ethischen Gründen keine Zeit verlieren. "Die Milliarden Menschen ohne Stromversorgung brauchen eine bezahlbare Energiequelle, die überall installiert werden kann." Einmal produziert, soll die Energiekiste zunächst in Kenia und Tansania eingesetzt werden, wo Medici bereits eine Solarfirma betreibt, die Dörfern, Lodges und Rangerposten hilft, auf Solarenergie umzustellen.
Allerdings hat PowerBlox, sollte es im Sinne seines Entwicklers produziert werden, noch ein weit grösseres Potenzial. Denn mobile Energie-Einheiten dieses ausbaubaren Kleinkalibers fehlen überall, sogar in den Alphütten. Auch hier könnten sie gebraucht werden. Überdies hat Medici bereits jetzt weitere wohl dankbare Abnehmer im Auge: Spitäler, Schulen oder Organisationen, die Flüchtlingslager unterhalten. Dass sein "Energiewürfel für jedermann" auch das Fundament der grossen Energiekonzerne in Entwickungsländern erschüttern könnte, ist dem Nordwestschweizer durchaus bewusst. Aber, gibt Medici zu bedenken: "In den Etagen der grossen Konzerne sitzen ja auch Leute, die weiter denken und der Dezentralisierung des Energiemarktes wohlwollend gegenüber stehen. Der beste Beweis ist doch nun auch dieser Preis, den wir gerade erhalten haben. Zudem bin ich überzeugt: Nur zusammen schaffen wir eine lebenswerte Zukunft!"
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