Das Jahr des letzten grossen schweizerisch-deutschen Solarkonzerns in Stichworten: Der Nettoumsatz stieg in 2022 auf CHF 147,2 Millionen (2021: CHF 39,9 Millionen). Daraus resultierte ein Ergebnis auf EBITDA-Stufe von CHF -34,6 Millionen und ein Nettoergebnis von CHF -69,9 Millionen. Der Bestand liquider Mittel betrug per Ende Jahr CHF 293,2 Millionen. Wachstumsstrategie
wird durch Erhöhung der Modul-Produktionskapazität in Goodyear, Arizona
(USA) fortgesetzt. Diese vergrössert sich durch Optimierungen von rund
1,6 auf rund 2 Gigawatt. Die
Zellproduktionskapazität in Deutschland wird entsprechend erhöht. Die Medienmitteilung:
Meyer Burger hat nun
beschlossen, die Kapazität der Modulfertigung in Goodyear (Arizona, USA)
von circa 1,6 GW auf circa 2 GW zu erhöhen. Möglich wird die
Produktivitätssteigerung der geplanten Glas-Glas-Fertigung um circa 25
Prozent durch die Optimierung der Fertigung auf Basis der bisher
gewonnenen Erfahrungen, wobei nur die nötige Erweiterung der
entsprechenden Zellkapazität in Thalheim (Stadt Bitterfeld-Wolfen,
Deutschland) nennenswerte Investitionen in neue Anlagen erfordert. Die
zusätzlich gewonnene jährliche Produktionsmenge wird im Rahmen neu
abgeschlossener Abnahmevereinbarungen ab 2025 über mehrere Jahre an zwei
namhafte Unternehmen verkauft. Die neuen Abnahmevereinbarungen lehnen
sich strukturell eng an das Muster der ersten Abnahmevereinbarung mit
dem US-Projektentwickler DESRI an. Darüberhinausgehend ist mit den neuen
Vereinbarungen die Finanzierung der Investitionen in die neuen Anlagen
durch entsprechende Vorauszahlungen der Kunden weitgehend abgedeckt.
Kennzahlen reflektieren die Ausweitungen der Aktivitäten
Die Ergebnisse des Finanzjahres 2022 spiegeln den Hochlauf der neuen
Fertigungen wider: Der konsolidierte Nettoumsatz stieg auf CHF 147,2
Millionen (2021: CHF 39,9 Millionen), wovon CHF 125,0 Millionen auf den
Verkauf von 250 Megawatt (MW) von Solarmodulen entfallen.
Mit
dem Hochfahren der Produktion erhöhte sich die Anzahl der
Mitarbeitenden, was zu einem Personalaufwand von CHF 68,0 Millionen
(2021: 60,4 Millionen) führte. Insgesamt stellte Meyer Burger rund 400
neue Mitarbeiter ein, hauptsächlich an den deutschen
Produktionsstandorten Thalheim und Freiberg. Das EBITDA lag bei
CHF -34,6 Millionen (2021: CHF -72,5 Millionen). Das EBIT lag bei CHF
-53,6 Millionen (2021: CHF -85,3) und das Nettoergebnis bei CHF -69,9
Millionen (2021: CHF -100,5 Millionen).
Wichtige Meilensteine erreicht
Die Premiummarke Meyer Burger wurde seit dem Verkaufsstart in 15
Ländern erfolgreich positioniert und attraktive Verkaufspreise konnten
durchgesetzt werden. Die stärksten Märkte sind die Schweiz, Deutschland,
Belgien, Italien; neue Märkte ab 2023 sind unter anderem Australien und
Grossbritannien. Insgesamt vertreibt Meyer Burger aktuell an circa 50
Grosshändler und hat mehr als tausend registrierte Installateure, welche
über das neue Meyer Burger Partner-Programm betreut werden.
Im Bereich
Forschung und Entwicklung wurden neue Produktionstechnologien und
entsprechende Maschinenentwicklungen vorangetrieben, welche teilweise
bereits beim laufenden Ausbau auf circa 3,4 GW Jahreskapazität
Verwendung finden werden. Die Umstellung auf grössere, sogenannte
M10-Waferformate insbesondere für Module für das Solarkraftwerksegment
wurde erfolgreich vorbereitet. Langlebigkeitsprüfungen an Testmodulen
mit Rückkontaktzellen der IBC-Heterojunction-Generation konnten eine
signifikante Reduktion der Degradation nachweisen. Bereits heute sind
Meyer Burger-Produkte führend in Sachen Langlebigkeit. Gemeinsam mit
einem Konsortium führender europäischer Forschungsinstitute trieb Meyer
Burger die Entwicklung von Tandem-Solartechnologie weiter voran.
Neue Produkt-Plattform
Meyer Burger hat eine neue einheitliche Produkt-Plattform entwickelt.
Diese basiert auf innovativen Glas-Glas-Modulen, die den derzeitigen
Glas-Folie-Modulen in Gewicht, Abmassen und Erscheinungsbild weitgehend
entsprechen. Die künftigen Module zeichnen sich durch eine noch höhere
Produktlebensdauer aus und reduzieren für Meyer Burger die operative
Komplexität in Fertigung, Logistik, Forschung und Entwicklung sowie
Administration. Infolge der geplanten Umstellung und aufgrund
anhaltender Lieferengpässe bei Industrieelektronik-Komponenten musste
das Produktionsziel 2023 Anfang März auf etwa 0,8 GW angepasst werden.
Ausblick
Mit nunmehr drei langfristigen Abnahmeverträgen im Segment
Solarkraftwerk stärkt Meyer Burger sein Geschäft in den USA, dies nicht
zuletzt auch aufgrund der derzeit im Vergleich zu Europa vorteilhafteren
industriepolitischen Unterstützung der Solarindustrie mit dem Inflation
Reduction Act (IRA).
Die EU-Kommission hat im März 2023
Konzepte zur Stärkung der Solarindustrie in Europa kommuniziert, deren
Implementierung auf Ebene der EU-Mitgliedsstaaten im zweiten Quartal zu
erwarten ist und sich positiv auf das Geschäft von Meyer Burger in
Europa auswirken könnte.
Der Jahresbericht 2022 ist unter folgendem Link zu finden:
https://www.meyerburger.com/de/investoren/berichte-publikationen
Quelle: meyerburger.com
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