An diesem Montag endet die verkürzte Vernehmlassung
zu den vom Bundesrat vorgesehenen Massnahmen im Fall einer
Strommangellage. Dabei werden mittels verschiedener Verordnungen
mögliche Handlungsoptionen wie Verbote von Anwendungen,
Kontingentierungen oder Netzabschaltungen skizziert. Die Schweizerische
Energie-Stiftung SES begrüsst die Festlegung der Handlungsspielräume im
Fall einer Strommangellage. Gleichzeitig kritisiert sie, dass der
Bundesrat Massnahmen im Bereich der flexiblen Stromverbrauchsreduktion
völlig ignoriert - hier die Stellungnahme im Wortlaut:
Konkret schlägt der Bundesrat im Fall
einer sich abzeichnenden Strommangellage als erste Massnahme dringliche
Sparappelle vor. Diese werden von mehrstufigen Einschränkungen und
Verboten gewisser Anwendungen komplementiert. In einer nächsten Stufe
sollen die Kontingentierung von Grossverbraucherinnen und lokale
Abschaltungen des Stromnetzes folgen.
Sparanreize aussen vor: Die SES erachtet einige der vorgeschlagenen Massnahmen als durchaus sinnvoll. In ihrer Stellungnahme
äussert sie jedoch ihr Unverständnis darüber, dass der Bundesrat
vorsieht, von Appellen zum freiwilligen Stromsparen direkt zu Verboten
und Einschränkungen zu springen. Denn es gäbe weitere Möglichkeiten zur
Reduktion des Stromverbrauchs oder zu seiner Verschiebung auf einen
unkritischen Zeitpunkt ohne Verbote. Léonore Hälg, Leiterin Fachbereich
erneuerbare Energien & Klima bei der SES, präzisiert: «Wir denken da
beispielsweise an finanzielle Anreize für die flexible Lastreduktion
oder Sparvereinbarungen mit energieintensiven Branchen. Beides war schon
vor einigen Monaten ein Thema in der Politik. Der Bundesrat hat in
diesem Bereich nichts getan.»
Die Flexibilisierung der
Stromnachfrage und ein spezifischer Markt für punktuelle
Nachfragereduktion, wie sie der Ständerat in der Herbstsession notabene
auf Vorschlag des Bundesrats im Stromversorgungsgesetz aufgenommen hat,
ist nicht nur für die kurzfristige Sicherstellung der Stromversorgung in
diesem Winter sinnvoll, sondern könnte auch mittel- und langfristig
einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung der Schweiz leisten.
Léonore Hälg dazu: «Auch mittelfristig bleibt die Sicherstellung der
Stromversorgung im Winter im Fokus. Instrumente zur flexiblen
Lastreduktion werden daher auch über diesen Winter hinaus eine wichtige
Rolle spielen. Dass der Bundesrat jetzt einerseits auf Verbote und
andererseits auf kurzfristige Erhöhung der Stromproduktion mit
Wasserreserve und dem fossilen Reservekraftwerk setzt, ist enttäuschend
und kurzsichtig.»
Quelle: Energie Stiftung
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