Leuthard betont im NZZ-Artikel, dass wir bei der Energiestrategie erst am Anfang stehen |
Doris Leuthard betont, die Energiestrategie sei nicht gescheitert, vielmehr erst am Anfang! Das vom Bund installierte Monitoring (siehe Solarmedia 16.12.21 > hier) hat in seiner vierten Ausgabe auch schon Erfolge aufgezeigt, in der Natur der Sache liegend aber natürlich auch weiterhin bestehende Mängel. Zu den Erfolgen zählt übrigens der Ausbau der Photovoltaik, der sich sehr wohl auf dem vorgesehenen Pfad bewegt. Schwierig ist etwa der Wegfall abgesicherter Stromimporte aus dem Ausland – vor allem im Winter, wenn ohne EU-Rahmenabkommen diese Importe auf der Kippe stehen.
Früher auf allen Kanälen, am 25.8.22 erstmals wieder ausführlich in der NZZ |
Ein Aspekt kommt in der Diskussion aus der Sicht von Solarmedia zu kurz – die Parallele zur Landwirtschaft. Das galt schon bei der Einspeisevergütung, die ein Entstehen der CH-Solarstrom-Produktion überhaupt erst in grösserem Stil ermöglichte (da lag der Vergleich etwa zur CH-Erdbeer- oder Tomatenproduktion nahe, die ohne Zollschutz in der Schweiz niemals konkurrenzfähig sind). Und so ist es auch im Energiesektor – Versorgungssicherheit braucht Schutz der hiesigen Produktion, macht sie aber eben vor allem auch möglich.
Aus dieser Sicht bleibt unverständlich warum viele Landwirte und vor allem die Exponenten der Landwirtschaft für den Energiesektor ähnliche Mechanismen ablehnen, die sie selbst für ihren eigenen Wirtschaftssektor reklamieren und über Jahrzehnte erfolgreich verfolgt haben. Und so besehen bekommt der Schulterschluss landwirtschaftlicher Organisationen mit anderen Wirtschaftsdachverbänden vielleicht erst seinen Sinn. Diese wollten wohl ein Abdriften des Agrarsektors ins linksgrüne Lager der Protagonisten der Erneuerbaren Energien verhindern. Landwirte und Landwirtinnen allerdings werden das Zukunftsversprechen etwa mit der so genannten Agro-Photovoltaik vielleicht doch erkennen – und in der Praxis sich zunehmend der Produktion von Solarstrom zuwenden.
Noch ein Nachtrag
zur Position von Alt-Bundesrätin Doris Leuthard: Sie vertritt die gut
begründete Meinung, dass eine völlige Energieautarkie der Schweiz unmöglich
sei. In dieser Beziehung sollte sich die Landwirtschaft ihrer eigenen Situation
erinnern. Auch sie versteht unter Ernährungssicherheit einen
Selbstversorgungsgrad von um die 60 Prozent. Würde dieser für den gesamten
Energiesektor errreicht (also nicht nur für Strom) wäre schon viel gewonnen.
Nur: Warum wollen das ein Imark, Köppel, Dettling, Somm, Rösti oder wie sie alle
heissen nicht?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen