Mittwoch, 31. August 2022

Sehr unterschiedliche Strompreis-Aufschläge

Nun ist es klar, auf Privathaushalte warten 2023 teilweise markante Preisaufschläge von über 40% - allerdings nicht in allen Gemeinden. Einige Stromanbieter haben offenbar ihre Hausaufgaben gemacht und die Stromversorgung, dank Eigenproduktion so gestaltet, dass sie weniger abhängig von Marktschwankungen ist.  

Jeweils per Ende August müssen die Schweizer Stromversorger der Regulierungsbehörde Elcom ihre Tarife für das Folgejahr melden. Worüber die Medien in den letzten Wochen heftig spekulierten, steht nun fest: Auf Privathaushalte warten 2023 teilweise markante Preisaufschläge, die sich jedoch nach Anbieter stark unterscheiden. Während grosse Stromversorger wie die Zürcher EWZ oder BKW keine Aufschläge beim Energiepreis machen, müssen beispielsweise Kunden des Stadtwerks Wetzikon mit einem Aufschlag von über 40 Prozent rechnen. Auch viele überregionale Stromversorger, wie die EKZ oder die CKW, schlagen bei den Strompreisen für Privathaushalte zwischen 25 und 30 Prozent auf.
 
Eigenproduktion dämpft die Preisexplosion
Der Strompreis der Grundversorgung setzt sich aus den drei Komponenten zusammen: Netz (ca. 50%), Energie (ca. 30%) und Abgaben (ca. 20%). Rekordhohe Strompreise am Markt sowie der Ukraine-Krieg wirken sich vor allem auf die Energiekosten aus. Die Höhe des gegenwärtigen Preisaufschlags hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: Anteil Eigenproduktion und Langfristigkeit der Verträge. Einerseits können jene Stromversorger diese Schwankungen besser abfedern, welche eigene Kraftwerke betreiben, und weniger Strom auf dem Markt einkaufen müssen. Andererseits profitieren Anbieter, welche noch vor der Krise zu guten Konditionen Strom mit langfristigen Verträgen eingekauft haben. Eine Umfrage des VSE vom Mai 2022 zeigt auf, dass vier von fünf EVU den Strom mehrheitlich auf dem Markt einkaufen und somit in erster Linie als Stromverteiler agieren. Diese können je nach Vertragsdauer und Konditionen die Preise im Moment noch tief halten. Das kann sich aber nach Auslaufen der Verträge schnell ändern.
 
Nachhaltige Stromproduktion kann Preislage stabilisieren
Private Haushalte können als sogenannt gefangene Kunden den lokalen Anbieter nicht wechseln. Teilweise erscheint es verlockend, jetzt auf etwas günstigere Graustromprodukte zu wechseln, welche einige Versorger anbieten. Aber gerade dieses Produkt kommt oft aus dem Ausland und trägt nichts zu einer langfristig sicheren, zahlbaren Schweizer Stromversorgung bei. Nur ein massiver Ausbau der günstigen Solar- und Windkraftwerke kann uns dauerhaft vor den Unsicherheiten des globalen Strommarktes schützen. Deshalb macht es weiterhin Sinn die lokalen Öko- und Grünstromprodukte zu kaufen und von seinem lokalen Anbieter einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien zu fordern. «Die Aufschläge der besseren Produkte liegen für eine Familie normalerweise unter 10 Franken pro Monat. Vor allem die Photovoltaik hat Potenzial für einen raschen Ausbau, aber auch Windenergie sollte besser genutzt werden.» sagt dazu myNewEnergy-Geschäftsleiterin Beatrice Jäggi.
 
Die Beispiele (siehe Download) beziehen sich auf einen 4-Personen-Haushalt (zwei Erwachsene, zwei Kinder) mit einem Verbrauch von 3470 kWh / Jahr. Alle Preise sind inkl. MWST und wurden dem Stromvergleich mynewenergy.ch entnommen.
 
Quelle: Über myNewEnergy - mynewenergy.ch
myNewEnergy betreibt einen nachhaltigen und umfassenden Strom-Vergleichsdienst. Neben dem Preis wird auch die Qualität der Produkte berücksichtigt. Neben dem Vergleichsdienst setzt es als Dienstleister auch diverse Projekte im Bereich nachhaltige Energieversorgung um, wie aktuell die Stromlandschaft Schweiz.

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