Freitag, 10. Juli 2020

Jobmotor Photovoltaik

Die Corona-Pandemie führt zu höherer Arbeitslosigkeit, wie die neuesten Arbeitslosen-Zahlen des Bundes bestätigen. Eine neue von der Schweizerischen Energie-Stiftung SES in Auftrag gegebene Studie der ZHAW Wädenswil zeigt, dass der Ausbau der Solarenergie hier Gegensteuer geben kann: Eine beherzte Solar-Offensive kann schweizweit 14'000 neue Arbeitsplätze schaffen. Und das in kurzer Zeit!
Mit der Energiestrategie 2050 hat die Schweizer Bevölkerung entschieden, bei der künftigen Energieversorgung auf mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu setzen. Der Ausbau von neuen erneuerbaren Energien harzt jedoch (siehe dazu auch «Energiestrategie 2050: Zwischenbilanz beim Ausbau erneuerbarer Energien» und «Solar- und Windenergieproduktion der Schweiz im europäischen Vergleich»). Dies anerkennt auch der Bundesrat, der Anfang April eine Revision des Energiegesetzes in die Vernehmlassung geschickt hat. Die SES hat dazu Stellung bezogen. Ein Fokus der Revision liegt auf der Solarenergie, die Potenziale wurden seit der Erarbeitung der Energiestrategie 2050 stark nach oben korrigiert. Seither hat die Corona-Pandemie jedoch zu einer wesentlichen Abkühlung der Wirtschaft geführt.

14'000 neue Arbeitsplätze: Eine neue Studie der ZHAW Wädenswil zeigt nun auf, wie viele neue Arbeitsplätze in der Schweiz durch den Ausbau der Photovoltaik geschaffen werden können. Jürg Rohrer, Studienautor und Leiter der Forschungsgruppe Erneuerbare Energien an der ZHAW, stellt fest: «Wenn wir die am einfachsten nutzbaren Flächen mit Solaranlagen bestücken, ergibt sich einen Bedarf von rund 14'000 zusätzlichen Arbeitsplätzen». Interessant: Das Arbeitspotenzial ist gemäss Studie rasch aktivierbar: 12'000 neue Stellen entstünden alleine in der Montage, wo die wichtigsten Grundlagen mit einer kurzen Anlehre von wenigen Tagen oder Wochen erlernt werden könnten. Weitere ca. 2'000 Stellen betreffen Fachplanerinnen und Fachplaner, wofür je nach Vorbildung eine etwa halbjährige Weiterbildung nötig ist.

Dreifachnutzen: Weil das neue Energiegesetz erst in einigen Jahren in Kraft treten wird, bräuchte es jedoch eine Übergangslösung, damit heute schon Investitionen ausgelöst und rasch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Felix Nipkow, Leiter Fachbereich erneuerbare Energien bei der SES erkennt einen Dreifachnutzen: «Jetzt in die Solarenergie zu investieren hilft mit, die Klimaziele zu erreichen, schafft neue Stellen und stärkt erst noch die Versorgungssicherheit im Strombereich». Hinsichtlich der Klimaziele stellt Jürg Rohrer fest: «Gegenüber dem heutigen Ausbautempo ist für die Erreichung von Netto Null bis 2050 eine Steigerung um mindestens den Faktor 4 nötig.»

» Download Studie (pdf)

Quelle: Schweizerische Energie-Stiftung

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1 Kommentar:

  1. Diese "Studie" hätte es nicht gebraucht. Und wieso denn noch den Weg über Wind- oder Solarenergie antreten, wieso betreiben wir nicht einfach Dynamos mit menschlicher Muskelkraft? Da könnten wir doch die gesamte Arbeitsbevölkerung rund um die Uhr beschäftigen - sagen wir einmal, diejenigen mit Kniearthrosen und anderen Krankheiten ausgenommen. Ich denke mit genügend ineffizienten Stromerzeugungsmethoden können 2/3 der Bevölkerung problemlos beschäftigt werden. Der restliche Drittel arbeitet in der staatlichen Verwaltung und im Gesundheitswesen.

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