Montag, 29. April 2019

Trends bei Sonnenhäusern

Sonnenhäuser mit Photovoltaik und solarstromgeregelter Wärmepumpe - das ist der Trend im Hausbau. Dabei erfüllt das Sonnenhaus-Konzept heute bereits die wichtigsten Anforderungen der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD), die Niedrigstenergiegebäude im Neubau ab 2021 zur Pflicht macht. Der Energiebedarf ist extrem niedrig, der geringe Restenergiebedarf wird in der Regel mit erneuerbaren Energien gedeckt. Sonnenhäuser zeichnen sich zudem durch den extrem niedrigen Primärenergiebedarf von etwa 10 kWh/(m²a) aus.

© Sonnenhaus-Institut e.V. |
Sonnenhaus 3D-Grafik (Schnittdarstellung)
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Das Sonnenhaus-Institut stellt auf der Fachmesse „The Smarter E“ vom 15. bis 17. Mai 2019 in München sein solares Bau- und Energiekonzept für hohe Autarkie bei Wärme, Strom und Mobilität vor. Kriterium für Sonnenhäuser ist, dass mindestens 50 Prozent des Wärmebedarfs für die Raumheizung und das warme Wasser solar gedeckt werden. Das ist entweder mit einer großen Photovoltaikanlage mit solarstromgeregelter Wärmepumpe oder mit einer großen Solarthermieanlage möglich. Mit der Kombination von Photovoltaik und Solarthermie, die sich immer mehr zum Standard bei Sonnenhäusern entwickelt, können sowohl in der Wärmeversorgung, als auch beim Strom und in der Elektromobilität hohe Autarkiegrade erreicht werden.

Auf der „größten energiewirtschaftlichen Plattform Europas“, als welche „The Smarter E“ mit ihren vier Fachmessen von den Veranstaltern bezeichnet wird, stellt das Kompetenznetzwerk für solares Bauen Trends bei Sonnenhäusern vor. So nimmt beispielsweise die Zahl an Sonnenhäusern mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpe deutlich zu. Mit einer speziellen Steuerung, die von Mitgliedern des Sonnenhaus-Instituts entwickelt wurde, kann der solare Deckungsgrad von mindestens 50 Prozent in der Wärmeversorgung erreicht werden. Im Einfamilienhaussektor werden immer häufiger Sonnenhäuser mit KfW Effizienzhaus 40 plus-Standard gebaut. Auch Sonnenhäuser mit moderner Smarthome-Technik gibt es bereits.

Außerdem findet das Sonnenhaus-Konzept immer häufiger in Mehrfamilienhäusern und im Geschosswohnungsbau Anwendung. Darunter sind Gebäude zu finden, bei denen nur Solarthermie installiert wird. Häufiger sind aber Mehrfamilienhäuser, bei denen Dächer und Fassaden für Solarthermie und Photovoltaik genutzt werden. Die Bewohner können so große Teile ihres Energiebedarfs für Wärme und Strom klimaschonend und kostensparend solar decken. Im Idealfall beladen sie auch die Akkus von Elektrofahrzeugen damit.

Aus dem Sonnenhaus-Konzept heraus ist das Geschäftsmodell „Pauschalmiete mit Energieflatrate“ dank großer Solarthermie- und Photovoltaikanlagen und entsprechender Energiespeicher entstanden. Es wird von Prof. Timo Leukefeld, Mitglied im Vorstand des Sonnenhaus-Instituts, weiterentwickelt und vorangetrieben. In Cottbus und Wilhelmshaven waren im Dezember drei solcher Mehrfamilienhäuser, die von Wohnungsgenossenschaften gebaut wurden, bezugsbereit. Erreicht werden solare Deckungsgrade von rund 70 Prozent in der Wärme- und Stromversorgung. Für dieses Jahr sind zehn Projekte in Planung, darunter Mehrfamilienhäuser und Quartiere in Großstädten.

Klassische Sonnenhäuser, bei denen große Solarthermieanlagen für die geforderte solare Deckung sorgen, werden nach wie vor gebaut. „Der Vorteil der Solarwärme besteht in den geringen spezifischen Speicherkosten und der Langlebigkeit von Wärmespeichern mit Wasser als Medium“, benennt Georg Dasch, 1. Vorsitzender des Sonnenhaus-Institut e.V., Vorteile dieses Konzeptes. „Wir stellen aber fest, dass Bauherren sowohl in der Wärme- als auch in der Stromversorgung größtmögliche Unabhängigkeit wollen. Wird auch noch Elektromobilität eingesetzt, ist das Sektorenkopplung, wie sie im Wohnungsbau zur Umsetzung der Energiewende dringend benötigt und gefordert wird.“

Quelle   Sonnenhaus Institut e.V. | 2019

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