Donnerstag, 4. Oktober 2018

Höhere Ölpreise beflügeln Solarenergie

Zu Beginn der Heizsaison sind die Heizölpreise noch einmal kräftig gestiegen. Allein in den letzten zwölf Monaten legten sie vor dem Hintergrund der angespannten Weltlage um fast ein Drittel zu. Entspannung ist derzeit nicht in Sicht. Neben der Verschärfung des Klimawandels Anlass genug für viele Eigenheimbesitzer, sich eine Solarheizung anzuschaffen oder die bestehenden Heizkessel mit Solarkollektoren nachzurüsten. Bei Haushalten und Fernwärmeanbietern verzeichnet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) derzeit ein wachsendes Interesse an der Solarenergie und stellt sich auf eine anziehende Nachfrage ein. Was für Deutschland gilt, ist auch für die Schweiz nicht falsch.

Bild: Guntram Rehsche
"Wer sich unabhängiger von steigenden Öl- und Gaspreisen machen möchte, modernisiert sein Heizsystem mit Hilfe der Solarenergie", sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. "Ein Vorteil von Solarheizungen ist, dass sie das ganze Jahr über nachgerüstet werden können und sehr flexibel mit anderen Wärmeerzeugern kombinierbar sind, egal, ob Gas, Öl, Photovoltaik, Biomasse oder Wärmepumpe. Heizkosten lassen sich so schnell reduzieren." Nach BSW-Angaben sind in Deutschland bereits über zwei Millionen Solarwärmeanlagen und über 1,6 Millionen Solarstromanlagen in Betrieb. 

Der Staat unterstützt im nördlichen Nachbarland den Umstieg auf eine Solarheizung in aller Regel mit mehreren tausend Euro Zuschuss. So werden beispielsweise vom Bundesamt für Wirtschaft (BAFA) für den Einsatz im Gebäudebestand solarthermische Anlagen zur Heizungsunterstützung je nach Größe mit 2.000 bis 5.600 Euro unterstützt. Im Neubau ist der Einbau einer EE-Heizung bereits Pflicht.
 
Solarheizungen nutzen die Energie der Sonne, um Wärme für die Warmwasserbereitung und die Raumheizung zu erzeugen. Im Zusammenspiel mit anderen Heizsystemen sorgen sie das gesamte Jahr zuverlässig und kostengünstig für klimafreundliche Wärme. In den Sommermonaten, in der Übergangszeit und auch an sonnigen Wintertagen können Solarwärmeanlagen den Wärmebedarf im Haushalt weitgehend decken, sodass kein Brennstoff verbraucht werden muss. Dank gut isolierter Wärmespeicher, die bei einer Heizungsmodernisierung zum Beispiel am Standort des alten Öltanks installiert werden können, steht die Solarwärme auch nachts zur Verfügung. 

Wie effizient Solarwärmeanlagen sind, zeigt das von Elektrogeräten bekannte Energielabel. "Wird eine bestehende Heizungsanlage mit einer Solarthermie-Anlage ergänzt, erreicht sie dadurch mindestens die grüne Kategorie A+", so Körnig. "Die Effizienzklasse für die Warmwasserbereitung kann mit Solarwärme sogar auf den Spitzenwert A+++ klettern." 

Handwerksbetriebe, die sich auf Solartechnik spezialisiert haben und bei der Beantragung der Fördermittel helfen, findet man auf www.solartechnikberater.de. Wie der Umstieg auf Solarwärme auch in der kalten Jahreszeit gelingt, zeigen der BSW-Kurzfilm "Heizen mit Sonne und Erdgas" auf Youtube (https://youtu.be/Xt2U9Cypnxc) und das Infoportal www.sonnigeheizung.de.

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