Zeitungs-Lektüre bringt mitunter Überraschungen - so
etwa beim Blick in die Weltwoche vom 22. August. Der englische Autor Pike
schrieb dabei über den Wandel der technologischen Welt hin zur künstlichen
Intelligenz. Und nach ausführlicher Darstellung dieses Wandels kommt er zum
Schluss, dass dieser eine Unmenge an Strom brauchen wird, Und dass dieser Strom
nur durch Solarenergie bereitgestellt werden kann. Diese hat sich in den
letzten Jahren um 90 % verbilligt, und in der Menge unglaublich ausgedehnt.
Atomenergie ist dazu hingegen viel zu unflexibel, zu teuer und zu zeitintensiv.
Danke Roger Köppel! Mein Kommentar: Damit können wir bereits einen zweiten neuen Megatrend
bezüglich Solarenergie in der letzten Zeit beobachten. Der erste ist die
notwendige Kühlung, die sich aufgrund der Erwärmung beim Klimawandel ergibt.
Und jetzt ist der energiepolitische Alltag hierzulande Wirklichkeit, Bundesrat
Albert Rösti hat am Mittwochnachmittag nach der Bundesratssitzung vor den
Medien bekannt gegeben, dass er wieder Atomkraftwerke bauen will - wie
auch immer. Der Bundesrat hatte seinerseits grünes Licht für dieses Vorhaben
gegeben. Demokratiepolitisch natürlich fragwürdig, energiepolitisch erst recht. Aber es stellt sich vor allem die Frage, was man nun dagegen unternehmen kann.
Ich meine, eine aktive Energiepolitik seitens der Basis wäre der beste
Weg: Jede und Jeder sollte in nützlicher
Frist für einen Zubau an erneuerbaren Energien sorgen, sei es auf dem eigenen
Dach, oder sei es durch Beteiligung an irgendwelchen Solar-Projekten wie auch
in einer der unterdessen zahlreichen Energiegenossenschaften, die es
unterdessen auch hierzulande gibt (siehe dazu SSES-Magazin «Erneuerbare Energien Nr.4 2024»). Gekoppelt muss das Ganze
sein mit Projekten der Speicherung, auch hier welcher Art auch immer. Motto: Wir können etwas tun gegen neue AKWs - packen wir es an mit Zubau und Speichern! Der Autor dieser Zeilen steuert seinerseits den Fortbestand dieses Blogs
«SolarMedia» bei. So quasi als PR-Begleitung: Arbeit gegen das nächste AKW!
Bestreiten, dass es eine Energiewende gibt,
kann man ja von mir aus. Das machte anfangs
August beispielsweise auch die NZZ, wie die notorischen
Energiewende-Skeptiker allenthalben. Aber damit ist die Tatsache nicht aus der
Welt geschaffen, dass es eine Energiewende braucht, um die klimatischen
Probleme der Welt-Gesellschaft eben aus dieser Welt zu schaffen. Abgesehen
davon wird wieder einmal ignoriert, was sich bereits abzeichnet. Und was selbst
in dem NZZ-Artikel oder auch in anderen Äusserungen etwa vom Wende-Skeptiker
Schlumpf immer wieder anklingt, dass die CO2-Emissionen derzeit wirklich
zurückgehen, was auf einen veränderten Energiemix hinweist - also darauf, dass
die Energiewende im Gange ist, auch ohne Atomkraft.
Zusammenfassung der Reaktion der Schweizerischen
Energie Stiftung SES: Der Bundesrat hat heute
die Eckwerte seiner Botschaft zur Atom-Initiative «Blackout stoppen»
präsentiert. Der beabsichtigte Gegenvorschlag, mit dem das AKW-Neubauverbot aus
dem Gesetz gestrichen werden soll, steht im scharfen Kontrast zum Willen der
Schweizer Bevölkerung. Diese hat sich mehrmals klar für sauberen, einheimischen
Strom aus Sonne-, Wind- und Wasserkraft ausgesprochen. Neue Atomkraftwerke
stehen in unmittelbarer Konkurrenz zu den Erneuerbaren und sabotieren deren
raschen und konsequenten Ausbau. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES
fordert den Bundesrat und das Parlament auf, diese Volksentscheide zu
respektieren.
Guntram Rehsche Solarmedia
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