2023 ist der Schweizer Stromverbrauch gegenüber dem Vorjahr um 1.7% oder rund 1.0 Terawattstunden (TWh) gesunken. Im gleichen Zeitraum hat die inländische Stromproduktion um 13.5% oder rund 8.5 TWh zugenommen. Das zeigen die Schätzungen zur Elektrizitätsbilanz des Bundesamts für Energie (BFE).
Die Schätzungen beruhen auf den definitiven statistischen Werten der Monate Januar bis Oktober 2023 (siehe hier unter «Gesamte Erzeugung und Abgabe elektrischer Energie in der Schweiz 2023») sowie auf Schätzungen für die Monate November und Dezember 2023. Die definitiven Werte der schweizerischen Elektrizitätsbilanz für das Jahr 2023 werden am 18. April 2024 publiziert, die vollständige Elektrizitätsstatistik 2023 (Jahrespublikation) am 14. Juni 2024.Der Stromendverbrauch der Schweiz (Endverbrauch = Landesverbrauch minus Netzverluste) lag 2023 gemäss der aktuellen Schätzung bei rund 56.1 TWh. Das sind 1.7% weniger als im Jahr 2022 (57.0 TWh). Deutlich weniger Strom als im Vorjahr wurde in den Monaten Januar, Februar und September 2023 verbraucht.
Mehr Inlandstromproduktion dank höherer Produktion der Wasserkraftwerke
Die inländische Stromerzeugung (Landeserzeugung) lag 2023 gemäss der aktuellen Schätzung bei rund 72.1 TWh. Das sind 13.5% oder rund 8.5 TWh mehr als im Jahr 2022 (63.5 TWh). Die Wasserkraftwerke produzierten 2023 deutlich mehr Elektrizität (total +21.7%) als in den entsprechenden Vorjahresquartalen. Die vier Kernkraftwerke der Schweiz erzeugten rund 1.0% mehr Elektrizität als im Vorjahr; die thermischen und erneuerbaren Stromproduktionsanlagen rund 15.2% mehr. Gemäss der aktuellen Schätzung stammten 2023 rund 56.6% des produzierten Stroms von Wasserkraftwerken (Laufkraftwerke 24.3%, Speicherkraftwerke 32.3%), 32.4% aus Kernkraftwerken und 11.0% aus thermischen und erneuerbaren Stromproduktionsanlagen. Die prozentualen Anteile der Wasserkraft und der thermischen und erneuerbaren Erzeugung sind im Vergleich zum Jahr 2022 gestiegen.
Stromausfuhrüberschuss im 2023
2023 ergibt sich ein Ausfuhrüberschuss (physikalische Einfuhr minus physikalische Ausfuhr) von rund 6.4 TWh (gegenüber einem Einfuhrüberschuss von rund 3.4 TWh im Jahr 2022).
Autor: Gerold Truniger, Fachexperte Analysen und Perspektiven Bundesamt für Energie BFE
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