Montag, 30. Januar 2012

Atomfreies Japan

In Japan hat der Stromkonzern Chugoku Electric Power heute seine letzten beiden Reaktoren in dem Atomkraftwerk (AKW) Shimane in der Stadt Matsue zur regulären Wartung heruntergefahren. Damit laufen aktuell nur noch drei der 54 Atomreaktoren, die bis zu der Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011 rund 30% des Strombedarfs des Landes gedeckt haben.

Die restlichen drei Meiler werden ebenfalls in Kürze zur Wartung abgeschaltet (im Bild das soeben herunter gefahrene AKW Shimane aus der Luft gesehen). Dies ist in Japan alle 13 Monate üblich. Damit wird das Land bis Ende April 2012 atomstromfrei sein. Über das Hochfahren der AKW wird neben mehreren nötigen Schritten auch ein staatlich angeordneter Stresstest entscheiden Zur Deckung des aktuellen Energiebedarfs wurden stillgelegte fossile Kraftwerke (Öl, Gas, Kohle) wieder angefahren. Japan liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der weltweit größten Ansammlung von Vulkanen. Das Potential an Geothermie zur Strom- und Wärmeerzeugung ist somit riesig. Das Landesinnere ist gebirgig und bietet gute Chancen für Wasserkraft. Die Insel verfügt zudem über eine extrem lange Küstenlinie, die sich für Windenergie eignet. Laut der Studie "Energy Rich Japan" von 2003 könnte das Land der aufgehenden Sonne zu 100% mit Erneuerbaren Energien versorgt werden. Derzeit decken sie lediglich 3,4% des Verbrauchs.

Die Dreifachkatastrophe aus Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe war die teuerste Naturkatastrophe der Geschichte. Sie hat dem Rückversicherer Munich Re zufolge 210 Milliarden Dollar an volkswirtschaftlichen Schäden verursacht, von denen 35-40 Milliarden versichert waren (die Kosten der Atomkatastrophe sind dabei noch gar nicht vollständig abzusehen). Die Katastrophe war damit beinahe so teuer, wie das gesamte bislang teuerste Katastrophenjahr der Geschichte, das Jahr 2005 mit einem Schadensvolumen von 220 Milliarden Dollar (vor allem aufgrund der Überschwemmung von New Orleans durch den Hurrikan Katrina). Das Gesamtjahr 2011 war mit 380 Milliarden Dollar Schäden das mit Abstand teuerste Katastrophenjahr der Geschichte.

Quelle: Agitano Wirtschaftsforum Mittelstand - (mb)

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