Freitag, 22. März 2024

Unglaubliche Geschichte


Der Präsident des Branchenverbands Swissolar
Jürg Grossen, hat eine genaue Vorstellung
von der künftigen Stromversorgung
(Bild: Screenshot)

Die diesjährige Fotovoltaik Tagung in Lausanne geht heute Freitag in die zweite Runde. Dieser Tag ist traditionellerweise eher technischen Aspekten gewidmet, weshalb es sich lohnt zurückzuschauen, was gestern stattgefunden hat (s.a. Siehe auch auf X unter Hashtag #pvtagung24).

Zuvorderst steht natürlich das Motto der Tagung! Ein erfreuliches Motto und ein Motto, für das man einen vor fünf oder erst recht vor zehn Jahren für verrückt gehalten hätte: Von einem Anteil von 10 % (schon das hat Bundesrat Rösti nach eigenem bekunden für unmöglich gehalten und er gratulierte den rund 1000 anwesenden Teilnehmerinnen zu einer ausserordentlichen Leistung) soll die Gesamtstromerzeugung weiterhin steigen, in einem unglaublichen Ausmass gar. So dass nun das 50 % Ziel ins Auge gefasst wird.

Man wird es kaum glauben, aber dies ist nicht unrealistisch, wenn die derzeitig eingeschlagene Richtung des Wachstums aufrecht erhalten werden kann. Es werden nicht einmal mehr Zuschläge von 40 % jährlich sein, die dazu nötig sind, sondern deren 10 bis 20 % kontinuierlich in den nächsten 10-20 Jahren - und die schweizerische Energiewirtschaft wird völlig anders aussehen. Nicht nur wird die solare Stromerzeugung dann gegen einen Anteil an der Gesamterzeugung von 50 % tendieren. Die Solar-Energie wird damit vor allem die wichtigste Stromerzeugungsart hierzulande, neben der traditionellen Wasser-Energie.

Ausser Rand und Band wird sich dann zumal die Atomkraft bewegen, nämlich um die Null % - eine nicht verwegene Aussage: In diesen Tagen hat eine deutsche Studie festgestellt, dass Atom-Energie eben keinesfalls in den nächsten 20 Jahren wieder zu einem wesentlichen Bestandteil der Stromerzeugung wird. Der Anteil der atomaren Stromerzeugung im Welt-Massstab ist ja übrigens auf die Hälfte des früheren Wertes von 17-18 % gesunken, mit weiterhin abnehmender Tendenz. Und auch in absoluten Zahlen ist es nicht verwegen anzunehmen, dass Atomstrom eben ausgedient hat, von einer Renaissance kann keine Rede sein. Daran ändert auch nicht die unverdrossene Absicht einiger politischer Kreise, ihr wieder zum Durchbruch zu verhelfen, auch in der Schweiz (Blackout-Initiative). 
 
Noch ein Blick auf andere Länder weltweit: Da zeigt sich, dass die Schweiz einerseits eben pro Kopf Zubau im Solar Bereich ausserordentlich für Fortschritte gemacht hat, diese aber auch in anderen Ländern zu verzeichnen sind. Zu nennen sind etwa Chile welches noch überhaupt keinen Solarstrom vor ein paar Jahren erzeugte und unterdessen zu einem wichtigen Erzeugerland geworden ist, oder auch Rumänien sowie die Niederlande und Belgien wie auch in Afrika das Kapland. Die Entwicklung ist also rundum erfolgreich hierzulande, aber wir sind bei weitem nicht die einzigen, die auf den solaren Entwicklungsweg eingeschränkt sind. Welche technischen Veränderungen das mit sich bringt, zeigt die heutige Photovoltaik-Tagung zweiter Teil - von der hier auch wieder berichtet werden soll.

Quellen:

Siehe auch #pvtagung24 auf Twitter

Copyright: Guntram Rehsche / Solarmedia 

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