Der Präsident des Branchenverbands Swissolar Jürg Grossen, hat eine genaue Vorstellung von der künftigen Stromversorgung (Bild: Screenshot) |
Die diesjährige Fotovoltaik Tagung in Lausanne geht heute Freitag
in die zweite Runde. Dieser Tag ist traditionellerweise eher technischen
Aspekten gewidmet, weshalb es sich lohnt zurückzuschauen, was gestern
stattgefunden hat (s.a. Siehe auch auf X unter Hashtag #pvtagung24).
Zuvorderst steht natürlich das Motto der Tagung! Ein erfreuliches Motto
und ein Motto, für das man einen vor fünf oder erst recht
vor zehn Jahren für verrückt gehalten hätte: Von einem Anteil von 10 %
(schon das hat Bundesrat Rösti nach eigenem bekunden für unmöglich
gehalten und er gratulierte den rund 1000 anwesenden Teilnehmerinnen zu
einer ausserordentlichen Leistung) soll die Gesamtstromerzeugung
weiterhin steigen, in einem unglaublichen Ausmass gar. So dass nun das
50 % Ziel ins Auge gefasst wird.
Man wird
es kaum glauben, aber dies ist nicht unrealistisch, wenn die derzeitig
eingeschlagene Richtung des Wachstums aufrecht erhalten werden kann. Es
werden nicht einmal mehr Zuschläge von 40 % jährlich sein, die dazu nötig
sind, sondern deren 10 bis 20 % kontinuierlich in den nächsten 10-20 Jahren - und die schweizerische Energiewirtschaft wird völlig anders aussehen.
Nicht nur wird die solare Stromerzeugung dann gegen einen Anteil an der
Gesamterzeugung von 50 % tendieren. Die Solar-Energie wird damit
vor allem die wichtigste Stromerzeugungsart hierzulande, neben der
traditionellen Wasser-Energie.
Ausser
Rand und Band wird sich dann zumal die Atomkraft bewegen, nämlich um die
Null % - eine nicht verwegene Aussage: In diesen Tagen hat eine
deutsche Studie festgestellt, dass Atom-Energie eben keinesfalls in den
nächsten 20 Jahren wieder zu einem wesentlichen Bestandteil der
Stromerzeugung wird. Der Anteil der atomaren Stromerzeugung im Welt-Massstab ist ja übrigens auf die Hälfte des früheren Wertes von 17-18 %
gesunken, mit weiterhin abnehmender Tendenz. Und auch in absoluten
Zahlen ist es nicht verwegen anzunehmen, dass Atomstrom eben ausgedient
hat, von einer Renaissance kann keine Rede sein. Daran ändert auch nicht die unverdrossene Absicht einiger
politischer Kreise, ihr wieder zum Durchbruch zu verhelfen, auch in der
Schweiz (Blackout-Initiative).
Noch ein Blick auf andere Länder
weltweit: Da zeigt sich, dass die Schweiz einerseits eben pro Kopf Zubau
im Solar Bereich ausserordentlich für Fortschritte gemacht hat, diese
aber auch in anderen Ländern zu verzeichnen sind. Zu nennen sind etwa
Chile welches noch überhaupt keinen Solarstrom vor ein paar Jahren
erzeugte und unterdessen zu einem wichtigen Erzeugerland geworden ist,
oder auch Rumänien sowie die Niederlande und Belgien wie auch in Afrika das Kapland. Die Entwicklung ist also rundum erfolgreich hierzulande, aber
wir sind bei weitem nicht die einzigen, die auf den solaren Entwicklungsweg
eingeschränkt sind. Welche technischen Veränderungen das mit sich
bringt, zeigt die heutige Photovoltaik-Tagung zweiter Teil - von der
hier auch wieder berichtet werden soll.
Quellen:
- Zu Südafrika: https://it-online.co.za/2024/03/14/sa-set-to-become-a-top-10-solar-pv-market-this-year/
- Zu Chile: https://www.solarserver.de/2021/06/08/solarthermie-kraftwerk-in-chile-mit-hilfe-des-bundesumweltministeriums-realisiert/?utm_source=newsletter&utm_campaign=newsletter
Siehe auch #pvtagung24 auf Twitter
Copyright: Guntram Rehsche / Solarmedia
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