Gemäss Verfassung muss sich der Bund für einen sparsamen Umgang mit
Energie einsetzen. Viele Gesetzesbestimmungen kurbeln den
Energieverbrauch jedoch an, statt ihn zu senken. Eine neue Studie im
Auftrag der Schweizerischen Energie-Stiftung SES hat 112 solcher
«Fehlanreize» identifiziert und sieben davon vertieft untersucht.
Die am Mittwoch publizierte Studie «Fehlanreize beim Energieverbrauch –
Analyse der Bundesgesetzgebung» des Beratungsbüros EBP im Auftrag der
SES zeigt eindrücklich auf, dass bei den energetischen Fehlanreizen in
der Bundesgesetzgebung ein grosser Handlungsbedarf besteht. Die Studie
präsentiert zudem konkrete Lösungsvorschläge mit grossem
Einsparpotenzial und positiver Gesamtwirkung.
Grosses Einsparpotenzial – zweistellige Anzahl Terawattstunden pro Jahr: Bereits das Einsparpotenzial bei sieben vertieft untersuchten
Fehlanreizen ist beträchtlich: es beträgt 9 bis 10 TWh pro Jahr oder
knapp 5 % des Schweizer Gesamtenergieverbrauchs. Über alle 112
Fehlanreize liegt das Einsparpotenzial noch weit höher: 40% davon haben
eine hohe bis sehr hohe Auswirkung auf den Energieverbrauch.
Thomas Wälchli, zuständiger Fachbereichsleiter bei der SES sieht viele
Vorteile für den Bund, wenn dieser solche Fehlanreize korrigiert: «Wenn
der Bund diese Fehlanreize, die zur Energieverschwendung führen,
konsequent abbaut, kann die Schweiz einfach viel Energie einsparen. Dazu
kommt: Der Bund spart Geld.
Die SES empfiehlt, dass
Bundesrat, Parlament und Bundesverwaltung jetzt die Bundesgesetzgebung
systematisch auf die Versorgungssicherheit, die Klimaschutzziele und das
Energiesparen ausrichten und die gewichtigen Fehlanreize rasch
korrigieren. Mit der Studie hat die SES die Grundlagen
umfassend zusammengetragen und die nötige Vorarbeit geleistet.
Abbildung: Energetische
Wirkung der 112 identifizierten Fehlanreize: 40% haben eine hohe oder
sehr hohe Auswirkung auf den Energieverbrauch (Energieverschwendung)
Die Studie «Fehlanreize beim Energieverbrauch – Analyse der Bundesgesetzgebung»
kann auf unserer Website heruntergeladen werden. Die Erarbeitung der
Studie wurde von der Stiftung Mercator Schweiz und der Hamasil Stiftung
finanziell unterstützt.
Quelle: SES
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