In
Deutschland wurden 2019 rund 805 Millionen Tonnen Treibhausgase
freigesetzt – rund 54 Millionen Tonnen oder 6,3 Prozent weniger als
2018. Das zeigt die vorläufige Treibhausgas-Bilanz des Umweltbundesamtes
(UBA). Damit setzt sich der positive Trend des Vorjahres auch 2019
fort.
Mit Ausnahme des globalen Krisenjahres 2009 ist die Minderung im Jahr 2019 der größte jährliche Rückgang seit 1990. Die größten Fortschritte gab es in der Energiewirtschaft. Gründe für diese Entwicklung sind die erfolgreiche Reform des europäischen Emissionshandels, der niedrige Gaspreis, der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie sowie die Abschaltung erster Kohlekraftwerksblöcke. Im Vergleich zu 1990 sanken die Emissionen in Deutschland um 35,7 Prozent. Bis 2030 will Deutschland seine Emissionen laut Klimaschutzgesetz um mindestens 55 Prozent mindern.
Mit Ausnahme des globalen Krisenjahres 2009 ist die Minderung im Jahr 2019 der größte jährliche Rückgang seit 1990. Die größten Fortschritte gab es in der Energiewirtschaft. Gründe für diese Entwicklung sind die erfolgreiche Reform des europäischen Emissionshandels, der niedrige Gaspreis, der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie sowie die Abschaltung erster Kohlekraftwerksblöcke. Im Vergleich zu 1990 sanken die Emissionen in Deutschland um 35,7 Prozent. Bis 2030 will Deutschland seine Emissionen laut Klimaschutzgesetz um mindestens 55 Prozent mindern.
Umweltbundesamts-Präsident
Dirk Messner zur Entwicklung: „Deutschland bewegt sich in die richtige Richtung hin zum
Klimaziel 2030. Das ist erfreulich. Wir wissen aber auch, dass wir uns
vor allem bei den erneuerbaren Energien auf den Lorbeeren der letzten 20
Jahre ausruhen. Wir müssen wieder deutlich mehr Windenergieanlagen
installieren, daran führt kein Weg vorbei, um Kohlestrom zu ersetzen,
der vom Netz geht. Und in anderen Branchen stagniert die Bewegung, wie
bei Gebäuden und Verkehr. Grundsätzlich sehe ich aber, dass Deutschland
seine Klimaziele schaffen kann. Und Deutschland kann auch noch mehr
schaffen, wenn wir die richtigen Weichen stellen und in allen Sektoren
die Möglichkeiten ausschöpfen.“
Für das Jahr 2019 verteilen sich die Treibhausgasemissionen wie folgt auf die Sektoren:
Die Energiewirtschaft erbringt den mit Abstand größten Minderungsbeitrag von fast 51 Mio. Tonnen CO2,
dies sind 16,7 Prozent weniger als 2018. Ein wesentlicher Faktor ist
der Einsatz von weniger emissionsintensiven Gas- statt Kohlekraftwerken.
Hier macht sich neben niedrigen Weltmarktpreisen für Gas vor allem die
erfolgreiche Reform des europäischen Emissionshandels bemerkbar, die zu
höheren CO2-Preisen geführt hat. So lag der Durchschnittspreis für eine Tonne CO2
2019 mit 24,65 € fast doppelt so hoch wie 2018. In der Folge war der
Betrieb von Kohlekraftwerken 2019 häufig teurer als der von
Gaskraftwerken. 2019 wurden Steinkohlekraftwerke mit insgesamt 3,5
Gigawatt Leistung stillgelegt oder in die Netzreserve überführt. Auch
die in die Sicherheitsbereitschaft übernommenen
Braunkohle-Kraftwerksblöcke im Oktober 2018 und im Oktober 2019 haben
zur Minderung beigetragen.
Ein weiterer
wesentlicher Treiber der Minderung ist der deutlich gestiegene Beitrag
der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion. Grund dafür ist
allerdings nicht in erster Linie der Bau neuer Anlagen, sondern ein
besonders wind- und sonnenreiches Wetter.
Im Sektor Industrie gehen die Emissionen gegenüber dem Vorjahr um über 7 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente
zurück (minus 3,7 Prozent). Zum großen Teil ist dieser Rückgang der
rückläufigen Brennstoffnutzung in den Industriefeuerungen und der
geringeren Stromerzeugung in den Industriekraftwerken zuzuordnen. Im
Bereich der Prozessemissionen sanken diese insbesondere in der
Stahlindustrie. In der mineralischen Industrie, wie auch in der
chemischen Industrie ergeben sich ebenfalls leichte Rückgänge der
Treibhausgasemissionen
Die Emissionen aus dem Gebäudebereich
stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5 Mio. Tonnen an (plus 4,4 %). Ein
wesentlicher Treiber des Emissionsanstiegs sind die gegenüber dem
Vorjahr deutlich gestiegenen Heizölabsätze. Das lag vor allem am Preis:
2019 war der Heizölpreis deutlich niedriger als 2018. Daneben spielte
auch die Witterung eine Rolle: Nach dem außergewöhnlich warmen Jahr 2018
war das Jahr 2019 in vielen Teilen Deutschlands wieder etwas kühler.
Die Treibhausgasemissionen des Verkehrs liegen mit 163,5 Mio. Tonnen CO2
auf einem leicht höheren Niveau als im Vorjahr (+1,2 Mio. Tonnen bzw.
+0,7 %). Zwar kamen sparsamere Fahrzeuge auf den Markt, gleichzeitig
nahm aber auch der Kfz-Bestand zu (+1,6%), so dass in Summe mehr Benzin
und Diesel verbraucht wurde.
Im Sektor Landwirtschaft gingen die Treibhausgasemissionen um 2,3 % auf 68,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zurück. Gründe dafür sind sinkende Tierbestände bei Rindern (-2,6 %) und bei Schweinen (-2,0 %) sowie ein um 10,3 % zurückgegangener Mineraldüngerverkauf. Die beobachtbaren Effekte können nach ersten Analysen zum einen auf die Folgen der sehr trockenen Witterung zurückzuführen sein (insb. Tierfuttermittelverfügbarkeit), zum anderen auf geringe Marktpreise und die Verschärfung der Düngeverordnung von 2017. Die Emissionen des Abfallsektors sanken gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mio. Tonnen bzw. um 4,7 %. Der Trend wird bestimmt durch die Emissionen der Abfalldeponierung, die um 5,9 % weiter zurückgingen. Bei den anderen Kategorien gibt es kaum Veränderungen.
Im Ergebnis
gingen bei allen Treibhausgasen die Emissionen zurück. Beim
dominierenden Kohlendioxid beträgt der Rückgang nahezu 50 Mio. Tonnen
(-6,6 %). Die Methangesamtemission gingen um 2,5 Mio. Tonnen (-4,7 %)
zurück. Lachgas lag bei nahezu minus 1,3 Mio. Tonnen (-3,5 %). Die
Gesamtheit der F-Gase sank um nahezu 0,3 Mio. Tonnen.
Die genauen Zahlen finden sich unter:
https://www.umweltbundesamt.de/dokument/trendtabelle-sektoren-vorlaeufige-thg-daten-2019
Grafiken Sie unter:
https://www.umweltbundesamt.de/galerie/entwicklung-der-treibhausgasemissionen-in-2019
Die Dokumentation zur Berechnungsmethode finden Sie unter:
https://www.umweltbundesamt.de/dokument/dokumentation-berechnungsmethode-vorlaeufige-thg
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