Am Dienstag hat an der Hochschule für Technik Rapperswil die 7. Nationale Solarwärme-Tagung
stattgefunden. Der Fokus der Tagung lag auf den Zukunftsmöglichkeiten
der Solarwärme im Bereich der intelligenten Verbindung zu anderen
Technologien der Energieversorgung im Gebäude.
Eine Ausnahme der diesjährigen Solarwärme-Tagung war die parallele Durchführung mit der 12. Eurosun Konferenz, die dieses
Jahr in der Schweiz stattfinden konnte. Diese internationale Konferenz
für Gebäude und Industrie bietet Wissenschaftlern, Ingenieuren,
Architekten und Vertretern aus Industrie und Wirtschaft ein Forum, um
ihre neuesten Erkenntnisse, Entwicklungen und Perspektiven vorzustellen
und zu diskutieren.
Während
am Vormittag die hochkarätigen internationalen Referenten der EuroSun
zum Thema Solarenergie für Gebäude und Industrie vortrugen, stand am
Nachmittag die Schweiz im Vordergrund: Wie entwickelt sich der Schweizer
Markt hin zu Stabilität und was sind die Wachstumschancen durch
Anpassung der politischen Rahmenbedingungen und das Aufzeigen guter
Praxisbeispiele? Bei den Vorträgen stachen aus Sicht des Autors vor
allem folgende hervor:
Stefan Batzli, Geschäftsführer der AEE Suisse
(siehe Bild) stellte die neu in Leben gerufenen «Wärmeinitiative Schweiz» vor, die
sich den Umbau der Schweizer Wärmeversorgung hin zu mehr erneuerbaren
Energien als Ziel gesetzt hat. Im Vergleich zum Strom, der in der
Schweiz bereits zu 60% erneuerbar ist , sind es bei der Wärme nur etwa
20%. Bis 2050 sollen gemäss der Vision der Initiative «bis 2050 die
Energie für die Bereitstellung von Wärme und Kälte in Haushalten,
Betrieben, öffentlichen Gebäuden und der Industrie zu 100 Prozent aus
erneuerbaren Energien stammen».
David Stickelberger, Geschäftsführer Swissolar, zeigte in seiner Marktanalyse auf, dass sich der Markt 2017 gegenüber dem Vorjahr stabilisiert hat und
insbesondere im Bereich der Warmwassererzeugung in Mehrfamilienhäusern
ein Wachstum zu verzeichnen war. Seitens der politischen
Rahmenbedingungen ist positiv zu vermerken, dass seit 2018 zwei weitere
Kantone von nun insgesamt 23 Kantonen die Solarwärme fördern (Ausnahme
AG, ZG und ZH). Grosse Hoffnung setzt die Branche auf die Umsetzung der
genannten «Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich 2014» in den Energiegesetzen, die nun langsam Fahrt aufnimmt.
Der Vortrag des Geschäftsführers des österreichischen Solarwärmeverbands «Austria Solar»,
Roger Hackstock, zeigte die Entwicklungsmöglichkeiten der Solarwärme
auf. In Österreich ist ein Trend zu Grossanlagen bei Betrieben und
Wärmenetzen sowie zur schlauen Kombination von Wärmepumpen, Photovoltaik
und Solarwärme zu beobachten. Ebenfalls attraktiv sind Beispiele von
Gebäuden mit einer grossen bis zu hundertprozentigen Deckung des Wärmebedarfs durch Solarenergie.
Die Folien der Vorträge können hier heruntergeladen werden.
Quelle: Wieland Hintz, Fachspezialist Erneuerbare Energien, BFE
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