In Deutschland sind immer mehr Steckersolargeräte (sog. „Balkonkraftwerke“) in Betrieb. Noch im Juni dürfte bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) die Marke von einer Million registrierten Steckersolargeräten erreicht werden. Das ergab eine aktuelle Schätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft auf Basis von BNetzA-Daten. Der Verband geht davon aus, dass die Millionen-Marke inzwischen überschritten wurde, da zahlreiche Nachmeldungen erfahrungsgemäß erst mit einigen Wochen Zeitverzug bei der BNetzA eingehen.
| Seltener in der Schweiz, aber teils prägnant wie hier in Zürich bei Bucheggplatz (hier aber eine Gesamtanlage ohne individuelle Steckerlösung) Bild: Guntram Rehsche |
Steckersolargeräte sind vor allem für Mieter:innen und Wohnungseigentümer:innen in Mehrfamilienhäusern eine sinnvolle und niederschwellige Möglichkeit, einen Teil ihres Strombedarfs kostengünstig selbst zu decken und damit ihre Stromrechnung spürbar zu entlasten. Die Investition in ein Steckersolargerät amortisiert sich in der Regel schon innerhalb weniger Jahre. Die Bundesregierung hatte in den letzten Jahren die Nutzung von Steckersolargeräten deutlich vereinfacht, unter anderem mittels einer Erlaubnispflicht durch Vermieter und Wohnungseigentümer.
Verbraucher-Hinweise: Steckersolargeräte unterscheiden sich von klassischen Photovoltaikanlagen insbesondere dadurch, dass die Leistung der Solarmodule und die Anschlussleistung des Wechselrichters (AC-Leistung) so begrenzt ist, dass eine Gefährdung der vorhandenen Elektroinstallation und damit ihrer Betreiber praktisch auszuschließen ist. Die Modulleistung eines Steckersolargeräts darf in Deutschland maximal 2.000 Watt und die Anschlussleistung nach VDE-Normenentwurf maximal 800 Watt Wechselstromleistung betragen. Eine Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur ist innerhalb eines Monats Pflicht. Nur Geräte ohne Batteriespeicher gelten als Steckersolargeräte. Systeme mit Speicher müssen hingegen zurzeit noch von einer Elektrofachkraft installiert und zusätzlich auch beim Netzbetreiber angemeldet werden.
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