Donnerstag, 10. April 2025

Deutschlands endgültige Absage an Atom

Wenn einem aus umweltpolitischer Sicht sonst nicht danach zumute ist, so bringt der deutsche Koalitionsvertrag mindestens eine gute Nachricht: die stillgelegten deutschen Atomkraftwerke stehen nicht mehr zur Disposition, von einer Überprüfung ebendieser Stilllegung ist im Vertrag keinerlei Rede. Damit dürfte das Thema Atom in Deutschland abgehakt sein (wenn auch noch mit der Kernfusion geliebäugelt wird). 

Auch NZZ vom 10.4.25 hält fest:
«Keine AKW im Koalitionsvertrag»
Die Absage an eine Wiederbelebung der Atomenergie in Deutschland ist auch ein Wegweiser für die Schweizer Diskussion, dass es nämlich wirklich ohne geht und dass das Technologieverbot aufrecht erhalten bleiben kann, ohne die künftige Entwicklung im volkswirtschaftlicher Hinsicht zu schädigen. Weil die Medien das nicht gebührend würdigen, habe ich mal die KI angefragt, die zu diesem Thema folgende bemerkenswerte Äusserungen bringt:

«Der neue deutsche Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU/CSU, der am 9. April 2025 vorgestellt wurde, enthält tatsächlich keine expliziten Bestimmungen zur Wiederinbetriebnahme abgestellter Atomkraftwerke. Der energiepolitische Teil des Vertrags konzentriert sich primär auf andere Maßnahmen, wie den Ausbau erneuerbarer Energien, die Sicherung der Energieversorgung und die Förderung von Wasserstofftechnologien. Ein Wiedereinstieg in die Atomkraft wird nicht ausdrücklich erwähnt, was darauf hindeutet, dass der Atomausstieg, wie er 2023 abgeschlossen wurde, bestehen bleibt und keine Reaktivierung geplant ist.
 
Dies steht im Einklang mit der langjährigen energiepolitischen Ausrichtung Deutschlands, die nach der Fukushima-Katastrophe 2011 und dem darauffolgenden Konsens zum Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 (mit einer kurzen Verlängerung bis April 2023) festgelegt wurde. Zwar hatte die Union im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen gelegentlich die Idee einer Prüfung der Wiederinbetriebnahme ins Spiel gebracht, doch scheint dies im finalen Dokument keine Aufnahme gefunden zu haben. Stattdessen wird der Fokus auf alternative Energiezukunftsstrategien gelegt, ohne die Atomkraft als Option hervorzuheben.
 
Zusammenfassend: Nein, der Koalitionsvertrag enthält keine Bestimmungen zur Wiederinbetriebnahme abgestellter Atomkraftwerke.»
 
Quelle:  Text Grok (KI von X) & Solarmedia

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Mittwoch, 9. April 2025

Energiezukunft gehört den Erneuerbaren und nicht der Kernkraft

Der Bundesvorstand der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES hat ein Positionspapier zum Thema Kernkraft verabschiedet. Damit möchte die SSES die wiederbegonnene Diskussion um AKW faktenbasiert unterstützen. Im Positionspapier zeigt die SSES auf, dass AKW unwirtschaftlich sind, mit einem dezentralen System mit erneuerbaren Energien unvereinbar sind, massive Sicherheitsrisiken bergen und nicht zuletzt der Umwelt schaden und kommenden Generationen gefährliche Abfälle hinterlassen. Statt die Tür für neue AKW zu öffnen, soll der Bund stabile Bedingungen für die Solarenergie schaffen.

Die so genannte «Blackout-Initiative» hat die Debatte um die Kernkraft in der Schweiz wieder lanciert. Statt den von der Bevölkerung mehrfach deutlich bestätigten Kurs in Richtung Atomausstieg und Energiewende fortzusetzen, möchten der Bundesrat und der zuständige Energieminister Albert Rösti eine Kehrtwende. Die Antwort auf die Initiative hätte nicht ein Gegenvorschlag, sondern die klare Ablehnung sein müssen. Mit dem Vorwand der Technologieneutralität startet der Bundesrat den Kampf gegen die erneuerbaren Energien. Die SSES hat sich im Rahmen der Vernehmlassung gegen die Pläne des Bundesrats geäussert.

 

AKW bremsen erneuerbare Technologien
AKW lassen sich nur sehr begrenzt in der Leistung regulieren. Sie produzieren auch dann Strom, wenn er nicht gebraucht wird, zum Beispiel nachts oder im Sommer. 40 bis 50 Prozent der Produktion ist Sommerstrom, für den es keinen zusätzlichen Bedarf gibt. Das Energiesystem der Gegenwart und der Zukunft basiert auf dynamischer Produktion und Verbrauch. Bandlastkraftwerke können diese Schwankungen nicht ausgleichen. Im Gegenteil: durch die unflexible Stromproduktion stehen AKW den erneuerbaren Energien im Weg, weil sie das Netz verstopfen.

 

Volkswirtschaftliche Risiken
Das SSES-Positionspapier zeigt zudem auf, dass sämtliche in der westlichen Welt neu gebauten AKW Stromgestehungskosten von ca. 15-17 Rp/kWh haben. Versicherungen und Entsorgung sind dabei nicht berücksichtigt. Im Vergleich dazu liegen die Gestehungskosten der Erneuerbaren bei nur 4-10 Rp/kWh, inkl. Versicherung und Entsorgung. Zudem ist 50 Prozent des produzierten AKW-Stroms Nachtstrom, der an der Börse nur mit grossen Verlusten verkauft werden kann. Wenn der Bundesrat jetzt neue AKW verspricht, dann wird dies nur mit teuren, langfristigen Subventionen möglich sein. Diese Gelder würden dann der Förderung der Erneuerbaren fehlen.

 

Umweltschädlich und Last für kommende Generationen
Die Umweltverschmutzung beginnt bereits beim Abbau von Uran. Dabei fallen Unmengen Deponieabfälle in fester und flüssiger Form an, welche grösstenteils radioaktiv sind. Das Roh-Uran wird für die Anreicherung weiterverarbeitet. Dabei wird unter anderem durch Gaszentrifugen oder die sehr energieaufwändige Gasdiffusion Uran-235 von Uran-238 getrennt, wobei abgereichertes Uran als Abfallprodukt anfällt und teilweise militärisch weiterverwendet wird. Nicht nur bei den direkten Abfällen aus den Kernkraftwerken, sondern auch bei der Brennelementherstellung fallen radioaktive Abfälle an, für welche keine Lager existieren und für die es immer noch keine funktionierende Entsorgungslösung gibt. 

 

Neue Kernkrafttechnologien schaffen neue Probleme
Viele Konzepte für neue AKW wurden bereits in den 1980er-Jahren entwickelt und getestet und scheiterten aufgrund technischer Probleme. Herausforderungen, wie die Reaktivität von Natrium, hohe Kühlmitteltemperaturen und Korrosionsprobleme, bestehen auch bei den geplanten Generation-IV-Reaktoren weiterhin und sind bis dato ungelöst. Die zunehmende Komplexität schafft neue Probleme. Und selbst wenn neue AKW mit der bestehenden Technologie gebaut würden, würden bis zur Inbetriebnahme realistisch 15-25 Jahre vergehen. So lange kann das Klima nicht warten.
 

Sonntag, 6. April 2025

Mit Solartiteln geht es weiter bergab...


 
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Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu
  
 Quelle: oeko-invest.net
 
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Mittwoch, 2. April 2025

Viele Farbtupfer am 2.Tag der PV-Tagung

Der zweite Tag der 23.PV-Tagung steht im Zeichen der Farbe - die immer mehr Einzug hält bei den verschiedensten Solaranlagen - hier eine Bildauswahl (Vergrössern mit Klick auf Bilder und mehr Info über swissolar.ch):

 











 Auswahl & Screenshots: Solarmedia - Vergrössern mit Klick auf Bilder

Siehe auch: Solarmedia vom 1.4.25: PV-Tagung läuft

 Über Swissolar
Swissolar ist der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie. Er vertritt die Interessen von rund 1300 Verbandsmitgliedern mit über 11’000 Arbeitsplätzen in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden.

Die Sonne liefert der Schweiz jährlich 200-mal mehr Energie als wir brauchen. 2024 lieferte Photovoltaik rund 11 % des in der Schweiz verbrauchten Stroms. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein. Strom und Wärme von der Sonne nehmen dabei eine zentrale Stellung ein. Mehr Infos: www.swissolar.ch

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Dienstag, 1. April 2025

PV-Tagung 2025 läuft


Eine Grafik zieht sich wie ein roter Faden durch
die diesjährige Photovoltaik-Tagung: das rasante
Wachstum der letzten Jahre - vor dem nun zu
erwartenden zwischenzeitlichen Einbruch (Bildmitte) -
Bild: Screenshot Guntram Rehsche

Heute Dienstag und morgen findet im Kursaal Bern zum 23. Mal die Schweizer Photovoltaik-Tagung mit einer neuen Rekord-Teilnehmerzahl statt. Im Zentrum steht die Frage, wie der weiterhin starke Ausbau der Photovoltaik unter den veränderten Rahmenbedingungen des neuen Stromgesetzes gelingt. Im laufenden Jahr wird Solarstrom bereits rund 14 % des Strombedarfs liefern, was vor wenigen Jahren nicht vorstellbar war. Zur Erreichung der gesetzlichen Ziele muss die jährliche Solarstromproduktion innerhalb von 10 Jahren um mehr als den Faktor 3 gesteigert werden. Das Ausbautempo darf dafür nicht nachlassen. Trotz aktuell schwächerer Nachfrage zeigt sich die Branche überzeugt, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass die gesamte Strom- und Solarbranche die aktuellen Herausforderungen gemeinsam anpackt.

Auch dieses Jahr stösst die Schweizer Photovoltaik-Tagung mit einer erneuten Rekordteilnahme von rund 1100 Teilnehmenden auf grosses Interesse. Ein vielfältiges Vortragsprogramm während 2 Tagen wird ergänzt durch eine Ausstellung von 55 Unternehmen und eine wissenschaftliche Poster-Ausstellung. 
 
Photovoltaik mit neuen Rahmenbedingungen 
Schon in wenigen Jahren wird die Solarenergie in fast allen Ländern der Welt die günstigste Energietechnologie sein, wie Rutger Schlatmann vom Helmholtz Zentrum Berlin in seiner Keynote aufzeigt. Mit einem geschätzten Anteil von 14 % am Stromverbrauch des laufenden Jahres ist Solarenergie auch in der Schweiz unverzichtbar geworden. Sie muss nun noch besser ins Energiesystem integriert werden, primär durch eine bessere Abstimmung von Produktion und Verbrauch. Das neue Stromgesetz schafft dafür die Voraussetzungen, einerseits durch Nachbarschafts-Strommodelle, andererseits durch Flexibilitätsregelungen für die Verteilnetzbetreiber. 
 
Solar- und Strombranche: Gemeinsam vorgehen
In einem gemeinsamen Vortrag zeigen Nationalrätin Gabriela Suter (Vizepräsidentin Swissolar) und Jürg Grossen (Präsident Swissolar) auf, unter welchen Voraussetzungen der weitere Photovoltaikausbau gelingt. Suter appelliert, den eingeschlagenen und von der Stimmbevölkerung mehrfach bestätigten Pfad jetzt nicht zu verlassen: «Innerhalb der nächsten 10 Jahre müssen wir die Produktion um mehr als den Faktor 3 steigern, um die Ziele des Stromgesetzes zu erreichen. Das ist machbar, wenn die Rahmenbedingungen stimmen». Grossen ergänzt: «Die Solarbranche ist bereit, ihren Teil der Verantwortung für das Stromsystem zu übernehmen. Wenn wir den Strom vermehrt lokal nutzen und speichern, entlasten wir das System und die Netze. Aber auch die Strombranche muss ihre Systeme dem Markt anpassen: Immer noch werden beispielsweise Elektroboiler fix in der Nacht geladen, statt über Mittag, wenn der Strom am günstigsten ist». 
 
An der folgenden Podiumsdiskussion diskutieren Vertreterinnen und Vertreter der Strom- und Solarbranche, des Bundesamtes für Energie sowie der Konsumenten über Herausforderungen und Chancen des Stromgesetzes. 
 
Klarheit im Markt schaffen
In der zweiten Tagungssession werden die Marktperspektiven behandelt. Aktuell zeichnet sich ein leichter Marktrückgang für das laufende Jahr ab, bedingt durch Unsicherheiten im Zusammenhang mit den neuen Gesetzen und Verordnungen. Die Tagung bietet wertvolle Orientierungshilfen in der laufenden Neuausrichtung der Branche.  
 
Wachsende Vielfalt von Systemen
Die folgenden Sessionen stellen verschiedene technische und geschäftliche Modelle von Photovoltaikanlagen vor. Dazu gehört beispielsweise das Contracting bei Grossanlagen, bei denen der Betreiber einer Anlage den Gebäudebesitzer mit Strom beliefert. Auch Anlagen an und über Infrastrukturen stossen auf vermehrtes Interesse, insbesondere über Parkplätzen, dank neuen Fördermechanismen. Zudem wird die weitere Entwicklung bei alpinen Grossanlagen sowie bei Agri-Photovoltaik wird thematisiert. 
 
Fachkräfte: Auf gutem Kurs
Eine Session ist dem Fachkräftebedarf für heute und morgen gewidmet. Der notwendige Ausbau wird innerhalb der nächsten Jahre fast zu einer Verdoppelung der Fachkräfte führen. Ein wichtiger Schritt dazu war die Einführung der neuen Berufslehren, die bereits bei der ersten Durchführung ab August des vergangenen Jahres mit 186 Lehrverträgen starten konnte. 
 
Eigenverbrauch mit LEG und vZEV
Hinter den Abkürzungen verbergen sich - neben den ordentlichen ZEV - die beiden neuen Modelle für Nachbarschaftsstrom, nämlich «Lokale Elektrizitätsgemeinschaften» und «Virtuelle Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch». Erstere sind ab 2026 zugelassen, letztere wurden bereits zu Beginn dieses Jahres eingeführt. Die letzte Session der Tagung widmet sich diesen neuen Betriebsmodellen, welche die Wirtschaftlichkeit grösserer PV-Anlagen verbessern und gleichzeitig die Netzbelastung reduzieren werden. Vorgestellt werden erste Beispiele und die neu lancierte Informationsplattform lokalerstrom.ch

Über Swissolar
Swissolar ist der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie. Er vertritt die Interessen von rund 1300 Verbandsmitgliedern mit über 11’000 Arbeitsplätzen in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden.

Die Sonne liefert der Schweiz jährlich 200-mal mehr Energie als wir brauchen. 2024 lieferte Photovoltaik rund 11 % des in der Schweiz verbrauchten Stroms. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein. Strom und Wärme von der Sonne nehmen dabei eine zentrale Stellung ein. Mehr Infos: www.swissolar.ch

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Montag, 31. März 2025

Zu einem «grünen Kraftwerk» umgebaut

Der Hauptsitz von Energie 360° in Zürich ist in den vergangenen zwei Jahren instand gesetzt und umgebaut worden. Die grossflächige Photovoltaik-Fassade und deren brandschutztechnische Realisierung haben Pioniercharakter.

Von März 2023 bis März 2025 ist der Hauptsitz von Energie 360° in Zürich-Altstetten umgebaut und instand gesetzt worden. Die baulichen Massnahmen umfassten hauptsächlich die Erneuerung der Gebäudetechnik, die inneren Oberflächen, die Umgestaltung in eine zeitgemässe Arbeitsumgebung und die Aufwertung des Aussenbereichs mittels neuer Begrünung. Der Bezug hat bereits stattgefunden, die Umgebungsarbeiten werden im Frühling 2025 fertiggestellt.

PV-Fassaden ein Brandschutz-Pionierprojekt: Die Photovoltaik (PV) bildete bei der Instandsetzung einen Schwerpunkt. Michael Baumer, Vorsteher der Industriellen Betriebe und Verwaltungsratspräsident von Energie 360°: «Künftig produziert Energie 360° rund die Hälfte des jährlichen Energiebedarfs ihres Gebäudes selbst.» Und Jörg Wild, CEO von Energie 360°, betont: «Die Dach- und Fassadensolaranlagen mit 1600 Elementen machen unseren Hauptsitz in Altstetten zum grünen Kraftwerk. Es erzeugt etwa 325 Megawattstunden erneuerbaren Strom pro Jahr.»

Einen Sondereffort leisteten die Projektbeteiligten betreffend Brandschutz: Die Gebäudeversicherung Kanton Zürich erhöhte ihre Bewilligungspraxis um eine zusätzliche Anforderung, als sich das Projekt in der Bewilligungsphase befand: Bei Gebäuden, die höher als elf Meter sind, brauchte es neu zwingend den Nachweis, dass sich ein Brand der PV-Module nicht über mehr als zwei Stockwerke ausbreiten kann.

Da es in der Schweiz keine Prüfstelle für den erforderlichen Nachweis gab, wurde das städtische Amt für Hochbauten mit den Brandschutzfachleuten in Leipzig fündig. Der zweite Brandversuch mit ergänzten Brandriegeln aus Stahlblechen war erfolgreich. Die Westfassade mit durchgehenden, grossflächigen Solarpanels konnte realisiert werden. Auf der Ost- und Südseite wurden Solarpanels auf die Brüstungsbänder unterhalb der Fenster verbaut. Hochbauvorsteher André Odermatt zeigte sich sichtlich erfreut über das Pionierprojekt: «Das Ergebnis beweist, dass es trotz der Herausforderungen möglich ist, grossflächige PV-Fassaden zu realisieren – und dass diese in hoher gestalterischer Qualität umgesetzt werden können.» Dies ist der Expertise von Jessenvollenweider Architektur aus Basel zu verdanken, die mit der Sanierung beauftragt waren. Der Hauptsitz von Energie 360° dürfte schweizweit das erste Gebäude sein, dessen grossflächige PV-Fassade mit diesem Prüfverfahren gebaut wurde.

Unternehmen investiert in den Ausbau der Photovoltaik: Die rund 1600 PV-Module auf einer Fläche von 2600 m2 decken rund 50% des Energiebedarfs des Gebäudes. Dabei nutzt Energie 360° rund 80% des erzeugten Solarstroms selbst – beispielsweise für die eigene E-Autoflotte. Die Ladeinfrastruktur umfasst 91 Ladepunkte und kann auf 148 erweitert werden.

Energie 360° verfolgt das Ziel, gemeinsam mit ihren Kund*innen die nachhaltigen Energie- und Mobilitätslösungen der Zukunft zu schaffen. Dazu baut, finanziert und betreibt sie in der ganzen Schweiz Solaranlagen in integralen Arealen und auf Industriebauten. Ebenso setzt das Unternehmen Projekte in der Landwirtschaft um und treibt so die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Photovoltaik weiter voran. Das Unternehmen hat sich unter anderem grössere Aufträge für PV-Anlagen auf Lärmschutzwänden an Schweizer Autobahnen gesichert.

(Gemeinsame Medienmitteilung der Stadt Zürich und Energie 360°)

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Sonntag, 30. März 2025

Mit Zahlen & Statistiken die Welt verbessern (6) - Anteile der Energiearten

Solarmedia präsentiert in loser Folge einige der Statistiken, die die britische Plattform «Our World in Data» täglich veröffentlicht, und die mit verbesserten Lebensbedingungen auf der Welt in Zusammenhang stehen. Das geschieht in diesem Blog naheliegenderweise nicht zum ganzen reichen Schatz an Daten, der sich bei «Our World in Data» in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, sondern vor allem rund um die Themen Energie und Wirtschaft.

Immer höherer Anteil der Erneuerbaren

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In the chart, you can see the share of global electricity coming from fossil fuels, renewables, and nuclear since 1985. Since 2000, nuclear and renewables have followed very different trajectories. Back then, both categories made up a similar share of global electricity, but today, renewables make up more than three times as much: 30% compared to 9%.

The total amount of electricity produced by nuclear plants is almost exactly the same as it was two decades ago. But because the world produces much more electricity overall, its share of the electricity mix has declined.

Explore the electricity mix of different countries in our Energy Data Explorer 

Quelle: https://ourworldindata.org/data-insights/the-world-is-getting-more-of-its-electricity-from-renewables-but-less-from-nuclear-power

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Samstag, 29. März 2025

Auch Solaraktieninex PPVX kräftig im Minus

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Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu
  
 Quelle: oeko-invest.net
 
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Mittwoch, 26. März 2025

IEA: Global Energy Review 2025

 

Das Wachstum der globalen Energienachfrage stieg 2024 auf fast das Doppelte des letzten Durchschnittswerts. Selbst die Nachfrage in den Industrieländern steigt nach Jahren des Rückgangs wieder an, wobei das schnelle weltweite Wachstum der Elektrizität den Verbrauch von erneuerbaren Energien, Gas, Kohle und Kernenergie in die Höhe treibt.

Die weltweite Energienachfrage wuchs im Jahr 2024 überdurchschnittlich schnell, da der Stromverbrauch weltweit anstieg – wobei ein größeres Angebot an erneuerbaren Energien und Erdgas den Großteil des zusätzlichen Energiebedarfs deckte, wie aus einem neuen IEA-Bericht hervorgeht.

Die neueste Ausgabe des Global Energy Review der IEA, die soeben veröffentlicht wurde, ist die erste globale Bewertung der Trends im Energiesektor im Jahr 2024. Basierend auf den neuesten Daten deckt sie den Energiebedarf, das Energieangebot, die Einführung neuer Energietechnologien und die energiebezogenen Kohlendioxid (CO2)-Emissionen ab.

Der Bericht stellt fest, dass die weltweite Energienachfrage im vergangenen Jahr um 2,2 % gestiegen ist – weniger als das BIP-Wachstum von 3,2 %, aber deutlich schneller als der durchschnittliche jährliche Nachfrageanstieg von 1,3 % zwischen 2013 und 2023. Über 80 % des Anstiegs der weltweiten Energienachfrage im Jahr 2024 entfielen auf Schwellen- und Entwicklungsländer. Dies trotz des langsameren Wachstums in China, wo der Energieverbrauch um weniger als 3 % stieg, was der Hälfte der Rate von 2023 und deutlich unter dem jüngsten Jahresdurchschnitt des Landes entspricht. Nach mehreren Jahren des Rückgangs verzeichneten die Industrieländer eine Rückkehr zum Wachstum, wobei ihr Energiebedarf insgesamt um fast 1 % stieg.

Die Beschleunigung des Wachstums der globalen Energienachfrage im Jahr 2024 wurde vom Energiesektor angeführt, wobei der weltweite Stromverbrauch um fast 1.100 Terawattstunden oder 4,3 % anstieg. Dies war fast doppelt so hoch wie der Jahresdurchschnitt der letzten zehn Jahre. Der starke Anstieg des weltweiten Stromverbrauchs im vergangenen Jahr wurde durch Rekordtemperaturen weltweit verursacht, die in vielen Ländern die Nachfrage nach Kühlung erhöhten, sowie durch den steigenden Verbrauch in der Industrie, die Elektrifizierung des Verkehrs und das Wachstum von Rechenzentren und künstlicher Intelligenz.

Das wachsende Angebot an emissionsarmen Quellen deckte den Großteil des Anstiegs der weltweiten Stromnachfrage im Jahr 2024. Die weltweit neu installierte Kapazität an erneuerbaren Energien stieg auf rund 700 Gigawatt und stellte damit zum 22. Mal in Folge einen neuen Jahresrekord auf. Der Ausbau der Kernkraftkapazität erreichte den fünfthöchsten Stand der letzten drei Jahrzehnte. Infolgedessen wurden 80 % des Anstiegs der weltweiten Stromerzeugung im Jahr 2024 durch erneuerbare Energien und Kernenergie gedeckt, die zusammen erstmals 40 % der Gesamterzeugung ausmachten. Die Versorgung mit Erdgas zur Stromerzeugung stieg ebenfalls stetig an, um den steigenden Strombedarf zu decken.

„Es gibt heute viele Unsicherheiten in der Welt und unterschiedliche Ansichten über Energie – aber dieser neue datengestützte IEA-Bericht legt einige klare Fakten über das Geschehen auf der ganzen Welt auf den Tisch“, sagte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. „Sicher ist, dass der Stromverbrauch rapide zunimmt und den gesamten Energiebedarf in einem solchen Ausmaß in die Höhe treibt, dass er ausreicht, um den jahrelangen Rückgang des Energieverbrauchs in den Industrieländern umzukehren. Das Ergebnis ist, dass die Nachfrage nach allen wichtigen Brennstoffen und Energietechnologien im Jahr 2024 gestiegen ist, wobei erneuerbare Energien den größten Anteil am Wachstum ausmachen, gefolgt von Erdgas. Und der starke Ausbau von Solar-, Wind- und Kernenergie sowie Elektrofahrzeugen lockert zunehmend die Verbindung zwischen Wirtschaftswachstum und Emissionen.“

Aufgrund des höheren Stromverbrauchs verzeichnete Erdgas 2024 den stärksten Anstieg der Nachfrage unter den fossilen Brennstoffen. Die Gasnachfrage stieg um 115 Milliarden Kubikmeter (bcm) oder 2,7 %, verglichen mit einem Durchschnitt von etwa 75 bcm pro Jahr in den letzten zehn Jahren.

Die Nachfrage nach Öl stieg 2024 langsamer um 0,8 %. Der Anteil von Öl am gesamten Energiebedarf fiel erstmals unter 30 %, 50 Jahre nachdem er mit 46 % seinen Höchststand erreicht hatte. Der Absatz von Elektroautos stieg im vergangenen Jahr um über 25 %, wobei jedes fünfte weltweit verkaufte Auto ein Elektromodell war. Dies trug erheblich zum Rückgang der Ölnachfrage im Straßenverkehr bei, wodurch ein erheblicher Teil des Anstiegs des Ölverbrauchs in der Luftfahrt und in der Petrochemie ausgeglichen wurde.

Die weltweite Kohlenachfrage stieg 2024 um 1 %, was der Hälfte des Anstiegs des Vorjahres entspricht. Dem Bericht zufolge trugen intensive Hitzewellen in China und Indien – die den Kühlbedarf in die Höhe trieben – mehr als 90 % zum gesamten jährlichen Anstieg des weltweiten Kohleverbrauchs bei, was die erheblichen Auswirkungen extremer Wetterbedingungen auf die Energienachfragemuster verdeutlicht.

Die anhaltend schnelle Einführung sauberer Energietechnologien begrenzte den jährlichen Anstieg der energiebezogenen Kohlendioxid-Emissionen (CO2), die sich laut dem Bericht zunehmend vom Wirtschaftswachstum abkoppeln. Rekordtemperaturen trugen erheblich zum jährlichen Anstieg der globalen CO2-Emissionen um 0,8 % auf 37,8 Milliarden Tonnen bei. Doch der Einsatz von Solar-Photovoltaik, Windenergie, Kernkraft, Elektroautos und Wärmepumpen seit 2019 verhindert nun jährlich 2,6 Milliarden Tonnen CO2, was 7 % der weltweiten Emissionen entspricht.

Die CO2-Emissionen in den Industrieländern sanken im Jahr 2024 um 1,1 % auf 10,9 Milliarden Tonnen – ein Niveau, das zuletzt vor 50 Jahren erreicht wurde, obwohl das kumulierte BIP dieser Länder heute dreimal so hoch ist. Der Großteil des Emissionsanstiegs im Jahr 2024 ging auf das Konto von Schwellen- und Entwicklungsländern außerhalb Chinas. Obwohl sich der Emissionsanstieg in China im Jahr 2024 verlangsamte, liegen die Pro-Kopf-Emissionen des Landes nun 16 % über denen der Industrieländer und fast doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt.

„Von der Verlangsamung des globalen Ölnachfragewachstums und der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos bis hin zur rasch wachsenden Rolle der Elektrizität und der zunehmenden Entkopplung der Emissionen vom Wirtschaftswachstum – viele der wichtigsten Trends, die die IEA frühzeitig erkannt hat, zeigen sich deutlich in den Daten für 2024“, sagte Dr. Birol.

Quelle: IEA.org 2025

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Samstag, 15. März 2025

Autoschrott zu Solarmodulen

Einst hiess es «Schwerter zu Pflugscharen». Dieser Kampf-Slogan der Pazifisten, aber auch der sozial eingestellten Arbeiterschaft, lässt sich nunmehr umwandeln. Es muss jetzt heissen Autoschrott zu Solarmodulen. Betrachtungen des Solarmedia-Autors Guntram Rehsche.

Was sich schon seit einiger Zeit abzeichnete, schlägt sich nun in konkreten Zahlen nieder. So lese ich etwa im Tagesanzeiger von Samstag, dem 15. März die folgenden Schlagzeilen: «Bei Bayerische Motoren Werken sind die fetten Jahre» vorbei oder in der gleichen Ausgabe: «Gewinn bricht ein und der Mythos Porsche bröckelt». Nun wird ja schon hinlänglich über die Probleme der Automobilindustrie diskutiert, insbesondere der deutschen. Der grosse Clash hat stattgefunden, als der ebenfalls deutsche Volkswagenkonzern vor Jahren seine Abgaswerte frisierte, was den Konzern anschliessend mutmasslich um die 30 Milliarden € kostete.

Soll einer erzählen, dieser Umweltskandal habe nichts mit dem Problemen der Automobilindustrie zu tun. Wie auch immer, noch bedeutender scheint ein tief greifender Strukturwandel zu sein. Erstens ist trotz anhaltender Verkäufe die Zeit der grossen, schweren Verbrennerautos - sprich Benzin- und Diesel-Fahrzeuge - vermutlich endgültig vorbei. Das haben andere Hersteller, allen voran die chinesischen, längst realisiert. Nicht so die Deutschen: Keiner dieser Hersteller, die zwar für Autos von hoher Qualität stehen, kann sich heute über ein gutes Geschäft freuen.

Irgendwie kranken sie alle noch am Übergang zur Elektro-Mobilität. Dieser Übergang wird Arbeitsplätze kosten, und vor allem wird für einmal wohl nicht gelten, dass, wo alte Arbeitsplätze verschwinden, automatisch neue entstehen. Erstens sind sie im Falle der Automobilwirtschaft vielleicht schon abgewandert. 

Zweitens ergibt sich der Strukturwandel insofern, als die Nachfrage nach Automobilen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften einzubrechen scheint. In der Schweiz etwa werden derzeit jährlich nur noch zwei Drittel so viele Autos verkauft wie in den besten Zeiten. Früher waren es um die 300,000 Fahrzeuge pro Jahr. Heute sind es knapp 200,000 -  und stellen Sie sich mal vor, was das auf der Produktions-und Vertriebsseite bedeutet. Abgesehen vom Mobilitätsverhalten  ist es eben vielleicht so, dass andere Technologien in ganz anderen Sparten für die künftigen Arbeitsplätzen sorgen, etwa die erneuerbaren Energien. Diesen wird stets vorgeworfen. Sie verbrauchten unendlich viel Rohstoffe. Das sind aber immer noch weniger als eben zum Beispiel in der Automobilwirtschaft jährlich in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg verbraucht wurden. Also nahe liegend, setzt die Rohstoffe künftig für Solarmodule ein und für die Erzeugung der Elektrizität, die dann in vielen Bereichen der Wirtschaft sind stiften und CO2 frei angewandt werden kann, und Fahrt dafür die Nachfrage nach Automobilen ein. Diese scheint insofern ein Auslaufmodell, weil sie ja eben nur noch beschränkt fahren angesichts der modernen Verkehrsverhältnisse. Das war ja vielleicht auch einer der Gründe, warum das Schweizer Volk den Ausbau der Autobahnen zu überraschend abgebaut hat.

Copyright: Solarmedia

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Mittwoch, 12. März 2025

Mit Zahlen & Statistiken die Welt verbessern (5) - Entwicklungshilfe

Solarmedia präsentiert in loser Folge einige der Statistiken, die die britische Plattform «Our World in Data» täglich veröffentlicht, und die mit verbesserten Lebensbedingungen auf der Welt in Zusammenhang stehen. Das geschieht in diesem Blog naheliegenderweise nicht zum ganzen reichen Schatz an Daten, der sich bei «Our World in Data» in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, sondern vor allem rund um die Themen Energie und Wirtschaft.

Anteil Hilfszahlungen an ärmste Länder

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In 1981, the major foreign aid donor countries, also known as the , made a promise at the UN: to aim for at least 0.15% of their national income to assist the world's least developed countries — about 1 dollar out of 700. Over the years, they repeated this pledge. But by 2022, most countries failed to honor this promise. The chart shows the 20 OECD countries giving the most aid, as a percentage of their national income, to the world’s poorest nations.

Only three countries met the target: Luxembourg, Sweden, and Norway. Some countries are so wealthy that even a rounding error in their budgets could mean the difference between life and death for people in the poorest parts of the world.

Foreign aid given to least-developed countries for all donor countries

Learn more about why renewables like solar became so cheap so fast

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Dienstag, 11. März 2025

Der Solarexpress kann weiter rollen

Der Ständerat hat in seinen Beratungen zum Solarexpress im Sinne der aeesuisse dessen Verlängerung zugestimmt. Somit werden weit fortgeschrittene Projekte gefördert, die einen wichtigen Beitrag zur Winterstromversorgung leisten. Eine Medienmitteilung der aeesuisse.

Des Weiteren wird eine zentrale Formulierung im ursprünglichen Entwurf angepasst: Netzverstärkungen werden den Anschlussleitungen gleichgesetzt und sind neu ebenfalls von nationalem Interesse. Der Nationalrat hat Anfang März den Solarexpress aus dem Beschleunigungserlass ausgekoppelt. Nun durfte ihn der Ständerat im Rahmen der laufenden Frühjahrssession ein weiteres Mal beraten. Mit der bestätigten Anpassung der Bedingungen für die Unterstützung durch den Bund bis Ende 2025 wird dringend benötigte Planungssicherheit geschaffen für die sorgfältige Umsetzung gut aufgegleister PV-Anlagen. Zusätzlich hat der Ständerat eine zentrale Differenzierung des Nationalrats im Wortlaut bestätigt, die nebst den Anschlussleitungen der Anlagen auch die allfälligen Netzverstärkungen mitaufnimmt. Daraus folgend erhalten diese ebenfalls den Status «von nationalem Interesse» und profitieren von den förderlichen Bestimmungen des Solarexpresses. Nicht zuletzt werden dadurch potenzielle Ungewissheiten beseitigt.

Somit hat der Solarexpress nach über zwei Jahren Beratungen seine definitive Form zugunsten der voranschreitenden Energiewende angenommen und kann zielführend die dringend benötigte Produktion erneuerbarer Energien vor allem im Winter fördern.

Quelle: Die aeesuisse ist der Dachverband der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Er vertritt die Interessen von 40 Branchenverbänden und 600 Unternehmen in der Schweiz. In ihrem Sinne engagiert sich die aeesuisse gegenüber der Verwaltung, der Politik und der Gesellschaft für eine fortschrittliche und nachhaltige Energie- und Klimapolitik und er orientiert sich dabei an der Umsetzung der Energiestrategie 2050 und an der Erreichung der Pariser Klimaziele.

Samstag, 8. März 2025

BALD: PV-Tagung 2025

 Am 1. und 2. April 2025 findet die 23. Schweizer Photovoltaik-Tagung statt. Das Gipfeltreffen der Schweizer Photovoltaikbranche, organisiert von Swissolar gemeinsam mit dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) und mit EnergieSchweiz, beleuchtet dieses Jahr unter anderem die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen, die Nutzung von Flexibilitäten und Einspeisemanagement, Geschäftsmodelle für Grossanlagen und die neuen Möglichkeiten für Eigenverbrauch mit ZEV und LEG. Die Tagung wird durch eine Produktausstellung von wichtigen Akteuren der Solarbranche sowie einer wissenschaftlichen Posterausstellung ergänzt.

Datum: 1. und 2. April 2025

Ort: Kursaal Bern und Livestream

Informationen: www.pv-tagung.ch

Anmeldung: Schweizer Photovoltaik-Tagung 2025 - Tickets - 1. - 2.4.2025 - Bern

Dienstag, 4. März 2025

Solar auf Überholspur - 10-%-Marke erreicht!

Durch Solaranlagen erzeugter Strom ist in der Schweiz auf der Überholspur. Und weil sie einen Pfeiler der Energiewende darstellen, ist diese eben auf gutem Weg. Natürlich gibt es immer noch die Skeptikerrinnen, aber die werden selbst im Falle von Dunkelflauten je länger je mehr widerlegt.

Solaranlage auf neu erstelltem EFH
in Zürich-Höngg - Bild: Guntram Rehsche
Für einmal auch ein bisschen persönliches in Bezug auf die Energiewende. Vor zehn Jahren ungefähr war’s. Da konnte man konstatieren, dass die installierte Leistung der Schweizer Solar Wirtschaft, die 1 GW Marke übersprungen hatte. Solarmedia machte mit diesem Faktum kräftig Werbung für die Solar Wirtschaft, obwohl viele nur darüber lachen konnten. Nun ist es rund das Sechsfache Anlagevolumen, das sich vor allem auf Schweizer Dächern befindet. Und diese schiere Menge sorgt unterdessen dafür, dass ein weiterer bemerkenswerter Rekord erreicht ist. Nun sind es nämlich rund zehn Prozent des Schweizer Stromverbrauchs, der durch Solaranlagen abgedeckt wird.

Auf diese 10-%-Marke weist ein neuer Bericht von SRF hin (siehe Quelle unten), in dem der Kommunikationsleiter des Fachverbands Swissolar festhält: Die Schweiz müsste ungefähr 40 % des Potenzials auf Dächern nutzen, um die Ziele des neuen Stromgesetzes für 2035 zu erfüllen.> Wir sind aber erst bei 10 % - will heissen, der Ausbau muss noch verstärkt weitergehen.

Potenzial für den Ausbau, davon kann sich jeder selbst überzeugen, der durch die Landschaft marschiert, befindet sich vor allem auf den Dächern von Mehrfamilienhäusern, während viele Einfamilienhäuser bereits mit Solaranlagen versehen sind.

Und noch zu den leidigen Dunkelflauten, also zu jener Zeitspanne, während der die Sonne nicht scheint, sei es nachts oder auch tagsüber bei schlechtem Wetter - und das anhaltend. Diesbezüglich hat die ETH in verschiedenen Studien längst klargemacht, dass kurzfristige Mangellagen überbrückt werden können durch Batterien sowie den andren Pfeiler, die Wasserkraft. Langfristig einerseits durch importierten Windstrom und andererseits durch neue technische Verfahren, die mit Speichrung genügend Strom zur Verfügung stellen. Dies selbst, wenn die Stromnachfrage in den kommenden Jahren wegen der Elektrifizierung des Verkehrs und auch der Heizungsanlagen mit Wärmepumpen stark steigen wird. Der Bau neuer AKW wird nicht nötig sein.


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Sonntag, 23. Februar 2025

Solare Weltrevolution – sogar in Bayern....

Weltweit gibt es grüne Energie in Hülle und Fülle. Deshalb stehen wir  am Beginn einer solaren Weltrevolution. Es kommt jetzt darauf an, das Richtige zu tun so wie es bereits viele Länder tun. Es ist absolut falsch, wenn der deutsche Kanzlerkandidat Friedrich Merz im Wahlkampf gesagt hat, Deutschland könne sich nie zu 100 Prozent mit grüner Energie versorgen. Merz will Windräder wieder abreißen, „weil sie hässlich sind“. Franz Alt, deutscher Energiejournaöist und ehemaliges CDU-Mitglied nennt  beispielhafte Entwicklungen, die Merz widerlegen:
  • In  Deutschland wurde 2024 bereits beinahe zwei Drittel des Stroms erneuerbar erzeugt. Wir können schon in spätestens  zehn Jahren bei hundert Prozent Ökostrom sein. Die Entwicklung für die Erneuerbaren wächst nicht linear, sondern exponentiell. 1993 im Sommer behauptete die deutsche Stromwirtschaft in einer ganzseitigen Anzeige in vielen deutschen Zeitungen, regenerative Energien könnten „auch langfristig nicht mehr als vier Prozent unseres Strombedarfs decken“. Heute sind wir bei über 60 Prozent. Jeder blamiert sich so gut er kann.
  • „Wir können nicht gleichzeitig aus Atom und Kohle aussteigen“ hieß es noch vor einem Jahr in Bayern. Aber soeben wurde in Bayern das letzte Kohlekraftwerk in Zolling geschlossen und schon früher das  letzte Kernkraftwerk und  überraschenderweise gingen in Bayern nicht die Lichter aus. Bayerns Ministerpräsident rühmt sich jetzt, die meisten Solaranlagen in Deutschland zu haben. Auch in Bayern beginnt das Solarzeitalter. Wie schön! Söder setzt jetzt auf die Sonne.
  • Pakistan hat seinen Solarstrom in den letzten zwei Jahren verachtundzwanzigfacht.
  •  China hat in den letzten zehn Jahren etwa so viele erneuerbare Energien aufgebaut wie der gesamte Rest der Welt zusammen. Indien ist dabei,  es China nachzumachen. Die beiden Milliardenvölker gehen jetzt mit gutem Beispiel voran.
  • In China haben Sonne und Wind 2024 sogar die Kohle überholt, was vor kurzem noch undenkbar schien.
  • Das arme Kenia will bereits ab Januar 2025 keine Benzin- oder Diesel-Autos mehr importieren, sondern nur noch E-Autos. Das afrikanische Land versorgt sich schon heute zu knapp 100 Prozent mit grünem Strom aus Geothermie und will künftig grünen Wasserstoff auch für Deutschland exportieren.
  • Wir haben innerhalb von 24 Jahren die Kosten für die Produktion von Solar- und Windstrom um über 90 Prozent gesenkt. Das ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine einmalige ökonomische  Erfolgsgeschichte in der Entwicklung moderner Technologien.
  • In sonnigen arabischen Ländern wird schon heute Solarstrom für einen Cent pro Kilowattstunde erzeugt. Das ist gegenüber den alten Energieträgern unschlagbar preiswert.
  • Auch die Photovoltaik mit Batteriespeichern ist mittlerweile günstiger als Strom aus konventionellen Kraftwerken.
  • Wir haben globale Wachstumsraten der erneuerbaren Energien von 40, 50 und 60 Prozent pro Jahr.
  •  Gegenüber 1990 sind die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland um 48% zurückgegangen.
  • Nach den Berechnungen der Weltenergie-Agentur, IEA, wird das ab 2027 auch global so sein.
  • Die Nachfrage nach fossilen Energiequellen wird im Jahr 2025 ihren Scheitelpunkt erreichen. Obwohl die Weltwirtschaft auch dann noch wachsen wird, werden die CO2-Emissionen schrumpfen. Das ist absehbar.
  • 2024 wurden in Deutschland über 1 Million neue Solaranlagen installiert, ähnlich wie im Jahr zuvor.
  • Die Europäische Union hat von Anfang 2022 bis Ende 2023 ihren Ökostrom-Anteil verdoppelt und will ihn bis 2030 nochmals verdreifachen.
  • Deutschland hat beschlossen, seinen Strom bis 2035 komplett CO2-frei herzustellen. Bis 2045 will Deutschland „klimaneutral“ sein – so die gesetzlichen Vorgaben. Es sollte und könnte freilich schneller gehen, fordern die Klimaforscher.
  • Die Vereinigten Arabischen Emirate, Marokko, Norwegen und Chile verfolgen ehrgeizige Pläne mit der Produktion von solarem Wasserstoff.
  • Die zehn ASEAN-Staaten in Ostasien wollen ihren Anteil an erneuerbaren Energien bis 2027 gegenüber 2023 um 70 Prozent erhöhen – ähnliche Ziele haben Brasilien, Kuba, Argentinien, Mali sowie weitere Staaten in Zentral- und Südafrika.
  • Die Erneuerbaren tragen weltweit zur massiven Senkung der Stromkosten bei, schaffen Millionen neue und zukunftsfähige Jobs, vermindern künftige Flüchtlingsströme und fördern die lokale und regionale Wertschöpfung.

Menschen auf der ganzen Welt werden künftig die Gewinner der solaren Weltrevolution werden, wenn sie erneuerbaren Strom für einen oder zwei Euro-Cent herstellen. „Bürger zur Sonne, zur Freiheit!“ – könnte das hoffnungsfrohe Motto für 2025 sein.

Aber: „Die guten Nachrichten zeugen nicht etwa vom Neuen als Selbstläufer, sondern von einem Kraftakt gegen das Alte“ (ZEIT, 04.07.2024).

Fazit: Die Energiewende ist möglich, aber sie fällt nicht vom Himmel. Sie muss erkämpft werden. Mit sonniger Zuversicht, Herr Merz. Deutsche Ingenieurskunst hat ganze Arbeit geleistet.

Quelle Franz Alt 2025

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