Sonntag, 17. April 2022

Wie weit reicht das CH-Solar-Potential ? Weit !

Heute präsentiert die NZZ am Sonntag eine neue Studie (Titel siehe oben, Screenshot des Artikels ganz unten), die auf ein CH-Solar-Potential von rund 50 Terawattstunden Strom kommt (bei CH-Gesamtverbrauch von deren rund 60 TWh). Solarmedia rechnet mal selber - ganz transparent und allen zum Frass vorgeworfen. Rechnen Sie mit! Die etwas andere, viel einfachere und zugegebenermassen auch etwas vereinfachende Berechnung des Solarpotentials:

Wenn Deutschland zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft-Anlagen ausscheiden kann, dann kann das die Schweiz sicher zumindest in der Grössenordnung von einem Prozent (also 400 km2). Zumal ja allein die CH-Dachfläche ca. 1200 km2 beträgt - also zum Beispiel rund ein Drittel der Dachfläche mit Solarmodulen bedeckt sein müsste. Möglich sind aber auch (neuerdings) Module auf gewissen landwirtschaftlichen Flächen (Agri-PV), oder auch Module an Fassaden (fast unermesslich viele Möglichkeiten an all den Gebäuden, Module auf Stauseen und in gewissen Berggebieten (entweder bereits durch Infrastrukturen eingeschränkte oder ungenutzte abgelegene Flächen). Wichtig im Winter!

Rechnen wir also mit den durchaus realistischen 400km2, die mit Modulen belegt werden können. Und dabei rechnen wir sehr konservativ mit 10m2 Flächenbedarf für 1KWp, also Stromleistung (bei heutiger Effizienz der Module braucht es eher nur noch deren 5 m2, eine Flächenreserve bleibt für Zufahrtswege etc.).

Mit diesen Daten ergibt sich:
- 1km2 = 1000*1000 = 1Mio m2
- 400km2 = 400*1Mio m2 = 400 Mio m2 nutzbare Modulfläche - geteilt durch 10 für 1KWp
- ergeben 40 Mio KWp = 40'000 MWp = 400 GWp = 400 TWh Stromertrag jährlich, fast das Doppelte an Energie (260 TWh), die die CH insgesamt verbraucht!

Fazit: Die Schweiz kann nicht nur ihren Strombedarf (rund 60 TWh), sondern ihren gesamten Energiebedarf (rund 260 TWh) mit Solarenergie decken. Dem Speicherbedarf widmet sich Solarmedia ein anderes Mal! Wer Rechenfehler entdeckt: Bitte um Rückmeldung!

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3 Kommentare:

  1. Ich prüfe diese Rechnung nicht. Ohne Kostenüberlegungen sowie ohne Vergleich zu anderen Optionen (z.B. Hydro/KKW-Mix wie in E-Strategie vor Fukushima) ist sie schlicht irrelevant. Es war immer schon klar, dass man mit Sonne, Wind oder sogar Geowärme aus Wasser und Boden genügend Energie erzeugen könnte, um die moderne Schweiz zu versorgen. Es ist aber eine Frage des Preises. Und der Umweltbelastung - auch, aber nicht nur der CO2-Emissionen.

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  2. Warum bin ich denn immer der Einzige, der hier was kommentiert?

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  3. Danke an Alle, die geholfen haben mitzurechnen (siehe Solarmedia vom 17.April 2022)! Zu korrigierende Faktoren heben sich allerdings teilweise auf - deshalb ja auch die transparent gemachte Berechnung - Dank jenen, die das so verstehen, ewige Haker sollten sich mal selbst zuhören.

    Zu korrigieren sind:
    - 5m2 Flächenbedarf (statt10) pro KWp
    - 40 GWp (statt 400) bei ursprünglicher Berechnung der möglichen Leistung
    - mit Fassaden und Infrastrukturen Flächenpotential gegen 800km2 (statt 400).
    - Total also 160 GWp = 160 TWh, immer noch 3faches des aktuellen Strombedarfs (60) und rund drei Fünftel des Gesamtenergiebedarfs! Unabhängig von Zahlen gilt: Selbst den ärgsten Kritikern der CH-Solarwirtschaft scheint zu dämmern, dass in ihr eben doch ein gewaltiges Energiepotential schlummert. Zusammen mit der Wasserkraft wird es im Stromsektor für Versorgungssicherheit sorgen. Wir müssen es nur anpacken und nicht verbohrt dagegen anschreiben!

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