Bild aus dem Toggenburg: Nicht nur eigene Solaranlage, auch Versorgungsunternehmen liefert Solarstrom! By Guntram Rehsche |
Kleinere Stromkunden mit einem Verbrauch von weniger als 100’000 Kilowattstunden pro Jahr, sind im heute nur teilgeöffneten Strommarkt an ihren Energieversorger gebunden. Immer mehr Energieversorger bieten ihren gebundenen Kunden in der Grundversorgung ein Standard-Stromprodukt (Default) aus 100% erneuerbaren Energien an.
Diese Green-Default-Angebote werden in der Marktumfrage des VUE aber nur dann erfasst, wenn die gebundenen Kundinnen und Kunden keine Opting-out Möglichkeit haben, also nicht auf ein (teilweise) nicht erneuerbares Produkt wechseln können. 2019 hatten 27 Energieversorger Green-Default-Produkte ohne Opting-out-Möglichkeit im Angebot. Die gelieferte Strommenge dieser Green-Default-Produkte ohne Opting-out lag 2019 bei 7.591 TWh.
Viele der oben erwähnten 1.8 Millionen Haushalte entscheiden sich statt für das Green-Default-Produkt für ein anders zusammengestelltes erneuerbares Stromprodukt. Meist, zu 66%, sind das Mixprodukte aus unterschiedlichen erneuerbaren Energiequellen (Wasser, Sonne, Wind, Biomasse). 32% waren reine Wasserkraftprodukt und rund 2% reine Solar-, Wind- oder Biomasse-Produkte, wobei hier der Solarstrom den grössten Anteil hat.
Der Anteil der KundInnen, die ein 100% erneuerbares Standard-Stromprodukt erhalten und damit zufrieden sind, hat in den vergangenen Jahren laufend zugenommen. Diese Zunahme war möglich, weil immer mehr Energieversorger einen solchen Green-Default anbieten. Abgenommen hat hingegen die Zahl der KundInnen, die ein anderes gründes Strom-Produkt bestellen. Dies zeigt, dass sich viele KundInnen zwar ein erneuerbares Produkt wünschen, dessen Qualität aber eine kleinere Rolle spielt und sie sich auch nicht darum kümmern möchten.
Somit liegt die Qualität der Schweizer Liefermixes zu einem grossen Teil in der Hand der Energieversorger selbst. Denn sie stellen die Green-Default-Angebote der gebundenen KundInnen zusammen . Bei den Haushalten zeigt sich dies sehr deutlich: 2019 wurden knapp 85%des Stromverbrauchs der Schweizer Haushalte mit erneuerbaren Strom-Produkten gedeckt (mit oder ohne Wahlmöglichkeit). Potenzial gibt es aber noch bei den Betrieben. Diese beziehen erst etwas über 20% des Stroms in Form von erneuerbaren Produkten.
Die Marktumfrage erfasst neben den Stromprodukten auch den Absatz von Biogasprodukten und Erdgasprodukten mit Biogasanteil im Jahr 2019. Der Schlussbericht «Der Markt für erneuerbare Energieprodukte 2019» ist auf der Webseite des VUE verfügbar.
Quelle: energeiaplus.com Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen