Mittwoch, 26. August 2020

Durchblick mit Herkunftsnachweisen

Sie sollen Transparenz schaffen, die Herkunftsnachweise (HKN), mit denen deklariert wird, woher und aus welcher Energiequelle der Strom stammt. Der HKN ist vom physikalischen Stromfluss entkoppelt und wird losgelöst als eigenständiges Zertifikat gehandelt. Ein neuer Preismonitor soll nun mehr Klarheit bringen beim Handel mit solchen Zertifikaten.
Energie Zukunft Schweiz AG hat diesen Preismonitor mit Unterstützung von EnergieSchweiz entwickelt. Das Ziel ist, dass Käuferinnen und Käufer von solchen HKN sich besser orientieren können, wenn sie solche Zertifikate erwerben. Seit 2018 ist es im Gesetz vorgeschrieben, dass alle Stromlieferanten vollständig deklarieren müssen, wo der Strom herkommt, den sie ihren Endkunden verkaufen.
Für grosse Energieversorger – insbesondere für grosse Wasserkraft-Produzenten - stellen Herkunftsnachweise eine zusätzliche Erlös-Möglichkeit dar. Ihnen stehen rund 600 kleine Energieversorgungsunternehmen gegenüber, die solche HKN-Zertifikate erwerben, damit sie ihren EndkundInnen belegen können, wo der Strom herkommt, den sie liefern. Häufig läuft dieser Handel bilateral. Und es gilt: Wer mehr Marktmacht hat, bestimmt den Preis.
Ökostrombörse für HKN-Handel: Speziell für Strom aus erneuerbaren Quellen haben sich im Inland aber regionale Plattformen gebildet. Auf nationaler Ebene ist die Ökostrombörse Schweiz aktiv. Sie bündelt seit elf Jahren den Handel mit den HKN. Und weil das Stromvolumen aus erneuerbarer Energie stetig wächst, sind auch mehr HKN auf dem Markt. HKN für über 700 GWh werden heute pro Jahr über die Ökostrombörse gehandelt. Und das HKN-Volumen soll noch weiterwachsen. Das Ziel ist eine Verdoppelung bis Ende 2021.
Transparentere Preise: Mit dem Preismonitor lassen sich nun erstmals neutral transparente Marktpreise für erneuerbare Energien in der Schweiz darstellen. Preisrisiken können so reduziert werden. Oder anders gesagt: Wer einen HKN erwerben will, kann damit einschätzen, ob er einen fairen Preis bezahlt.
Grundlage für diesen Preismonitor sind die gesammelten Gebote und die abgeschlossenen Transaktionen der Ökostrombörse. Auf Grund der Analyse lassen sich dann Aussagen zur Preisentwicklung oder zu den Zukunftsperspektiven machen. Lizenznehmende der Ökostrombörse haben seit einigen Tagen Zugriff auf den Preismonitor.

Energie Zukunft Schweiz (EZS) wurde 2006 als Verein gegründet. Aktuell sind elf Schweizer Energieversorgungsunternehmen und der WWF Schweiz Mitglied.
2019 wurde EZS in eine unabhängige Aktiengesellschaft überführt.
EZS betreibt die Ökostrombörse zusammen mit der aargauischen AEW Energie AG.
Energie Zukunft Schweiz bezeichnet sich als führende Kraft auf dem Weg in eine vollständig erneuerbare Energiewelt. EZS unterstützt Energieversorger, Unternehmen und Private, Immobilienfonds sowie Behörden in ihrem Bestreben, die Energiewende praxisnah und rentabel umzusetzen. Seit über 10 Jahren entwickelt EZS für Energieversorger neue Strom- und Biogasprodukte und berät neutral bei deren Beschaffung.

Quelle: Brigitte Mader, Kommunikation Bundesamt für Energie

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