Donnerstag, 11. Juni 2015

Das sind die diesjährigen Intersolar-Awards

Zum Start der Intersolar Europe wurden besonders wegweisende Lösungen in den Bereichen „Photovoltaik“ (PV) und „Solare Projekte in Europa“ mit dem Intersolar AWARD prämiert.

Die ausstellenden Unternehmen aller Intersolar Messen weltweit waren aufgerufen, die Jury mit herausragenden Innovationen zu überzeugen. Voraussetzung für die Bewerbung war, dass sich die eingereichten Produkte, Projekte, Dienstleistungen und Lösungen bereits in der Erprobungs- oder Anwendungsphase befinden und darüber hinaus erstmals auf der Intersolar vorgestellt werden oder bedeutsame Weiterentwicklungen bestehender Produkte darstellen. Zudem mussten die solaren Projekte innerhalb der vergangenen beiden Jahre vollständig realisiert worden sein. Die Bewertungskriterien orientierten sich dabei an den Herausforderungen des Marktes. Begutachtet wurden technologischer Innovationsgrad, Nutzen für Industrie, Umwelt und Gesellschaft, die Wirtschaftlichkeit sowie der Nachweis der Innovation.

Die Gewinner in der Kategorie „Photovoltaik“

Leicht und robust: Ein Wechseltrichter für individuell geplante Aufdachanlagen

Der dreiphasige TrueString 480V Inverter des jungen kalifornischen Herstellers HiQ Solar wurde vor allem für industrielle Aufdachanlagen konzipiert. Zwei unabhängige 1000-V-DC-Eingänge mit individuellem MPP-Tracking (Maximum Power Point Tracking) erleichtern eine flexible Anlagenkonfiguration und stellen gleichzeitig sicher, dass der Anlage die größtmögliche Leistung entnommen werden kann. Modernste Halbleitertechnologie auf Siliziumkarbid-Basis ermöglicht einen CEC-Wirkungsgrad (nach Version der California Energy Commission) von 98 Prozent sowie eine hohe Leistungsdichte und damit auch eine Gewichtsreduktion gegenüber herkömmlichen Systemen. Der lediglich elf Kilogramm wiegende Wechselrichter lässt sich einfach handhaben und installieren. Außerdem ist das Gerät so robust, dass es selbst unter extremen Wüsten- und Küstenbedingungen eingesetzt werden kann. „HiQ Solar hat damit ein Gerät auf den Markt gebracht, das den Intersolar AWARD 2015 verdient hat“, so die Jury. 

Clever verdrahtet: Mit CELLO zum nachhaltigeren Modul

Der LG Electronics Deutschland GmbH ist es gelungen, den Wirkungsgrad des Moduls MonoX NeON 2 zu erhöhen und den Materialverbrauch in der Produktion zu reduzieren. Durch den Einsatz der CELLO-Technologie können die Module künftig noch günstiger produziert und angeboten werden. Die neue Technologie nutzt zwölf Drähte, um den Kontakt zur Vorderseite der Zellen herzustellen. Sie bietet damit eine intelligente Alternative zu den bislang verwendeten aufgedruckten Silberstreifen und aufgelöteten Bändchen. Dadurch sinken die elektrischen Verluste. Die Drähte reflektieren dabei das einfallende Licht so, dass die Solarstromerzeugung optimiert wird. „Mit dieser Lösung ist LG ein Vorreiter einer aktuell viel diskutierten und künftig wohl verstärkt eingesetzten Technologie“, erklärt die Jury.

Erst halbiert und dann verlötet: Modultechnologie sinnvoll weiterentwickelt

Die REC Solar EMEA GmbH präsentiert mit dem Modul TwinPeak für Dachaufbauten eine besonders effiziente Technologie. Zunächst halbierte und anschließend wieder miteinander verlötete Zellen ermöglichen eine verlustarme Verschaltung. Neben PERC-Zellen (Passivated Emitter Rear Cell) mit multikristallinem Silizium kommen weitere innovative Lösungen zum Einsatz: Vier statt der bisherigen drei Busbars stellen die Elektrokontakte zu den Zellen her. Zudem bedienen je zwei getrennte Anschlussdosen einen Anschlusspol. Auf Basis dieses Verschaltungskonzeptes leisten die TwinPeak-Module im Vergleich zu Standard-Modulen 10 Watt mehr. „Innovative Ideen, intelligent verknüpft – ein Konzept, das die Modultechnologie sinnvoll weiterentwickelt: Auf Grund dieser Qualitäten wird die REC TwinPeak Series mit dem Intersolar AWARD 2015 gewürdigt“, lautet die Begründung der Jury.

Die Gewinner der Kategorie „Solare Projekte in Europa“

Mutige Pioniertat: Dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien ist möglich

Die Jury würdigt das von der IBC SOLAR AG vorgestellte Projekt als mutige Pioniertat. EnFa – Die Energiefabrik ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum stromnetzautarken Gewerbebetrieb. Das 2014 in Neuenstadt am Kocher errichtete Gebäude erzeugt die gesamte für Heizung, Kühlung, E-Mobility und Stromverbrauch benötigte Energie selbst. Zur Lastabdeckung in ertragsarmen Monaten wird lediglich Biogas bezogen. Möglich macht dies ein intelligentes Energiemanagement, das Photovoltaik, Stromspeicher, Blockheizkraftwerk und Wärmepumpen integriert. EnFa beweist, dass in Deutschland eine dezentrale, rein auf erneuerbaren Energien basierende Versorgung möglich ist, unterbrechungsfrei, mit stabilem lokalem Netz und zu niedrigen Kosten. Das ist aus Sicht der Jury eine preiswürdige Lösung, deren vielfältige Flexibilitätsoptionen künftig auch dem Verteilnetz oder der Nachbarschaft bereitgestellt werden sollten.

Starke Partner: Konsortium erhält Intersolar AWARD für Solarkollektor-Feld mit Plasma-Technologie zur Dampferzeugung

Die Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG, die Ritter XL Solar GmbH, das Fraunhofer-Institut UMSICHT sowie die GEA Wiegand GmbH und die Uni Karlsruhe haben in enger Zusammenarbeit dieses anspruchsvolle Projekt realisiert. Das Projekt zur solaren Gebäudeklimatisierung hat die Jury des Intersolar AWARD mit seinem Solarkollektor-Feld mit Plasma-Technologie zur Dampferzeugung überzeugt, weil es die effektive Kombination verschiedener Neuentwicklungen zeigt. Als zentrale Komponente wird ein hocheffizienter Vakuumröhrenkollektor eingesetzt. Durch eine spezielle Antireflex-Beschichtung erzielt der Kollektor selbst bei Temperaturen zwischen 100°C und 150°C noch beachtliche Wirkungsgrade. Zudem kommt eine projektspezifisch angepasste Dampfstrahlkältemaschine mit einer Kälteleistung von 80 kW zum Einsatz. Ergänzt wird die Lösung durch einen eigens entwickelten Wärme- und Kältespeicher, der weitgehend konstante Betriebsbedingungen ermöglicht. Das Solarthermie-System belegt eindrucksvoll, dass es auch unter deutschen Witterungsbedingungen möglich ist, Klimakälte per Solarenergie effektiv, kostengünstig und umweltfreundlich bereitzustellen.

Alles eingeplant: Mehrfamilienhaus in Frankfurt erzeugt Energieüberschuss

Im Frankfurter Gutleutviertel ist eines der innovativsten Geschosswohngebäude Europas entstanden: Das mit Beteiligung der solarnova Deutschland GmbH realisierte „Aktiv-Stadthaus“ gewinnt mehr Energie als die Bewohner der 75 Wohnungen verbrauchen. Passive Effizienz durch Dämmung und aktive Energiegewinnung werden in diesem Effizienzhaus Plus optimal kombiniert. Richtungsweisend an diesem Konzept ist, dass schon bei der Planung der Energiebedarf der Nutzer sowie die städteplanerische Einbindung berücksichtigt wurden. „Das Aktiv-Stadthaus macht deutlich, dass die Energieeffizienz-Richtlinie der EU für das Jahr 2020 zu schaffen ist“, begründet die Jury die Auszeichnung des Projekts mit dem Intersolar AWARD.

Intersolar Europe 2015 noch bis zum 12. Juni auf der Messe München

Wer mehr über die Gewinner und über viele andere spannende Lösungen erfahren will, hat dazu noch bis kommenden Freitag, 12. Juni, auf der Intersolar Europe Gelegenheit. Dort präsentieren mehr als 1.000 Aussteller ihre Produkte, Lösungen und Dienstleistungen auf der Intersolar Europe. Auf rund 72.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in acht Messehallen und auf dem Freigelände werden in diesem Jahr 40.000 Besucher erwartet. Parallel zur Intersolar Europe findet die ees Europe statt, die internationale Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme.

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