Sonntag, 22. Dezember 2024

Abkommen zum Strommarkt ist zentral für die Energiewende

Im Vertragspaket mit der EU hat der Bund auch das Strommarktabkommen verhandelt. Der Bundesrat hat am Freitag im Grundsatz darüber informiert. Nach den vorliegenden Informationen begrüsst die Schweizerische Energie-Stiftung SES das Stromabkommen und sieht es als einen wichtigen Baustein für eine günstige, sichere und vor allem rein erneuerbare Energieversorgung. Die Integration in den europäischen Strombinnenmarkt vereinfacht den grenzüberschreitenden erneuerbaren Stromaustausch, was den Bedarf an fossilen oder nuklearen Kraftwerken in der Schweiz reduziert. Die Marktöffnung treibt den Erneuerbaren-Ausbau voran und senkt den Bedarf für Netzausbauten und Speicherkapazitäten.

Das vom Bundesrat verabschiedete Stromabkommen enthält zwei zentrale Elemente: Die Integration der Schweiz in den europäischen Strombinnenmarkt und die vollständige Strommarktöffnung. Léonore Hälg, Strommarktexpertin bei der SES, sagt dazu: «Das Strommarktabkommen bietet für die Schweiz klare Vorteile. Wir können Geld sparen, haben eine hohe Stromversorgungsqualität und sind nicht von klimaschädlichen Technologien abhängig. So können wir unsere Kräfte bündeln: für eine nachhaltige Energiewende.»
  

Kein Bedarf für neue fossile und nukleare Kraftwerke

Mit dem Stromabkommen wird die Schweiz vollwertiges Mitglied im europäischen Strombinnenmarkt und kann jederzeit diskriminierungsfrei Strom importieren und exportieren. Die Schweiz kann damit von Produktionskapazitäten im benachbarten Ausland profitieren und die eigene erneuerbare Produktion noch gewinnbringender einsetzen. Damit steigt die Resilienz der europäischen und schweizerischen Stromversorgung und es gibt keinen Bedarf für neue teure fossile und nukleare Kraftwerke in der Schweiz. 
 
Léonore Hälg, Strommarktexpertin bei der SES, resümiert: «Die Schweizer Stärken sind Wasserkraft und Sonnenenergie, das passt ideal zum benachbarten Ausland, wo viel mehr Windanlagen, aber auch noch viele fossile Reservekapazitäten bereitstehen. Damit können wir uns eigene teure Experimente mit neuen fossilen oder gar nuklearen Kraftwerken sparen. Damit wird auch Kapital für Investitionen in die Stromeffizienz und in den Erneuerbaren-Ausbau freigesetzt.»
 

Mehr Stabilität und sichere erneuerbare Energieversorgung

Das Stromabkommen wird den Weg zu einer rein erneuerbaren Energieversorgung erleichtern. Die Schweiz wird nicht nur physisch, sondern auch institutionell, technisch und rechtlich in ein grosses Stromnetz integriert. Der Stromaustausch kann über weite Einzugsgebiete stattfinden. Das stabilisiert und vereinfacht den Austausch von nicht planbarer Stromproduktion wie Photovoltaik und Windkraft. Gleichzeitig reduziert es den Bedarf an Stromspeichern, Netzstabilisierungsmassnahmen und Reservekapazitäten. Die Energiewende wird so nicht nur günstiger, sondern auch sicherer. 
 

Mehr Teilhabe an der Energiewende

Das Stromabkommen bietet den Haushalten und KMU mehr Mitsprache und Teilhabe bei der Stromversorgung. Sie können durch die Strommarktliberalisierung ihr Energieversorgungsunternehmen selber wählen und somit mitentscheiden, aus welchen Quellen und woher ihr Strom stammt. Gleichzeitig können sie ihren Verbrauch dank flexiblen Tarifmodellen den wetterabhängigen erneuerbaren Stromproduktion anpassen. Damit sinkt bei der Stromversorgung wiederum der Bedarf an Netzausbau und Speichern. Schliesslich zeigen Beispiele aus dem Ausland, dass die vollständige Strommarktöffnung für private Gemeinschaften und Personen die Möglichkeit schafft, erneuerbaren Strom zu verkaufen und so dessen Ausbau voranzutreiben.

 Quelle: energiestiftung.ch

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