Im
Vertragspaket mit der EU hat der Bund auch das Strommarktabkommen
verhandelt. Der Bundesrat hat am Freitag im Grundsatz darüber informiert.
Nach den vorliegenden Informationen begrüsst die Schweizerische
Energie-Stiftung SES das Stromabkommen und sieht es als einen wichtigen
Baustein für eine günstige, sichere und vor allem rein erneuerbare
Energieversorgung. Die Integration in den europäischen Strombinnenmarkt
vereinfacht den grenzüberschreitenden erneuerbaren Stromaustausch, was
den Bedarf an fossilen oder nuklearen Kraftwerken in der Schweiz
reduziert. Die Marktöffnung treibt den Erneuerbaren-Ausbau voran und
senkt den Bedarf für Netzausbauten und Speicherkapazitäten.
Das vom Bundesrat verabschiedete Stromabkommen enthält zwei zentrale
Elemente: Die Integration der Schweiz in den europäischen
Strombinnenmarkt und die vollständige Strommarktöffnung. Léonore Hälg,
Strommarktexpertin bei der SES, sagt dazu: «Das Strommarktabkommen
bietet für die Schweiz klare Vorteile. Wir können Geld sparen, haben
eine hohe Stromversorgungsqualität und sind nicht von klimaschädlichen
Technologien abhängig. So können wir unsere Kräfte bündeln: für eine
nachhaltige Energiewende.»
Kein Bedarf für neue fossile und nukleare Kraftwerke
Mit
dem Stromabkommen wird die Schweiz vollwertiges Mitglied im
europäischen Strombinnenmarkt und kann jederzeit diskriminierungsfrei
Strom importieren und exportieren. Die Schweiz kann damit von
Produktionskapazitäten im benachbarten Ausland profitieren und die
eigene erneuerbare Produktion noch gewinnbringender einsetzen. Damit
steigt die Resilienz der europäischen und schweizerischen
Stromversorgung und es gibt keinen Bedarf für neue teure fossile und
nukleare Kraftwerke in der Schweiz.
Léonore Hälg, Strommarktexpertin bei der SES,
resümiert: «Die Schweizer Stärken sind Wasserkraft und Sonnenenergie,
das passt ideal zum benachbarten Ausland, wo viel mehr Windanlagen, aber
auch noch viele fossile Reservekapazitäten bereitstehen. Damit können
wir uns eigene teure Experimente mit neuen fossilen oder gar nuklearen
Kraftwerken sparen. Damit wird auch Kapital für Investitionen in die
Stromeffizienz und in den Erneuerbaren-Ausbau freigesetzt.»
Mehr Stabilität und sichere erneuerbare Energieversorgung
Das
Stromabkommen wird den Weg zu einer rein erneuerbaren Energieversorgung
erleichtern. Die Schweiz wird nicht nur physisch, sondern auch
institutionell, technisch und rechtlich in ein grosses Stromnetz
integriert. Der Stromaustausch kann über weite Einzugsgebiete
stattfinden. Das stabilisiert und vereinfacht den Austausch von nicht
planbarer Stromproduktion wie Photovoltaik und Windkraft. Gleichzeitig
reduziert es den Bedarf an Stromspeichern, Netzstabilisierungsmassnahmen
und Reservekapazitäten. Die Energiewende wird so nicht nur günstiger,
sondern auch sicherer.
Mehr Teilhabe an der Energiewende
Quelle: energiestiftung.ch
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