Die
Gegner der Initiative «für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie»
malen erwartungsgemäss schwarz. Dafür besteht freilich
keinerlei Anlass: Die Initiative bringt den Plan und die Lösung, um die
Schweiz und die Bevölkerung endlich aus der atomaren Falle zu befreien –
ohne dass die Lichter ausgehen.
«Es
ist äusserst erstaunlich, wie sich die sogenannt staatstragenden
Parteien unter der Federführung des Wirtschaftsverbands Economiesuisse
der konkursgefährdeten Atomlobby an die Brust werfen», zieht Beat Jans,
Co-Präsident der Allianz «für einen geordneten Ausstieg aus der
Atomenergie» nach dem Auftritt der Initiativgegner Bilanz. «Sie
beschwören Schreckgespenster und zögern nicht, mit unhaltbaren
Schlagworten Angst zu schüren und eine Verunsicherungskampagne zu
fahren. Denn: unsicher ist unsere Energiezukunft nur, wenn wir den
Atomausstieg nicht an die Hand nehmen und den Ausstieg sauber planen –
mit einem Plan, wie ihn die Volksinitiative vorsieht.» Dernach sollen
die bestehenden Atomkraftwerke nach spätestens 45 Jahren vom Netz gehen.
Dies schafft endlich die nötige Sicherheit für Land und Menschen und
legt erst den Grundstein für eine erfolgreiche Energiewende. In
vier zentralen Punkten schüren die von der Atomlobby getriebenen
Initiativgegner bewusst unbegründete Ängste und streuen der Bevölkerung
Sand in die Augen:
- Stromknappheit & Blackout: Die
Gegner verunsichern die Bevölkerung mit gezielten Falschaussagen über
die Versorgungssicherheit. Das entbehrt der Grundlagen.
Richtig ist: Bis
heute ist keine der Vorhersagen einer Stromlücke eingetroffen. Im
Gegenteil: Heute herrscht vielmehr eine Stromschwemme. Die Deckung
unseres künftigen Strombedarfs mit erneuerbaren Energien und
Effizienzmassnahmen ist gemäss detaillierten Szenarien (etwa von der ETH
Zürich) möglich. Auch vorsichtige Berechnungen des Bundesamtes für
Energie zeigen die Machbarkeit klar auf.
- Dreckstrom & Auslandabhängigkeit: Die Gegner prognostizieren mehr dreckigen Strom in Schweizer Leitungen, würden AKW abgeschaltet. Das ist nicht der Fall.
Richtig ist: Der
inländische Ausbau an neuen erneuerbaren Energien mit KEV-Unterstützung
hat bereits eines der drei älteren AKW ersetzt. Wenn wir unser
einheimisches Potenzial rasch genug erschliessen, werden sich unsere
Importe nicht erhöhen. Sollte der Stromimport dennoch nötig werden, so
kann durchaus auch ausländischer Ökostrom eingekauft werden. Weiter ist
zu beachten, dass auch einheimischer AKW-Strom Dreckstrom bleibt,
während die Strommixe unserer Nachbarländer immer sauberer werden.
Ausserdem: In Tat und Wahrheit sind wir heute abhängig vom Ausland, denn
das Uran der AKW müssen wir importieren. Einheimische erneuerbare
Energien machen uns also unabhängiger.
- Politisches Diktat & Sicherheit: Die
Gegner sagen, die Sicherheit der hiesigen AKW sei gewährleistet und die
Einhaltung der Vorgaben würde strengstens kontrolliert. Das reicht
nicht.
Richtig ist: Je älter AKW werden, desto
anfälliger werden sie. Die fünf Schweizer AKW sind im Durchschnitt die
ältesten weltweit. Beznau I ist im 47. Betriebsjahr und damit gar das
älteste der Welt. Kein Atomkraftwerk wurde je so lange kommerziell
betrieben. Wir haben folglich absolutes Neuland betreten. Das ist ein
gefährliches Feldexperiment auf Kosten der Menschen und unseres Landes.
Zudem gibt es keine umfassende Sicherheit, wie sie laufend beschworen
wird. Ein Risiko bleibt immer. Dies zeigen auch zahlreiche Vorfälle in
den Schweizer AKW und die zunehmenden, lange andauernden Abschaltungen
aus Sicherheitsgründen der vergangenen Monate.
- Finanzielle Folgen & Schadenersatzforderungen: Die
Gegner werden nicht müde, von Schadenersatzforderungen der
AKW-Betreiber zu erzählen. Das ist theoretisch möglich, aber
kaum realistisch.
Richtig ist: Grundsätzlich sind
Beschwerden gegen Verfügungen des Bundes möglich. Das ist Teil unseres
Rechtsstaates. Bei den gegenwärtigen Strompreisen rentieren Schweizer
AKW jedoch bei weitem nicht. Im Gegenteil: Heute und in Zukunft werden
die Betreiber nicht einmal ihre Fixkosten (Personal, Brennstoff) decken
können, geschweige ihre Gestehungskosten inklusive der variablen
Anteile. Der wiederholten Aufforderung, ihre effektiven
Stromgestehungskosten auszuweisen, sind die AKW-Betreiber bisher nicht
nachgekommen. Wo es also keinen Schaden gibt, gibt es auch nichts zu
entschädigen.
Die
Atomlobby und ihre Promotoren bei der Economiesuisse können innerhalb
der bürgerlichen Parteien nicht auf geschlossene Reihen zählen. Am
kommenden Freitag wird ein Wirtschaftskomitee – bestehend aus mehr als
50 Unternehmerinnen, Fachleuten und bürgerlichen Persönlichkeiten –
aufzeigen, dass es auch anders geht, dass der geordnete, schrittweise
Ausstieg aus der Atomenergie der richtige Weg ist und der
Umstellung der Stromproduktion auf erneuerbare Energien erst die nötige
Kraft gibt.
Quelle: Allianz für einen geordneten Ausstieg
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