Mittwoch, 6. Juni 2012

Solar Impulse hat's geschafft

Erstmals ist einem Solarflugzeug ein interkontinentaler Flug gelungen. "Solar Impulse" schaffte den Sprung von Spanien nach Nordafrika. Die Landung bei Vollmond verlief ohne Probleme.
Das Schweizer Solarflugzeug "Solar Impulse" hat einen neuen Rekord aufgestellt. Nach mehr als 18 Stunden Flugzeit landete der 1,6-Tonnen-Flieger, der ausschließlich mit Sonnenenergie betrieben wird, in der Nacht zum Mittwoch nach seinem ersten Interkontinentalflug in der marokkanischen Hauptstadt Rabat. Das Flugzeug in der Größe eines Airbus A340 wurde von dem Schweizer Bertrand Piccard erfolgreich von Madrid nach Marokko gesteuert.

Solarflieger Borschberg (li.) und Piccard (re.) in Rabat: "Wirklichkeit gewordener Traum".









Die Landung am Flughafen Rabat Salé erfolgte bei Vollmond um 23.27 Uhr Ortszeit. Alles sei von der marokkanischen Seite ausgezeichnet vorbereitet worden, sagte Piccard. "Ich bin begeistert und danke ihnen." Auch seine Frau Michelle, die ihn in Rabat erwartet hatte, zeigte sich überglücklich. "Das ist die Verwirklichung eines Traums, ein zur Wirklichkeit gewordener Traum", sagte sie. "Solar Impulse" landete auf einer 3,8 Kilometer langen Piste, wo der Flieger von dutzenden Interessenten erwartet wurde. Das Flugzeug soll fünf Tage in Rabat bleiben, bevor es für eine Publicity-Aktion in die südlich gelegenen Stadt Ouarzazate weiterfliegt. Der marokkanische König Mohammed VI. will dort die größte Solarwärme-Anlage der Welt eröffnen. Marokko treibe die Entwicklung der Solarenergie mit Engagement voran. "Wir bewundern diese Anstrengung", sagte Piccard.

"Solar Impulse" kann die Energie speichern, so dass der Flieger nicht nur tagsüber, sondern auch nachts fliegen kann. Dabei wird kein Treibstoff verbraucht und es entstehen keine Emissionen. An Bord des Flugzeugs befinden sich vier Elektro-Motoren mit jeweils zehn PS Leistung, die mit Hilfe von 12.000 Solarzellen betrieben werden. Das Flugzeug ist mit 70 Stundenkilometern kaum schneller als eine Vespa. Ihre ersten internationalen Flüge hatte die Maschine im vergangenen Jahr nach Brüssel und Paris absolviert. Das von Piccard gebaute Flugzeug war damals Stargast bei der Internationalen Luftfahrtausstellung in Le Bourget. Piccard will mit seinem Experimentalflieger die Politik zu einer ehrgeizigeren Energiepolitik bewegen.

Quelle: Agenturen

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