Mittwoch, 8. Mai 2024

Solarstrom ist Sozialstrom

Solarstrom ist schon heute Sozialstrom – erschwinglich für jedermann und für jede Frau, ob arm oder reich. Solaranlagen sind bereits ein globaler Megatrend. Die Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht für die Umwelt und für das Klima. Ein Kommentar des deutschen Energiepublizisten Franz Alt.

Solaranlagen werden ständig preiswerter und sie sind komplett steuerfrei. Energetisch sind sie heute wesentlich effizienter als noch vor 15 Jahren. Man kann bis zu 80 Prozent Stromkosten sparen. Und morgen noch mehr. Das gilt für alle Menschen in allen Ländern der Welt – vor allem für die Armen. Die glücklichsten Solarstrombetreiber habe ich in armen Ländern wie Indien, Bangladesch oder Somalia und Mali erleben dürfen. Im Kongo erzählte mir ein Elektriker, der arbeitslos war und nach Europa fliehen wollte: „Ich habe jetzt einige Solarzellen auf meiner Hütte. Nun kommen die jungen Leute meines Dorfes, um bei mir ihre Handys und Laptops aufzuladen. Dadurch habe auch ich einen Job und ein Einkommen und ich denke nicht mehr daran, nach Europa zu fliehen. Welch ein Glück, dass ich über Solarstrom in meiner Heimat bleiben kann“. Welch eine Chance für eine bessere Welt, in der kein Kind mehr verhungern und niemand mehr fliehen muss.

In Abu Dhabi konnte eine Gruppe deutscher Klima-Journalisten soeben erfahren wie die arabischen Länder, die mit klimaschädlichem Öl reich wurden, allmählich auf Solarenergie und den Export von solarem Wasserstoff umsteigen und damit – zumindest längerfristig – auch einen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten. In Abu Dhabi wurde Ende 2023 die größte Solaranlage der Welt eingeweiht. Auf einer Fläche von 21 Quadratkilometern wurden ca. vier Millionen Solarmodule installiert. Nach Angaben der Betreiber können sie 160.000 Haushalte mit Strom versorgen und 2,4 Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Die Module drehen sich mit der Sonne und werden mit Hilfe von Robotern von Sand und Wüstenstaub frei gehalten. Bis 2030 soll die Anlage noch einmal vervierfacht werden und dann 14 Gigawatt Strom erzeugen. Das entspricht mehr als zehn Atomkraftwerken.

Die Solarenergie hat weltweit ihren Kipppunkt erreicht: Wir werden eine völlig neue Vorstellung über den Sinn unseres Daseins entwickeln, wenn wir uns einlassen auf diese neue Energiedimension: Wir sind auf diesem Planeten, um mitzuarbeiten an der Bewahrung der Schöpfung. Damit auch unsere Kinder und Enkel und deren Kinder und Enkel hier ein schönes, gutes und glückliches Leben führen können. Welch eine Vision! Wir brauchen unsere alte Sonne für eine neue und bessere Welt. Mit der Sonne ein Leben voller Wonne. Aus dem Schein der Sonne kann ein neues Sein der Menschen werden.

Das Kraftwerk daheim: Es gibt sonnenreichere Länder als Deutschland. Doch auch hierzulande kann – zumindest theoretisch – etwa hundert Mal mehr grüner Strom gewonnen werden als wir zurzeit verbrauchen. Sonne und Windkraft werden auch immer mehr genutzt. 2023 wurden in Deutschland 14,1 Gigawatt Photovoltaik zugebaut, fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Nach dem Willen der Bundesregierung soll das erst der Anfang, besser gesagt der Neuanfang, des Solarbooms sein, der zwischen 2012 und 2023 von den Vorgängerregierungen sträflich vernachlässigt wurde. Ein am 34. Jahrestag von Tschernobyl (26. April 2024), im Bundestag verabschiedetes „Solarpaket“ soll den weiteren Solarboom beflügeln. Zum Erreichen der Klimaziele braucht Deutschland jetzt: Mehr Speicher, neue Stromleitungen, große Wärmepumpen und andere Stahlwerke sowie Begeisterung für Energie in Bürgerhand und endlich wirklich einen Abbau der bürokratischen Bremsklötze.

Mini-Kraftwerke gibt es schon für ein paar hundert Euro. Für Verbraucherinnen und Verbraucher eine echte Ersparnis. Dein Dach oder Dein Balkon verdient künftig Geld oder spart zumindest Geld. Was Sie selbst fast kostenlos ernten, müssen sie künftig nicht  vom alten Stromversorger kaufen. Dieses Geschäft soll durch Abbau einiger bürokratischer Hürden künftig einfacher werden. So soll es nicht mehr zwingend einen digitalen Stromzähler brauchen. Der alte Stromzähler kann stattdessen rückwärts laufen. Das geht jetzt sogar im überbürokratisierten Deutschland. Künftig sollen auch mehr Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern installiert werden, damit eine „gemeinschaftliche Gebäudeversorgung“ möglich wird. Der Sonnenstrom kann anteilig genutzt werden.

Landefläche für die Sonne: Je größer das Dach, desto mehr Landefläche für die Sonne. Auch Dächer von Werkshallen und Supermärkten sollen künftig mehr als bisher genutzt werden. Aldi will 120 neue Supermärkte komplett klimaneutral und mit dem umweltfreundlichen Baumaterial Holz bauen. Die Einspeise-Vergütungen für Solarstrom werden attraktiver. Landwirte sollen dafür gewonnen werden, sich ein zweites Einkommen über die Sonne zu sichern, indem sie fünf Meter über ihren Äckern Solaranlagen installieren. Landwirte werden Energiewirte über Biogasanlagen und über Agri-Photovoltaik. Auch Windräder sollen schneller als bisher genehmigt werden. Kanzler Scholz: „Statt acht Jahre sind auch acht Monate Genehmigungszeit möglich“.  Das „Solarpaket“ ist ein Meilenstein für die Energiewende in Deutschland.

Die jetzt begonnene solare Weltrevolution kann die erste globale wirklich friedliche Revolution aller Zeiten sein. Die großen Revolutionen der Weltgeschichte waren alle voller Gewalt und Brutalität. Die russische Revolution 1918 kostete etwa acht Millionen Menschen das Leben, die chinesische Revolution von 1949 bis zur kommunistischen Kulturrevolution in den Sechzigern des letzten Jahrhunderts forderte mehr als 60 Millionen Tote und die französische Revolution im Jahr 1789 und die Schreckensherrschaft der Jakobiner danach bis zu 300.000 Menschenleben. Ganz zu schweigen von den seelischen Schäden dieser Gewaltorgien. Und die industrielle Revolution hat uns durch die fossil-atomare Energiewirtschaft die Klimakrise beschert. Unsere Welt ist deshalb heute voll von Krisen, Kriegen und Konflikten um Energie. Jahrzehnte lang war Deutschland vom russischen Gas abhängig, was dazu führte, dass wir Putins Kriege mitfinanzierten. Diese Abhängigkeit bereuen heute viele.

Eine Frage der Vernunft: Eigentlich müsste Klimaschutz eine rationale Angelegenheit sein. Schließlich leben wir in einer Zeit extremer Wetterkatastrophen, haben im Februar Meeresoberflächentemperaturen wie im Juli und erleben von Jahr zu Jahr mehr Hitzetote. Es ist ökonomisch, ökologisch, ethisch und gesundheitlich nur vernünftig, das Klima, das unsere Lebensgrundlage ist, zu schützen. Aber trotzdem wird der Ausbau fossiler Infrastrukturen durch Flüssiggas-Terminals, die noch 50 Jahre das Klima belasten, auch im Jahr 2024 in Deutschland weiter vorangetrieben. Sind wir noch zu retten? Vielleicht!

Die knallharten finanziellen Interessen der fossilen Lobbyisten scheinen noch immer wichtiger als die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Die Klimakrise stellt das Generationen-Versprechen in Frage, dass die Zukunft besser sei als die Vergangenheit. Noch immer macht uns die Klimakrise nicht rationaler, sondern irrationaler. Wenn wir endlich mehr Rationalität lernen wollen, müssen wir mutiger, konsequenter und rascher als bisher den Einstieg ins solare Zeitalter wagen. Das ist gar kein Hexenwerk, sondern schlicht eine Frage der Vernunft.

Quelle: Franz Alt 2024
 ^^^ Nach oben

Donnerstag, 2. Mai 2024

CH-Wasserkraft 2023

Am 1. Januar 2024 waren in der Schweiz 705 Wasserkraft-Zentralen mit einer Leistung grösser 300 Kilowatt in Betrieb (1.1.2023: 693 Anlagen). Die maximale mögliche Leistung ab Generator hat gegenüber dem Vorjahr um 26 MW (Megawatt) zugenommen. Diese Zunahme erfolgte aufgrund von mehreren neu in Betrieb gesetzten Kraftwerken und Erneuerungen.

Die erwartete Energieproduktion der in der Wasserkraftstatistik enthaltenen Kraftwerke ≥300 kW lag 2023 bei 37'171 Gigawattstunden pro Jahr (Vorjahr: 37'260 GWh/Jahr). Der gesamte erwartete Zubau aller Neubauten betrug 67 GWh/Jahr, wovon das Kraftwerk Augand (35 GWh/Jahr) den grössten Anteil trägt.

Durch die regelmässige Aktualisierung der zu erwarteten Produktion der bestehenden Anlagen resultierte eine Reduktion von -90 GWh/Jahr. Verantwortlich dafür war vor allem die unterdurchschnittliche Hydrologie der vergangenen Jahre im Tessin und in Graubünden. Die Kantone mit der grössten Produktionserwartung sind das Wallis mit 10'335 GWh/Jahr (27.8%), Graubünden mit 7'909 GWh/Jahr (21,2%), Tessin mit 3'550 GWh/Jahr (9.5%) und Bern 3'395 GWh/Jahr (9.1%). Im Jahr 2023 standen 12 Zentralen mit einer geplanten Jahresproduktion von 52 GWh im Bau.

Gemäss dem geltenden Energiegesetz soll die durchschnittliche jährliche Wasserkraftproduktion bis 2035 auf 37‘400 GWh ansteigen (Richtwert). Die Entwicklung wird im Rahmen des «Monitoring Energiestrategie 2050» beobachtet. Das Monitoring stützt sich auf die vorliegende Statistik der Wasserkraft. Für das Monitoring wird jedoch von der erwarteten Energieproduktion gemäss Statistik der wirkungsgradbereinigte Verbrauch der Zubringerpumpen abgezogen und danach die Produktion der Wasserkraftwerke < 300 kW addiert. Für das Monitoring ergibt sich damit für 2023 eine durchschnittliche inländische Produktion von 36`708 GWh/Jahr (-66 GWh/Jahr gegenüber dem im Vorjahr gemeldeten Wert).

Storymap «Die bedeutendsten Wasserkraftanlagen der Schweiz»: Mit Wasserkraft wurden 2023 rund 57.6% des inländischen Stroms erzeugt. Mit der Storymap des BFE wird die Statistik der Wasserkraft auf spielerische Art zugänglich gemacht. Sie visualisiert die Wasserkraftanlagen mit einer Leistung grösser als 300 kW gemäss ihrer Bedeutung für die Stromproduktion und zeigt, wo sie sich befinden und durch welche Zuflüsse sie gespeist werden.

Storymap «Wasserkraft: die speicherbare Energie»: Die Bedeutung der Energiespeicherung für die Versorgungssicherheit nimmt zu. Wasserkraftwerke spielen dabei eine wesentliche Rolle für die Schweiz. Die Storymap des BFE zur speicherbaren Wasserkraft veranschaulicht, welche Anlagen in der Schweiz wie stark zur Speicherung beitragen und wie der Speicheranteil im Verhältnis zur Gesamtproduktion aussieht.


Adresse für Rückfragen

Mediendienst BFE, 058 460 81 52



Herausgeber

Bundesamt für Energie
http://www.bfe.admin.ch
 ^^^ Nach oben

Montag, 29. April 2024

Solaraktienindex PPVX steigt schneller



Vergrössern von Grafik, Tabelle und Text mit Klick auf Darstellungen ! 

Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu
  
 Quelle: oeko-invest.net
 
^^^ Nach oben

Mittwoch, 24. April 2024

Wasser und Solarenergie: Rezept gegen Engpässe

Seit 2019 durchlebt der Libanon eine schwere Wirtschaftskrise, gleichzeitig beherbergt das Land rund 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge. Nicht alle Menschen haben Zugang zu genügend sauberem Trinkwasser, was zu Spannungen führt. Im Bekaa-Tal realisiert die DEZA ein Projekt für besseres Wassermanagement – dank Digitalisierung und Solarenergie. Dieses trägt zur Entschärfung von Spannungen rund um die Wassernutzung bei und ist Teil der umfassenderen Bemühungen der Schweiz in diesem Bereich.

Alternativtext: Solaranlagen betreiben das von der DEZA sanierte Wasserpumpwerk in Fekha.

Die DEZA hat das Wasserpumpwerk in Fekha
saniert, das nun mit Solarenergie betrieben wird.
© DEZA

Das Bekaa-Tal liegt eingebettet zwischen zwei Gebirgsketten auf durchschnittlich 1000 Metern über Meer. Mit 120 Kilometern Länge und 16 Kilometern Breite erstreckt es sich über 42% der Gesamtfläche des Libanon. Nach Schätzungen des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) lebten 2023 rund 1,5 Millionen Menschen hier, davon eine Million libanesische Staatsangehörige. Die übrige Bevölkerung besteht grösstenteils aus syrischen Flüchtlingen sowie rund 8000 Palästinenserinnen und Palästinensern. Die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien wird je nach Quelle auf bis zu einer Million geschätzt.

Das Bevölkerungswachstum infolge der Syrienkrise hat in Kombination mit der schweren Wirtschaftskrise die Spannungen um den Zugang zu Wasser verschärft. Im Bekaa-Tal kam es häufiger zu Angriffen auf die Wasserinfrastruktur. Illegale Anschlüsse ans Wassernetz haben ebenso zugenommen wie Streitigkeiten zwischen den auf Wasser angewiesenen Menschen.

Digitalisierung und Echtzeitdaten: In diesem komplexen Umfeld realisiert die DEZA ein Projekt für einen fairen Zugang zu Trinkwasser. Gemeinsam mit der für die Wasserversorgung im Bekaa-Tal zuständigen Behörde (Bekaa Water Establishment) arbeitet die DEZA an der Verbesserung des Wassermanagements und der Infrastruktur. Damit sollen auch Spannungen zwischen den Gemeinschaften abgebaut werden. Das 2015 initiierte Projekt hat zu spürbaren Verbesserungen geführt.

Einerseits im Bereich der Digitalisierung, indem die 50 grössten Wasserwerke an ein zentrales Datenzentrum angeschlossen wurden. Mit Hilfe von Sensoren und 4G-Technologie kann dieses Zentrum Daten wie Wasserstand, Durchfluss und Druck für jedes Werk in Echtzeit analysieren. Das System mit dem Namen SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition) ermöglicht es zudem, eine minimale und eine maximale Wasserabgabe festzulegen und die Pumpen der verschiedenen Standorte zu regulieren. Das System deckt heute den Grossteil des Bekaa-Tals ab und versorgt in diesem Gebiet rund 700 000 Menschen.

Laut Andres Devanthéry, Projektleiter vor Ort, lässt sich anhand der vom Zentrum gesammelten Daten der Wasserverbrauch objektiv beziffern. «Bisher gab es Personen, die den städtischen Behörden vorwarfen, dass gewisse Gemeinschaften mehr Wasser erhalten als andere. Mit diesen Daten kann man objektiv nachweisen, wie viel Wasser wo und wann verbraucht wird», erklärt der Experte für Wasser und sanitäre Versorgung des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe.

Die verbesserte Datengrundlage erleichtert auch strategische Entscheide über die Instandhaltung der Infrastruktur. «Dank der Daten können wir zum Beispiel Trends in der Leistung bestimmter Pumpen beobachten. Wenn Anzeichen einer Abnützung erkennbar sind, kann man rechtzeitig Reparaturen organisieren. Andere Installationen sind so veraltet, dass zur Sanierung teure Arbeiten notwendig wären. Weil eine neue 100-KW-Pumpe bis zu 20 000 US-Dollar kostet, ist es für die Stadtverwaltung wichtig, aufgrund von zuverlässigen Daten entscheiden zu können, ob sich die Investition lohnt oder nicht», veranschaulicht Andres Devanthéry. 

Solarenergie als Rezept gegen Stromengpässe: Die Solarisierung der Infrastruktur bedeutete einen weiteren wichtigen Fortschritt des Projekts. Die DEZA war 2019 die Vorreiterin in der Verwendung dieser Technik für Wasserwerke. Wenige Monate später rutschte der Libanon in eine Wirtschaftskrise, die bis heute anhält. Seither ist das ganze Land mit Stromausfällen konfrontiert, die sich negativ auf alle Aspekte des täglichen Lebens und auch auf den Zugang zu Wasser auswirken. «Ein Grossteil des Wassers wird aus dem Grundwasser gepumpt. Wenn man keinen Strom für den Generator hat, fällt auch die Wasserversorgung aus», erklärt Ramzi Ibrahim, der mit Andres Devanthéry im DEZA-Büro in Zahlé im Zentrum der Bekaa-Ebene zusammenarbeitet.

Der Projektingenieur erklärt, dass mehrere Ortschaften dank der Installation von Photovoltaikanlagen auf den Pumpwerken nun nicht mehr nur eine Stunde pro Tag Strom haben, sondern sieben Stunden. «Wir wählten dabei Gebiete aus, in denen das Risiko von Konflikten um Wasser bestand. Manchmal ist dafür die Topografie verantwortlich. Ein Beispiel ist die Stadt Fekha. Durch die Stadt fliesst ein Wasserfall. Die Bevölkerung unterhalb des Wasserfalls hat immer Wasser, da es dank der Schwerkraft reichlich durch die Leitungen fliesst. Ganz im Gegensatz zu den Menschen in den höher gelegenen Stadtteilen, wo kein Strom zum Pumpen des Wassers vorhanden war, was für grossen Unmut sorgte. Fekha ist im Libanon kein Einzelfall, und dank der Photovoltaikanlagen haben wir dieses Problem gelöst. Es ist auch ein gutes Beispiel für die Nutzung von sauberer Energie mit langfristiger Wirkung», freut sich Ramzi Ibrahim.

Weiter im Text unter DEZA

 ^^^ Nach oben

Montag, 15. April 2024

Endlich vorwärts machen mit sauberer Energie

Am 9. Juni stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über das Stromgesetz ab. Um unser Klima zu schützen, müssen wir uns von den fossilen Energieträgern verabschieden. Das Stromgesetz ist das entscheidende Element, um Klimaschutz, Umweltschutz und Energiewende vorwärts zu bringen. An ihrer Medienkonferenz in Bern haben die Umweltorganisationen ihre Argumente für ein JA zum Stromgesetz vorgestellt.

Im Parlament hat eine deutliche Mehrheit aus SVP, FDP, Mitte, EVP, GLP, SP und Grüne dem Stromgesetz zugestimmt. Gegen das Gesetz wurde das Referendum ergriffen. Nun tritt das Umweltlager geeint für ein Ja zum Stromgesetz ein. Heute haben Vertretungen verschiedener Umweltorganisation die Ja-Kampagne mit dem Slogan «Endlich vorwärts machen» in Bern lanciert.

Ein klimapolitischer Meilenstein: Die Klimakrise schreitet rasant voran und wirkt sich auf Mensch und Umwelt aus. Als Alpenland ist die Schweiz besonders stark davon betroffen. So haben die Schweizer Gletscher in den vergangenen zwei Jahren 10 Prozent ihrer Masse verloren. Mit der deutlichen Annahme des Klimaschutzgesetzes im vergangenen Juni hat die Schweiz deshalb beschlossen, Verantwortung zu übernehmen und bis ins Jahr 2050 klimaneutral zu werden.


«Mit dem Stromgesetz schaffen wir den sauberen Strom, den wir benötigen, um aus Öl, Gas und Benzin auszusteigen. Mit einem Ja am 9. Juni machen wir endlich vorwärts mit dem Klimaschutz», sagt Lisa Mazzone, Präsidentin der Grünen Partei und ehemalige Ständerätin. 

«​​Das Stromgesetz garantiert einen ausgewogenen Mix aus erneuerbaren Energien und bringt griffige Massnahmen gegen die Stromverschwendung. Damit schaffen wir die Voraussetzung, die inländischen CO2-Emissionen zu reduzieren», verdeutlicht Thomas Vellacott, CEO des WWF Schweiz.
 

Unabhängigkeit vom Ausland stärken: Noch immer importiert die Schweiz jedes Jahr Öl, Gas und Kohle aus dem Ausland. Dafür fliessen jährlich rund 8 Milliarden Franken, zwischenzeitlich gar 20 Milliarden, in oftmals autokratisch regierte Länder. Diese Abhängigkeit hat in den vergangenen Jahren zu grossen Preisschwankungen geführt.


«Mit dem Stromgesetz lösen wir uns aus der Abhängigkeit von Öl- und Gas-Importen aus dem Ausland. Der Strombedarf für Elektroautos, Wärmepumpen und Industrie kann und wird damit in Zukunft mit sauberer, einheimischer Energie abgedeckt werden», erklärt Nadine Masshardt, Präsidentin der Schweizerischen Energie-Stiftung und SP-Nationalrätin.
 

Strom im Einklang mit der Natur: Klima und Natur gleichzeitig zu schützen, ist die grosse Herausforderung unserer Zeit. Für die Energiepolitik sind Lösungen nötig, die die Dekarbonisierung rasch voranbringen und dabei mit dem Naturschutz kompatibel sind.


«Das neue Stromgesetz fördert zu über 80% den Ausbau der Solarenergie auf Dächern, Fassaden und Parkplätzen. Das ist die raschest mögliche Energiewende, die den Klimaschutz vorantreibt und den Natur- und Landschaftschutz respektiert», führt Martina Munz, Präsidentin von Aqua Viva und SP-Nationalrätin, aus.

Christophe Clivaz, Stiftungsrat der Stiftung Landschaftsschutz und Grüner Nationalrat des Kanton Wallis fügt hinzu: «Mit dem Gesetz muss weiterhin jedes Projekt einzeln beurteilt sowie die Interessen gegeneinander abgewogen werden. Das gilt auch in Gebieten mit grundsätzlichem Vorrang für die erneuerbaren Energien.»

«Biotope von nationaler Bedeutung, unsere Naturjuwelen, sind und bleiben für alle Energieanlagen Tabu. Das Stromgesetz ist ein Meilenstein in der Reduktion der CO2-Emissionen – und Klimaschutz ist für uns ein wichtiger Bestandteil eines umfassenden Natur- und Umweltschutzes. Das ist ein wichtiger Grund, JA zu sagen», erläutert Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz.

>>>  Argumente

Quelle: Schweizerische Energie Stiftung SES

 ^^^ Nach oben