
Muntwyler betonte die Notwendigkeit des effizienten Energieeinsatzes – liess aber keinen Zweifel daran, dass es neben dem Energiesparen neue Energiekapazitäten braucht. Das Sparen allein kann weder die AKW ersetzen noch - trotz aller Effizienz - partiell wachsende Energie- insbesondere Strombedürfnisse decken. Zu dieser Sicht gibt es selbst in der Umweltbewegung unterschiedliche Meinungen, Buchautor Marcel Hänggi etwa redet immer wieder der so genannten Suffzienz das Wort, die an vorderste Stelle das Herunterfahren des Verbrauchs setzt und sich von den Erneuerbaren Energien eigentlich gar keine Lösung verspricht, sondern allenfalls eine Vertagung des Problems. Hänggi präsentiert sein neues Buch «Ausgepowert» am 18. April 2011 in Zürich und wird noch für Gesprächsstoff sorgen.
Die Arena-Gesprächsrunde derweil schien sich einig, dass zumindest der Strombedarf weiterhin wachsen wird – während Einsparungen vor allem beim Heizen der Gebäude sowie in der Industrie und im Dienstleistungssektor möglich sind. Nationalrat Filippo Leutenegger (FDP/ZH) betonte dies in der anschliessenden Politikerrunde. Er scheint, bei aller früherer Euphorie für die Atomkraft (und noch früherer energischer Gegnerschaft) nun wieder zum Skeptiker mutiert zu sein, der auch konkrete Massnahmen zugunsten der Erneuerbaren zu ergreifen bereit ist. Da waren die beiden VertreterInnen von SVP (Walter Wobmann, Nationalrat SO) und CVP (Ruth Humbel, Nationalrätin AG) schon fast folkloristische Beigabe aus einer verflossenen Zeit. Sie verwahrten sich gegen Aktionismus und räumten der Atomkraft (nach genauer Analyse der Vorkommnisse in Japan natürlich...) auch für die Zukunft eine Chance ein.

Solchen Überlegungen haben die aktuellen Sonntagsmedien wenig neues hinzuzufügen. Immerhin verweist die Sonntagszeitung darauf, dass ebenso wie in der Landwirtschaft auch in der Energie eine volle Autarkie kein erfolgversprechendes Konzept darstellt. Gerade die Einbindung in ein europäisches Stromnetz bietet neben den kommerziellen Chancen – die die Industrie ja reizen sollten – auch die Möglichkeit, von den jeweils günstigsten Voraussetzungen für die Produktion Erneuerbarer zu profitieren (etwa von Windstrom aus der Nordsee). Die Schweizer Pumpspeicherwerke bieten hier sogar hervorragende Voraussetzungen für eine Einbindung. Schliesslich betont ebenfalls die Sonntagszeitung, dass die Atomkraft nun wohl vor allem auch aus ökonomischen Gründen als erledigt gelten muss – nur schon die nach Fukushima nötigen Sanierungsschritte dürften etwa Gösgen und Leibstadt nach Meinung des unabhängigen Finanzexperten Kaspar Müller an ihre finanziellen Grenzen bringen.
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Nur 1,4 Prozent des Stroms auf den Balearen stammt derzeit aus erneuerbarer Energiequellen. Damit nützen die Inseln aber in keinster Weise ihr Potenzial aus, denn möglich wären aber 100 Prozent. Das ergibt sich aus einer Studie der Balearen-Regierung, die jetzt bekannt wird. Als Grund für diese geringe Quote ist offenbar, dass politisch Verantwortlichen auf den Inseln viel zu spät auf den Zug erneuerbare Energien aufgesprungen sind. So hat nach einem Bericht der Tageszeitung „Diario de Mallorca“ die Balearen-Regierung die möglichen Subventionen für Solarenergie nicht in Anspruch genommen, so dass die Zentralregierung in Madrid schließlich insgesamt 44 Projekte wieder gekippt hat. Aus diesem Grund wurde wohl auch Ergebnis der Studie, die bereits 2007 für fast 200.000 Euro in Auftrag gegeben wurde, erst jetzt bekannt. Da fehlen einem die Worte.
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