Suche nach der günstigen Zelle
Das EU-Forschungsprojekt TREASORES sucht unter Empa-Leitung die ultimativ günstige Solarzelle. Bereits anfangs November startete das EU-Forschungsprojekt «TREASORES». Die 14 Projektpartner erhalten in den nächsten drei Jahren gut neun Millionen
Euro, um günstige Produktionstechnologien für grossflächige organische
Elektronik zu entwickeln, etwa für Lichtpaneele und Solarzellen.
Koordiniert wird TREASORES von Frank Nüesch, Leiter der Empa-Abteilung.
Zum Start des
Projektes, das im 7. EU-Rahmenprogramm läuft, trafen sich 37 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der 14 an
TREASORES beteiligten Institutionen an der Empa in Dübendorf. Darunter
befinden sich Hochschulen, Forschungsinstitute, multinationale Firmen,
aber auch KMUs. Ihre Aufgabe wird es in den kommenden drei Jahren sein,
Produktionstechnologien weiterzuentwickeln, mit denen sich grossflächige
organische Elektronik wesentlich kostengünstiger herstellen lässt.
Photovoltaik-Paneele
und organische Leuchtquellen werden nämlich bisher praktisch Stück für
Stück produziert, zudem wird als Trägermaterial für die aktive
organische Schicht meist noch Glas verwendet, was die Paneele starr,
schwer und dadurch schlecht handhabbar macht. Dereinst sollen
Photovoltaikelemente oder Leuchtelemente im so genannten
«roll-to-roll»-Verfahren hergestellt werden. Dabei wird ein flexibles
Trägermaterial aus billigem Kunststoff ab Rollen abgewickelt und
praktisch «endlos» mit organischen aktiven Schichten auf Farbstoff– und
Polymerbasis versehen. Die fertigen Bahnen können ebenfalls wieder
aufgerollt werden.
Dieser
Produktionsprozess läuft heute bereits im Labor und im kleinen
industriellen Massstab, ist jedoch noch einiges von der
grossindustriellen Fertigung entfernt. Das hohe Produktionstempo und die
im Vergleich zum heute üblichen Silizium billigen Ausgangsmaterialien
werden es erlauben, wesentlich günstigere Photovoltaikelemente als
bisher herzustellen. Doch der
Teufel steckt bekanntlich im Detail: Noch fehlen leitfähige,
transparente und flexible Substrate, die mit dem «roll-to-roll»-Prozess
kompatibel sind. Die heute verwendeten Polymerfolien werden unter hohem
Energieaufwand mit leitfähigen Metalloxiden beschichtet. Diese
leitfähige Schicht wird jedoch nach mehrmaliger Biegung brüchig.
Die
Rahmenprogramme werden von der Europäischen Kommission vorgeschlagen
und vom Europäischen Rat und Parlament nach dem
Mitentscheidungsverfahren verabschiedet. Rahmenprogramme werden seit
1984 implementiert und wurden bis anhin auf eine Dauer von jeweils fünf
Jahren angelegt. Das FP7 weist erstmals eine Laufzeit von sieben Jahren
auf (2007–2013) und ist mit einem Gesamtbudget von 54 Milliarden Euro
dotiert.
Quelle:
EMPA
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