
Besonders erstaunlich: Was die Atomkraft in zehn Jahren schafft, erledigen die Erneuerbaren in einem Jahr. Durch den Bau neuer Atomanlagen wurden von 2000 bis 2010 35.000 Megawatt Strom zusätzlich produziert - die Windanlagen-Industrie hat diese Strommenge allein in 2010 zusätzlich eingespeist. Weltweit produzieren alle AKW derzeit 374 Gigawatt Strom, die Windanlagen kommen auf 194 Gigawatt. Laut Teske wird sich das aber bald ändern: "Sollte der Markt für Windkraftanlagen weiterhin so stark wachsen wie in den letzten Jahren, dann wird im Jahr 2015 weltweit die gleiche Leistung installiert sein wie bei der Atomkraft."
Der wachsende Anteil der Erneuerbaren Energien, insbesondere Windkraft und Photovoltaik, ist hier auf Gesetze zurückzuführen, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien fördern sollen. In Europa war 2010 das Rekordjahr für neue Anlagen. Bei Atom- und Kohlekraftwerken hingegen hat die Liberalisierung der Strommärkte dazu geführt, dass weniger neue Anlagen gebaut, sondern alte Kraftwerke weiter betrieben werden. Seit 2000 haben neue Atom- und Kohlekraftwerke deshalb nur noch einen Marktanteil von weniger als zehn Prozent. Am meisten wurde in neue Gaskraftwerke investiert.
"Zwar ist das zweistellige Wachstum in den vergangenen zehn Jahren bei den Erneuerbaren Energien sehr vielversprechend, doch wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen, ob die Welt zu 100 Prozent in diese Richtung gehen wird, sagt Teske. Vor allem in Nordamerika und Europa müssen alte Kohlekraftwerke abgeschaltet und durch Erneuerbare Energien ersetzt werden, um den CO2-Ausstoß umfassend zu reduzieren. Das ist dringend notwendig, um unser Klima zu retten." Damit sich in Deutschland bald noch mehr Windräder drehen, können Sie hier für einen schnellen Ausstieg aus der Atomkraft unterschreiben. Denn die Bundesregierung will noch elf weitere Jahre auf die Risikotechnologie Atomkraft setzen. Ihnen ist das zu lange?
Quelle: Greenpeace | Anja Franzenburg
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