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Sonntag, 23. Februar 2025

Solare Weltrevolution – sogar in Bayern....

Weltweit gibt es grüne Energie in Hülle und Fülle. Deshalb stehen wir  am Beginn einer solaren Weltrevolution. Es kommt jetzt darauf an, das Richtige zu tun so wie es bereits viele Länder tun. Es ist absolut falsch, wenn der deutsche Kanzlerkandidat Friedrich Merz im Wahlkampf gesagt hat, Deutschland könne sich nie zu 100 Prozent mit grüner Energie versorgen. Merz will Windräder wieder abreißen, „weil sie hässlich sind“. Franz Alt, deutscher Energiejournaöist und ehemaliges CDU-Mitglied nennt  beispielhafte Entwicklungen, die Merz widerlegen:
  • In  Deutschland wurde 2024 bereits beinahe zwei Drittel des Stroms erneuerbar erzeugt. Wir können schon in spätestens  zehn Jahren bei hundert Prozent Ökostrom sein. Die Entwicklung für die Erneuerbaren wächst nicht linear, sondern exponentiell. 1993 im Sommer behauptete die deutsche Stromwirtschaft in einer ganzseitigen Anzeige in vielen deutschen Zeitungen, regenerative Energien könnten „auch langfristig nicht mehr als vier Prozent unseres Strombedarfs decken“. Heute sind wir bei über 60 Prozent. Jeder blamiert sich so gut er kann.
  • „Wir können nicht gleichzeitig aus Atom und Kohle aussteigen“ hieß es noch vor einem Jahr in Bayern. Aber soeben wurde in Bayern das letzte Kohlekraftwerk in Zolling geschlossen und schon früher das  letzte Kernkraftwerk und  überraschenderweise gingen in Bayern nicht die Lichter aus. Bayerns Ministerpräsident rühmt sich jetzt, die meisten Solaranlagen in Deutschland zu haben. Auch in Bayern beginnt das Solarzeitalter. Wie schön! Söder setzt jetzt auf die Sonne.
  • Pakistan hat seinen Solarstrom in den letzten zwei Jahren verachtundzwanzigfacht.
  •  China hat in den letzten zehn Jahren etwa so viele erneuerbare Energien aufgebaut wie der gesamte Rest der Welt zusammen. Indien ist dabei,  es China nachzumachen. Die beiden Milliardenvölker gehen jetzt mit gutem Beispiel voran.
  • In China haben Sonne und Wind 2024 sogar die Kohle überholt, was vor kurzem noch undenkbar schien.
  • Das arme Kenia will bereits ab Januar 2025 keine Benzin- oder Diesel-Autos mehr importieren, sondern nur noch E-Autos. Das afrikanische Land versorgt sich schon heute zu knapp 100 Prozent mit grünem Strom aus Geothermie und will künftig grünen Wasserstoff auch für Deutschland exportieren.
  • Wir haben innerhalb von 24 Jahren die Kosten für die Produktion von Solar- und Windstrom um über 90 Prozent gesenkt. Das ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine einmalige ökonomische  Erfolgsgeschichte in der Entwicklung moderner Technologien.
  • In sonnigen arabischen Ländern wird schon heute Solarstrom für einen Cent pro Kilowattstunde erzeugt. Das ist gegenüber den alten Energieträgern unschlagbar preiswert.
  • Auch die Photovoltaik mit Batteriespeichern ist mittlerweile günstiger als Strom aus konventionellen Kraftwerken.
  • Wir haben globale Wachstumsraten der erneuerbaren Energien von 40, 50 und 60 Prozent pro Jahr.
  •  Gegenüber 1990 sind die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland um 48% zurückgegangen.
  • Nach den Berechnungen der Weltenergie-Agentur, IEA, wird das ab 2027 auch global so sein.
  • Die Nachfrage nach fossilen Energiequellen wird im Jahr 2025 ihren Scheitelpunkt erreichen. Obwohl die Weltwirtschaft auch dann noch wachsen wird, werden die CO2-Emissionen schrumpfen. Das ist absehbar.
  • 2024 wurden in Deutschland über 1 Million neue Solaranlagen installiert, ähnlich wie im Jahr zuvor.
  • Die Europäische Union hat von Anfang 2022 bis Ende 2023 ihren Ökostrom-Anteil verdoppelt und will ihn bis 2030 nochmals verdreifachen.
  • Deutschland hat beschlossen, seinen Strom bis 2035 komplett CO2-frei herzustellen. Bis 2045 will Deutschland „klimaneutral“ sein – so die gesetzlichen Vorgaben. Es sollte und könnte freilich schneller gehen, fordern die Klimaforscher.
  • Die Vereinigten Arabischen Emirate, Marokko, Norwegen und Chile verfolgen ehrgeizige Pläne mit der Produktion von solarem Wasserstoff.
  • Die zehn ASEAN-Staaten in Ostasien wollen ihren Anteil an erneuerbaren Energien bis 2027 gegenüber 2023 um 70 Prozent erhöhen – ähnliche Ziele haben Brasilien, Kuba, Argentinien, Mali sowie weitere Staaten in Zentral- und Südafrika.
  • Die Erneuerbaren tragen weltweit zur massiven Senkung der Stromkosten bei, schaffen Millionen neue und zukunftsfähige Jobs, vermindern künftige Flüchtlingsströme und fördern die lokale und regionale Wertschöpfung.

Menschen auf der ganzen Welt werden künftig die Gewinner der solaren Weltrevolution werden, wenn sie erneuerbaren Strom für einen oder zwei Euro-Cent herstellen. „Bürger zur Sonne, zur Freiheit!“ – könnte das hoffnungsfrohe Motto für 2025 sein.

Aber: „Die guten Nachrichten zeugen nicht etwa vom Neuen als Selbstläufer, sondern von einem Kraftakt gegen das Alte“ (ZEIT, 04.07.2024).

Fazit: Die Energiewende ist möglich, aber sie fällt nicht vom Himmel. Sie muss erkämpft werden. Mit sonniger Zuversicht, Herr Merz. Deutsche Ingenieurskunst hat ganze Arbeit geleistet.

Quelle Franz Alt 2025

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Mittwoch, 19. Februar 2025

Schatten bei Solarausbau

Der Bundesrat hat am Mittwoch über die letzten Umsetzungsschritte des Stromgesetzes entschieden. Dazu gehören die Elemente zum Solarausbau, einem der wichtigsten Pfeiler der zukünftigen Energieversorgung der Schweiz. Aus Sicht der Schweizerischen Energie-Stiftung ist diese Umsetzung ungenügend und angesichts des abflachenden Solarbooms unverständlich - hier deren Stelungnahme im Wortlaut.

Der Bundesrat hat über neue Regelungen für private Solaranlagen entschieden. Dazu gehören beispielsweise die Mindestvergütungen für ins Netz eingespeisten Solarstrom, die die Amortisation von Solaranlagen sicherstellen sollen. Auch über die lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) hat der Bundesrat entschieden, womit Privatpersonen ihren Solarstrom über die unterste Netzebene in der Nachbarschaft verkaufen können und dafür von einem Rabatt auf die Netztarife profitieren.

Ungenügende Rendite bremst den Solar-Ausbau: Die Schweizerische Energie-Stiftung hält die bundesrätliche Umsetzung zwar für eine Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Entwurf, aber immer noch für ungenügend. Die Mindestvergütungen sind mit mit 1,2¹ bis 6,2 Rappen Rappen pro Kilowattstunde zu tief, um die Amortisation der meisten Solaranlagen sicherzustellen.

Léonore Hälg, Solarexpertin bei der SES, meint dazu: «Der Bundesrat setzt den Willen des Parlaments und des Volks zu wenig entschlossen um. Mit den neuen Mindestvergütungen sind vor allem kleine Solaranlagen nur dann profitabel, wenn die privaten Produzentinnen und Produzenten einen relevanten Teil des Stroms selber verbrauchen und so Stromkosten sparen. Besitzerinnen und Besitzer grosser Dachflächen mit wenig Eigenverbrauch haben das Nachsehen und werden in vielen Fällen wohl nur einen Bruchteil des PV-Potenzials auf ihrem Dach realisieren. Damit wird der Ausbau der kleinen und mittleren PV-Anlagen nicht wie von Parlament und Volk gewünscht vorangehen.»

Kein Anreiz für lokale Elektrizitätsgemeinschaften (LEG): Auch der Rabatt auf die Netzkosten für lokalen Elektrizitätsgemeinschaften ist noch zu tief. LEG müssen immer noch teilweise für die Kosten der grossen Übertragungsnetze aufkommen, obwohl sie diese nicht benutzen. Léonore Hälg meint dazu: «Mit den LEG könnte ein interessanter Markt für Kleinproduzentinnen und -produzenten von Solarenergie entstehen. Der Netzrabatt von 40 Prozent ist aber zu tief.  So werden LEG nicht breit zur Anwendung kommen. Erfahrungen aus Österreich zeigen, dass dieser Rabatt über 50 Prozent ausmachen muss, damit sich die lokale Vermarktung lohnt.»

 

Solar-Ausbau konsequent weiter fördern: Der durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Solarboom ist vorbei und Solarfirmen kämpfen bereits ums Überleben. Für das Jahr 2025 geht die Solarbranche von einer Baisse in der Nachfrage nach Solaranlagen aus. Gleichzeitig braucht es weiterhin ein hohes Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion, um genügend sauberen Strom für die Energiewende und damit die Versorgungssicherheit bereitzustellen und die Klimaziele zu erreichen. Aus diesem Grund fordert die Schweizerische Energie-Stiftung SES den Bundesrat auf, den Solarausbau vor dem Hintergrund der heute kommunizierten Verordnungsänderungen genau zu verfolgen und kräftiger zu unterstützen. Léonore Hälg sagt abschliessend: «Der Solarausbau in der Schweiz muss weiterhin in grossen Schritten vorangehen, damit wir die Ziele im Stromgesetz erreichen. Der Bundesrat hat heute dafür klar zu wenig geliefert.»

Quelle: SES

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Montag, 10. Februar 2025

Mit Zahlen & Statistiken die Welt verbessern (4) - Das grosse PV-Wunder

Solarmedia präsentiert in loser Folge Statistiken, die die britische Plattform «Our World in Data» veröffentlicht, und die mit verbesserten Lebensbedingungen auf der Welt in Zusammenhang stehen. Das geschieht in diesem Blog naheliegenderweise nicht zum ganzen reichen Schatz an Daten, der sich bei «Our World in Data» in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, sondern vor allem rund um die Themen Energie und Wirtschaft.

Unglaublicher Produktivitätsgewinn

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To mitigate the negative impacts of climate change, the world needs to quickly transition from fossil fuels to low-carbon energy sources such as solar power. The chart shows how much this transition has accelerated in the last two decades. In 2004, it took the world about a year to add one gigawatt of solar power capacity. By 2023, the same amount was added, on average, every single day. For reference, a gigawatt of solar is enough to power approximately 200,000 homes in the US. Much of this growth has been driven by China, which by 2023 accounted for about 43% of the cumulative installed capacity worldwide. A big reason for this acceleration has been a large decrease in the price of solar panels. Since 2001, the price has dropped by about 95%, from $6.21 to $0.31 per watt.

Learn more about why renewables like solar became so cheap so fast

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Freitag, 7. Februar 2025

Schweizer Elektrizitätsbilanz 2024: Stromverbrauch höher

2024 ist der Schweizer Stromverbrauch gegenüber dem Vorjahr um rund 1.7% bzw. 0.9 Terawattstunden (TWh) gestiegen. Im gleichen Zeitraum hat die inländische Stromproduktion um rund 11.7% bzw. 8.4 TWh zugenommen. Das zeigen die provisorischen Schätzungen zur Elektrizitätsbilanz 2024 des Bundesamts für Energie (BFE).

Diese Schätzungen beruhen auf den provisorischen statistischen Werten der Monate Januar bis Oktober 2024 (siehe Link unter «Gesamte Erzeugung und Abgabe elektrischer Energie in der Schweiz 2024») sowie auf ersten Schätzungen für die Monate November und Dezember 2024. Die definitiven Werte der schweizerischen Elektrizitätsbilanz für das Jahr 2024 werden am 19. Juni 2025 mit dem Überblick zum Energieverbrauch 2024 publiziert, die vollständige Elektrizitätsstatistik 2024 (Jahrespublikation) wegen diverser inhaltlicher Anpassungen hingegen erst im August 2025.

Höherer Stromverbrauch in den meisten Monaten des Jahres: Der provisorische Stromendverbrauch der Schweiz (Endverbrauch = Landesverbrauch minus Netzverluste) lag 2024 gemäss der aktuellen Schätzung bei rund 57.0 TWh. Das sind 1.7% mehr als im Jahr 2023 (56.1 TWh). Deutlich mehr Strom als im Vorjahr wurde vor allem in den Monaten Juli, September und Dezember verbraucht.

Mehr Inlandstromproduktion dank wiederum höherer Produktion der Wasserkraftwerke: Die provisorische inländische Stromerzeugung (Landeserzeugung) lag 2024 gemäss den aktuellen Schätzungen bei rund 80.5 TWh (neuer inländischer Produktionsrekord). Das sind 11.7% oder rund 8.4 TWh mehr als im Jahr 2023 (72.1 TWh). Die Wasserkraftwerke produzierten im Jahr 2024 mit 48.3 TWh wiederum deutlich mehr Elektrizität als in den entsprechenden Vorjahresquartalen (total +18.5%; neuer Produktionsrekord). Die vier Kernkraftwerke der Schweiz erzeugten mit 23.0 TWh rund 1.5% weniger Elektrizität als im Vorjahr (Arbeitsausnutzung inkl. Wärmeabgabe: 88.4%). Die thermischen und erneuerbaren Stromproduktionsanlagen erzeugten im Jahr 2024 gemäss den ersten provisorischen Schätzungen rund 15.6% mehr Elektrizität als im Vorjahr (Produktion ‘Summe thermisch’ ca. 3.1 TWh, Windkraft ca. 0.2 TWh, Photovoltaik ca. 5.9 TWh [inkl. Eigenverbrauch]). Gemäss der aktuellen Schätzung stammten 2024 rund 60.0% des produzierten Stroms von Wasserkraftwerken (Laufkraftwerke 24.1%, Speicherkraftwerke 35.9%), 28.6% aus Kernkraftwerken und 11.4% aus thermischen und erneuerbaren Stromproduktionsanlagen. Die prozentualen Anteile der Wasserkraft und der Summe der thermischen und erneuerbaren Erzeugung sind im Vergleich zum Jahr 2023 gestiegen.

Höherer Stromausfuhrüberschuss im 2024: 2024 ergibt sich ein Ausfuhrüberschuss (physikalische Einfuhr minus physikalische Ausfuhr) von rund 14.4 TWh (gegenüber einem Ausfuhrüberschuss von rund 6.4 TWh im Jahr 2023).

Quelle: https://energeiaplus.com/2025/02/07/schweizer-elektrizitaetsbilanz-2024-stromverbrauch-gestiegen/

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