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Zur
Erreichung des bundesrätlichen Ziels muss die jährlich installierte
PV-Leistung deutlich gesteigert werden. Nach dem Rekordjahr 2024 mit 1.8
GW neuinstallierter Leistung wird 2025 ein Rückgang auf rund 1.6 GW
erwartet. Dieser Ausbau müsste in den nächsten 5 Jahren jedoch
schrittweise auf 2.7 GW erhöht werden (siehe dazu das «Expressszenario»
des Solarmonitors 2025).
Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Marktwachstum von
11 %. Ein solches Wachstum kann die Schweizer Solarbranche bewältigen –
die durchschnittliche Wachstumsrate in den Jahren 2019–2023 lag bei 50
%. Der dafür nötige Ausbau wird wie bisher primär auf Dächern
stattfinden – dieses Potenzial ist bisher erst zu 10% genutzt.
Gleichzeitig wächst der Anteil von Anlagen an Fassaden, auf
Infrastrukturen sowie in landwirtschaftlichen Kulturen und in den Alpen.
Die Potenziale geeigneter Flächen sind dabei kein limitierender Faktor.
Wesentlicher Beitrag zur Winter-Stromversorgung
Von der vom Bundesrat angestrebten Jahresproduktion
würden 2030 rund 5 TWh im Winterhalbjahr (Oktober-März) anfallen. 5 TWh
entspricht dem gesetzlich vorgesehenen Maximum des Stromimports (EnG
Art. 2 Abs. 3) und dem derzeitigen durchschnittlichen Winterimport der
Schweiz respektive 15 % des Gesamtstromverbrauchs in der gleichen
Periode. Zum Vergleich: Die 15 priorisierten Wasserkraftprojekte gemäss
rundem Tisch Wasserkraft sollen bis 2040 bis zu 2 TWh zusätzlichen
Winterstrom liefern.
Der heute ebenfalls neu eingeführte
Winterstrombonus via Energieförderverordnung wird dazu beitragen, dass
der Winter-Produktionsanteil neuer Solaranlagen entsprechend steigt.
Ebenfalls positiv zu bewerten ist, dass der Bundesrat auf eine
Begrenzung des maximalen Förderbeitrags für alpine Solaranlagen
verzichtet hat. Dies hätte dazu geführt, dass mehrere Projekte in
fortgeschrittenem Planungsstadium hätten sistiert werden müssen.
Marktbedingungen müssen verbessert werden
Das vom Bundesrat verabschiedete Zwischenziel bis
2030 ist also sowohl bezüglich Fachkräften als auch betreffend
Flächenpotenzial realisierbar. Die aktuellen Marktbedingungen verhindern
jedoch ein notwendiges weiteres Marktwachstum: Die zu Beginn von 2026
in Kraft tretenden neuen gesetzlichen Bestimmungen sorgen derzeit
angesichts der stark schwankenden Preise am Strommarkt für
Verunsicherung bei Investoren. Wesentlich dabei ist die Weiterführung
der Minimalvergütung für den ins Netz eingespiesenen Strom, auch nach
dem allfälligen Inkrafttreten eines Stromabkommens mit der EU. Bei den
ab nächstem Jahr zugelassenen lokalen Elektrizitätsgemeinschaften
(LEG) sind zudem Anpassungen in der Verordnung nötig, damit sie einen
wesentlichen Beitrag zum weiteren Solar-Ausbau leisten können. Der
Rabatt für die Nutzung des öffentlichen Netzes muss bis zum gesetzlichen
Maximum erhöht werden, und es braucht eine Begrenzung der Gebühren und
Messkosten. Letzteres gilt auch für die seit Jahresbeginn möglichen
virtuellen Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch.
Swissolar hat mit dem Mitte November publizierten «Aktionsplan 2030» aufgezeigt,
welche Massnahmen zu ergreifen sind, damit der PV-Markt weiterwächst
und das Bundesratsziel für das Jahr 2030 erreichbar wird.
Mit einem stagnierenden PV-Markt ist das
Zwischenziel 2030 nicht erreichbar. Das Ziel von 45 TWh Strom aus
erneuerbaren Energien bis im Jahr 2050 könnte hingegen auch unter
vergleichbaren Bedingungen wie heute erreicht werden. Diese Bedingungen
verschlechtern sich jedoch mit dem tiefen Minimaltarif und dem
Stundenmarktpreis bei den Rückliefertarifen sowie den zu geringen
Anreizen für vZEV und LEG.
Versorgungssicherheit mit Speichern und Flexibilität
Mit dem raschen Wachstum der installierten
Solarleistung kommen Teile der Stromnetze an ihre Kapazitätsgrenzen.
Auch das gesamte Stromsystem ist noch nicht an die variable
Stromproduktion angepasst. Die rasch verfügbare Lösung liegt im Einsatz
von Speichern und Flexibilitäten. Die Solarbranche geht dabei voran:
Neue Photovoltaikanlagen werden heute fast immer mit einem dezentralen
Speicher und einem Energiemanagementsystem ausgerüstet, und immer mehr
Besitzer bestehender Anlagen rüsten diese entsprechend nach. Neben
Batterien können auch weitere Flexibilitäten genutzt werden,
beispielsweise durch das Laden von Elektroboilern über Mittag.
Leider steuern dies viele Verteilnetzbetreiber heute nicht entsprechend.
Generell haben Letztere die Möglichkeit, mit Tarifmodellen Anreize für
den markt- und netzdienlichen Betrieb von PV-Anlagen und Flexibilitäten
zu schaffen. Einige tun dies bereits vorbildlich, andere sind noch
zögerlich.
Mehr Informationen Aktionsplan 2030 Solarmonitor Schweiz 2025
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