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Donnerstag, 10. April 2025

Deutschlands endgültige Absage an Atom

Wenn einem aus umweltpolitischer Sicht sonst nicht danach zumute ist, so bringt der deutsche Koalitionsvertrag mindestens eine gute Nachricht: die stillgelegten deutschen Atomkraftwerke stehen nicht mehr zur Disposition, von einer Überprüfung ebendieser Stilllegung ist im Vertrag keinerlei Rede. Damit dürfte das Thema Atom in Deutschland abgehakt sein (wenn auch noch mit der Kernfusion geliebäugelt wird). 

Auch NZZ vom 10.4.25 hält fest:
«Keine AKW im Koalitionsvertrag»
Die Absage an eine Wiederbelebung der Atomenergie in Deutschland ist auch ein Wegweiser für die Schweizer Diskussion, dass es nämlich wirklich ohne geht und dass das Technologieverbot aufrecht erhalten bleiben kann, ohne die künftige Entwicklung im volkswirtschaftlicher Hinsicht zu schädigen. Weil die Medien das nicht gebührend würdigen, habe ich mal die KI angefragt, die zu diesem Thema folgende bemerkenswerte Äusserungen bringt:

«Der neue deutsche Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU/CSU, der am 9. April 2025 vorgestellt wurde, enthält tatsächlich keine expliziten Bestimmungen zur Wiederinbetriebnahme abgestellter Atomkraftwerke. Der energiepolitische Teil des Vertrags konzentriert sich primär auf andere Maßnahmen, wie den Ausbau erneuerbarer Energien, die Sicherung der Energieversorgung und die Förderung von Wasserstofftechnologien. Ein Wiedereinstieg in die Atomkraft wird nicht ausdrücklich erwähnt, was darauf hindeutet, dass der Atomausstieg, wie er 2023 abgeschlossen wurde, bestehen bleibt und keine Reaktivierung geplant ist.
 
Dies steht im Einklang mit der langjährigen energiepolitischen Ausrichtung Deutschlands, die nach der Fukushima-Katastrophe 2011 und dem darauffolgenden Konsens zum Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 (mit einer kurzen Verlängerung bis April 2023) festgelegt wurde. Zwar hatte die Union im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen gelegentlich die Idee einer Prüfung der Wiederinbetriebnahme ins Spiel gebracht, doch scheint dies im finalen Dokument keine Aufnahme gefunden zu haben. Stattdessen wird der Fokus auf alternative Energiezukunftsstrategien gelegt, ohne die Atomkraft als Option hervorzuheben.
 
Zusammenfassend: Nein, der Koalitionsvertrag enthält keine Bestimmungen zur Wiederinbetriebnahme abgestellter Atomkraftwerke.»
 
Quelle:  Text Grok (KI von X) & Solarmedia

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Mittwoch, 9. April 2025

Energiezukunft gehört den Erneuerbaren und nicht der Kernkraft

Der Bundesvorstand der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES hat ein Positionspapier zum Thema Kernkraft verabschiedet. Damit möchte die SSES die wiederbegonnene Diskussion um AKW faktenbasiert unterstützen. Im Positionspapier zeigt die SSES auf, dass AKW unwirtschaftlich sind, mit einem dezentralen System mit erneuerbaren Energien unvereinbar sind, massive Sicherheitsrisiken bergen und nicht zuletzt der Umwelt schaden und kommenden Generationen gefährliche Abfälle hinterlassen. Statt die Tür für neue AKW zu öffnen, soll der Bund stabile Bedingungen für die Solarenergie schaffen.

Die so genannte «Blackout-Initiative» hat die Debatte um die Kernkraft in der Schweiz wieder lanciert. Statt den von der Bevölkerung mehrfach deutlich bestätigten Kurs in Richtung Atomausstieg und Energiewende fortzusetzen, möchten der Bundesrat und der zuständige Energieminister Albert Rösti eine Kehrtwende. Die Antwort auf die Initiative hätte nicht ein Gegenvorschlag, sondern die klare Ablehnung sein müssen. Mit dem Vorwand der Technologieneutralität startet der Bundesrat den Kampf gegen die erneuerbaren Energien. Die SSES hat sich im Rahmen der Vernehmlassung gegen die Pläne des Bundesrats geäussert.

 

AKW bremsen erneuerbare Technologien
AKW lassen sich nur sehr begrenzt in der Leistung regulieren. Sie produzieren auch dann Strom, wenn er nicht gebraucht wird, zum Beispiel nachts oder im Sommer. 40 bis 50 Prozent der Produktion ist Sommerstrom, für den es keinen zusätzlichen Bedarf gibt. Das Energiesystem der Gegenwart und der Zukunft basiert auf dynamischer Produktion und Verbrauch. Bandlastkraftwerke können diese Schwankungen nicht ausgleichen. Im Gegenteil: durch die unflexible Stromproduktion stehen AKW den erneuerbaren Energien im Weg, weil sie das Netz verstopfen.

 

Volkswirtschaftliche Risiken
Das SSES-Positionspapier zeigt zudem auf, dass sämtliche in der westlichen Welt neu gebauten AKW Stromgestehungskosten von ca. 15-17 Rp/kWh haben. Versicherungen und Entsorgung sind dabei nicht berücksichtigt. Im Vergleich dazu liegen die Gestehungskosten der Erneuerbaren bei nur 4-10 Rp/kWh, inkl. Versicherung und Entsorgung. Zudem ist 50 Prozent des produzierten AKW-Stroms Nachtstrom, der an der Börse nur mit grossen Verlusten verkauft werden kann. Wenn der Bundesrat jetzt neue AKW verspricht, dann wird dies nur mit teuren, langfristigen Subventionen möglich sein. Diese Gelder würden dann der Förderung der Erneuerbaren fehlen.

 

Umweltschädlich und Last für kommende Generationen
Die Umweltverschmutzung beginnt bereits beim Abbau von Uran. Dabei fallen Unmengen Deponieabfälle in fester und flüssiger Form an, welche grösstenteils radioaktiv sind. Das Roh-Uran wird für die Anreicherung weiterverarbeitet. Dabei wird unter anderem durch Gaszentrifugen oder die sehr energieaufwändige Gasdiffusion Uran-235 von Uran-238 getrennt, wobei abgereichertes Uran als Abfallprodukt anfällt und teilweise militärisch weiterverwendet wird. Nicht nur bei den direkten Abfällen aus den Kernkraftwerken, sondern auch bei der Brennelementherstellung fallen radioaktive Abfälle an, für welche keine Lager existieren und für die es immer noch keine funktionierende Entsorgungslösung gibt. 

 

Neue Kernkrafttechnologien schaffen neue Probleme
Viele Konzepte für neue AKW wurden bereits in den 1980er-Jahren entwickelt und getestet und scheiterten aufgrund technischer Probleme. Herausforderungen, wie die Reaktivität von Natrium, hohe Kühlmitteltemperaturen und Korrosionsprobleme, bestehen auch bei den geplanten Generation-IV-Reaktoren weiterhin und sind bis dato ungelöst. Die zunehmende Komplexität schafft neue Probleme. Und selbst wenn neue AKW mit der bestehenden Technologie gebaut würden, würden bis zur Inbetriebnahme realistisch 15-25 Jahre vergehen. So lange kann das Klima nicht warten.
 

Sonntag, 6. April 2025

Mit Solartiteln geht es weiter bergab...


 
Vergrössern von Grafik, Tabelle und Text mit Klick auf Darstellungen! 
Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu
  
 Quelle: oeko-invest.net
 
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Mittwoch, 2. April 2025

Viele Farbtupfer am 2.Tag der PV-Tagung

Der zweite Tag der 23.PV-Tagung steht im Zeichen der Farbe - die immer mehr Einzug hält bei den verschiedensten Solaranlagen - hier eine Bildauswahl (Vergrössern mit Klick auf Bilder und mehr Info über swissolar.ch):

 











 Auswahl & Screenshots: Solarmedia - Vergrössern mit Klick auf Bilder

Siehe auch: Solarmedia vom 1.4.25: PV-Tagung läuft

 Über Swissolar
Swissolar ist der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie. Er vertritt die Interessen von rund 1300 Verbandsmitgliedern mit über 11’000 Arbeitsplätzen in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden.

Die Sonne liefert der Schweiz jährlich 200-mal mehr Energie als wir brauchen. 2024 lieferte Photovoltaik rund 11 % des in der Schweiz verbrauchten Stroms. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein. Strom und Wärme von der Sonne nehmen dabei eine zentrale Stellung ein. Mehr Infos: www.swissolar.ch

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Dienstag, 1. April 2025

PV-Tagung 2025 läuft


Eine Grafik zieht sich wie ein roter Faden durch
die diesjährige Photovoltaik-Tagung: das rasante
Wachstum der letzten Jahre - vor dem nun zu
erwartenden zwischenzeitlichen Einbruch (Bildmitte) -
Bild: Screenshot Guntram Rehsche

Heute Dienstag und morgen findet im Kursaal Bern zum 23. Mal die Schweizer Photovoltaik-Tagung mit einer neuen Rekord-Teilnehmerzahl statt. Im Zentrum steht die Frage, wie der weiterhin starke Ausbau der Photovoltaik unter den veränderten Rahmenbedingungen des neuen Stromgesetzes gelingt. Im laufenden Jahr wird Solarstrom bereits rund 14 % des Strombedarfs liefern, was vor wenigen Jahren nicht vorstellbar war. Zur Erreichung der gesetzlichen Ziele muss die jährliche Solarstromproduktion innerhalb von 10 Jahren um mehr als den Faktor 3 gesteigert werden. Das Ausbautempo darf dafür nicht nachlassen. Trotz aktuell schwächerer Nachfrage zeigt sich die Branche überzeugt, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass die gesamte Strom- und Solarbranche die aktuellen Herausforderungen gemeinsam anpackt.

Auch dieses Jahr stösst die Schweizer Photovoltaik-Tagung mit einer erneuten Rekordteilnahme von rund 1100 Teilnehmenden auf grosses Interesse. Ein vielfältiges Vortragsprogramm während 2 Tagen wird ergänzt durch eine Ausstellung von 55 Unternehmen und eine wissenschaftliche Poster-Ausstellung. 
 
Photovoltaik mit neuen Rahmenbedingungen 
Schon in wenigen Jahren wird die Solarenergie in fast allen Ländern der Welt die günstigste Energietechnologie sein, wie Rutger Schlatmann vom Helmholtz Zentrum Berlin in seiner Keynote aufzeigt. Mit einem geschätzten Anteil von 14 % am Stromverbrauch des laufenden Jahres ist Solarenergie auch in der Schweiz unverzichtbar geworden. Sie muss nun noch besser ins Energiesystem integriert werden, primär durch eine bessere Abstimmung von Produktion und Verbrauch. Das neue Stromgesetz schafft dafür die Voraussetzungen, einerseits durch Nachbarschafts-Strommodelle, andererseits durch Flexibilitätsregelungen für die Verteilnetzbetreiber. 
 
Solar- und Strombranche: Gemeinsam vorgehen
In einem gemeinsamen Vortrag zeigen Nationalrätin Gabriela Suter (Vizepräsidentin Swissolar) und Jürg Grossen (Präsident Swissolar) auf, unter welchen Voraussetzungen der weitere Photovoltaikausbau gelingt. Suter appelliert, den eingeschlagenen und von der Stimmbevölkerung mehrfach bestätigten Pfad jetzt nicht zu verlassen: «Innerhalb der nächsten 10 Jahre müssen wir die Produktion um mehr als den Faktor 3 steigern, um die Ziele des Stromgesetzes zu erreichen. Das ist machbar, wenn die Rahmenbedingungen stimmen». Grossen ergänzt: «Die Solarbranche ist bereit, ihren Teil der Verantwortung für das Stromsystem zu übernehmen. Wenn wir den Strom vermehrt lokal nutzen und speichern, entlasten wir das System und die Netze. Aber auch die Strombranche muss ihre Systeme dem Markt anpassen: Immer noch werden beispielsweise Elektroboiler fix in der Nacht geladen, statt über Mittag, wenn der Strom am günstigsten ist». 
 
An der folgenden Podiumsdiskussion diskutieren Vertreterinnen und Vertreter der Strom- und Solarbranche, des Bundesamtes für Energie sowie der Konsumenten über Herausforderungen und Chancen des Stromgesetzes. 
 
Klarheit im Markt schaffen
In der zweiten Tagungssession werden die Marktperspektiven behandelt. Aktuell zeichnet sich ein leichter Marktrückgang für das laufende Jahr ab, bedingt durch Unsicherheiten im Zusammenhang mit den neuen Gesetzen und Verordnungen. Die Tagung bietet wertvolle Orientierungshilfen in der laufenden Neuausrichtung der Branche.  
 
Wachsende Vielfalt von Systemen
Die folgenden Sessionen stellen verschiedene technische und geschäftliche Modelle von Photovoltaikanlagen vor. Dazu gehört beispielsweise das Contracting bei Grossanlagen, bei denen der Betreiber einer Anlage den Gebäudebesitzer mit Strom beliefert. Auch Anlagen an und über Infrastrukturen stossen auf vermehrtes Interesse, insbesondere über Parkplätzen, dank neuen Fördermechanismen. Zudem wird die weitere Entwicklung bei alpinen Grossanlagen sowie bei Agri-Photovoltaik wird thematisiert. 
 
Fachkräfte: Auf gutem Kurs
Eine Session ist dem Fachkräftebedarf für heute und morgen gewidmet. Der notwendige Ausbau wird innerhalb der nächsten Jahre fast zu einer Verdoppelung der Fachkräfte führen. Ein wichtiger Schritt dazu war die Einführung der neuen Berufslehren, die bereits bei der ersten Durchführung ab August des vergangenen Jahres mit 186 Lehrverträgen starten konnte. 
 
Eigenverbrauch mit LEG und vZEV
Hinter den Abkürzungen verbergen sich - neben den ordentlichen ZEV - die beiden neuen Modelle für Nachbarschaftsstrom, nämlich «Lokale Elektrizitätsgemeinschaften» und «Virtuelle Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch». Erstere sind ab 2026 zugelassen, letztere wurden bereits zu Beginn dieses Jahres eingeführt. Die letzte Session der Tagung widmet sich diesen neuen Betriebsmodellen, welche die Wirtschaftlichkeit grösserer PV-Anlagen verbessern und gleichzeitig die Netzbelastung reduzieren werden. Vorgestellt werden erste Beispiele und die neu lancierte Informationsplattform lokalerstrom.ch

Über Swissolar
Swissolar ist der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie. Er vertritt die Interessen von rund 1300 Verbandsmitgliedern mit über 11’000 Arbeitsplätzen in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden.

Die Sonne liefert der Schweiz jährlich 200-mal mehr Energie als wir brauchen. 2024 lieferte Photovoltaik rund 11 % des in der Schweiz verbrauchten Stroms. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein. Strom und Wärme von der Sonne nehmen dabei eine zentrale Stellung ein. Mehr Infos: www.swissolar.ch

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