Mittwoch, 18. Mai 2011

Intersolar zeigt rasanten Wandel

Die technologische Entwicklung der Photovoltaik schreitet weiter voran. Damit wird auch der gewonnene Strom preiswerter und eröffnet neue Perspektiven für die Energieversorgung von morgen. Auch auf der weltweit größten Fachmesse der Solarwirtschaft Intersolar Europe in München spielt die Photovoltaik eine herausragende Rolle. Vom 8. bis zum 10. Juni 2011 präsentieren allein in diesem Bereich rund 2.000 Unternehmen die neuesten Trends und Entwicklungen.

Rund 300 dieser Unternehmen sind sowohl im Bereich Photovoltaik als auch Solarthermie tätig. Insgesamt präsentieren auf der Intersolar Europe 2.200 internationale Unternehmen auf 165.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ihre Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Photovoltaik, PV Produktionstechnik und Solarthermie.

Ähnliche Menschenmassen wie im vergangenen Jahr erwarten die Veranstalter auch 2011 an der weltgrössten Solarmesse, über 75'000 werden es voraussichtlich sein.






Angesichts der ökologischen Herausforderungen, die die Energieversorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit sich bringt, werden international zahlreiche neue Anreizprogramme für den Ausbau erneuerbarer Energien ins Leben gerufen, wie zuletzt in Indien und China. Gleichzeitig aber sinkt die Einspeisevergütung in Deutschland. Deshalb arbeiten Forschung und Industrie mit Hochdruck an der Erreichung der „Grid Parity“ – dem Zeitpunkt an dem elektrische Energie aus Photovoltaikanlagen zum wettbewerbsfähigen Preis angeboten werden kann.

Besonders vielversprechend für die Steigerung der Effizienz von Solarstromanlagen ist die Erhöhung des Wirkungsgrads der Solarmodule. So ist es Forschern des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg erst im Februar gelungen, mit einem Wirkungsgrad von 19,3 Prozent einen neuen Rekordwert für einfach herzustellende großflächige Siliziumsolarzellen aufzustellen, die schon bald den Markt erreichen könnten. Zur Erhöhung des Wirkungsgrads geht die Forschung unterschiedliche Wege. So können sowohl die Wahl des optimalen Silizium-Materials, als auch neue Produktionsverfahren und -technologien, zur Optimierung beitragen. Dazu gehört beispielsweise auch die Verbesserung des sogenannten Emitters, der die elektrischen Ladungsträger sammelt. Diesen Weg sind auch die Forscher am Fraunhofer ISE gegangen und haben einen Aluminium-dotierten Emitter für ihr Rekord-Modul entwickelt. Aber auch der Einsatz von Nanotechnologie oder neuen Laserbearbeitungsmethoden, beispielsweise für eine optimierte Rückseitenstruktur der Solarzellen, ermöglicht neue hoch effiziente Systeme.

Die technologischen Fortschritte der Photovoltaik in den letzten 20 Jahren sind mehr als deutlich: 1989 lag der Wirkungsgrad-Weltrekord von multikristallinen Silizium-Solarzellen noch bei 14,5 Prozent. Im Jahr 2004 erreichte er 17,7 Prozent und im Jahr 2011 ist die 20 Prozent Marke bereits greifbar. Die Entwicklung in diesem Bereich ist in erster Linie auf verbesserte Produktionsmethoden zurückzuführen. Verbesserte Silizium-Kristallisationsprozesse in modernen Anlagen können beispielsweise allein eine Effektivitätssteigerung der Module von 0,4 Prozentpunkten oder mehr bewirken. Neben den Entwicklungen im Bereich kristalliner Silizium-Solarzellen sehen sich Anwender heute einer Vielzahl alternativer Systeme gegenüber, darunter vor allem Dünnschicht-Technologien auf Basis von CIS/CIGS, Cadmiumtellurid oder dem neuen Kupfer-Zink-Zinnsulfid (CZTS).

Aber nicht nur die Technologien selbst stehen im Fokus der Intersolar Europe, sondern auch innovative Anwendungen und Systemlösungen, beispielsweise in der Erschließung neuer Flächen für Photovoltaikanlagen. Derzeit rücken alternative Flächen für Photovoltaikanlagen in das Zentrum der Aufmerksamkeit, wie beispielsweise überdachte Carports. Sie sind auch deshalb eine interessante Alternative zu bisherigen Flächen, weil sie keine zusätzliche Versiegelung der Böden verursachen und großes Potential bieten: Schon jetzt leistet die größte Anlage dieser Art in Italien insgesamt 6 Megawatt Leistung und die Kosten liegen nur wenig über den für Freilandanlagen. Darüber hinaus entwickelt die Industrie derzeit vielfach neue Konzepte, um den mit Carports erzeugten Strom in Zukunft direkt oder indirekt für die geparkten Elektrofahrzeuge nutzen zu können.

Die Intersolar Europe 2011 findet vom 8. bis 10. Juni auf der Neuen Messe München statt. Weitere Informationen zur Intersolar Europe finden sich im Internet unter http://www.intersolar.de

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