Donnerstag, 28. Februar 2013

Projekte ohne Förderung realisiert

Conergy mit Sitz in Hamburg baut in Spanien Eigenverbrauchsanlagen, die gänzlich ohne Solarförderung auskommen. Die beiden neuen Solarprojekte befinden sich auf einer landwirtschaftlichen Kooperative in Castellón sowie auf einem Wochenenddomizil in Barcelona, wo Conergy im Oktober des vergangenen Jahres auf einem Bio-Restaurant die erste Netzparität-Anlage errichtet hat (siehe Solarmedia vom 11. Dezember 2012).
 
Seither hat der Systemanbieter insgesamt 14 Projekte mit einer Gesamtleistung von 75 Kilowatt realisiert. Die Kraftwerke in Barcelona, Castellón, Girona, Huesca, Las Palmas, Tarragona, Teneriffa und Teruel erzeugen jährlich 110.000 Kilowattstunden Sonnenstrom. Alle setzen auf nahezu 100% Eigenverbrauch und sind so auch ohne Einspeisevergütung wettbewerbsfähig. In Spanien stehen den Stromgestehungskosten von Solarenergie von gut 10 €-Cent Netzstromkosten von 15-17 €-Cent gegenüber, so dass die Anlagenbesitzer mit jeder selbst verbrauchten Kilowattstunde bares Geld sparen und sich zudem unabhängig machen vor künftigen Strompreiserhöhungen.

Conergy-Speicher als zentrales Element von Eigenverbrauchsanlagen. 












 
 
„Seit unserem ersten Netzparität-Projekt im Herbst letzten Jahres haben wir zahlreiche weitere Anlagen ohne Förderung ans Netz gebracht – sowohl auf Privathäusern als auch auf vielen Gewerbebetrieben“, sagte Conergy Spanien-Chef Luis Jiménez Gutierrez. „Ein landwirtschaftlicher Betrieb hat jedoch ein anderes Lastprofil als ein Restaurant oder ein Privathaushalt. Unsere fundierten Analysen haben wir permanent weiterentwickelt und unsere vielfältige Erfahrung bei der Entwicklung eines entsprechenden Berechnungstools einfließen lassen. Mit diesem können wir nun auch unsere Partner bei der Entwicklung und Umsetzung solcher Kraftwerke gänzlich ohne Einspeisevergütung unterstützen und sie so im sich wandelnden Markt kompetent beraten und begleiten.“
 
Die beiden jüngsten Conergy Netzparität-Anlagen mit 100% Eigenverbrauch befinden sich auf einem Ferien- und Wochenendhaus in Barcelona sowie auf der landwirtschaftlichen Kooperative „San Vicente Ferrer“ in Vall D'Uixo in der Provinz Castellón, rund 60 Kilometer nördlich der spanischen Küstenstadt Valencia an der Costa Blanca. Dort produzieren nun die Conergy Module der “P-Serie” des 4,2 Kilowatt starken Projekt jährlich rund 6.000 Kilowattstunden sauberen Strom. Damit deckt die Kooperative rund einen Viertel ihres gesamten Strombedarfs im Jahr und spart so rund 1.500 Euro an Stromkosten pro Jahr. Realisiert hat Conergy die Anlage zusammen mit dem lokalen Partner Heliotec.
 
Das Projekt in Barcelona weist einen etwas anderen Ansatz auf, denn es befindet sich auf dem Ferien- und Wochenenddomizil des Kunden. Zusammen mit dem dortigen Partner Ecoenginy hat Conergy auch hier das Lastprofil analysiert und die Anlage nach den Kundenwünschen exakt so ausgelegt, dass in der Abwesenheit des Besitzers so gut wie keine Stromkosten anfallen für beispielsweise den Betrieb der Wasserumwälzpumpe des Swimmingpools oder der Kühlschränke. So vermeidet die Anlage mit Conergy PowerPlus Modulen 90% der Stromkosten, wenn der Zweitwohnsitz leer steht – gleichwohl sind Schwimmbad und Gebäude bei Ankunft der Besitzer betriebsbereit.

Mittwoch, 27. Februar 2013

Edisun Power steigt aus

Der Stromertrag der Edisun Power Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2012 dank neuer Projekte in Spanien um 18% gesteigert werden. Regulatorische Veränderungen sowie ausserordentliche Effekte führen jedoch zu einem Reinverlust 2012 von CHF 2.2 Mio. bis CHF 2.7 Mio. Über die im Rahmen einer Neuausrichtung vom Verwaltungsrat eingeleiteten Massnahmen wird ab 2014 eine nachhaltige Profitabilität angestrebt, die es auch ermöglichen soll, Kapital an die Aktionäre zurückzuführen. 

Bis die Neuausrichtung umgesetzt ist, wird Edisun Power keine neuen Photovoltaikprojekte mehr entwickeln, sondern sich auf den Kauf von bereits in das Stromnetz eingebundenen Anlagen konzentrieren. Diese Strategieänderung führt dazu, dass Markus Kohler, CTO und Mitglied der Geschäftsleitung, die Gruppe per Ende August verlassen wird.
Als weitere Massnahmen führt Edisun in einer Medienmitteilug an: Die Organisationsstruktur sowie die Zusammensetzung des Verwaltungsrates werden an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst, die Personalkosten können um insgesamt rund 50% reduziert werden.  Die Finanzierungsstruktur der Gruppe wird durch einen Abbau der Schulden in Schweizer Franken und die konsequente Finanzierung von neuen und bestehenden ausländischen Anlagen in Euro verbessert. Im Sinne einer Portfolio-Optimierung wird die Möglichkeit geprüft, einzelne Anlagen zu verkaufen. Den Aktionären wird an der Generalversammlung vom 7. Mai 2013 vorgeschlagen, den Verwaltungsrat von fünf auf drei Mitglieder zu verkleinern. Heinrich Bruhin, Pius Hüsser und Peter Toggweiler stellen ihr Mandat zur Verfügung. Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären die Wiederwahl von Dr. Giatgen Fontana und Martin Eberhard sowie die Zuwahl von Theodor Scheidegger vor.

Das negative Jahresergebnis ergab sich trotz starken Erträgen. Während das EBITDA 2012 erneut verbessert wurde, belasten die ausserordentlichen Effekte sowie die Restrukturierungskosten das Resultat der Gruppe massgeblich. Edisun Power erwartet dementsprechend einen Verlust von rund CHF 2.2 bis CHF 2.7 Mio. Ab 2014 erwartet die Gruppe aufgrund der Massnahmen ein positives Resultat; die Ausschüttung einer Dividende bzw. einer Nennwertreduktion wird angestrebt.   

Dass es im Anlagenbau auch anders ginge, zeigt der ebenfalls börsenkotierte deutsche Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage AG: Er beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft von 48,81 Millionen Euro auf 52,973 Millionen Euro zu erhöhen. Hierzu sollen 4.163.158 neue Stückaktien ausgegeben werden. Der Kapitalerhöhung gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre hatte die Hauptversammlung des Unternehmens bereits am 20. Juni 2012 zugestimmt. Durch die Kapitalerhöhung plant die Gesellschaft brutto etwa 15,82 Millionen Euro einzunehmen. Capital Stage hat Solar- und Windparks mit einer Leistung von insgesamt 175 Megawatt im Portfolio. 

Quellen: Edisun Power / Capital Stage AG


Dienstag, 26. Februar 2013

Mehr Solarwärme für Deutschland

Ab März fördert die deutsche KfW Bankengruppe die Anschaffung einer Sonnenheizung mit einem neuen Kredit-Programm. Bis zu 50.000 Euro zu attraktiven Konditionen stellt die Bank für die Umstellung der Heizungsanlage auf erneuerbare Energien bereit. 

"Wer den Anstieg seiner Heizrechnung endlich stoppen und zugleich die Umwelt schonen will, investiert jetzt in eine Solarheizung und macht sich so unabhängiger von steigenden Öl- und Gaspreisen", rät Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar). Gefördert werden neben den unmittelbaren Kosten für die Solarwärmeanlage auch eine Energieberatung sowie erforderliche Nebenarbeiten wie beispielsweise die optimale Einstellung der gesamten Heizungsanlage. 

Wichtig ist, dass der Antrag vor Beauftragung der Arbeiten über die Hausbank gestellt wird. Förderfähig ist die Modernisierung von Heizungen, die vor dem 1. Januar 2009 installiert wurden. Die Laufzeit des Kredits kann bis zu zehn Jahre betragen bei ein bis zwei tilgungsfreien Anlaufjahren. Das Beste: Der Ergänzungskredit des KfW-Programms "Energieeffizient Sanieren" kann mit anderen Förderprogrammen kombiniert werden. Die Installation einer typischen Solarwärmeanlage für ein Einfamilienhaus belohnt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beispielsweise mit bis zu 2.000 Euro. Bei einer besonders umweltfreundlichen Kombination mit einer Pelletsheizung winken zusätzliche attraktive Zuschüsse. 

Über 80 Prozent der Heizungsanlagen entsprechen nicht mehr heutigen Energiestandards. Ihr Austausch ist oft längst überfällig. "Täglich verpufft viel Geld in Deutschlands Kellern. Durch eine Heizungsmodernisierung und die Installation einer Solarwärmeanlage in Kombination mit einer Pelletsheizung lässt sich die jährliche Heizrechnung um bis zu 70 Prozent senken. Wer die Modernisierung der Heizung plant, kann jetzt die attraktiven Förderprogramme geschickt für die Anschaffung einer Sonnenheizung kombinieren", sagt Körnig. 

Nach Angaben des Bundesumweltministeriums verursachen Gebäude rund ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen. Durch die in Deutschland bereits installierten rund 1,8 Millionen Solarwärme-Anlagen wurden allein im vergangenen Jahr eine Million Tonnen CO2 vermieden.
Der Verbraucher-Ratgeber www.solartechnikberater.de beantwortet wichtige Fragen rund um die Solartechnik und hilft bei der Suche nach qualifizierten Fachbetrieben. Außerdem informiert der BSW-Solar dort kostenlos über die neuen Förderkonditionen. 

Infopapier des BSW-Solar zum neuen Förderprogramm: http://tinyurl.com/Solartechnikberater
 

Montag, 25. Februar 2013

2012: Nur schwaches Wachstum

Noch differieren die Angaben zum weltweiten Marktvolumen der Photovoltaik im vergangenen Jahr. Wurde bisher von immerhin über 30 Gigawatt (GW) ausgegangen, so meldet der Marktbeobachter Solarbuzz nun lediglich deren 29 GW, wie ecoreporter.de schreibt.

In 2012 war das Wachstum des weltweiten Photovoltaikmarktes so gering wie seit zehn Jahren nicht mehr. Laut den nun vorliegenden Marktdaten wurde im vergangenen Jahr eine Solarstromkapazität von 29 Gigawatt (GW) neu errichtet. Das entspricht einem Zuwachs gegenüber 2011 um fünf Prozent. In den zehn Jahren zuvor hatte das jährliche Wachstum stets über zehn Prozent gelegen. Das geht aus einem aktuellen Report von NPD Solarbuzz aus dem kalifornischen Santa Clara hervor. Das Unternehmen ist auf Analysen zum Solarmarkt spezialisiert. 

Einen äusserst bescheidenen Beitrag zum weltweiten Solarmarkt lieferte die Schweiz mit rund (und noch unbestätigten) 150 Megawatt Zubau im Jahr 2012 (Bild: Guntram Rehsche).
 




Laut Michael Barker, Chefanalyst bei NPD Solarbuzz, haben erneut hohe Überkapazitäten den weltweiten Solarmarkt geprägt. Die Nachfrage sei mit dem weltweiten Zubau von 29 GW in 2012 zwar so groß gewesen wie noch in keinem Jahr zuvor. Doch die Produktionskapazität der Solarhersteller habe mit rund 45 GW weit über dieser Nachfrage gelegen.  Daher hätten auch die Solarhersteller nicht profitabel wirtschaften können, denen es 2012 gelungen sei, Marktanteile zu erobern.

Laut NPD Solarbuzz ist die Nachfrage aus den Schwellenländern in 2012 geringer ausgefallen als ursprünglich angenommen. Der Zubau in Asien habe sich auf insgesamt 8,7 GW belaufen und sei vor allem in China erfolgt. Doch weiterhin habe Europa mit 16,5 GW oder 60 Prozent des weltweiten Zubaus den Löwenanteil beigesteuert. In Amerika wurden Solarstromanlagen mit einer Gesamtkapazität von 3,7 GW neu installiert. Davon entfiel der Hauptteil auf die USA. Nach Angaben von NPD Solarbuzz gingen allein in Kalifornien Neuanlagen mit einer Gesamtkapazität von rund 1,2 GW in 2012 neu ans Netz.


Quellen: ecoreporter.de / Solarmedia

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D: Anlagenbetreiber bilden Club

Der Deutsche Solarbetreiber Club e.V. (DSC) wurde in der letzten Woche gegründet. Hinter der Initiative stehen ein Dutzend namhafte Personen aus der Erneuerbare Energien-Szene. Der Club sieht sich als Zusammenschluss der Betreiber von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energie.
 
Schon rund 1,3 Millionen Photovoltaikanlagen ernten in Deutschland Strom von der Sonne. Immer mehr Bürger schließen sich zu Erzeugergemeinschaften zusammen. In diese Anlagen haben überwiegend private Bürgerinnen und Bürger weit über 100 Milliarden Euro investiert. Für die Betreiber gibt es bisher keine unmittelbare Interessenvertretung, die sich ausschließlich und umfassend um deren Bedürfnisse kümmert. Diese Lücke ist nun geschlossen: Eine Gruppe erfahrener Profis aus dem Erneuerbare Energien-Bereich hat den ersten Schritt gemacht und die Gründung des Deutschen Solarbetreiber-Clubs DSC e.V. initiiert. 

Vor allem die sich ständig ändernde Rechtslage um das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und die starke Verunsicherung der Bürger durch die aktuelle politische Diskussion haben die Gründer zum Handeln gedrängt. In den kommenden Wochen werden die Vereinsstrukturen aufgebaut, der Internetauftritt erweitert und erste Angebote formuliert. 

Der Club soll die Betreiber vor Risiken schützen, die durch den Betrieb der Anlagen entstehen. Er unterstützt Interessierte, Betreiber und Nutzer von Solaranlagen durch praktische Hilfe und durch Serviceangebote dabei, ihre Anlagen kostengünstig, effizient und effektiv zu planen, zu bauen und zu betreiben. Ganz besonders fördert der Club die Zusammenarbeit seiner Mitglieder. Dafür wird der Club eine starke Basis und dezentrale Vernetzung aufbauen, um den Mitgliedern auch vor Ort mit Rat und Tat zu helfen. Der Club wird die Interessen der Betreiber auch gegenüber der Politik vertreten und bei der Gestaltung von Vorschriften und Normen mitwirken. Dabei arbeitet er partnerschaftlich mit den Verbänden der Erneuerbaren Energien und der Solarbranche zusammen für eine konsequente Energiewende.

Gerangel ums Speichergeschäft

Während in Frankreich ein Gross-Speicher-Projekt anzulaufen scheint, macht Deutschland einen Rückzieher. Das nördliche Nachbarland hat seine Pläne auf Eis gelegt, die Einführung von Speichermedien zu untersützen.

Das französische Unternehmen Schneider Electric hat die Unterzeichnung einer Vereinbarung über die Gestaltung und Umsetzung der ersten Demonstrationsanlage eines Speicher- und Energiesteuerungssystems „Building Smart Grid“ in Frankreich mit den bretonischen Stadtwerken SDEM angekündigt. Das primäre Ziel des von SDEM, der Universität der Südbretagne, EDF und dem Architekturbüro ARCAU durchgeführten Versuchs ist es, das 3.300 Quadratmeter große Verwaltungsgebäude der SDEM mit einem System auszustatten, das sowohl als Speicher (mittels Lithium-Ionen Batterien) fungiert, als auch Solarenergie produziert. Die SDEM (departementgebundener Verband für Energien im Morbihan) umfasst 261 Gemeinden und mehr als 720.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Das Projekt der SDEM zielt auf 90 kW ab.

Das Herzstück des Systems besteht aus einem PMS (Power Management System). Es wird durch Automaten betrieben und steuert den Energiefluss zwischen dem Stromverteilungsnetz, der lokalen Stromerzeugung (Solar, Wind), der Speicherung über Batterien, dem Aufladen von Elektrofahrzeugen und dem Energieverbrauch von Gebäuden. Schließlich entwickelt Schneider Electric Prototypen für die Energiespeicherung und -entladung, um das Gebäude in Spitzenzeiten als Notstromquelle nutzen zu können. Quelle: Sonnenseite
 
Derweil hat Deutschland seine Pläne auf Eis gelegt, die Einführung von Speichermedien zu untersützen. Der Start der vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) geplanten Förderung von Solarstromspeichern verschiebt sich. Wie eine Referentin des Ministeriums im Rahmen des »German PV Market Briefing« von EUPD Research in Frankfurt einräumte, kann der bislang für den 1. Mai angesetzte Förderungsbeginn vermutlich nicht eingehalten werden. Grund ist demnach die unsichere Finanzierung der Maßnahme, für die Bundesumweltminister Peter Altmaier öffentlich 50 Millionen Euro versprochen hatte. 

Schuld ist einem Bericht der »tageszeitung« zufolge der massive Preisverfall von Kohlendioxid-Zertifikaten. Die Erlöse aus dem Emissionshandel fließen in den Energie- und Klimafond (EKF), aus dessen Mitteln auch das Speicherprogramm finanziert werden soll. Statt etwa zwei Milliarden Euro habe die Bundesregierung im vergangenen Jahr lediglich Einnahmen in Höhe von rund einer Milliarde Euro verbucht. 

Wie ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums PHOTON gegenüber erklärte, wird derzeit noch über die Mittelzuweisungen für das Wirtschaftsjahr 2013 »regierungsintern« beraten. Da die entsprechenden Mittel noch nicht freigegeben wurden, so hieß es aus dem Bundesumweltministerium, sei noch nicht absehbar, wann das Speicherprogramm wirklich startet. Das Speicherprogramm der Bundesregierung sieht einem Merkblatt zufolge vor, stationäre Batteriespeichersysteme in Verbindung mit einer netzgekoppelten Photovoltaikanlage mit Leistungen von bis zu 30 Kilowatt durch zinsgünstige Darlehen der KfW zu fördern. Hinzu kommt ein Tilgungszuschuss in Höhe von 30 Prozent. Quelle: BMU, BMWi, tageszeitung, PHOTON.
 
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Samstag, 23. Februar 2013

Flash-Light: Solar-Firmen-News

Es ist wieder die Zeit der Firmenberichterstattung. Solarmedia dokumentiert eine Auswahl der jüngsten und wichtigsten Meldungen aus der Branche, so unter anderem: Jetzt hat es Nanosolar erwischt. Einen Nettojahresverlust gibt es für den US-Modulhersteller Sunpower. Kyocera widersteht den Markttrends und steigert den Umsatz. Centrosolar kämpft.
Nanosolar, US-CIGS-Dünnschichtmodul-produzent, hat gemäss verschiedenen Quellen 75 Prozent der Belegschaft entlassen. In Deutschland berichtete die »Märkische Allgemeine« von Entlassungen von 60 der insgesamt 80 Mitarbeiter am Standort Luckenwalde bis zum 31. März 2013. Nanosolar hat nach eigenen Angaben mehr als 300 Mitarbeiter weltweit und eine jährliche Produktionskapazität von 115 Megawatt. Das Bild zeigt eine der weinigen mit Nanosolar-Modulen errichtete Solaranlage in Luckenwalde. Quelle: 

Der börsenkotierte deutsche Anlagenbauer Phoenix Solar krempelt Geschäftsmodell um: Die Gläubigerbanken der Phoenix Solar AG haben die laufende Finanzierung vorzeitig um ein Jahr verlängert. Eine grundlegende strategische Neuausrichtung, die das finanziell angeschlagene Photovoltaiksystemehaus aus Sulzemoos bei München angekündigt hat, dürften mit zur Verlängerung der Finanzierung beigetragen haben. Die Phoenix-Aktie reagierte mit einem Kurssturz. Quelle: ecoreporter.de

Der in den US-amerikanische Solarkonzern Sunpower Corporation ist im vierten Quartal 2012 tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Sunpower verzeichnete im vergangenen Quartal einen Nettoverlust von 144,8 Millionen Dollar. Grund seien Überkapazitäten und ein starker Verfall der Modulpreise. Im entsprechenden Vorjahresquartal hatte das Unternehmen, das mehrheitlich dem französischen Energiekonzern Total gehört, ein etwas besseres Nettoergebnis von minus 93 Millionen Dollar erzielt. Im gesamten Geschäftsjahr 2012 setzte Sunpower rund 2,42 Milliarden Dollar um. Der Nettoverlust betrug nach zwölf Monaten unterm Strich 352 Millionen Dollar. Im gesamten Geschäftsjahr 2012 waren 936 Megawatt produziert worden. (Quelle: SunPower Corp).

Millionenschwere Abschreibungen belasten die aktuelle Bilanz des Windradherstellers Vestas Wind Systems. Das Unternehmen aus Randers in Dänemark steigerte zwar sowohl im Gesamtjahr als auch im vierten Quartal 2012 den Umsatz deutlich. Dennoch fiel in 2012 inklusive aller einmaligen Effekte aus Abschreibungen mehr als eine halbe Milliarde Euro Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) an (ecoreporter.de)

Während der ersten drei Quartale des japanischen Geschäftsjahres 2012, das am 31. Dezember 2012 endete, hat der japanische Mischkonzern Kyocera Corp. ein signifikantes Wachstum seiner Solarsparte verzeichnet. Grund sei die starken Nachfrage auf dem japanischen Markt, heißt es in dem entsprechenden Geschäftsbericht. Gleichzeitig meldet das Unternehmen einen Umsatzrückgang auf dem europäischen Solarmarkt. Für das letzte Quartal, das am 31. März endet, erwartet Kyocera ein weiteres Wachstum des Solargeschäfts in Japan. Quelle: Kyocera Corp (Quelle: Kyocera).

Die CENTROSOLAR Group AG (München) meldet, bedingt durch die im Jahresverlauf 2012 weiter verschärfte Krise der Photovoltaik-Branche, der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr habe nach vorläufigen Berechnungen rund EUR 228 Millionen Euro (Vorjahr EUR 293 Mio.) erreicht. Das entspricht einem wertmäßigen Rückgang von 22 %, der preisbedingt ist, während sich der Absatz auf Vorjahresniveau bewegte, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung (Quelle: solarserver.de). 

Die Finanzergebnisse von Solar Frontier K.K. (Tokio, Japan) haben sich 2012 deutlich verbessert. Das belegen die Berichte des Unternehmens für das vierte Quartal und das Gesamtjahr, welche die Muttergesellschaft Showa Shell Sekiyu KK (Tokio, Japan) veröffentlicht hat. Die Sparte Energielösungen, zu der Solar Frontier und der Stromverkauf zählen, erzielte im vierten Quartal erstmalig eine positive Umsatzrendite von 0,6%. Der Gesamtjahresabsatz stieg um 19% auf 834 Millionen US-Dollar (625 Millionen Euro) (Quelle: solarserver.de).
 
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Freitag, 22. Februar 2013

Was kostet Energiewende wirklich?

Umweltminister Altmaier hat in der Frankfurter Allgemeinen für Deutschland vorgerechnet, dass die Energiewende in den nächsten dreißig Jahren etwa 1.000 Milliarden Euro kosten könnte. Das sind eine Billion Euro. Die kaum vorstellbare Zahl erschreckt natürlich auf den ersten Blick. Doch die Gegenfrage, die Altmaier nicht gestellt hat, heißt: Was kostet es, wenn wir die Energiewende nicht organisieren und so weiter machen wie bisher? Energiepublizist Franz Alt versucht eine Antwort, die sinngemäss auch für die Schweiz gilt. 

Die deutsche Gesellschaft muss jedes Jahr knapp 80 Milliarden Euro für den Import von Kohle, Gas und Öl an die russischen Gasbarone und an die arabischen Ölscheichs überweisen. Das sind in dreißig Jahren, mit denen Altmaier für die Energiewende etwa rechnet, 2.4 Billionen Euro. Hinzu kommen die Folgekosten des Klimawandels, die ohne Energiewende anfallen. Der frühere Chefvolkswirt der Weltbank, Sir Niclas Stern, schätzt, dass diese Folgekosten fünfmal höher sein werden wie die Kosten für die Energiewende. Das wären nochmal fünf Billionen Euro. Wenn wir mal genau so großzügig rechnen wie der Umweltminister, dann kostet eine unterlassene Energiewende ungefähr 7.4 Billionen Euro.

Der deutsche Umweltminister Peter Altmaier vergleicht die Dimension der Energiewende oft mit der Deutschen Einheit. Auch 1990, zur deutschen Wendezeit, gab es Bedenkenträger und Miesmacher. Die Einheit sei unbezahlbar, hieß es. Zum Glück für Deutschland hat die Regierung Kohl damals diese Bedenken hintangestellt und konsequent auf die Wiedervereinigung hingearbeitet. Diese Politik war die beste und intelligenteste Zukunftsinvestition für unser Land. So ähnlich wird es mit der Energiewende kommen. Was wollen wir zahlen: eine Billion oder 7.4 Billionen? Wir haben die Wahl.

Die Bedenkenträger im Wendejahr 1990 waren überwiegend auf der linken Seite des politischen Spektrums anzutreffen. Heute eher unter den Konservativen. Die Geschichte wird zeigen, dass die heutigen Bedenkenträger genau so verlieren werden wie die von 1990. Und der Grund dafür ist ganz einfach: Öl, Kohle, Gas und Uran gehen bald zu Ende und werden schon deshalb immer teurer. Sonne und Wind aber schicken keine Rechnung. Sie sind ein umweltfreundliches Geschenk des Himmels. Hinzu kommt: Die Investitionen bleiben hier und die Arbeitsplätze entstehen in Deutschland.

Donnerstag, 21. Februar 2013

Für einmal profitieren Südstaaten

Auf dem Weltmarkt für Solarenergie vollzieht sich ein einschneidender Wandel. Zubau in grossem Stil wird in den kommenden Jahren einerseits durch die Wirtschaftsgiganten USA und China erwartet – andererseits in den Staaten, die einst unter dem Globalbegriff «Dritte Welt» fungierten. 

Möglich gemacht hat diesen Strukturwandel das gewaltige  Marktwachstum.  Es führte im vergangenen Jahrzehnt dazu, dass Staaten wie Deutschland, Italien, Spanien und Belgien allesamt bereits einen Anteil der photovoltaischen an der Gesamtstromproduktion von zwei bis fünf Prozent ausweisen. Mit deren Fördermassnahmen, allesamt in Form einer zwar unterschiedlich angewandten kostendeckenden Einspeisevergütung und des Vorrangs der Einspeisung Erneuerbarer gegenüber konventioneller Stromproduktion, wurde ein Marktvolumen erreicht, das die Kosten der Stückproduktion in den Keller sausen liess. Das lässt sich auch am Schweizer Markt ablesen, der zwar im Gegensatz zu früher längst nicht mehr führend im Bereich der Photovoltaik ist. Hierzulande kostete die Erstellung von einer mittelgrossen Anlage pro Kilowatt Leistungseinheit alles inklusive noch vor vier Jahren zwischen 6000 und 8000 Franken – heute weniger als die Hälfte. 

Den grössten Anteil an dieser Kostensenkung hatten die chinesischen PV-Module, die unterdessen gegen vier Fünftel des gesamten Weltmarkts dominieren. Gelangten diese Module von Produzenten wie Suntech, Yingli, Ja Solar und wie sie alle heissen, in den vergangenen Jahren vor allem nach Europa, sind nunmehr neue Märkte auszumachen. In erster Linie der chinesische Inlandmarkt, der bereits 2013 einen PV-Zubau von 10 Gigawatt erreichen soll (womit China auch der grösste Anwendermarkt wird und  Deutschland wie Italien ablöst). Sodann werden die USA und Japan zulegen, während in Europa die Politik den Solarboom gerade abwürgt. 

Und dann sind da die Staaten des Südens, von denen unterdessen ja manch einer auch sonst das wirtschaftliche Stiefmütterchen-Dasein der vergangenen Jahrzehnte längst hinter sich gelassen hat. «Sonne statt Öl» titelt etwa die deutsche Solarzeitschrift Photovoltaik ihren Report über den Nahen Osten und schreibt: «2012 war vor allem das Jahr der Absichtserklärungen und Ankündigungen von Grossprojekten und Initiativen im Nahen Osten. Jetzt nimmt die Photovoltaik-Pipeline in der Region allmählich Gestalt an.» Bannerträger der Entwicklung ist Saudi-Arabien, aber auch Oman, Bahrein und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) stehen kaum hinten an. Investitionen in Solaranlagen von mehr als 2,5 Milliarden Euro sind bereits angekündigt. Und für die Region gilt zweifellos, weder an der Sonne noch am Geld dürfte es fehlen. 

Gerade letzteres ist es aber, was für die Südländer bei solchen Investitionen im allgemeinen immer noch entscheidet – und da ist die starke Verbilligung durch das Marktwachstum in den Staaten des Nordens die entscheidende Hilfe. Dass zudem die politische Einsicht wie auch die meist hervorragenden Voraussetzungen dank hoher Sonneneinstrahlung eine Rolle spielen, zeigt die Tatsache, dass der Solarboom nun dank Einspeisevergütungen vorangetrieben wird, so in Pakistan, Malaysia, Thailand und den Philippinen geschehen. Aber auch Staaten Lateinamerikas wagen sich nunmehr an die Installation grösserer PV-Anlagen. Chile etwa wird dank idealer Sonnenwerte in den hochgelegenen Wüsten gar ohne solche Vergütungen auskommen und startet nun mit dem Bau von Grossanlagen zur Stromversorgung der dortigen Minen. Weitere Staaten mit günstigen PV-Aussichten weltweit sind die Türkei, Kasachstan, Jordanien, Nigeria und die Ukraine – siehe dazu auch die Untersite des Solarmedia-Blogs «World Solar Outlook».
 
© Solarmedia

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Mittwoch, 20. Februar 2013

Kampf um fairen Wettbewerb

Die europäische Solarindustrie erwartet positive Arbeitsmarkteffekte für die gesamte Solarbranche, wenn die Europäische Union Maßnahmen gegen chinesisches Dumping erlässt. "Fairer Wettbewerb hilft allen", so Milan Nitzschke, Präsident der europäischen Solarherstellerinitiative EU ProSun. "Wir brauchen Antidumpingmaßnahmen der EU so schnell wie möglich."

Eine von der von chinesischen Firmen finanzierten Organisation AFASE und dem Institut Prognos heute veröffentlichte Studie zu vermeintlich negativen Arbeitsmarkteffekten von Antidumpingmaßnahmen weist Nitzschke in diesem Zusammenhang zurück: "Es ist schon zynisch, das Arbeitsplatzargument zu verdrehen an einem Tag, an dem schon wieder zwei europäische Solarhersteller Insolvenz anmelden mussten. Chinas Dumping schadet der ganzen Solarbranche und hat die europäische Industrie inzwischen schon Tausende Jobs und über 30 Firmenpleiten und Fabrikschließungen gekostet."

Zur Studie von Prognos sagte Nitzschke: "Die Entwicklung in den USA hat die von AFASE und Prognos aufgestellten Behauptungen bereits heute widerlegt. Keiner der prognostizierten Effekte ist dort eingetreten. In den USA gelten seit Mitte letzten Jahres Zölle zwischen 30 und 250 Prozent auf chinesische Solarprodukte. Diese haben die Importe von gedumpten Solarprodukten aus China drastisch reduziert. Dennoch ist aber die Zahl neu installierter Solarstromanlagen gestiegen. Die Preise für Endkunden in den USA sind konstant geblieben oder sogar gesunken. Für die Solarbranche ist das eine Win-Win-Situation: das Dumping wurde beendet, die Industrie kann überleben, Verbraucher müssen nicht mehr zahlen und der US-Markt wächst!"

Fachlich sei die Prognos-Studie höchst kritisch zu betrachten. Nitzschke: "Den Gutachtern zufolge hängen die Solarjobs in Europa mehrheitlich am chinesischen Dumping. Das ist so, als ob die Tour de France nur an Lance Armstrong und seinen Dopingmitteln hängt. Kein Wort von Prognos zu der Tatsache, dass Dumping nach Welthandelsrecht verboten ist und dem Wettbewerb massiv schadet."

Um die vermeintlichen Arbeitsplatzeffekte zu begründen, hätten die Gutachter auch rechnerische Tricks angewandt. So würde auch ohne Dumpingzölle von steigenden Preisen für chinesische Produkte ausgegangen, die dann angeblich zu einem Nachfrageeinbruch führten. Außerdem würden die Gutachter auch Arbeitsplätze in der Zuliefererindustrie einbeziehen, die nach China exportieren. Das ignoriere, dass China die Übernahme der gesamten solaren Wertschöpfungskette im Fünf-Jahres-Plan festgeschrieben hat.

Nitzschke: "Solarglashersteller haben bereits eine eigene Antidumpingklage gegen China gestartet. Auch chinesische Wechselrichter werden schon zum halben Preis angeboten. Maschinen werden kopiert und die Staatsregierung Chinas baut die Siliziumindustrie aus, um in wenigen Jahren komplett auf Importe von europäischem Silizium zu verzichten. Im Fazit gilt: Nur Wettbewerb nach fairen Regeln hilft, Arbeitsplätze in Europa zu halten und die Solarenergie in Europa auszubauen." 

Quelle: EU ProSun 2013

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Dienstag, 19. Februar 2013

Solarenergie für Entsalzung

Mit dem Markteintritt in Tunesien erweitert Systemanbieter Conergy sein internationales Netzwerk nach Nordafrika. Dort sicherte sich Conergy in einem Ausschreibungsverfahren den Auftrag über die mit 210 Kilowatt zweitgrößte Solaranlage des Landes. Das Kraftwerk produziert sauberen Strom für eine Grundwasserentsalzungsanlage in der wasserarmen Wüstenregion in Ben Guardane in der Provinz Medenine im Südosten des Landes, nahe der vorgelagerten Ferieninsel Djerba. 

Der tunesische Premierminister Hamadi Jebali hat die Entsalzungsanlage im November 2012 feierlich in Betrieb genommen, bis März 2013 erfolgt nun der Bau der Solaranlage zur Generierung von sauberem Strom. Nach Netzanschluss deckt das Sonnenkraftwerk 70% des gesamten Energiebedarfs der Entsalzungsanlage. Eine Einspeisevergütung erhält die Solaranlage dabei nicht, sondern setzt auf Eigenverbrauch: 100% des erzeugten Sonnenstroms nutzt der lokale Wasserversorger und Betreiber, Sonede, für seine Entsalzungsanlage und kann so die Bevölkerung täglich mit insgesamt 1,8 Millionen Litern Trinkwasser versorgen. 

„Mittelost und Nordafrika, die sogenannten MENA-Staaten, sind durch die extrem hohen Einstrahlungswerte für Solarenergie prädestiniert“, sagte Conergy Vorstand Alexander Gorski. „Für die gesamte MENA-Region besteht nach Expertenschätzungen ein Potenzial von rund 7 Gigawatt bis 2020 und 37 Gigawatt bis 2030. Haupttreiber dieses erwarteten Wachstums sind dabei Saudi Arabien und die Türkei. In vielen anderen Ländern sind wir allerdings erst am Anfang, so auch in Tunesien. Solar spielte hier bisher keine große Rolle. Die tunesische Regierung setzt jedoch auf den künftigen Ausbau erneuerbarer Energien und plant entsprechende Investitionen. Experten rechnen deshalb mit einem Marktpotenzial von etwa 200 Megawatt bis 2020.“ 

Die von der Regierung in 2010 angekündigten ehrgeizigen Ziele liegen mit rund 1 Gigawatt aus erneuerbaren Energiequellen bis 2016 und 4,7 Gigawatt bis 2030 zwar wesentlich höher, sind aufgrund der politischen Lage im Land nach der Revolution jedoch kaum mehr realistisch. Dennoch rechnen Experten damit, dass in dem Maghreb-Staat künftig erhebliches solares Wachstum stattfindet. Abhängig ist dies jedoch vor allem von entsprechenden Investitionen. Derzeit gibt es in Tunesien noch keine staatliche Einspeisevergütung, die Regierung plant jedoch vor allem das tunesische Energienetz stark auszubauen. So will sie langfristig einen Stromtransport nach Europa oder die Nachbarländer ermöglichen.
 
Das 4.000 Quadratmeter große Solarkraftwerk für die Entsalzungsanlage ist eine Schenkung der japanischen Regierung an Tunesien. Den Auftrag sicherte sich Conergy bei einem Ausschreibungsverfahren des japanischen Unternehmens Takaoka und zeichnet als Generalunternehmer sowohl für die Planung und Auslegung der Anlage verantwortlich als auch für die Komponentenlieferung und den Bau des Parks, bei dem der Systemanbieter mit dem lokalen Partner Bonna zusammenarbeitet. In der wasserarmen Region, die vor allem für ihre hohe Dromedarpopulation und die Touristeninsel Djerba bekannt ist, produzieren künftig rund 900 Conergy PowerPlus Module auf Conergy SolarLinea Gestellen jährlich 352 Megawattstunden sauberen Strom. Diesen von den Modulen erzeugten Gleichstrom wandeln 15 Conergy IPG T Wechselrichter in Wechselstrom, bevor die Entsalzungsanlage die Energie zur Trinkwassergewinnung nutzt.

Quelle Text und Bild: Conergy

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D: Strompreis läge deutlich tiefer

Ohne Industrie-Rabatte läge der Strompreis um 1,5 Cent niedriger - und doch: Die deutschen Umwelt- und Wirtschaftsminister Altmaier und Rösler wollen nicht einmal fünf Prozent der insgesamt 16,2 Milliarden an Industrie-Rabatten im Energiebereich kappen, so die Partei «Die Linke».


Umso unverschämter mutet die Partei der Plan der Minister an (Bild links: Wirtschaftsminister Roesler, rechts Umweltminister Altmaier), mit größerem Schwung die Axt am EEG anzusetzen – und damit an einem der wichtigsten Eckpfeiler der Energiewende", erklärt Eva Bulling-Schröter, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzende des Umweltausschusses, zu den Ergebnissen einer im Auftrag der Fraktion erstellten Studie von Arepo Consult. "Von wegen 'Keiner wird bei der Beteiligung an der Strompreisbremse ausgenommen': Die Bundesminister untergraben mit den angekündigten drastischen Vergütungskürzungen für Betreiber von Ökostromanlagen die Grundlagen des Erneuerbaren Energien-Gesetzes (EEG). Die Industrie bleibt hingegen weitgehend verschont. Und das nicht nur bei der EEG-Umlage, sondern auch bei staatlichen Abgaben, Emissionshandel, Netzentgelten und weiteren Umlagen. Mit dieser Strategie lässt sich der Strompreis nicht einfangen. Dafür wird die Energiewende an die Wand gefahren.

Nach dem Papier der beiden Ministerien ist geplant, Windmüllern und Energiebauern rund 1,2 Milliarden Euro an Vergütungen zu streichen. Weniger EEG-Privilegien für energieintensive Unternehmen und Industriekraftwerke sollen hingegen gerade einmal 700 Millionen Euro der Ökostromumlage einsparen. Tatsächlich wird der Sektor jedoch 2013 laut Arepo allein beim EEG fast acht Mal so hoch begünstigt – und zwar mit 5,5 Milliarden Euro. Dies geschieht auf Kosten anderer Verbraucherinnen und Verbraucher, obwohl sich nach Auffassung der LINKEN ein erheblicher Teil dieser Industrie-Subventionen aus Wettbewerbsgründen nicht rechtfertigen lässt. Diese Subventionen treiben den Strompreis um 1,5 Cent nach oben. Zudem wird die Industrie auch bei Befreiungen und Erstattungen jenseits des EEG bevorteilt. Dies fällt bei der Debatte oft unter den Tisch.

So kosten überwiegend überflüssige Privilegien der Industrie bei Netzentgelten sowie sonstigen Umlagen den Stromkunden zusätzlich 0,9 Milliarden Euro. Auf noch einmal gigantische 9,8 Milliarden Euro summieren sich Einnahmeausfälle der öffentlichen Haushalte, weil zu Gunsten von Unternehmen beim Strompreis auf Ökosteuer, Konzessionsabgaben und Versteigerungen von Emissionsberechtigungen verzichtet wird. Ein Großteil dieser Mittel hätte zur sozialen Abfederung der Energiewende eingesetzt werden können. Das wäre echte Sozialpolitik anstatt der schwarzgelben Mogelpackung 'Strompreisbremse'," so Bulling-Schröter. Für 2013 haben nach Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 2.057 Unternehmen einen Antrag auf Befreiung gestellt. Die begünstigte Strommenge ist auf 107.477 Gigawattstunden gestiegen - gemäss dem Nachhaltigkeitsportal KLIMARETTER.INFO. 

Quelle: sonnenseite.com / Fraktion DIE LINKE im Bundestag 2013

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Montag, 18. Februar 2013

VW eröffnet Solarpark in USA

Der deutsche Autobauer Volkswagen hat am US-amerikanischen Standort Chattanoogas sein  weltweit größtes Solarkraftwerk in Betrieb genommen. Der „Volkswagen Chattanooga Solar Park“ erzeugt eine Spitzenleistung von 9,5 Megawatt und ist die größte Solaranlage eines Automobilherstellers in den USA. Der umweltfreundliche Strom fließt in die Fertigung des Passat. 

Frank Fischer, CEO und Chairman von Volkswagen Chattanooga erklärte: „Wir sind stolz darauf,  den größten Solarpark eines Automobilherstellers in den USA einzuweihen. Diese Initiative ist ein wichtiger Teil unseres „Think Blue.Factory“-Programms und unterstreicht das weltweite Engagement der Marke Volkswagen für den Umweltschutz. Damit setzen wir erneut Standards bei der effizienten und nachhaltigen Fertigung.“ Der Volkswagen Konzernbeauftragte für Umwelt, Energie und neue Geschäftsfelder, Wolfram Thomas, sagte: „Der neue Solarpark ist integraler Bestandteil der weltweiten Volkswagen Strategie, die Energieerzeugung des Unternehmens zunehmend auf erneuerbare Energiequellen umzustellen.“

Der erwartete Ertrag der rund 33.600 kristallinen Solarmodule auf rund  13 Hektar Fläche auf dem Werksgelände liegt bei jährlich 13.100 Megawattstunden Solarstrom. 





Der Solarstrom kommt direkt im Fertigungsbetrieb zum Einsatz: Bei voller Produktion deckt der umweltfreundliche Strom 12,5 Prozent des erforderlichen Energiebedarfs; in produktionsfreien Zeiten sind es 100 Prozent. Partner des Projektes sind das kalifornische Tochterunternehmen der Phoenix Solar AG, Sulzemoos bei München, und das in Nashville/Tennessee beheimatete Unternehmen Silicon Ranch.

Am Standort Chattanooga arbeiten mehr als 3.000 Beschäftigte, die den speziell für den nordamerikanischen Markt entwickelten Volkswagen Passat produzieren. Volkswagen hat an seinem Standort in Chattanooga auf Grund einer besonders umweltfreundlichen Fertigung bereits mehrere Auszeichnungen erhalten und wurde im Dezember 2011 als erster Autohersteller weltweit mit der LEED-Zertifizierung in Platin (Leadership in Energy and Environmental Design) ausgezeichnet. Das Unternehmen verfügt zudem über ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 und ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001.

Matthew Kisber, President und CEO von Silicon Ranch: „Wir sind stolz darauf, dieses wichtige Projekt als Partner von Volkswagen zu realisieren. Mit der heutigen Inbetriebnahme verbessert der Produktionsstandort von Volkswagen in Chattanooga nicht nur seine Energieeffizienz und bestätigt erneut seine Stellung als Unternehmen mit weltweit führenden Umweltstandards. Dieser Solarpark wird mit der hier erzeugten Sonnenenergie einen starken und positiven Einfluss sowohl auf unsere Umwelt als auch unsere Wirtschaft haben.“

Dr. Murray Cameron, Vorstand Operatives Geschäft der Phoenix Solar AG und zurzeit auch President und CEO der Phoenix Solar Inc.: „Die USA wird sich in den nächsten Jahren zu einem der größten Märkte für Photovoltaik weltweit entwickeln. Wir sind stolz darauf, dass wir unsere Erfahrungen in der Planung und im Bau von großen Solarkraftwerken bei Volkswagen unter Beweis stellen konnten".

Quelle: umweltdialog.de

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Immer mehr KEV-Gesuche

Die schweizerische Stromnetzgesellschaft Swissgrid veröffentlichte den Bericht des KEV-Cockpit (zur Kostendeckenden Einspeisevergütung) per Ende 2012. Er wird quartalsweise durch die Abteilung MR-ED von Swissgrid aktualisiert und zeigt die wichtigsten Kennzahlen für den KEV-Vollzug.

Alle Anlagen in Betrieb plus alle Anlagen mit positivem Bescheid sind massgebend für die Berechnung der gesamthaft möglichen Produktion und verpflichteten Vergütungssumme aus dem KEV-Fördertopf. Die Vergütung beträgt 233.6 Mio. CHF für Anlagen in Betrieb plus 301.5 Mio. CHF für Anlagen mit positivem Bescheid, also total 535.3 Mio. CHF für 4‘008 GWh Produktion pro Jahr. Darin nicht enthalten sind die Erlöse aus dem Stromverkauf von ca. 244.5 Mio. CHF, die ebenfalls den Produzenten ausbezahlt werden.

Der KEV stehen aktuell, d.h. beim gesetzlich maximalen Abgabesatz von 0.9 Rp./kWh, nach Abzug aller anderen Programme (Mehrkostenfinanzierung, Wettbewerbliche Ausschreibungen, Geothermie, Rückerstattungen, etc.) höchstens 439 Mio. CHF pro Jahr zur Verfügung. Das heisst, die KEV ist zurzeit ca. 96 Mio. CHF pro Jahr überbucht. Projekte in diesem Umfang müssen noch aus der KEV herausfallen um eine chronische Unterdeckung zu vermeiden. Zudem ist zu beachten, dass bei einer Absenkung des Marktpreises die KEV entsprechend mehr belastet würde. Schon ein Abfall von einem Rp./kWh würde den KEV-Topf um weitere 40.1 Mio. CHF pro Jahr belasten, also die Überbuchung zusätzlich erhöhen. Der Anstieg des Marktpreises um 1 Rp./kWh hätte den gegenteiligen Effekt: Der KEV-Topf würde um 40.1 Mio. CHF pro Jahr entlastet, die Überbuchung würde um diese Summe reduziert.


95% der Anmeldungen für PV-Anlagen Nahezu alle neu eintreffenden Förderanträge sind für PV-Anlagen. Deshalb besteht die Warteliste unterdessen zu über 95% aus Anmeldungen für PV-Anlagen. Die anteilige Leistung und potenzielle Produktion dieser PV-Anlagen ist aber deutlich geringer. Per Ende Dezember 2012 sind total 32‘632 Anmeldungen für eine KEV-Förderung eingetroffen. Davon haben 7‘246 Projekte einen positiven Förderbescheid erhalten, 24‘616 mussten auf die Warteliste gesetzt werden. Weiter sind 50 Anträge abgelehnt worden, weil sie die gesetzlichen Bedingungen zur KEV nicht erfüllten. Weitere 720 Antragsteller haben ihr Interesse unterdessen verloren und ihr Projekt wieder zurückgezogen.

Von den 7‘246 Anlagen mit positivem Bescheid sind per Ende Dezember 4‘804 Anlagen in Betrieb. Für 141 Anlagen liegt die Baugenehmigung vor, so dass davon auszugehen ist, dass diese realisiert werden. Von 1‘340 Projekten gibt es noch keine Rückmeldung zum Planungsstand. Bei 379 Projekten musste der positive Bescheid wegen nicht-eingehaltener Fristen widerrufen werden. Weitere 582 Antragsteller haben aus diversen Gründen ihr Projekt zurückgezogen und damit auf ihren positiven Bescheid verzichtet. Im Vergleich zum 3.Quartal 2012 sind das 46 Rückzüge mehr.

Die Aufgliederung der Anmeldungen nach Jahr und Monat zeigt: In den Jahren 2009 und 2010 sind ca. 200 KEV-Anmeldungen pro Monat eingegangen. Ab März 2011 steigt die Anzahl Anmeldungen auf durchschnittlich 1‘000 pro Monat. Parallel dazu steigen auch die Anzahl Inbetriebnahmen auf ca. 500 pro Monat. Nur etwa 20% davon haben positive Bescheide erhalten. Der grösste Teil der Anlagen ist auf der KEV-Warteliste, kann aber von andern Förderprogrammen profitieren (zum Beispiel lokale Überbrückungsprogramme).


Quelle: Swissgrid

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Samstag, 16. Februar 2013

Auch in Schweiz immer wichtiger

2010 haben die Schweizer Unternehmen aus der Querschnittsbranche „Erneuerbare Energien“ (EE-Branche) mit 22‘800 Beschäftigten eine Bruttowertschöpfung von 4,8 Milliarden Franken erzielt. Im europäischen Vergleich liegt die Schweiz damit in der Spitzengruppe. 

Die Exporte von Gütern und Dienstleistungen, insbesondere im Photovoltaik- und Wasserkraftbereich, erreichten ein Volumen von 3,2 Milliarden Franken. Bis 2020 werden je nach Szenario jährliche Wachstumsraten zwischen +1.6% (Szenario Weiter wie bisher) und +2.9% (Szenario Massnahmenpaket Energiestrategie 2050) erwartet. Diese Werte liegen deutlich über den gesamtwirtschaftlichen Wachstumsprognosen. Das zeigt eine im Auftrag des Bundesamts für Energie erstellte Studie. Im Auftrag des Bundesamts für Energie (Forschungsprogramm Energie-Wirtschaft-Gesellschaft) haben die Büros Rütter+Partner, Ernst Basler + Partner und das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung die Studie „Volkswirtschaftliche Bedeutung erneuerbarer Energien in der Schweiz" erarbeitet (Schlussbericht vom 28. Januar 2013). Sie haben darin die wirtschaftliche Bedeutung erneuerbarer Energien in der Schweiz ermittelt, insbesondere deren Beitrag zum Bruttoinlandprodukt, zur Beschäftigung und zu den Exporten. Neben der direkten wirtschaftlichen Bedeutung wurden auch die indirekten Effekte ermittelt, welche die Branche bei anderen Unternehmen auslöst.

Die direkte Bruttowertschöpfung der Schweizer EE-Branche lag 2010 bei 4,8 Milliarden Franken. Diese Leistung wurde von 22'800 Beschäftigten (Vollzeitstellen) erbracht. Der Anteil der Branche entspricht damit 0.9% des Bruttoinlandprodukts (BIP) der Schweiz und 0.6% der Gesamtbeschäftigung. Unter Einbezug der vorgelagerten Zulieferbranchen sind rund 1.5% des BIP und 1.2% der Beschäftigten an der Nutzung erneuerbarer Energien beteiligt. Bezüglich des Beschäftigungsanteils liegt die Schweiz damit in der Spitzengruppe der europäischen Länder.

2010 betrugen in der Schweiz die gesamten Ausgaben für den Bau und den Betrieb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien 7,3 Milliarden Franken. Davon entfielen 3 Milliarden Franken auf Neubau und Ersatz bestehender Anlagen, 3,8 Milliarden Franken auf den Betrieb der Anlagen, insbesondere der Wasserkraftwerke sowie 0,5 Milliarden Franken auf Holz in Holzfeuerungen. Vom Total dieser Ausgaben (7,3 Milliarden Franken) fielen 2,5 Milliarden Franken als direkte Wertschöpfung bei den Anlagenbetreibern an. Die restlichen 4,8 Milliarden Franken umfassen Güter und Dienstleistungen für Bau und Betrieb der Anlagen. Davon wiederum wurde der überwiegende Teil (3,1 Milliarden Franken) von der Schweizer EE-Branche bereitgestellt. Dazu kommen Vorleistungen aus der übrigen Schweizer Volkswirtschaft, wie z.B. Bank- und Versicherungsdienstleistungen  in der Höhe von 0,6 Milliarden Franken. Der Rest (1,1 Milliarden Franken) wird aus dem Ausland importiert, beispielsweise Windenergieanlagen und ein Grossteil der im Inland verwendeten Solarmodule. Andererseits exportierten Schweizer EE-Unternehmen Produkte und Dienstleistungen im Wert von 3,2 Milliarden Franken.

Die zukünftige Entwicklung der EE-Branche hängt sowohl von der Entwicklung des Binnen- und Weltmarkts als auch von den energiepolitischen Entscheidungen auf nationaler und globaler Ebene ab. Aussagen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien und deren wirtschaftlicher Bedeutung sind deshalb mit Unsicherheiten verbunden. Die in der vorliegenden Studie betrachteten zwei Szenarien zeigen daher lediglich mögliche Entwicklungen auf.

Die zwei Szenarien stützen sich für die nationalen Entwicklungen auf die Energieperspektiven 2050 des Bundesamtes für Energie (Stand September 2012) und für die globalen Trends auf den World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur IEA. Das Baseline-Szenario („Weiter wie bisher") orientiert sich an den bereits beschlossenen und in Kraft gesetzten energiepolitischen Massnahmen. Das Ausbau-Szenario orientiert sich am Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050. Die Ergebnisse der Modellrechnungen zeigen die Bruttoeffekte und sind nicht als Nettowirkungen einer Förderung erneuerbarer Energien zu verstehen. Dazu müssten zusätzlich die negativen Effekte aus der Verdrängung konventioneller Energien und gesamtwirtschaftliche Kreislauf- und Innovationseffekte berücksichtigt werden.

Im Ausbau-Szenario steigt die Wertschöpfung bis 2020 auf 6,4 Milliarden Franken oder 1.1% des BIP, die Beschäftigung auf 29'000 Vollzeitstellen oder 0.7% der Gesamtbeschäftigung. Die jährlichen Wachstumsraten liegen bei 2.9% für die Wertschöpfung und 2.5% für die Beschäftigung. Bezieht man die indirekten Effekte mit ein, so erhöht sich die mit erneuerbaren Energien verbundene Bruttowertschöpfung auf 10,6 Milliarden Franken (1.8% des BIP) und die Beschäftigung auf 57'000 Vollzeitstellen. Im Baseline-Szenario, das von konservativen Annahmen zum Ausbau erneuerbarer Energien ausgeht, fällt das Wachstum kleiner aus. Die Wertschöpfung steigt auf 5,7 Milliarden Franken oder 1% des BIP, die Beschäftigung auf 25'500 Vollzeitstellen oder 0.6% der Gesamtbeschäftigung. Unter Einbezug der indirekten Effekte liegt die Bruttowertschöpfung bei 9,3 Milliarden Franken (1.6% des BIP) und die Beschäftigung bei 50'000 Vollzeitstellen.

Rückfragen: Carsten Nathani, Rütter+Partner, Tel. 044 724 27 70, Email: carsten.nathani@ruetter.ch

 

Herausgeber: Bundesamt für Energie  / http://www.bfe.admin.ch


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Freitag, 15. Februar 2013

EU: 100 Prozent EE sind möglich

100 Prozent Erneuerbare Energie (EE) in der EU sind möglich. Eine WWF-Studie weist den Weg für die EU-Energiepolitik bis 2050. 

Der WWF präsentierte diese Woche seinen neuen Report: "Putting the EU on Track for 100% Renewable Energy". Das Papier zeigt wo sich die Energiepolitik Europas 2030 befinden muss um 2050 ein Energiesystem zu erreichen, das zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energiequellen besteht. Die Studie des WWF wurde anlässlich der Klima- und Energieplanung der EU-Kommission für die Zeit nach 2020 veröffentlicht. Demnach könnte die EU ihren Energieverbrauch bis zum Jahr 2030 um mehr als ein Drittel verringern und fast die Hälfte der noch benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Diese Klima- und Energiestrategie würde der EU helfen ihre externen Kosten aus fossiler Energie von 573 Milliarden Euro zu reduzieren und die Treibhausgas-Emissionen zu halbieren.

Der neue WWF-Report passt die globalen WWF-Ziele an jene der EU-27 an und zeigt was die EU 2030 erreichen könnte: Der Energieverbrauch könnte im Vergleich zum jetzigen Trend um mindestens 38 Prozent zurückgehen. Mehr als 40 Prozent der Energieproduktion könnte aus erneuerbaren Quellen stammen, wodurch die Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 um 50 Prozent reduziert werden könnten. Berechnet auf Basis 2010, würde eine Energieeinsparung um 38 Prozent die Energieimporte Österreichs um 4,8 Milliarden € pro Jahr verringern.

Für die krisengeschüttelte europäische Wirtschaft gehören erneuerbare Energien und Energiesparmaßnahmen zu den großen Hoffnungsträgern. Acht von zehn Europäern sind der Meinung, dass der Kampf gegen den Klimawandel die Wirtschaft beleben und Arbeitsplätze schaffen kann. 70 Prozent der Befragten glauben, dass Investitionen in erneuerbare Energien in den nächsten 30 Jahren gegenüber anderen Energiequellen vorzüglich behandelt werden sollen.

"Die europäischen Klima- und Energieziele nach 2020 mit einem ambitionierten Maßnahmenpaket zu verbessern ist ein Gewinn für alle. Es würde nicht nur helfen die negativen Auswirkungen des Klimawandels wie enorme Gesundheits- und Umweltkosten zu verringern, sondern würde auch bis zu fünf Millionen Arbeitsplätze schaffen und damit einen starken Wirtschaftsimpuls setzen", sagte Jason Anderson, Klima und Energie Sprecher des europäischen WWF-Büros in Brüssel. Um die EU auf diesen Weg zu führen braucht es einen starken politischen Willen in ganz Europa. Der Beschluss von ambitionierten und verbindlichen Zielen für Energieeffizienz, erneuerbare Energie und die Reduktion der Emissionen für die Zeit nach 2020 ist der Schlüssel dazu, ist der WWF überzeugt.

"Wir müssen jetzt entscheiden wie sich unser Energiesystem nach dem Jahr 2020 entwickelt um den Nutzen zu maximieren. Unser neuer Report zeigt ganz klar, dass in der EU noch viele ungenutzte Potenziale zur Verringerung des Energieverbrauches brach liegen. Auch wird deutlich, dass die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen eine billigere und sicherere Energieversorgung bringen würde und dass ein europäisches Energiesystem mit hundert Prozent erneuerbaren Energien machbar ist", so Jason Anderson abschließend.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Flisom vor grossem Durchbruch

In Dübendorf tut sich was, genauer beim ETH-Spin-Off-Unternehmen Flisom, das ultradünne Solarzellen herstellt und mit diesen bereits mehrfach rekordhohe Wirkungsgrade erzielte. Nun steht Kapital zur Verfügung, um in die eigentliche Produktion einzusteigen. Gelänge dies und behauptete sich Flisom am Markt, tauchte die Schweiz wieder auf der Landkarte der Modulproduzenten auf, von der sie schon verschwunden schien.

Vor etwas mehr als einem Jahr hatte die Eidgenössische Kommission für Technologie und Innovation (KTI) noch geschrieben: «Mit flexiblen Photovoltaik-Modulen will das ETH-Spin-off Flisom den boomenden Solarstrommarkt aufrütteln. 2013 soll die kommerzielle Produktion starten. Obwohl technologisch an der Spitze, hat das junge Unternehmen Mühe, in der Schweiz Risikokapital zu generieren. Auftrieb bringt ein namhafter indischer Investor.» Nun hat es also doch geklappt.

Das Ziel der ganzen Übung: Günstiger Solarstrom – zu Preisen, die die Hälfte bis einen Drittel der heutigen Erzeugerkosten ausmachen, also rund 10 bis 15 Rappen pro Kilowattstunde. Und nun also die Gewissheit, dass 15 Millionen Franken als Risikokapital zur Verfügung stehen, um den nächsten Schritt des Start-Up-Unternehmens zu finanzieren. Dabei geht es darum, die Produktion hochzuziehen – mit einer 15-Megawatt-(MW)-Linie. Wo diese zu stehen kommt, scheint noch unklar, immer wieder haben die Flisom-Verantwortlichen  deutlich gemacht, dass sie möglichst an einem Standort in der Region Zürich festhalten wollen. Die Entwicklungsarbeiten finden derzeit im Bereich der ETH-EMPA in Dübendorf statt. Die nunmehr erfolgreiche dritte Runde der Kapitalbeschaffung erfolgte mit einem Schweizer Investor, nachdem zuvor das indische Industriekonglomerat Tata eingestiegen war.

Das 2005 als ETH-Spin-off gegründete Unternehmen will flexible Dünnschicht-Solarzellen produzieren, sogenannte CIGS-Solarzellen. Sie benötigen wenig Material, können kostengünstig produziert und einfach transportiert werden. Die Solarmodule von Flisom sollen dereinst Elektrizität produzieren, die mit Kern-, Wasser- und Windenergie konkurrieren kann. Vor allem bei Gebäuden ist das Potenzial für die flexiblen Solarzellen von Flisom sehr gross: Die Module lassen sich je nach Bedürfnis in unterschiedlichen Grössen produzieren und einfach in Fassaden oder Dächer integrieren. Weitere Einsatzgebiete sind Fahrzeuge und mobile Anwendungen wie Laptops oder Taschen.

Solarzellen wandeln Licht in Elektrizität um. Flisom AG setzt als Halbleiter eine Verbindung von Kupfer, Indium, Gallium und Selen (kurz CIGS) ein, anstelle von Silizium wie bei klassischen Solarzellen. Dank der viel höheren Lichtabsorption ist der aktive Teil der Solarzelle nur 5 Mikrometer dick. Zum Vergleich: Ein Haar ist mind. 10 Mal dicker! Die Solarzellen werden in der Produktion auf eine Polymerfolie abgeschieden – ein so genannter Rolle-zu-Rolle-Beschichtungsprozess. Die Empa – eine interdisziplinäre Forschungs- und Dienstleistungsinstitution für Materialwissenschaften und Technologieentwicklung innerhalb des ETH-Bereichs – arbeitet in der Forschung und Entwicklung eng mit der Flisom AG zusammen. Mit 20,4 % (Stand 2013) hält die Empa selbst seit Jahren den Weltrekord im Wirkungsgrad kleiner Labor-Solarzellen auf Plastikfolie. Für den kommerziellen Bereich möchte das ETH-Spin-off Flisom AG einen Wirkungsgrad von über 12 % bei grossflächigen Modulen erreichen. Für die Zukunft werden sogar über 15 % angepeilt.

In neuerer Zeit schienen solche Technologien (allgemein bekannt als Dünnschichtzellen) von der immer billigeren, siliziumbasierten kristallinen Technologie verdrängt zu werden. Doch vielleicht gelingt es ausgerechnet dem in Dübendorf bei Zürich angesiedelten Unternehmen, diesen Niedergang zu durchbrechen. Willkommen also in der solaren Zukunft! Der nachstehend einsehbare kurze Youtube-Film zeigt den Spiritus Rector des Jungunternehmens in einer Aufnahme aus dem Jahr 2009, als Flisom einen von bereits vielen Preisen gewann:



Kein erhöhtes Brandrisiko bei PV

Photovoltaik-(PV)-Anlagen sind anders als herkömmliche Elektroinstallationen, aber nicht gefährlicher – das ist das Fazit eines Brandschutz Workshops mit 120 Teilnehmenden, den das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und der TÜV Rheinland am 24. Januar 2013 im Solar Info Center in Freiburg veranstalteten. Hersteller, Forscher, Feuerwehr und Versicherer waren sich einig, dass die Einhaltung der bestehenden Regeln durch qualifizierte Fachkräfte der beste Brandschutz ist. Mehr zum Brandschutz unter www.pv-brandsicherheit.de.

»Jeder Brand ist ein Brand zu viel«, sagt Dr. Heribert Schmidt, Projektleiter am Fraunhofer ISE, »doch wenn man die Statistik genau untersucht, dann verursachten 0,006 Prozent der Photovoltaikanlagen einen Brand mit größerem Schaden.« Es gibt derzeit 1,3 Millionen PV Anlagen in Deutschland. In den letzten 20 Jahren gab es 350 Brände, an denen die Solaranlage beteiligt war, bei 120 war sie Auslöser des Brandes. In 75 Fällen war der Schaden größer, in 10 Fällen brannte das Gebäude ganz ab.

Seit Februar 2011 analysieren Experten im Rahmen eines durch das Bundesumweltministerium geförderten Projekts das Brandrisiko in Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen und prüfen, ob die bestehenden, sehr bewährten Normen und Sicherheitskonzepte ergänzt werden müssen. Die wichtigsten Besonderheiten von Photovoltaik-Anlagen: Sie arbeiten mit Gleichstrom und man kann sie nicht einfach abschalten, denn solange Licht auf die Module fällt, produzieren sie Strom. Wenn sich zum Beispiel eine minderwertige oder schlecht installierte Steckverbindung löst, dann unterbricht das den Stromfluss nicht immer. Es kann ein Lichtbogen entstehen, der im schlimmsten Fall direkt brandauslösend sein kann. Entsprechend wird untersucht, wie man die Entstehung von Lichtbögen vermeiden kann. Zusätzlich wird an Detektoren gearbeitet, die frühzeitig Alarm geben, wenn auch nur ein kleiner Lichtbogen entsteht.

Die Versicherer waren sich mit den Technikern und Feuerwehrvertretern einig: Photovoltaikanlagen stellen im Vergleich mit anderen technischen Anlagen kein besonders erhöhtes Brandrisiko dar. Durch flächendeckende Schulungsmaßnahmen bei den Feuerwehren konnten anfängliche Unsicherheiten behoben werden. Wie bei jeder Elektroinstallation kann man je nach Strahlart auch bei Photovoltaikanlagen mit Wasser aus ein bis fünf Meter Abstand sicher löschen. Alle Behauptungen, die Feuerwehr habe ein brennendes Wohnhaus wegen der Photovoltaik nicht gelöscht, stellten sich bei bisherigen Recherchen als falsch heraus.

Auch für die elektrische Sicherheit gibt es ausreichend vorhandene Regeln – wichtig ist, dass sie auch eingehalten werden. Brände entstanden oft dann, wenn unerfahrene Installationstrupps im Akkord Anlagen installieren. Werden die Solarstecker mit der Kombizange statt mit Spezialwerkzeug angebracht oder nicht kompatible Stecker verwendet, dann ist die Schwachstelle vorprogrammiert. Hier dürfen Anlagenbetreiber nicht an der falschen Stelle sparen.

Neben technischen Verbesserungen sind deshalb auch Vorschriften zur Kontrolle Gegenstand des Projekts, das noch bis Januar 2014 läuft. So kann derzeit der Installateur einer Anlage sich selbst die ordnungsgemäße Ausführung bestätigen. Eine Empfehlung der Experten ist daher, die Abnahme durch einen unabhängigen Dritten vorzuschreiben. In der Diskussion ist auch, für private Photovoltaikanlagen eine wiederkehrende Sicherheitsprüfung vorzuschreiben, wie sie für gewerbliche Anlagen alle vier Jahre Pflicht ist. Dann müsste auch die Solaranlage regelmäßig »zum TÜV«.

Ausführliche Unterlagen zum Brandschutzprojekt finden Sie unter www.pv-brandsicherheit.de

Mittwoch, 13. Februar 2013

Dachteile in Tschernobyl eingestürzt

Am Katastrophen-AKW Tschernobyl sind Teile eines Daches und einer Mauer eingestürzt. Radioaktivität ist nach Angaben der Behörden nicht ausgetreten. Umweltschützer sprechen von beunruhigendem Signal.


Tschernobyl: Mauer und Dach teilweise eingestürztSchneemassen haben an der Ruine des 1986 havarierten Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine das Dach einer Maschinenhalle sowie eine Mauer teilweise zum Einsturz gebracht. Der Einsturz ereignete sich etwa 70 Meter entfernt von dem Sarkophag - der Betonhülle, die den explodierten Reaktorblock provisorisch abdichtet. Es sei keine Radioaktivität ausgetreten und niemand verletzt worden, teilte das Zivilschutzministerium der früheren Sowjetrepublik am Mittwoch mit.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sprach von einem beunruhigenden Signal. "Es gibt keine Garantie, dass in naher Zukunft nicht auch der Sarkophag einzustürzen beginnt", sagte ein Sprecher in der Hauptstadt Kiew. Der Tschernobyl-Block vier war am 26. April 1986 explodiert. Durch die Katastrophe wurden große Gebiete der Ukraine, Russlands und Weißrusslands verseucht. Die Strahlung breitete sich auch über weite Teile Europas aus. 2012 wurde mit dem Bau eines 1,54 Milliarden Euro teuren neuen Schutzmantels begonnen, der den rissigen alten Sarkophag ab 2015 ersetzen soll. 

Quelle: Agenturen wbr/AFP/dpa

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