Montag, 31. Oktober 2011

Naturschutz und Grossanlagen

Die solarhybrid AG und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) starten in Deutschland ein 13-jähriges Naturschutz-Monitoring auf dem Gelände des größten Solarstrom-Kraftwerks in Europa „FinowTower“ im brandenburgischen Finowfurt. Der bereits realisierte erste Bauabschnitt wird bis Ende 2011 um 60,2 Megawatt erweitert, womit sich die Kraftwerksleistung auf 84,5 Megawatt erhöht.

In Anbetracht der Kraftwerksgröße und Laufzeit des Monitorings geht Prof. Dr. Hans-Peter Piorr davon aus, dass diese bis dato einmalige wissenschaftliche Begleitforschung umfangreichen Erkenntnisgewinn bringt. Erforscht wird, wie sich die Errichtung großer Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf die Natur auswirkt und dabei positiv gestaltet werden kann. Im Rahmen des Naturschutz-Monitorings untersucht die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) die Fauna und Flora auf dem ehemaligen Militärflughafen Eberswalde/Finowfurt, um Vorsorgemaßnahmen wie etwa die Umsiedlung gefährdeter Arten zu treffen. Noch vor Baubeginn der Erweiterung eröffnete solarhybrid den Dialog mit Naturschützern und allen beteiligten Interessengruppen, den Prof. Piorr moderiert. Seit Beginn der Baumaßnahmen werden unter der fachlichen Leitung von Jens Möller Vögel, Reptilien, Amphibien, Tagfalter, Heuschrecken, Libellen und die Vegetation untersucht. Das Monitoring erstreckt sich auf das Gelände des gesamten Solarstrom-Kraftwerkes, auf eine Fläche von 260 Fußballfeldern.

Bei der Erweiterung des Solarstrom-Kraftwerkes tätigt solarhybrid naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen im Umfang von etwa drei Millionen Euro. Hierzu zählen die Entsiegelung von Flächen und die Erstaufforstung von rund fünf Hektar Wald, die Schaffung und die 20-jährige Pflege von 58 Hektar neuer Trockenrasenflächen sowie von rund neun Hektar Lerchenfenstern. Zur Schonung des Landschaftsbildes werden das zu errichtende Umspannwerk und die zum Hochspannungsnetz verlaufende Stromtrasse in die Aufforstung integriert.

Schon bei der Errichtung des ersten Bauabschnittes in 2010 renaturierte solarhybrid die Konversionsflächen. Der Boden des einstigen Militärflughafens wurde von Munition und Giftmüll befreit. Außerdem blieben Flugzeugbunker, sogenannte Shelter, erhalten, um der vorhandenen Fledermauspopulation als Schlafplatz und Winterquartier zu dienen. Damit die Fledermäuse ihre Unterkünfte ungestört anfliegen können, schuf solarhybrid sechs Meter breite Einflugschneisen – was die Anzahl der Photovoltaik-Module, den Ertrag und die Wirtschaftlichkeit des Solarstrom-Kraftwerkes reduzierte.

Mit dem langjährigen Naturschutz-Monitoring der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) leistet solarhybrid einen Beitrag zum Natur verträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien mit großen Solarstrom-Kraftwerken. Die Forschungsergebnisse des Modellprojektes sollen auch zeigen, wie in der Zukunft eventuelle Konflikte zwischen Unternehmern, Bürgern und Naturschützern beim Anlagen- und Trassenbau schon im Vorfeld beizulegen sind.


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Sonntag, 30. Oktober 2011

PV-Grossanlagen sind «in»

Trotz vieler Probleme für die Solarwirtschaft ist eines sonnenklar: Immer mehr Grossprojekte werden auf der ganzen Welt realisiert – und die photovoltaische Stromversorgung entkommt der Nischenproduktion. Das Webportal pv-ressources informiert über den aktuellen Stand realisierter Anlagen – daneben sorgen Meldungen für Schlagzeilen, etwa aus der Ukraine, aus Indien oder vor allem Italien.

Es sind nicht nur Ankündigungen, sondern vielmehr realisierte Projekte, die belegen: Die solare Stromerzeugung ist weltweit im Aufwind. So etwa jenes in der Ukraine, bislang wahrlich kein Eldorado der erneuerbaren Energien: Die Activ Solar GmbH (Wien) gab vor Wochenfrist die Fertigstellung der vierten und letzten Phase des Solarparks Ohotnikovo in der Ukraine bekannt. Er zählt damit zu den größten Photovoltaik-Kraftwerken, die jemals in Zentraleuropa errichtet wurden, und ist der größte Solarpark Osteuropas.


Der Ohotnikovo-Solarpark mit einer Gesamtleistung von 80 Megawatt (MW) besteht aus 360.000 PV-Modulen und erstreckt sich über eine Fläche von 160 Hektar. Das Projekt umfasst vier Bauabschnitte mit jeweils 20 MW. Drei Phasen wurden bereits im Laufe des Jahres abgeschlossen und an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Das Kraftwerk (siehe Bild) wird laut Activ Solar voraussichtlich 100.000 Megawattstunden Solarstrom pro Jahr produzieren und damit jährlich 80.000 Tonnen Kohlendioxidemissionen einsparen. Der Energiebedarf von 20.000 Haushalten kann mit dem Solarpark in Ohotnikovo gedeckt werden (Quelle: Activ Solar / Solarserver).


Bemerkbar machen sich mit Grossanlagen weitere Staaten – eine jeweils aktualisierte Statistik findet sich auf dem Webportal pvressources.com. Das erwähnte ukrainische PV-Werk ist dort auf dem vierten Platz (gemessen an der Leistung) gelistet, dann folgen neuerdings unter anderem Anlagen aus Frankreich, Tschechien, Indien, Kanada und vor allem Italien. Sechs Anlagen der weltweit 50 grössten stammen aus dem südlichen Nachbarland.


Die Liste wird allerdings bald bedeutsame Veränderungen erfahren – aber eben, das sind nun Ankündigungen. Auf jeden Fall sind sowohl in den USA wie in China ausserordentlich grosse Werke im Bau oder in Planung (siehe auch Solarmedia vom ), so dass die Spitzenposition der kanadischen Anlage «Sarnia PV power plant» mit 97 Megawatt peak Leistung bald durch eine mehr als 100 Megawatt grosse PV-Installation abgelöst werden dürfte. Aktuell immer noch Weltmarktführer, auch gemessen an Grossanlagen, ist Deutschland. Das nördliche (!) Nachbarland bringt es immer noch auf vier der grössten Solaranlagen in der ganzen Welt.


© Solarmedia

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Samstag, 29. Oktober 2011

Desertec startet bald

Der Traum vom Strom aus der Wüste soll schon bald Realität werden: Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" baut die europäische Desertec-Initiative in Marokko ein gewaltiges Solarkraftwerk - deutlich schneller als ursprünglich gedacht. In Europa wächst die Hoffnung, dass Solarstrom aus den Wüsten Nordafrikas grundlegende Energieprobleme löst.

Zwei Jahre nach dem Start der Desertec-Initiative soll der Traum vom Wüstenstrom Realität werden. Die Planungsgesellschaft Desertec Industrial Initiative (DII) will vom kommenden Jahr an ein Pilotkraftwerk in Marokko errichten. "Der Bau soll 2012 beginnen", sagte Projektleiter Ernst Rauch von Munich Re, Gesellschafterin und Desertec-Initiator, der Süddeutschen Zeitung.

So könnte es demnächst auch in Marokko aussehen: ein Solarpark in Israels Wüste Negev. (© AP)

Die in Deutschland gegründete Initiative, zu der Großkonzerne wie Siemens, Eon, die Deutsche Bank oder auch Italiens Energieriese Enel zählen, plant ein Projekt von gewaltiger Dimension: Die Kapazität soll bei 500 Megawatt liegen - der Hälfte eines modernen Atomkraftwerks. Insgesamt soll das Vorhaben bis zu zwei Milliarden Euro kosten.

Mit zwölf Quadratkilometern nehmen die geplanten Anlagen die sechsfache Fläche von Monaco ein. Allein die Kosten für die erste Baustufe, ein Kraftwerk mit einer Leistung von 150 Megawatt, veranschlagt die Initiative mit bis zu 600 Millionen Euro. Die Planer gehen davon aus, dass der Bau zwei bis vier Jahre dauert. "Je nach Technik kann 2014, spätestens 2016, der erste Strom fließen", kündigt Rauch an. Die Energie solle lokal verwendet, aber auch nach Europa exportiert werden. "Alle Einzelheiten - Standort, Technologie und Finanzierung - sollten Anfang 2012 stehen", sagt Rauch.

Die Wüstenstrominitiative kommt damit deutlich schneller voran als beim Start gedacht. Im Oktober 2009 äußerten sich die Gründer der Planungsgesellschaft DII noch vorsichtig: Innerhalb von drei Jahren wollten sie zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellen. Frühestens 2015 solle der Bau des ersten Kraftwerks starten, hieß es.

Nun werden die Pläne forciert, denn beiderseits des Mittelmeeres wächst die Hoffnung, dass Solarstrom aus den Wüsten Nordafrikas grundlegende Probleme löst. So hoffen Länder wie Marokko, Tunesien und Ägypten, dass grüner Strom den wachsenden Energiehunger der Region stillen und wirtschaftliches Wachstum auslösen kann. Europa will beim Umbau der Energiewirtschaft von verlässlichem Solarstrom aus sonnenreichen Regionen profitieren. Im Jahr 2050, so der Plan, könnte Afrika 15 Prozent des europäischen Strombedarfs decken. Finanziert werden soll das Projekt von der Industrie, nationalen Regierungen und internationalen Organisationen. Die DII-Gesellschafter seien bereit, 30 Prozent der Investitionen zu übernehmen, heißt es aus der Initiative. Die Sondierung sei abgeschlossen, das Interesse groß und das Projekt überzeichnet.

Derzeit liefen Gespräche mit den Bundesministerien für Umwelt und Wirtschaft über eine Beteiligung der Regierung, heißt es weiter. Die Signale seien positiv. "Deutschland ist bereit, beim Desertec-Start eine Führungsrolle zu übernehmen", sagt Rauch. Auch Spanien, Italien, Frankreich und die EU seien in die Gespräche eingebunden.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

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Solar-Firmen-News Woche 43

Solarmaschinenbauer Singulus sieht nach Flaute schon den nächsten Boom - Der grösste Rückversicherer der Welt setzt auf Solarparks - Ganz schlecht geht es einer norwegischen Solarfirma - Auch die in Freiburg im Breisgau ansässige Solarfabrik buchstabiert zurück - Aktionäre verklagen die chinesische Solarfirma Jinko Solar - Einer der bedeutendsten Modulproduzenten der Welt verliert seinen CEO - Meyer Burger Technology AG gab bekannt, dass die MBWafertec in Thun auf das schwierige und hochvolatile Marktumfeld in ihrer Industrie reagiert - Bei Q-Cells geht es jetzt ans Eingemachte.

Der Maschinenbauer Singulus will seine Solarsparte kräftig ausbauen und dazu auch neue Geldquellen erschließen. Vorstandschef Stefan Rinck sagte : »Entwicklungsbedarf sehen wir bei uns vor allem im Solarbereich. Die Marktschwäche dort ist von vorübergehender Natur. In ein bis drei Jahren sind die Überkapazitäten dort abgebaut und wir werden ein enormes Wachstum haben«, so Rinck. »Die Anzahl der Kunden wird sicher abnehmen, dafür werden die Großen mehr kaufen.« Quelle: Handelsblatt, Zusammenfassung: PHOTON

Der größte Rückversicherer der Welt, Munich Re, hat über den Vermögensverwalter MEAG einen 6,7-Megawatt-Solarpark auf den kanarischen Inseln erworben. Verkauft wird die Anlage auf Teneriffa, die von BP Solar errichtet wurde, von der Banco Santander SA. Munich Re hat ein Programm zur Förderung erneuerbarer Energien aufgelegt, das in den nächsten Jahren Investitionen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro vorsieht. Durch den weltweiten Klimawandel müssen die Münchner immer höhere Schadenssummen in Folge von Naturkatastrophen ausschütten. ... Quelle: MEAG, Zusammenfassung: PHOTON

Die norwegische Renewable Energy Corporation ASA (REC) rutscht immer weiter in die roten Zahlen. Im dritten Quartal wies das Unternehmen vor Zinsen und Steuern (Ebit) einen Verlust von umgerechnet 166,9 Millionen Euro aus (Vorjahresgewinn: 20,2 Millionen Euro). Für die ersten neun Monaten des laufenden Jahres summieren sich damit die Verluste auf 881,3 Millionen Euro. Die Umsätze der Norweger gingen im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um rund 21 Prozent auf 391 Millionen Euro zurück. REC hatte unlängst drei Wafer- und Zellfabriken geschlossen und 700 Mitarbeiter entlassen. ... Quelle: Renewable Energy Corporation ASA (REC), Zusammenfassung und Übersetzung: PHOTON


Der Vorstand der Solar-Fabrik AG (Freiburg) hat beschlossen, die Solarzellenproduktion bei der Tochtergesellschaft Solar Energy Power Pte. Ltd. (kurz: SEP) in Singapur zum Jahresende 2011 einzustellen. Im Zusammenhang mit der einvernehmlichen Auflösung des letzten existierenden Wafer-Liefervertrags sei der Produktionsstopp zum Jahresende nun der konsequente Schritt der Solar-Fabrik AG um sich auf das Modulgeschäft sowie die neuen Geschäftssegmente Installation und Stromproduktion zu konzentrieren. Quelle: Solarserver


Eine Sammelklage haben Aktionäre des chinesischen Photovoltaik-Unternehmens vor einem US-Gericht eingereicht. Jinko Solar musste sein Werk in China wegen Umweltproblemen vorübergehend schließen. Die Aktien verloren in dieser Zeit mehr als 42 Prozent an Wert. Quelle: Photovoltaik


Der Photovoltaik-Dünnschichtkonzern First Solar hat Gründer Ahearn vorübergehend als neuen CEO benannt. Die Kündigung von Rob Gillette mit sofortiger Wirkung könnte auf unterschiedliche Auffassungen über das Geschäftsmodell von First Solar zurückgehen. Quelle: Photovoltaik


Aufgrund der starken Verunsicherung in den Hauptmärkten, welche durch die aktuellen wirtschaftlichen und fiskalpolitischen Probleme noch verschärft wurde, hat die MB Wafertec (Meyer Burger AG, Thun) ihre Produktionskapazitäten bereits in den vergangenen Monaten angepasst. Die Mitarbeitenden aus der Produktion werden diese Zeit durch den Abbau von geleisteten Überstunden und den Bezug von Feriensaldi überbrücken. Weitere Massnahmen wie der Bezug von unbezahltem Urlaub oder die Anwendung von allfälliger Kurzarbeit werden für Dezember 2011 je nach Situation und aktueller Kapazitätsauslastung in Betracht gezogen. Quelle: Meyer Burger


Q-Cells kann Wandelschuldanleihe vielleicht nicht pünktlich zurückzahlen. Das Photovoltaik-Unternehmen berief eine Gläubigerversammlung ein. Es geht um eine Wandelanleihe, die Q-Cells vielleicht nicht pünktlich zurückzahlen kann. Der Vorschlag war von der Geschäftsführung unterbreitet worden, teilte das Photovoltaik-Unternehmen mit. Die 2012 fällige Wandelschuldanleihe habe ursprünglich 492,5 Millionen Euro betragen. Aktuell stünden noch etwas mehr als 200 Millionen Euro aus, die Ende Februar kommenden Jahres fällig werden. Quelle: Photovoltaik


© Solarmedia

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Freitag, 28. Oktober 2011

Grösster Dünnschichtpark

Die Q-Cells SE (Bitterfeld-Wolfen) hat rund 200.000 Q.SMART CIGS-Dünnschicht-Solarmodule an das nordfriesische Solarunternehmen GP Joule verkauft. Damit hat GP Joule, Generalunternehmer und kaufmännischer Projektentwickler, in nur achteinhalb Wochen das größte Solarkraftwerk mit CIGS-Dünnschichttechnologie der Welt errichtet, den Solarpark Ammerland.

Der Solarpark wurde von dem Stuttgarter Projektentwickler Martin Bucher entwickelt. Module24 wählte die Produkte aus, Q-Cells leistete während der Installation technische Unterstützung. Als Investor wurde die bankenunabhängige Investmentgesellschaft Aquila Capital gewonnen. Über das Investitionsvolumen sei Stillschweigen vereinbart worden. Das Photovoltaik-Kraftwerk wurde auf 57 Hektar eines ehemaligen militärischen Fliegerhorstes in Wiefelstede errichtet. Mit einer Gesamtleistung von rund 20,8 Megawatt (MWp) soll der Solarpark Ammerland den Strom-Jahresbedarf von mehr als 6.000 Haushalten decken und jährlich 11.800 Tonnen CO2 vermeiden.

„Wir freuen uns über diese Zusammenarbeit mit GP Joule und Module24, die zeigt, dass unsere Kunden uns als Partner schätzen und auf unsere hochwertigen Produktanwendungen und technische Kompetenz setzen“, sagte Ingo Engelmann, Geschäftsführer der Q-Cells Tochter Solibro. „Der Solarpark Ammerland ist ein Leuchtturmprojekt im Bereich CIGS-Dünnschichttechnologie, das das Leistungspotenzial und die Vielseitigkeit unserer Q.SMART Module unter Beweis stellt.“

Quelle: Solarserver

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Ist Europa noch erneuerbar?

Europafeindliche Rechtspopulisten in Frankreich und Österreich, in Finnland und in der Slowakei gewinnen an Zuspruch. Die Medien in ganz Europa spielen verrückt wegen der Euro-Krise – so als ob ökonomische Probleme von 10 Millionen Griechen 450 Millionen Rest-Europäer in den finanziellen Ruin treiben könnten. Die heutige Jugend Europas sieht in den „Vereinten Staaten von Europa“ keine große Vision – wie noch die Jugend nach dem Zweiten Weltkrieg. Hat also die EU 2011 kein konkretes Projekt mehr, für das sich ihre Jugend begeistern könnte? Antworten des Publizisten Franz Alt, mit dessen «Sonnenseite» Solarmedia einen regelmässigen Austausch pflegt.

Ist es „nur“ noch die Jugend Afrikas, die in Europa das Gelobte Land sieht und zu Tausenden Flucht und Ertrinken auf sich nimmt, um in den Sehnsuchtsort Europa zu kommen? Es gibt in Europa und Nordafrika eine ganz starke „Grundsympathie“ (Claus Leggewie) für Demokratie, Menschenrechte, Umweltschutz und Energiewende à la Europa. Das war auch der Tenor vieler Demonstrationen der letzten Wochen von Berlin über Frankfurt bis Madrid.

Vor 60 Jahren nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs wurde die Zusammenarbeit Westeuropas gestartet als Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Die gemeinsame Energiepolitik begründete die Begeisterung für Europa und den Beginn eines zuvor nie gekannten Wohlstands auf unserem Kontinent.

Wenn Europa künftig Strahlkraft wieder haben soll als Kontinent des Friedens, des Wohlstands und des Umweltschutzes, dann müssen wir so rasch wie möglich den 100-prozentigen Umstieg auf erneuerbare Energien anstreben. Ein ökologisch erneuertes und erneuerbares Europa könnte den Stoff für neue europäische Visionen liefern und eine ähnliche Strahlkraft erlangen wie die europäische Aufbruchsstimmung vor 60 Jahren. Die solare europäische Wirtschaft von morgen ist praktizierter Umweltschutz und konkrete Friedenspolitik.

Die Alternative heißt: Weitere Kriege um Öl oder gemeinsam Frieden durch die Sonne. Europa ist erneuerbar!

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PV-Anlage ohne Eigenkapital

Ohne Eigenkapital zur eigenen Photovoltaikanlage - das ist jetzt zumindest in Deutschland möglich - ein entsprechendes Finanzierungsmodell lässt für die Schweiz noch auf sich warten.

Mit der ANTARIS SOLAR-Vollfinanzierung ermöglicht der bayerische Solarspezialist den Soforteinstieg in die Photovoltaiktechnik ganz ohne Eigenkapital. So kann man sich – auch ohne die finanziellen Rücklagen anzutasten – die aktuell noch hohe staatliche Solarstromförderung sichern. Drei Finanzierungsbeispiele zeigen, wie die rentable Investition in Photovoltaik ohne Eigenkapital aussehen kann. Es gibt gemäss der Antaris-Gruppe mehr als genug gute Gründe dafür, in die Nutzung der Photovoltaik-(PV)-Technik einzusteigen (die in dieser Art natürlich nur für Deutschland gelten): Die konventionellen Energieträger wie Kohle, Öl und Gas sind in absehbarer Zukunft aufgebraucht und werden entsprechend immer teurer. Eine eigene Photovoltaikanlage ermöglicht den Ausstieg aus dieser Preisspirale, denn sie schafft energetische Unabhängigkeit. Außerdem profitiert man bei der Sonnenenergie-Nutzung von der für 20 Jahre vom Staat garantierten Einspeisevergütung für Solarstrom.

Besonders rentabel dabei: Auch der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms wird vergütet. So macht sich die eigene PV-Anlage durch die Kombination aus Stromkosteneinsparung und gleichzeitiger staatlicher Vergütung unterm Strich besonders bezahlt. Zu guter Letzt zieht auch die Umwelt Vorteile aus der Verbreitung der Photovoltaiktechnik, denn bei der Poduktion von Solarstrom entsteht kein klimaschädigendes Kohlendioxid.

Bei den Anschaffungskosten bietet ANTARIS SOLAR mit der Vollfinanzierung für Photovoltaikanlagen eine innovative Finanzierungshilfe. Durch die 100-Prozent-Netto-Finanzierung wird die Anschaffung einer eigenen Photovoltaikanlage ganz ohne Eigenkapital möglich; die Anlage wird in überschaubaren monatlichen Raten einfach „nebenher“ mitfinanziert. Und das sind die Rechenbeispiele für unterschiedliche Anlagengrößen, die deutlich machen, wie die Vollfinanzierung aussehen kann:
  • Eine kleine PV-Anlage mit 3,23 kWp Leistung (passend für das Dach eines Einfamilienhauses) erfordert einen Kreditbetrag von 10.000 Euro. Bei einer Laufzeit von 10 Jahren, d.h. 120 Monaten, zahlt man eine monatliche Rate von 99,50 Euro bei einem effektiven Jahreszins von 3,70 Prozent.
  • Bei einer Anlage mit 7,02 kWp (entspricht einem größeren Ein- oder Zweifamilienhaus) beträgt die nötige Kreditsumme 15.600 Euro. Bei einer Laufzeit von zehn Jahren zahlt man bei einem effektiven Jahreszins von 3,39 Prozent eine monatliche Rate von 153,00 Euro.
  • Bei einer Anlagengröße von 14,04 kWp (geeignet für umfangreichere Dachflächen von Mehrparteienhäusern) kommt ein Kreditbetrag von 31.520 Euro zusammen. Man zahlt bei einer Laufzeit von 20 Jahren und einem effektiven Jahreszins von 4,63 Prozent monatlich eine Rate von 199,80 Euro.
Nach Zahlung der Abschlussrate, d.h. nach zehn bzw. 20 Jahren ist die Photovoltaik-Anlage vollständig abbezahlt und man profitiert noch über Jahrzehnte von ihrer Leistung, die für den Eigenverbrauch genutzt werden kann und mit der staatlichen Einspeisevergütung gefördert wird. Und dass die Anlage auch über Jahrzehnte hinweg zuverlässige Leistung bringt, darauf gewährt ANTARIS SOLAR eine überdurchschnittliche Leistungsgarantie von 30 Jahren.

Quelle: Sonnenseite / ANTARIS SOLAR-Gruppe

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Donnerstag, 27. Oktober 2011

D: Solarstrom zu Haushaltspreis

Die Förderung für neue Solarstromanlagen wird zum Jahreswechsel in Deutschland um 15 Prozent sinken. Das teilt der Bundesverband Solarwirtschaft heute auf Basis der aktuellen Photovoltaik-Marktzahlen der Bundesnetzagentur mit. Damit wird die auf dem Hausdach erzeugte Kilowattstunde Solarstrom kleiner Solarstromanlagen mit 24,43 Cent vergütet (aktuell 28,74 Cent/kWh) und auf das Niveau von Haushaltsstromtarifen sinken.

"Die Solarbranche erfüllt das Versprechen, immer günstigeren Strom zu erzeugen. In Deutschland entwickelt sich die Photovoltaik in rasantem Tempo weiter in Richtung Wettbewerbsfähigkeit", so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Bereits 2012 wird Solarstrom vom eigenen Dach auf dem Preisniveau von Haushaltsstromtarifen ankommen. Spätestens 2014 können große Solarparks so günstig Strom produzieren wie Windkraft auf dem Meer. Körnig: "Dies sind wichtige Meilensteine der Energiewende." Für Verbraucher lohnt sich der Einstieg in die Solarstrom-Produktion weiterhin, zeigt sich der BSW-Solar zuversichtlich. Gerade in den letzten Monaten seien die Preise für schlüsselfertige Solarstromsysteme deutlich gefallen. Durch einen starken Wettbewerb, beachtliche Innovationserfolge und die zunehmende Massenfertigung konnten die Preise seit 2007 halbiert werden. "Wer selbst Solarstrom erzeugen möchte, ob auf dem eigenen Dach oder als Teilhaber an einer Bürgersolaranlage, sollte nicht nur auf Stichtage achten", rät Körnig. "Eine Solarstromanlage hält länger als ein Auto. Deswegen sollte auch auf die Qualität der Komponenten, eine kompetente Beratung und die fachmännische Montage geachtet werden." Kostenlose Verbraucherinformationen rund um das Thema Solartechnik stellt der Verband im Internet unter www.solartechnikberater.de bereit.

Während die Kosten von Solarstrom weiter sinken, steigt zugleich die erzeugte Solarstrommenge steil an: Von 2009 bis 2011 hat sich die Solarstrom-Menge verdreifacht. Im ersten Halbjahr 2011 hat Solarstrom mit einem Anteil von 3,5 Prozent am Brutto-Stromverbrauch erstmals die Wasserkraft überholt. Bis 2020 wird nach Erwartungen des Bundesverbands Solarwirtschaft der Solarstrom-Anteil auf mindestens 10 Prozent steigen. Körnig: "Solarstrom wird zum Preisbrecher und zur tragenden Säule des Energiesystems der Zukunft."

Bild: Guntram Rehsche / Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft

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CH: Grösste Modulproduktion

Die Solar Industries AG (SIAG) startet den Bau der grössten Schweizer Produktionsstätte für Photovoltaik-Module. Mit Energie Wasser Bern (ewb) als Hauptaktionärin, engagieren sich die beiden Partner so gemeinsam für eine nachhaltige Energiezukunft.

Mit der Grundsteinlegung vom 26. Oktober 2011 begann gemäss Medienmitteilung in Langenthal der Bau der grössten Produktionsstätte für Photovoltaik-Module in der Schweiz. Auf einer Grundstückfläche von gut 17‘000 m2 wird die Solar Industries AG auf je einer Produktionslinie zukünftig Standardmodule mit einer Leistung von 65 MWp, beziehungsweise Fassadenmodule für den Schweizer Markt produzieren.

Gemäss der Strategie der SIAG „local for locals" werden die mono- und polykristallinen Sl-Power Module, die vor allem für den Schweizer Binnenmarkt bestimmt sind, Iokal in der Schweiz hergestellt. „Im Gegensatz zu anderen Anbietern setzt die SIAG bei der Modulproduktion zudem auf den Einsatz europäischer Komponenten und Ieistet somit zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Ressourcen- und Umweltschonung", betont Rolf Wägli, Verwaltungsratspräsident der Solar Industries AG (siehe Bild). ,,Infolge weisen die Module der SIAG eine unschlagbare Ökobilanz vor."

Partner und einer der wichtigsten Aktionäre der Solar Industries AG ist Energie Wasser Bern (ewb). “Die Beteiligung an der SIAG erfolgt aus strategischen Gründen und stärkt die Absicht von Energie Wasser Bern sich im Bereich der erneuerbaren Energien zu positionieren“, meint Marcel Ottenkamp, Leiter Netze bei Energie Wasser Bern und Mitglied des Verwaltungsrats von Solar Industries. Energie Wasser Bern ist überzeugt, dass die Sonnenenergie nicht nur im sonnigen Süden, sondern auch in der Schweiz ein grosses Potenzial für die Stromerzeugung bietet. Dem Ökostrom aus der Region wird ein hoher Stellenwert bei der Energiegewinnung zugesprochen.

Energie Wasser Bern setzt auf eine möglichst nachhaltige, Iangfristig ausgerichtete sowie CO2-arme Energieproduktion. Rolf Wägli, VR-Präsident der Solar Industries AG freut sich über den gewonnenen Energiepartner: „Wir haben eine win-win-Situation. Für Solar Industries ist das eingebrachte Know-how für den erfolgreichen Ausbau in der Schweiz sehr wertvoll und die Beteiligung unterstreicht das Bekenntnis von Energie Wasser Bern zum Zukunftsmarkt der Photovoltaik. Beide Seiten sichern sich bei der Verbreitung dieser erneuerbaren und sauberen Energie in der Schweiz eine wichtige Rolle."

Energie Wasser Bern ist ein selbständiges, öffentlich-rechtliches Unternehmen der Stadt Bern und eines der fünf grössten städtischen Energieversorgungsunternehmen der Schweiz. Zu den Kunden zählen rund 70‘000 Haushalte, 8‘000 kleine und mittlere Unternehmen sowie 100 Grosskunden. Das Unterneh­men stellt die Versorgung der Stadt Bern und der umliegenden Gemeinden mit Strom, Erdgas, Biogas und Wasser sicher, verwertet den Abfall zu Energie, bietet Dienstleistungen im Bereich der Elektro- und Erdgasmobilität an und baut in der Stadt Bern das Glasfasernetz. Energie Wasser Bern ist Partner von Swisspower. www.ewb.ch.

Quelle: Solar Industries

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Mittwoch, 26. Oktober 2011

First Solar mit Problemen?

Wie eine Bombe hat der Rücktritt von Rob Gillette, CEO von First Solar, bei den Aktionären der Produzentin von Dünnschicht-Solarmodulen eingeschlagen - so die Einschätzung des Nachhaltigkeits-Dienstleisters ecoreporter.de. Viele der AnlegerInnen trennten sich verschreckt von der Beteiligung und schickten die Aktie auf Talfahrt.

Nicht nur die Nachricht als solche hat offenbar bei den Börsianern einen derartigen Vertrauensverlust bewirkt. Erschwerend hinzu kam der Umstand, dass der Solarkonzern (im Bild das Hauptquartier in Tempe Arizona) das abrupte Aus für Gillette nicht erklärte. Somit ist völlig offen, ob er aus persönlichen Beweggründen das Unternehmen verließ oder gehen musste, womöglich weil er für irgendwelche Fehlentwicklungen bei First Solar verantwortlich gemacht wird. Börsianer neigen dazu, das Schlimmste zu vermuten, zumal das Unternehmen in der kommenden Woche die Zahlen für das dritte Quartal und die erste neun Monate des laufenden Geschäftsjahres veröffentlichen wird. First Solar gab dennoch lediglich bekannt, dass Gillette mit sofortiger Wirkung nicht mehr Chief Executive Officer sei und von seinem Vorgänger Mike Ahern, der First Solar bis 2009 geleitet hat, als Interimschef ersetzt wird. Ahern war zuletzt Chariman, also eine Art Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens.

Das Aus von stimmt vor allem bedenklich, weil auch andere Mitglieder der Führung von First Solar in den vergangenen Monaten den Solarkonzern verlassen haben. Bruce Sohn, der das operative Geschäft leitete, ging im April, und Jens Meyerhoff, bis Dezember 2010 Finanzchef und danach verantwortlich für das wichtige Geschäft mit großen Solarparks für Energieversorger, verabschiedete sich im August. Dabei bewegt sich das Flaggschiff der US-Solarbranche in stürmischen Gefilden und wäre eine stabile Führung nun besonders wichtig. Denn der enorme Preisverfall bei herkömmlichen Solarmodulen auf Siliziumbasis hat den großen Preisvorteil der Dünnschicht-Solarmodule von First Solar zusammenschmelzen lassen. Die basieren auf Cadmium-Thellurid-Legierungen, sind daher deutlich einfacher und kostengünstiger herzustellen als Siliziummodule, aber sie wandeln Sonnenlicht auch deutlich weniger effizient in Energie um. Deshalb sind sie für Kunden nur attraktiv, wenn sie viel günstiger angeboten werden als herkömmliche Solarmodule.

Aus diesem Grund war First Solar gezwungen, seine Preise deutlich zu senken, um den Abstand zu den massiv verbilligten Siliziummodulen zu halten. Das aber belastet die Einnahmen von First Solar. Bei der Vorlage schwacher Geschäftszahlen für das zweite Quartal hat die weltweit führende Produzentin von Dünnschicht-Solarmodulen im August ihre Prognose für das Gesamtjahr kappen müssen. Vielleicht wird es die Erwartungen demnächst erneut enttäuschen und bei der Präsentation der anstehenden Geschäftszahlen die Prognose erneut kürzen müssen. Die aktuellen Kursverluste nehmen eine solche Entwicklung schon vorweg. Und sie bieten denjenigen eine günstige Gelegenheit zum Einstieg, die darauf vertrauen, dass das Unternehmen seine starke Marktposition behalten und auf lange Sicht zu den Gewinnern der aktuellen Marktbereinigung im Solargeschäft zählen wird.

Denn First Solar ist mit Abstand der führende Anbieter von Dünnschicht-Solarmodulen und profitiert stark davon, dass First Solar auch im großen Umfang Solarparks projektiert und dabei eigen Module verbauen kann. Doch dazu bedarf es einen langen Anlagehorizonts und des Mutes, über die Risiken dieses Geschäftsmodels zu vernachlässigen. Denn ein anhaltender Preisverfall bei herkömmlichen Solarmodulen würde das Geschäftsmodell der Spezialistin für Dünnschicht-Solarmodule gefährden.

Zudem will mit General Electric nun ein Riesenkonzern mit enormer Finanzkraft eine große Produktion von Dünnschichtmodulen aufbauen und damit First Solar Konkurrenz machen. Ein zusätzliches Risiko ist der massive Widerstand der Republikaner gegen eine weitere Unterstützung der Erneuerbaren Energien, dieser könnte auch das Projektgeschäft von First Solar gefährden. Denn der Solarkonzern setzt vor allem in den USA Solarparks um und hängt daher davon ab, dass sich solche Projekte dank Steuernachlässen und anderer staatlicher Förderungen für Investoren auch rechnen. ECOreporter.de rät daher vom Kauf der Aktie zum aktuellen Zeitpunkt ab, die in den vergangenen fünf Jahren gemäss folgendem Diagramm einen wilden Ritt übers Börsenparkett hingelegt hat (Grafik: Cash.ch):

Vergrössern mit Klick auf das Diagramm!

Quelle: Ecoreporter

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Module für grösste PV-Anlage

Suntech Power Holdings Company Ltd. (Wuxi, China) hat die ersten Solarmodule auf das Gelände des 150 MW Photovoltaik-Kraftwerks Mesquite Solar 1 geliefert. Die Module wurden in Suntechs Fabrik im US-Staat Arizona gefertigt.

Das gab das Unternehmen im Rahmen einer Feierlichkeit zum Baufortschritt der Anlage bekannt, an der Vertreter von Suntech, der Gouverneur von Arizona Jan Brewer, der Projektentwickler Sempra Generation (San Diego, Kalifornien, USA) und die Zachry Holdings Inc. (San Antonio, Texas, USA) teilnahmen.

Mesquite Solar 1 besteht aus über 800.000 Suntech-Modulen

Mesquite Solar 1 besteht aus über 800.000 Suntech-Modulen

“Um die Wirtschaft Arizonas anzukurbeln, ist es wichtig, dass wir Zukunftsbranchen ansiedeln”, sagte Gouverneur Jan Brewer. “Das Projekt Mesquite Solar bedeutet saubere Energie und wertvolle Arbeitsplätze. Ich freue mich auf das weitere Wachstum und den Erfolg von Sempra Generation in Arizona." Die Unternehmen planen, das Mesquite Solar 1-Kraftwerk 2013 fertig zu stellen. Die Anlage ist dann etwa doppelt so groß wie größten Photovoltaik-Kraftwerke, die derzeit weltweit betrieben werden.

Sie besteht aus über 800.000 Solarmodulen von Suntech. Etwa ein Drittel davon wird in Suntechs Produktionsanlage in Goodyear (Arizona) hergestellt. Diese wurde im Oktober 2010 eröffnet und hat eine jährliche Produktionsleistung von 50 MW. Zachry Industrial ist für Planung und Bau der Anlage verantwortlich. Der Solarstrom wird im Rahmen einer 20-jährigen Strombezugsvereinbarung (power purchase agreement, PPA) an die Pacific Gas and Electric Company (PG&E, San Francisco, Kalifornien, USA) verkauft.

Wenn Mesquite Solar 1 voll ausgebaut wird, kann das Solarstrom-Kraftwerk bis zu 700 MW Nennleistung erreichen, betonen die Unternehmen.

Quelle: Suntech Power Holdings Company Ltd. | solarserver.de

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Dienstag, 25. Oktober 2011

Neue Plattform für Energieinfo

«EnergieSchweiz» stellte am Dienstag im Beisein von Bundesrätin Doris Leuthard die neue Informations- und Beratungsplattform www.energieschweiz.ch vor. Das Onlineportal gibt Antworten auf alle Fragen rund um die Themen Energiesparen, erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Gleichzeit startet auch das neue Beratungsangebot. Ausgewiesene Experten beantworten kompetent und individuell Fragen zu erneuerbaren Energien und dem effizienten Umgang mit Energie.

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Bei Fragen rund um die Themen Energieeffizienz, Energiesparen und erneuerbare Energien hilft ab sofort eine Adresse weiter: www.energieschweiz.ch (Site zur Sonnenenergie siehe oben). Dahinter verbirgt sich die neue Informations- und Beratungsplattform von EnergieSchweiz. Die Website vermittelt ein umfassendes, auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittenes und dem jeweiligen Wissensstand entsprechendes Informations- und Beratungsangebot. So erhalten Besucherinnen und Besucher zum Beispiel viele Hinweise, wie sie mit wenig Aufwand die Heizkosten um einen Sechstel reduzieren oder den Stromkonsum von heute auf morgen um zwanzig Prozent senken können.

Weiter bieten interaktive Tools die Möglichkeit, massgeschneiderte Berechnungen anzustellen und zum Beispiel das energetische Erneuerungspotential oder die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Heizsystemvariante für das Eigenheim zu ermitteln. Für weiterführende Fragen oder individuelle Beratungen stehen Energieexpertinnen und -experten zur Verfügung, die Fragen per E-Mail oder per Telefon entgegennehmen und in der Regel innert drei Tagen eine Auskunft geben.

Eingeführt und begleitet wird die neue Plattform vom kleinen, orangen Männchen "Energico", welches das breite Publikum spielerisch und mit einem Augenzwinkern fürs Energiesparen und die Nutzung der erneuerbaren Energien motivieren will. Anzutreffen sein wird Energico auch in TV-Spot, Inseraten und auf Bussen in Zürich, Basel, Bern, Lausanne und Lugano. Derzeit liegt die neue Ausgabe des Extrablatts von EnergieSchweiz in den Briefkästen von 1,2 Millionen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer. Die Zeitung widmet sich unter anderen den Themen effiziente Beleuchtung, Ökostrom und Gebäudesanierungen. Weiter stellt sie das Programm des Energydays 2011 vor, der am 29. Oktober 2011 stattfindet und in dessen Zentrum die neue Energieetikette für Fernseh- und Haushaltgeräte steht.

Adressen für Rückfragen:

- Daniel Büchel, Programmleiter EnergieSchweiz und Vizedirektor BFE, 031 322 56 02
- Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 031 322 56 75

Quelle / Herausgeber: Bundesamt für Energie


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Montag, 24. Oktober 2011

CH-Wahl: Atomausstieg und Solarwirtschaft gestärkt

Noch vor Bekanntwerden der letzten Resultate (fehlender Kanton Waadt) zeigen die eidgenössischen Wahlen am Montagvormittag unter anderem auch eine Stärkung der Atomausstiegsposition – und ebenso eine Stärkung jener EnergiepolitikerInnen über alle Parteigrenzen hinweg, die sich für die Solarenergie einsetzen.

Die Wah­len zum neuen Schweizer Parlament zeigen einerseits zwar einen Rückschlag für die Aus­stiegs­be­führ­wor­terInnen von rund sechs Pro­zent bei den Wäh­ler­an­tei­len (Grüne, SP, CVP). Sie zeigen gleichzeitig aber auch eine Zunahme um zehn Pro­zent (BDP & GLP). Das Gesamt­re­sul­tat einer solchen Rechnung: Vier Pro­zent mehr Wähleranteile für den Aus­stieg als zuvor. Das schlägt sich auch in der Sitzverteilung nieder, zeigt diese doch aufgrund der gestärkten politischen Mitte eben auch mehr Sitze für die Atomausstiegsposition.

Der Bündner Unternehmer Josias Gasser (links) kämpft seit Jahren für die Realisierung konkreter Projekte der Erneuerbaren Energien in seinem Kanton. Nun ist ihm der grosse Sprung in die nationale Politik geglückt (Bilder Gasser AG).




Ein definitives Urteil über das neue Parlament und dessen Energieperspektiven ist noch nicht möglich, weil der Ständerat noch diverser Entscheidungen harrt, die im Laufe des Monats November, aber an verschiedenen Wochenenden fallen (Zürich zum Beispiel erst am 27.). Gerade der Kanton Zürich zeigt in den Ständeratswahlen aber eine Stärkung der Antiatomfraktion, weil Verena Diener von den Grünliberalen trotz verpasstem absoluten Mehr ein Spitzenresultat einfuhr. Stark auch der Freisinnige Felix Gutzwiller, der in seiner Atomposition in letzter Zeit zumindest eine Abkehr von der reinen freisinnigen Lehre erkennen liess (siehe Solarmedia vom 21. September 2011).


Die Linke, die sich bis vor kurzem als geeinter rot-grüner Block als einzige gegen den Weiterbetrieb von AKW aussprach, hat nun aus bürgerlichen Reihen kräftige Konkurrenz erhalten. BDP und die Grünliberalen reichen schon fast den Grünen das Wasser – sind sich aber ansonsten eher spinnefeind, was aus der Abspaltung von den Grünen vor mehr als vier Jahren rührt. Aber: In der Atomfrage und auch bei der Förderung der Erneuerbaren sind zumindest die Grünliberalen ein verlässlicher Wert, hatte doch Verena Diener den ständerätlichen Ausstiegsbeschluss erst möglich gemacht und Parteipräsident Martin Bäumle forderte immer schon eine höhere Versicherung von AKW-Schäden und Kostenwahrheit bei den Energien.


Und dann gibt es noch die Solarpolitiker der ersten und nun parlamentarisch gesehen auch der zweiten Stunde. Denn neben die drei wiedergewählten SP-Nationalräte Roger Nordmann (dessen Partei im Kanton Waadt wohl auch wegen der Energiepolitik auf einer eigentlichen Erfolgswelle schwimmt), Eric Nussbaumer (mit bestem Wahlergebnis im Kanton Basel-Land) und Beat Jans (mit meisten Stimmen im Kanton Basel-Stadt), treten neu zwei Grünliberale mit dem Bündner Baumaterialien-Unternehmer Josias Gasser (siehe Bild oben). Er hat sich seit Jahrzehnten stark gemacht für die Erneuerbaren Energien, und ist als Windradbauer, Twike-Fahrer und Solarpreisgewinner (für sein Fabrikgebäude im Passivhausstil) hervorgetan. Mit Gasser hat Graubünden erstmals einen grünliberalen Nationalrat.


Aufsehenerregend ist ein weiterer Solarverfechter, der seitens der Grünliberalen den Einzug in den Nationalrat schaffte: Thomas Böhni, Nationalrat GLP, Thurgau
Der 47-jährige Fachmann für Solarenergie wird in Bern gewiss in der Energiepolitik mitmischen wollen. Die Wiederwahl geschafft hat daneben ein weiterer prominenter Befürworter des Ausstiegs und gleichzeitig konkreter Förderer der Erneuerbaren: Peter Malama BS, Direktor Gewerbeverband Basel-Stadt.


Wenn also die rein-grüne Position bei den Schweizer Parlamentswahlen einen Dämpfer erhielt, so wurden die Position des Atomausstiegs, aber auch die Förderung der Erneuerbaren Energien, durch diese Wahlen eindeutig gestärkt. Das wird auch helfen, diese Positon bei den anstehenden Bundesratswahlen zu erhalten – Eveline Widmer-Schlumpf wird wohl in der Regierung bleiben und Atombefürworter Johannes Schneider-Ammann ausscheiden – so zumindest die Solarmedia-Einschätzung.


© Solarmedia


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Samstag, 22. Oktober 2011

Firmen-News Woche 42

Oerlikon vermeldet zwar höheren Auftragsbestand in der Solarsparte, ein grosses Aber bleicht – Dass jetzt auch centrotherm Kurzarbeit meldet, stellt ein Alarmzeichen dar – Erfolgsmeldung im Anlagenbau mit konzentrierender Photovoltaik - Sie sollte die grösste Dünnfilmmodul-Fabrik werden, doch nun verzögert sich die Produktion auf vollen Touren - Ein russischer Energiekonzern will in europäischen Ökostrommarkt einsteigen - In den USA wird eine weitere Solarpleite befürchtet - General Electric, einer der grössten Techkonzerne, steigt endgültig ein ins Solargeschäft – und das gleich massiv.

Der Schweizer Solarausrüster Oerlikon setzt gemäss Firmenangaben seinen Wachstumskurs fort. Das Unternehmen aus Pfäffikon hat jetzt seine Prognose für den Umsatz bestätigt und für den Gewinn sogar angehoben. In der Solarsparte legten die Umsätze sogar um 72 Prozent auf 239 Millionen Schweizer Franken (193 Millionen Euro) zu. Noch immer aber ist der grosse Durchbruch offenbar nicht gelungen, Gesamtanlagen wurden offenbar keine geordert, sondern nur Teilkomponenten oder Hochstufungen bestehender Anlagen. Quelle: Ecoreporter / Solarmedia


Die US-amerikanische Amonix Inc. hat in den Vereinigten Staaten einen Solarpark mit fünf Megawatt Nennleistung ans Netz gebracht. Nach Unternehmensangaben handelt es sich um das größte Kraftwerk Nordamerikas, das mit konzentrierender Photovoltaik (CPV) arbeitet. Die Anlage in Hatch im US-Bundesstaat New Mexico wird von NextEra Energy Resources, LLC, einer Tochter von NextEra Energy, Inc., betrieben. … Quelle: Amonix Inc., Zusammenfassung und Übersetzung: PHOTON


Der Solaranlagenbauer Centrotherm Photovoltaics AG kämpft mit leeren Auftragsbüchern und schickt seine Mitarbeiter in Kurzarbeit. Wie lange kurz gearbeitet werden soll, ist offen. Ziel sei es, die Stammbelegschaft von 1.200 Mitarbeitern zu halten. Noch im August hatte Centrotherm starke Halbjahreszahlen präsentiert - Umsatz und Gewinn konnten um mehr als 50 Prozent gesteigert werden. In der Folge wurde auch die Dividende angehoben, um die Aktionäre am Erfolg zu beteiligen. ... Quelle: Heilbronner Stimme, Zusammenfassung: PHOTON


Showa Shell Sekiyu K.K.’s $1.2 billion solar panel factory in Japan has delayed full production until the end of this year or early 2012, Chief Financial Officer Richard Carruth said. The factory, in southern Japan’s Miyazaki prefecture, will be able to produce 900 megawatts annually, he said today in an interview at the Solar Power International conference in Dallas. That would make it the largest factory in the world making thin- film solar panels with copper-indium-gallium-selenide. “We’re in the tuning stage,” Carruth said. “Our lines are all on, and we are on target in terms of cost.” Quelle Businessweek


Der russische Gasmonopolist Gazprom hat Interesse an dem Ökostromanbieter Envacom Service GmbH aus dem hessischen Walluf bekundet. Neben Kommunikationsdienstleistungen vertreibt Envacom nach eigenen Angaben Sonnen- und Windstrom an rund 500.000 Kunden in Deutschland. Gazprom versucht schon seit längerem auf dem deutschen Strommarkt Fuß zu fassen. Quellen: PHOTON, RWE, Zusammenfassung: PHOTON


Nach dem Konkurs der US-Solarunternehmen Evergreen Solar rund Solyndra werden die Kreditgeber des US-Solarlaminatherstellers Energy Conversion Devices (ECD) offenbar unruhig. Eine Gruppe von Schuldnern, die 70 Prozent der Verbindlichkeiten von ECD halten, hat eine Kanzlei für Rechtsfragen und eine für Finanzfragen engagiert, um ihre Interessen wahrzunehmen. ECD hat seit 2009 keinen Gewinn mehr erwirtschaftet. Zuletzt verlor das Unternehmen 42 Millionen Dollar pro Quartal. Der Quartalsumsatz sank um 15 Prozent auf 73 Millionen Dollar. Die Bargeldreserven betragen aktuell 131 Millionen Dollar. Verbindlichkeiten in Höhe von 263 Millionen Dollar werden 2013 fällig. Quelle: Ecoreporter


Der US-Mischkonzern General Electric Co. baut eine Solarmodulfabrik in Aurora im US Bundesstaat Colorado. Nach Angaben des Unternehmens soll die Produktion schon 2012 starten, erste Module seien 2013 erhältlich. Das neue Werk sei die größte Modulfertigung in den USA und mit 600 Millionen US-Dollar die höchste Solar-Investition in der Konzerngeschichte, teilte GE mit. Zur Kapazität der Fabrik machte GE keine genauen Angaben. Die jährlich produzierten Module reichten aus, um 80.000 Haushalte zu versorgen, hieß es lediglich. ... Quelle: General Electric Co., Zusammenfassung und Übersetzung: PHOTON


© Solarmedia

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Solarpotential von Dächern

Ein virtuelles Modell aus Schweden zeigt das Photovoltaik-Potenzial ganzer Städte: Der Einfallswinkel der Sonne, der Schatten von nahen Bäumen und Häusern sowie die Dachneigung bestimmen, ob sich die Dachseite eines Hauses für die Erzeugung von Sonnenstrom eignet oder nicht. Für den deutschsprachigen Raum gibt es in Ansätzen ein ähnliches Modell - siehe Solarmedia vom 14. August 2009).

Ein Computerprogramm, das diese Faktoren für einzelne Häuser oder für ganze Städte berechnen kann, präsentieren Forscher der Universität Göteborg. Ihre Heimatstadt haben sie bereits auf diese Weise vermessen. Das Tool SEES (Solar Energy from Existing Structures) sammelt, speichert, analysiert und präsentiert geografische Daten von Dächern, wobei auch Klimadaten mit der Auflösung von bis zu einer Stunde einfließen. "Somit wird es möglich, die Sonneneinstrahlung jeder Dachseite während eines gesamten Jahres in Kilowattstunden pro Quadratmeter anzugeben", erklärt Per Jonsson vom Consulter WSP, der das Projekt als Forschungspartner begleitet hat. Auf dieselbe Weise lassen sich nicht nur einzelne Dächer, sondern auch ganze Städte evaluieren, sofern die nötigen Daten vorhanden sind. Um speziell den Dachwinkel und Schattenwerfer zu berücksichtigen, sind laut Jonsson Laservermessungen per Helikopter nötig. In mehreren Städten wurden derartige Messungen ohnehin bereits für andere Zwecke wie etwa 3D-Simulationen vorgenommen. Bei Einzelprojekten oder geplanten Bauten kann das Programm zu diesem Zweck auch mit CAD-Daten gefüttert werden.

Ein erstes Ergebnis auf Stadtebene liefern die Forscher für die schwedische Stadt Göteborg. "140.000 Häuser wurden auf diese Weise überprüft. Würde man Photovoltaik-Zellen allein auf den dafür am besten geeigneten Dächern installieren, könnte man damit 20 Prozent des heutigen Elektrizitätsbedarfes der Stadt decken", berichtet Jonsson. In südlicher gelegenen Städten sei der mögliche Anteil entsprechend höher.

Als wichtigste Aufgabe des Tools sieht der Forscher, die Neugier von Menschen zu wecken. "Zeigt man ihnen, welche Energie in ihrem Hausdach steckt, so sind sie weit eher bereit, das Potenzial auch zu nutzen." Das gelte jedoch auch auf größerer Ebene - bezeichnet Jonsson doch Politiker, Immobilieneigentümer und auch Stadtplaner als wichtigste Stakeholder. In einer Version, die zumindest einzelne Stadtteile auf die mögliche Sonnenausbeute analysieren kann, wird das SEES-Programm bald zum freien Download angeboten.

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Freitag, 21. Oktober 2011

KEV weiterhin nötig

Die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) hat keinesfalls ausgedient. In 61 Ländern weltweit wird sie derzeit angewendet und ist eines der grossen Erfolgsmodelle wirtschaftlicher Förderpolitik. Im Kommentar von Solarmedia-Autor Guntram Rehsche die wesentlichen Elemente zur Erinnerung:




- Die KEV bemisst sich an den aktuellen Kosten für die Einführung der neuen Technologie. Sie garantiert kleinen wie grossen InvestorInnen die Abschreibunge der Anlagekosten über 20 bis 25 Jahre sowie eine bescheidene Kapitalverzinsung als wirtschaftlichen Anreiz für ein immerhin eingegangenes (eher kleines) Risiko.

- Die KEV ist - anders etwa als die Landwirtschaftssubventionen - eine zeitlich klar begrenzte Anschubfinanzierung. Ihre jährliche Senkung für NeuInvestorInnen bewegt sich einerseits im gesetzlichen Rahmen, andererseits entlang der Kostenkurve für die entsprechende Technologie.

- Die Wirksamkeit der KEV hat sich in der Schweiz (die sie nun in gegrenzter Form anwendet) darin erwiesen, dass sie beispielsweise bei Photovoltaik-(PV)-Anlagen jährlich um 18 Prozent gesenkt werden konnte. Die voraussichtlich ab 2012 gültige Vergütung wird bereits nur noch rund die Hälfte des bei der Einführung 2009 gültigen Satzes betragen.

- Weltweit hat die Photovoltaik einen beispiellosen Aufschwung in den letzten 10 Jahren erlebt - das in erster Linie dank den diversen KEV-Modellen. Noch ist die Wettbewerbsfähigkeit nicht erreicht. Also bleibt sie weiterhin nötig - aber in wenigen Jahren wird die Produktion von PV-Strom günstiger sein als von Strom aus neuen AKW. KEV-Zweck erfüllt - aber heute noch nicht überflüssig!

© Solarmedia

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Deutsche Solarpreise verliehen

Der Deutsche Solarpreis 2011 in der Kategorie Städte/Gemeinden geht in diesem Jahr nach Speyer. Die pfälzische Stadt wird dafür ausgezeichnet, bis 2030 Strom und bis 2040 auch Wärme zu 100 Prozent regenerativ erzeugen zu wollen. Das gab Eurosolar, das den Solarpreis alljährlich vergibt, heute in Bonn bekannt. Die Preise werden am 5. November in Saarbrücken öffentlich verliehen.











Speyer: Dom bald 100 Prozent regenerativ beleuchtet. (Foto: Sundar1)


In der Kategorie "Unternehmen" wird der Babynahrungshersteller HIPP aus Bayern ausgezeichnet. Die Firma produziere durch ein Biomasse-Heizkraftwerk, zwei Biogasanlagen und Photovoltaikinstallationen am Standort Pfaffenhofen seit 2007 kohlendioxidneutral und spare so jährlich etwa 12.000 Tonnen CO2 ein, so Eurosolar. HIPP muss sich den Preis mit der Firma Energiebau Solarstromsysteme aus Köln teilen.

In der Kategorie Medien erhält die "Agentur für Erneuerbare Energien" aus Berlin für ihr Portal "Kommunal-Erneuerbar" den Solarpreis. Dort können sich lokale Entscheider über vorbildliche kommunale Energieprojekte in ganz Deutschland informieren.

Weitere fünf der insgeamt neun Deutschen Solarpreise gehen dieses Jahr nach Nordrhein-Westfalen: Die Solar-Siedlung in Gelsenkirchen-Schaffrath wird unter anderem für ihr Elektromobilitätskonzept in der Kategorie „Solares Bauen und Stadtentwicklung“ ausgezeichnet. Preise gehen auch an die Asselner Windkraft in Paderborn, an das Kölner Unternehmen Energiebau Solarstromsysteme, an den Verein Heimstatt Tschernobyl aus Bünde in der Kategorie „Eine-Welt-Zusammenarbeit“ und Dr. Dieter Attig erhält einen Sonderpreis für persönliches Engagement. Der Deutsche Solarpreis wird alljährlich in acht Kategorien von der „Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e.V.“ mit Sitz in Bonn verliehen. Die Verleihung der Deutschen Solarpreise 2011 findet am 5. November 2011 in Saarbrücken statt.

Erst kürzlich waren die Schweizer Solarpreise vergeben worden (siehe Solarmedia vom 10. Oktober 2011). Im Dezember steht dann die Verleihung der Europäischen Solarpreise an - wo unter anderem auch die vier Schweizer Bundesrätinngen geehrt werden sollen, die den Schweizer Atomausstieg beschlossen hatten.

Quellen: klimaretter.info / Solarserver

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PV für Grossinvestoren attraktiv

Investitionen in Erneuerbare Energien sind für institutionelle Investoren in den kommenden zwölf bis 24 Monaten genauso attraktiv wie Investments in Immobilien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Frontiers Management Consulting, die im Auftrag des Düsseldorfer Emissionshauses Voigt & Collegen durchgeführt wurde. An der Spitze steht die Photovoltaik (PV).

Befragt wurden insgesamt 343 institutionelle Investoren in Deutschland, darunter unter anderem Banken, Versorgungswerke, Pensionskassen und Corporates sowie Versicherungen, Kirchen und Stiftungen. Auf die Frage nach der Attraktivität in den kommenden ein bis zwei Jahren lagen die Assets Immobilien und Erneuerbare Energien mit jeweils über 35 Prozent auf den ersten Plätzen. Unter den regenerativen Energiequellen ist aus Investorensicht die Photovoltaik derzeit am attraktivsten. Rund 40 Prozent der Großanleger bewerten sie auf einer Skala von eins bis sechs mit eins oder zwei. Bei der Windenergie teilen rund 33 Prozent diese Sichtweise. Knapp dahinter liegen die Wasserkraft mit 28,6 Prozent und die Solarthermie mit 27,4 Prozent.

„Die Gruppe der Erneuerbaren Energien ist sehr heterogen. Während es sich bei der Wasserkraft um eine etablierte Methode der Energiegewinnung handelt, sind Windkraft, Photovoltaik oder Biomasse noch relativ junge Technologien“, sagt dazu Hermann Klughardt, Geschäftsführer von Voigt & Collegen. Dennoch gebe es eine Reihe von Gründen, die für alle Investments in Erneuerbare Energien gültig seien. „Die Investoren wünschen sich langfristig stabile Cashflows und hohe Einnahmesicherheit. Beides können die Erneuerbaren Energien bieten – vor allem durch die langfristig garantierten staatlichen Einspeisevergütungen“, so Klughardt.

Zwei Drittel der Investoren sprechen sich in der Umfrage grundsätzlich für Photovoltaik-Investments aus. Die höchste Affinität zur Solarenergie haben Pensionskassen und Kirchen mit jeweils 92,3 Prozent. Auch bei Versicherungen, Banken und Stiftungen ist der Anteil der potenziellen Photovoltaik-Investoren hoch. Bei Versicherungen sind es 84,6 Prozent, bei Banken 83,3 Prozent und bei Stiftungen 81,8 Prozent. Der Anteil der Investoren, die sich Photovoltaik überhaupt nicht in ihrem Portfolio vorstellen können, ist bei Vereinen mit 73,3 Prozent und Bausparkassen/Hypothekenbanken mit 66,7 Prozent am höchsten.

Alle institutionellen Investoren haben im Schnitt rund zweieinhalb Millionen Euro in Photovoltaikanlagen investiert. Allerdings existieren große Unterschiede zwischen den Investorengruppen. Die Versicherungen haben die Nase vorn. Ihr durchschnittlich in Photovoltaik angelegtes Kapital beträgt 12,2 Millionen Euro. Es folgen Stiftungen mit 6,4 Millionen Euro, Corporates mit 5,2 Millionen Euro und Pensionskassen mit 4,8 Millionen Euro. 44 Prozent der Investoren wünscht sich eine Haltedauer von über zehn Jahren. Rund ein Drittel bevorzugt eine mittlere Haltedauer zwischen fünf und zehn Jahren.

Der Gesamtdurchschnitt der angestrebten Rendite liegt bei 5,3 Prozent. Allerdings äußerten sich 45,8 Prozent zu dieser Frage nicht. Es fällt auf, dass die Stiftungen und Corporates, die bereits vergleichsweise stark in Photovoltaik investiert sind, relativ hohe Renditeerwartungen haben. Rund ein Fünftel der Befragten erwartet eine Rendite von weniger als vier Prozent. Bei Investitionen in einen Fonds, der in mehrere Erneuerbare Energien gleichzeitig investiert, setzen die Großanleger auf einen ausgewogenen Mix der sechs Energiequellen. Keine einzelne Art der Energiegewinnung dominiert: Die Photovoltaik hat mit rund einem Viertel das größte Gewicht. Alle anderen Anteile sind dennoch größer als zehn Prozent. Nach der Photovoltaik kommt die Windkraft mit einem 22prozentigen Anteil. Auf den Rängen drei und vier folgen die Wasserkraft mit 17 Prozent und die Solarthermie mit 14,8 Prozent.

Auf die Frage, in welchen Ländern Investitionen in Photovoltaikanlagen in den kommenden zwölf bis 24 Monaten interessant seien, belegt Deutschland mit 121 Nennungen den ersten Platz. Bei der Frage nach der Attraktivität einzelner Länder exklusive Deutschland schneiden vor allem die sonnenreichen südeuropäischen Staaten gut ab. Jeweils rund ein Viertel der institutionellen Investoren bewerten Spanien und Italien als attraktiv. Auf den Plätzen drei und vier befinden sich Portugal mit 15,7 Prozent und die USA mit 12,5 Prozent.

Quelle: Ecoreporter

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Donnerstag, 20. Oktober 2011

DIE FRAGE: Dezentral / zentral

Mitte Woche widmet sich eine grosse Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung der Zukunft Europas. Die zentrale Fragen dabei - die Energiezukunft der Union: Anvisiet ist die Zielkombination 20-20-20 bis 2020 – will heissen: Entsprechende prozentuale Effizienzsteigerung, Einsparung und Anteil Erneuerbarer Energien. Für das Jahr 2050 angestrebt ist die 100-Prozent-Versorgung Europas mit Erneuerbaren Energien. Und angestrebt wird eine Überwindung der Finanz- und Schuldenkrise gerade durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Am grossen Podium zu Energiefrage war auch der Solarmedia-Autor in Berlin dabei – und erfuhr, dass die Ziele wohl gesetzt sein mögen, die Vorstellungen über den geeigneten Wege hingegen weit auseinander klaffen - selbst unter entschiedenen BefürworterInnen der Erneuerbaren. Die EU-weit vertretenen ExpertInnen waren vor allem uneins, ob als nächstes ein vor allem dezentraler Weg zu verfolgen sei oder in erster Linie Grossanlagen und Stromtrassen wie -netze den Ausbau der Erneuerbaren beschleunigten. Hermann Scheer, der Solarpapst schlechthin, hatte als Präsident von Eurosolar just vor seinem Tod genau vor einem Jahr, noch eine wilde Attacke geritten gegen alle Zentralisierungstendenzen. Valentin Hollain (siehe Bild links), wissenschaftlicher Direktor bei Eurosolar tat es ihm an der Berliner Tagung gleich: Nur die landesumspannende, aber dezentrale Errichtung kleinerer Produktioseinheiten, die Wind und Sonne nutzten, garantiere ein beschleunigtes Verfahren und das Erreichen der hoch gesteckten Ziele. Und sie seien erst noch billiger.


Wer hingegen – wie die derzeit offizielle EU-Linie – auf Grossanlagen, etwa die Offshore-Windkraft setze, werde gemäss Hollain eine Enttäuschung erleben. Denn in diesem Bereich träfe sich eine Allianz der Unwilligen, die letztlich vor allem an der Verzögerung der Einführung Erneuerbarer interessiert sei. Hollain meinte damit einerseits Staaten wie Grossbritannien und Frankreich, die immer noch zuvorderst an Atomkraft interessiert seien, aber auch die bundesdeutschen Stromgrosskonzerne.


Dem hielten zwei Frauen entgegen, nur Europa gemeinsam, könne das hehre Ziel erreichen, und zwar unter Nutzung komparativer Vorteile, die eine Windstromerzeugung im Norden, Solarstrom aus dem Süden und Biomassenutzung aus dem Osten vorsähen. Allerdings wollte Delia Villagrasa (siehe Bild oben, rechts), Senior Advisor, European Climate Foundation, nicht so weit gehen, der vom deutschen EU-Energiekommissar Öttinger propagierten Vereinheitlichung der Einspeisevergütung das Wort zu reden. Wie allerdings ein übereinstimmender europäischer Energierahmen ohne gemeinsame Energiepreise möglich sei, darauf blieb sie eine Antwort schuldig. Michaele Schreyer, selbst einstige EU-Kommissarin, sah bei der EU-Energiepolitik das Anliegen im Vordergrund, gemeinsame (Mindest-) Ziele zu definieren. Wer darüber hinaus gehen wolle, könne dies ja problemlos tun. Bremser könnten also keine Wirkung erzielen.


Eine detaillierte Antwort blieb die Diskussion auch schuldig dazu, wie die Erneuerbaren zum Motor der Überwindung der allgemeinen Krise werden könnten. Vielleicht liegt gerade darin begründet, dass der dezentrale Weg eben doch der erfolgversprechendere darstellt, wenn auch eine Vernetzung durchaus vonnöten sein wird. Warum etwa die Stromproduktion und der –verkauf einfach an Landesgrenzen halt machen soll, erschien allen Beteiligten als fragwürdig. Und Erneuerbare werden es nur als Mix der verschiedenen Energieformen – wie Sonne, Wind, Biomasse, Kleinwasserkraft/Gezeitennutzung sowie Geothermie schaffen – alle Energiebedürfnisse dauerhaft und kostengünstig zu decken. So oder so, die eine Botschaft blieb hängen: Europa (wie auch die Schweiz) hat alle Möglichkeiten, sich von den fossil-nuklearen Energieformen zu verabschieden und auf die Formel 100-Prozent-erneuerbar zu setzen.


© Text und Bild direkt aus Berlin: Solarmedia


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Mittwoch, 19. Oktober 2011

Auf Rekordausgaben folgt Tief

Die Ausgaben für Photovoltaik-Ausrüstung (einschließlich Fertigungslinien für kristalline Silizium-Module und Dünnschichtmodule) sollen 2012 weltweit um mehr als 45 % zurückgehen. Dieses Jahr erreichen sie einen historischen Höchststand von 13,1 Milliarden US-Dollar (9,5 Milliarden Euro), so das Ergebnis des neuesten Quartalsberichts "PV Equipment Quarterly" von Solarbuzz.

Deshalb seien Photovoltaik-Ausrüster gezwungen, ihre Produktplanungen an die nach 2012 voraussichtlich wieder steigenden Ausgaben anzupassen, berichtet Solarbuzz (San Francisco, Kalifornien) in einer Pressemitteilung. Fast die Hälfte der diesjährigen Ausgaben für PV-Produktionsanalgen und Ausrüstung entfielen auf neue Photovoltaik-Unternehmen oder bereits bestehende mittlere oder kleine Hersteller, die ihre Umsätze lediglich durch Kapazitätserweiterungen steigern wollten. Die meisten Investitionen gingen laut Solarbuzz über die Kapazität hinaus, die zur Deckung des kurzfristigen Bedarfs in der Branche notwendig ist.

Auch Erbauer von Produktionsanlagen für PV-Eqippment werden den Rückgang der Solarmärkte zu spüren bekommen. Oerlikon Solar ist einer der wichtigen Anlagen-Produzenten im Dünnschichtbereich - und damit weiterhin in einer schwierigen Marktsituation. (Bild Oerlikon Solar).



Folglich stiegen die Umsätze bei Photovoltaik-Ausrüstern 2011 kurzfristig um 6 Milliarden US-Dollar (4,3 Milliarden Euro). Diese Über-Investitionen sorgen laut Solarbuzz dafür, dass die Umsätze im nächsten Jahr stark einbrechen werden. Außerdem sollen die Ausgaben bis 2013 weiter zurückgehen.

Finlay Colville, Chefanalyst bei Solarbuzz, kommentiert: “Dass kleinere Solarzellen-Hersteller schnell auf den Markt kommen oder rasche Marktanteile hinzugewinnen wollten, war 2011 wesentlich für die Mehrausgaben für Ausrüstung verantwortlich. Aber auch die zweite Investitionsrunde beim Dünnschicht-Produktionsequipment erreichte dieses Jahr ihren Höhepunkt. Es wurden große Summen in Photovoltaik-Technologien der nächsten Generation gesteckt.“

Die Ausgaben für PV-Ausrüstung sorgten zwischen dem dritten Quartal 2009 und dem ersten Quartal 2011 für Umsatzwachstum. Im zweiten und dritten Quartal 2011 gingen sie um einstellige Prozentpunkte zurück. Da immer weniger neue Kapazitätserweiterungen stattfinden, wirkt sich das allmählich auf die Umsätze der Ausrüster aus.

Die einzigen Photovoltaik-Ausrüster, die im ganzen nächsten Jahr von den starken Umsatzeinbrüchen verschont bleiben, sind diejenigen, die starke Auftragsüberhänge haben und im Asien-Pazifik-Raum gerade Polysilizium-Produktionserweiterungen durchführen. Das kurbelt bei einigen ausgewählten Unternehmen, die diesen steigenden Bedarf bedienen, das Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr an. Umgekehrt werden die Umsätze vieler anderer Photovoltaik-Ausrüster im Vergleich zum Vorjahr um 30 - 70 % zurückgehen. Diejenigen, die 2011 am meisten von den Produktionserweiterungen bei der Wafer-, Zell- und Modulherstellung aus kristallinem Silizium profitierten, trifft es laut Solarbuzz nächstes Jahr am stärksten, da neue Erweiterungspläne verschoben werden.

Die Umsätze, die 2012 durch Aufrüsten und Ersetzen von bestehendem Equipment möglich werden, können nur teilweise ausgleichen, was durch massiv zurückgehende Kapazitätserweiterungen verloren geht, betont Solarbuzz. Genauso werden sich technologische Neuerungen, welche die Werkzeug-Umsätze steigern können, wahrscheinlich auf sehr viele verschiedene hoch effiziente Verfahren verteilen, die gegenwärtig erforscht werden. Diese düstere Prognose wird noch dadurch verschlechtert, dass ständig Solarzellen-Hersteller aufgeben müssen, die sich nicht auf dem Markt durchsetzen können. Das gelte 2012 wahrscheinlich für Europa, Nordamerika und auch darüber hinaus.

“Der gesamte heutige Markt der Photovoltaik-Ausrüstung wird von verschiedenen Investitionsmotiven und Technologievorlieben gesteuert, und nicht von der Produktionskapazität, die sich aus einer rationalen Abwägung von Angebot und Nachfrage ergibt“, fügte Colville hinzu. „In den nächsten paar Quartalen ist es für Ausrüster entscheidend, das Ausgabeverhalten im Zusammenhang mit diesen Beweggründen und Technologien entlang der Wertschöpfungsketten vorherzusehen.“

Quelle: Solarbuzz; Grafik: Solarbuzz, PV Equipment Quarterly | solarserver.de

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