Donnerstag, 30. Juni 2011

Ja aber, aus solarer Sicht

Der aktuelle Beschluss des deutschen Bundestages zum Atomausstieg wird vom Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) begrüßt. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die stärkere Nutzung der Solarenergie blieben jedoch insbesondere im Wärmesektor hinter den Erfordernissen zurück.

Carsten Körnig (siehe Bild), Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar zu den jüngsten Gesetzesbeschlüssen: „Mit dem beschleunigten Atomausstieg fällt eine große Hürde der Energiewende. Dieser Beschluss ist international wegweisend.“ Die Rücknahme der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, das Festhalten am grundsätzlichen Fördermechanismus der Photovoltaik und baurechtliche Klarstellungen stabilisieren die Investitionsbedingungen für die Solarstrombranche, so Körnig. Die Politik habe sichergestellt, dass der Anteil der Solarenergie an der Stromversorgung Deutschlands von derzeit rund drei Prozent bis zum Jahr 2020 ohne eine wesentliche Zusatzbelastung der Strompreise mindestens verdreifacht werden könne. Das Tempo der Rückführung der Solarstromförderung bleibe nach Einschätzung des BSW-Solar allerdings überaus ambitioniert. Jährlich werde die finanzielle Förderung für die Errichtung neuer Solarstromanlagen - je nach Wachstum des Photovoltaikmarktes - um bis zu 24 Prozent reduziert.

Bedauern äußerte der Verband allerdings, dass im Rahmen der aktuellen Gesetzesnovelle zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) besonders kostengünstige Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen weiterhin von der Förderung ausgenommen bleiben. Impulse für den Einsatz intelligenter Energiemanagementsysteme und Speichertechnologien im gewerblichen Bereich seien ebenso ausgeblieben.

Die Einführung steuerlicher Abschreibungsmöglichkeiten bei der Gebäudesanierung sei vom Ansatz her richtig. Sie greife allerdings viel zu kurz, da der überwiegende Teil möglicher energetischer Modernisierungsanlässe nicht in ihren Genuss komme. Körnig: „Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum der Einbau von Solarheizungen nur dann steuerabzugsfähig wird, wenn zeitgleich eine Vielzahl anderer Sanierungsmaßnahmen erfolgt. Dies geht an der Realität vorbei.“

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft

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Grösste PV-Anlage NW-Schweiz

Die Kleinkraftwerk Birseck AG (KKB) und die BLT Baselland Transport AG bauen gemeinsam auf den Dächern der Tram- und Busdepots Hüslimatt in Oberwil die grösste Photovoltaikanlage der Region Basel. Die Anlage wird im Herbst 2011 in Betrieb gehen und kann mit ihrer Leistung von ca. 800 Kilowatt rund 160 Haushalte oder drei Tango-Trams mit Sonnenstrom versorgen.

Die KKB und BLT gründen zusammen die «BLT Sonnenenergie AG». An der neuen Gesellschaft sind die KKB mit 60 Prozent und die BLT mit 40 Prozent beteiligt. Zweck der «BLT Sonnenenergie AG» ist, Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen der BLT Gebäude in Oberwil zu bauen und zu betreiben (siehe Bild). 2011 werden auf einer Fläche von 12'500 Quadratmetern vier Photovoltaikanlagen mit einer Spitzenleistung von rund 800 Kilowatt erstellt. Die Jahresleistung der gesamten Anlage beträgt rund 800'000 Kilowattstunden Sonnenstrom. Damit kann der Bedarf von 160 Haushalten bzw. der Jahresbetrieb von drei Tango-Trams gedeckt werden. Die Investitionskosten für die Photovoltaikanlagen betragen 3,4 Mio. Franken. Optional können auf weiteren Dachflächen von rund 8'000 Quadratmeter zu einem späteren Zeitpunkt weitere Anlagen mit 500 Kilowatt Leistung realisiert werden.

Der Sonnenstrom wird vollumfänglich von dem in Münchenstein ansässigen Energieunternehmen EBM übernommen. Dank der neuen kostendeckenden Einspeisevergütung der EBM, die über die gesamte Abschreibungsdauer von 25 Jahren gesichert ist, können die Anlagen der «BLT Sonnenenergie AG» wirtschaftlich betrieben werden.

Für die BLT ist die Errichtung von Photovoltaikanlagen in Partnerschaft mit der KKB eine konsequente Weiterführung ihrer Unternehmenspolitik. Seit Jahren setzt sich die BLT für den schonenden und haushälterischen Umgang mit Energie ein. Im Zentrum der Bemühung steht dabei die Energieeffizienz. Konsequent wird in jedem Geschäftsbereich darauf geachtet, dass möglichst wenig Energie benötigt wird. Beispiele hierfür sind das Tango-Tram, welches 29% weniger Strom benötigt als die bisherigen Schindlerfahrzeuge, aber auch der Einsatz von Hybridbussen, welche ca. 30% weniger Treibstoff verbrauchen. Mit der Installation von Photovoltaikanlagen und der Beteiligung an der Betreibergesellschaft möchte die BLT einen Beitrag an eine nachhaltige Energieversorgung leisten.

Quelle: Kleinkraftwerk Birseck AG

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Solaranlagen harmonieren

Auch das ist möglich und eine wegweisende Entwicklung: Solaranlagen harmonieren mit Agrarwirtschaft, wenn Module in fünf Metern Höhe montiert sind. Darunter arbeiten Traktoren am Acker, wie ein Bericht der Agentur pressetext aufzeigt.

Die auf erneuerbare Energietechniken spezialisierte Revolution Energy Maker hat in der italienischen Ortschaft Virgilio bei Mantua eine auf 2,4 Megawatt Spitzenleistung ausgelegte Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Das Besondere an der Freilandanlage ist, dass die Panele in fünf Metern Höhe über dem Boden installiert sind und damit die Bewirtschaftung der darunter liegenden Ackerflächen zulassen.

Die sich auf eine Fläche von zwölf Hektar erstreckende Anlage ist mit insgesamt 7.500 Panelen aus monokristallinem Silizium bestückt. "Um den Einsatz von Schleppern und Erntemaschinen zu ermöglichen, wird konsequent ein Reihenabstand von zwölf Metern eingehalten", erklärt Rem-Hauptgeschäftsführer Giancarlo Ghidesi. "Durch diese Konstellation wird ein optimales Verhältnis zwischen Sonneneinstrahlung und Beschattung ermöglicht, ohne dass der Maschinenbetrieb behindert wird." Hinzu komme die Tatsache, dass die Anlage nach Erreichung ihrer Lebensdauer ohne Auswirkungen für die Ackerfläche demontiert werden könne.

Gerechnet wird mit einer Sonnescheindauer von 1.400 Stunden je Megawatt an installierter Kapazität. Damit kann 27 Prozent des Strombedarfs der 11.140 Einwohner von Virgilio gedeckt werden . Die Kosten liegen wegen der notwendigen Trägerstruktur noch 15 bis 20 Prozent über denen bei traditionellen Photovoltaikanlagen. In voraussichtlich zwei Jahren, so Ghidesi, wird dieser Unterschied auf Null sinken. Drei weitere Anlagen in der Nähe von Piacenza und Mantua sind bereits in der Planung. Dabei werde man sich den vor kurzem eingeführten staatlichen Sonderbonus für die Verwendung von mindestens zu 60 Prozent aus EU-Produktion stammender Materialien zunutze machen.

An der Entwicklung des patentierten Kombisystems hat ein Team aus zwanzig Ingenieuren, Archtiekten, Agronomen und Maschinenfachleuten achtzehn Monate lang gearbeitet. Die im Jahre 2008 von sechs lokalen Firmen gegründete Rem Srl. mit Sitz in Cagliari hat in das Vorhaben zehn Mio. Euro investiert. Dank einer Kooperation mit der französischen Partnerfirma Eco Delta gehen die Aktivitäten inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus. "Unser Ziel ist der Bau von Freilandanlagen dieser Art mit einer Gesamtleistung von 50 Megawatt", sagt Ghidesi.

Quelle: pressetext/Harald Jung / Sonnenseite

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Mittwoch, 29. Juni 2011

CH-Branche: Licht und Schatten

Gegensätzliche Meldungen aus der Schweizer Solarbranche lassen aufhorchen: Einem überstürzten Managementwechsel beim Anlagenbauer Edisun Power steht ein rekordverdächtiger Grossauftrag für Meyer Burger gegenüber - die im Übrigen in dieser Woche bereits die erfolgreiche Übernahme des Konkurrenten Roth & Rau gemeldet hatte (siehe Solarmedia vom 28. Juni 2011).

«Mirjana Blume verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch im 4. Quartal 2011.» Der Verwaltungsrat dankt gemäss dieser dürren Medienmitteilung Mirjana Blume «für ihren grossen Einsatz und die geleistete Arbeit während den letzten 4 Jahren und wünscht ihr viel Glück für die weitere Zukunft.» Über die Nachfolgeregelung werde der Verwaltungsrat zu gegebener Zeit informieren. Edisun Power ist der einzige börsenkotierte Schweizer Solaranlagenbauer und betreibt die Solarstromanlagen in verschiedenen europäischen Ländern. Ende 2010 besass Edisun Power Europe AG insgesamt 71 Solarstromanlagen mit einer Leistung von total 9.6 Megawatt in der Schweiz, Deutschland, Spanien und Frankreich. Weitere Anlagen befinden sich in Frankreich im Bau. Seit Kotierung des Titels im Herbst 2008 an der Schweizer Börse hat dieser kontinuierlich an Wert (auf bis zur Hälfte) verloren, um sich in letzter Zeit wieder etwas aufzufangen (siehe Chartbild). Das ist ja schon Unbill genug, angesichts der Branchenentwicklung aber einigermassen verständlich - vor allem Modulbauer hatten im letzten Jahr arg Federn lassen müssen. Nur eben, Anlagenbauer wie Edisun Power sollten etwas besser dastehen. Und nun der plötzliche und weit gehend unbegründete Abgang von Mirjam Blume als CEO - die im Übrigen eine der ganz wenigen Frauen an der Spitze dieser Branche war. Vorderhand bleiben viele Fragezeichen.

Meyer Burger meldet demgegenüber einen weiteren (wohl rekordhohen) Auftrag für hochpräzise Drahtsäge- und Mess-/Inspektionssysteme von Jiangsu GCL Silicon Material Technology Development Co., Ltd., einer Tochtergesellschaft der GCL-Poly Energy Holdings Limited - solche Verträge hatten bislang jeweils nur einen zweistelligen Millionenbetrag erreicht. Der neueste Vertrag hat nun ein Volumen von 160 Millionen Franken. Die beiden Gruppengesellschaften MB Wafertec und Hennecke haben Verträge über die Auslieferung von hochpräzisen Trenn- und Inspektionssystemen für Solarwafer abgeschlossen. GCL-Poly habe erneut Meyer Burger in einem stark umkämpften Umfeld für die Bereitstellung von Präzisionsdrahtsägen und Inspektionssystemen ausgewählt.

GCL-Poly ist Chinas grösster und weltweit einer der führenden Anbieter von Polysilizium und Solarwafern
und auch eine der ‚Top-Green’ Energieunternehmungen in China. Das Unternehmen hat Meyer Burger als Lieferant von fortschrittlichen Photovoltaik Technologien und hochintegrierten Systemen ausgewählt. Mit ihrer Innovationskraft, neue Technologien zu entwickeln und einem stark service- und kundenorientierten Fokus hilft Meyer Burger die wachsenden Anforderungen in der Herstellung und Produktion von GCL-Poly zu erfüllen.

Quellen: Edisun Power / Meyer Burger

© Solarmedia

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Dienstag, 28. Juni 2011

Rekord beim Energieverbrauch

Der Gesamtenergieverbrauch der Schweiz ist 2010 gegenüber dem Vorjahr um 4,4% auf den neuen Rekordwert von 911`550 Terajoule gestiegen. Wichtigste Gründe dafür waren die deutlich kältere Witterung, die positive Wirtschaftsentwicklung und das anhaltende Bevölkerungswachstum.

Der Endenergieverbrauch der Schweiz lag im Jahr 2010 mit 911`550 Terajoule (TJ) um 4,4% über dem Wert des Vorjahres und deutlich über dem bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2008 (895`250 TJ). Getrieben wurde die Energienachfrage vor allem durch drei Faktoren:
- Die im Vergleich zum Vorjahr deutlich kühlere Witterung (Heizenergie): Die Heizgradtage nahmen gegenüber 2009 um 12,7% zu.
- Die nach dem Abschwung 2009 wieder anziehende wirtschaftliche Entwicklung (Energie für wirtschaftliche Anwendungen): Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg um 2,6%, nachdem es im Vorjahr noch um 1,9% gesunken war.
- Das Bevölkerungswachstum (Energie für Kochen, Licht, Haustechnik, Informations- und Kommunikationstechnologien): Die ständige Wohnbevölkerung nahm um 1,0% zu, der Motorfahrzeugbestand stieg um 1,6%.

Bei den Brennstoffen Heizöl extra-leicht (+5,5%) und Erdgas (+10,8%) nahm der Verbrauch deutlich zu, während die Treibstoffe insgesamt nur wenig zulegten (+0,6%). Der Absatz von Dieselöl (+3,9%) und Flugtreibstoffen (+5,0%) stieg deutlich an, der Benzinverbrauch war hingegen rückläufig (-3,6%). Der Trend zur Substitution von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich damit fort. Eine deutliche Abnahme gab es bei den schweren Heizölsorten (-17,7%), hingegen nahm die Nutzung von Petrolkoks (+23,3%) zu. Der Elektrizitätsverbrauch stieg um 4,0% (siehe Medienmitteilung vom 13.04.2011).

Ein deutlicher Verbrauchsanstieg resultierte auch bei den erneuerbaren Energien: 2010 wurden 7,7% mehr Energieholz verbraucht. Auch die Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen stieg mit 21,1% sehr deutlich an, was den anhaltenden Trend zu diesem Heizungssystem unterstreicht. Hohe Zuwachsraten gab es auch bei der Fernwärme (+12,7%), der Nutzung von Solarwärme (+13,5%) und von Biogas (+7,3%). Nach einem starken Rückgang um fast 29% im Vorjahr legten die Biotreibstoffe 2010 wieder um 20,0% zu. Auch die energetische Verwendung von Industrieabfällen (+5,8%) und Kohle (+2,1%) nahmen nach einer rückläufigen Vorjahresentwicklung wieder zu.

Differenziert nach Energieträgern
ergibt sich, dass die Sonne - für Wärme- und Stromproduktion - auf einen Anteil von 0,2% aller Energieträger kommt, trotz eines überdurchschnittlichen Wachstums um 13,5% ein immer noch sehr bescheidener Anteil.

Quelle: Bundesamt für Energie

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Solarstrom für 70'000 Haushalte

Termosolar Alcazar, Gemeinschaftsunternehmen von SolarReserve (Santa Monica, Kalifornien, USA), Entwickler von Solar-Großkraftwerken, und Preneal S.A. (Madrid), spanischer Projektentwickler im Bereich erneuerbare Energien, errichten eine solarthermische Grossanlage. Die spanische Regierung hat dem Bau des solarthermischen 50 MW-Kraftwerks des Gemeinschaftsunternehmens in Alcazar de San Juan (Castilla-La Mancha) nach einem Ausschreibungsverfahren den Zuschlag erteilt.

Die Anlage von Termosolar Alcazar mit der neuen Solarturm-Technologie (concentrating solar power, CSP) und Flüssigsalzspeicher soll jederzeit abrufbaren Strom liefern und zur Versorgung Spaniens mit erneuerbaren Energien beitragen. Termosolar Alcazar (das Bild zeigt eine Computersimulation) erhielt den Zuschlag nach einer Ausschreibung. Darin wurden der Preis für den gelieferten Strom, die technologische Innovation und der fortgeschrittene Stand der Projektentwicklung bewertet. Das Solarthermie-Kraftwerk wird genügend sauberen, zuverlässigen Strom erzeugen, um 70.000 Haushalte in der Region zu versorgen und Spanien dabei zu helfen, die Klima- und Energieziele der EU zu erreichen. Diese umfassen die Senkung der Treibhausgas-Emissionen auf unter 20 Prozent der Werte im Jahr 1990. 20 Prozent des spanischen Energieverbrauchs sollen aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Außerdem strebt die Regierung eine 20-prozentige Senkung des Primärenergieverbrauchs im Vergleich zum erwarteten Wert an.

Bei dem Projekt werden große Mengen an spanischen und US-amerikanischen Materialien, Ausrüstung und Planungsleistungen benötigt. Dadurch werden laut Termosolar Alcazar in der zweijährigen Bauphase etwa 4.000 Arbeitsplätze in Spanien und über 2.500 in den USA geschaffen. In der Anlage kommt die Solarturm-Technologie von SolarReserve gekoppelt mit einem Flüssigsalzspeicher zum Einsatz, der von Pratt & Whitney Rocketdyne entwickelt wurde. Das ist ein Tochterunternehmen von United Technologies, das integrierte Energiespeichersysteme anbietet, um Strom bei Tag und Nacht bedarfsgerecht zu liefern. Dabei soll mit Trockenkühlung die selbe Stabilität, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit erreicht werden wie bei herkömmlichen Kraftwerken. Die Besonderheiten dieser Technologie in Verbindung mit der Möglichkeit, die Stromkosten zu senken, waren bei der Bewertung entscheidend, betont SolarReserve. Im November 2009 erhielt das Projekt von Termosolar Alcazar bereits eine Umweltverträglichkeitsbescheinigung (Declaracion de Impacto) der Verwaltung von Castilla-La Mancha.

Quelle: SolarReserve, LLC | solarserver.de

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MB schluckt Roth & Rau

Meyer Burger Technology AG ist am Ziel: Das Unternehmen veröffentlichte am Dienstag, dass im Rahmen des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots der Meyer Burger an die Aktionäre der Roth & Rau AG mit einem Angebotspreis von EUR 22 je Stückaktie insgesamt 6‘217‘387 Aktien angedient wurden. Dies entspricht einem Anteil von 38.36% des Grundkapitals und der Stimmrechte der Roth & Rau AG.

Zusammen mit den Aktien, die bereits während der Annahmefrist angedient wurden (14,59%) und der am Ende der Annahmefrist gehaltenen Beteiligung von 17,79% (inkl. 3,94% unter der aufschiebenden Bedingung der Kartellfreigabe in China, auf welche seitens Meyer Burger verzichtet werden kann) sowie weiteren Aktien, die ausserhalb des Übernahmeangebots gekauft wurden, beläuft sich die Beteiligung der Meyer Burger Technology AG auf derzeit 81.89% des Grundkapitals und der Stimmrechte an der Roth & Rau AG.

„Wir freuen uns, dass die Mehrheit der Aktionäre von Roth & Rau unser Übernahmeangebot angenommen hat. Mit einer Beteiligungsquote von beinahe 82% haben wir unser Ziel erreicht. Wir sind mit diesem ausgezeichneten Ergebnis sehr zufrieden. Sobald die Freigabe durch die chinesischen Kartellbehörden vorliegt, werden wir einen Konsolidierungs- und Integrationsprozess einleiten“, sagt Peter Pauli, Chief Executive Officer der Meyer Burger Technology AG (Bild: Guntram Rehsche).





Das Deutsche Bundeskartellamt hat die Kartellfreigabe für die Übernahme und den damit verbundenen Zusammenschluss der beiden Unternehmen bereits im Mai 2011 erteilt; die Freigabe durch die Kartellbehörden in China ist derzeit noch ausstehend. Nach Freigabe durch die chinesischen Kartellbehörden erfolgen auch die Abwicklung des öffentlichen Übernahmeangebots und die Zahlung des Angebotspreises gemäss Ziffer 11.4 der Angebotsunterlage.

Roth & Rau AG mit Sitz im deutschen Hohenstein-Ernstthal gehört seit 10 Jahren zu den weltweit führenden Anbietern von Produktionsequipment und innovativen Fertigungstechnologien für die Photovoltaikindustrie. Im Geschäftsbereich Photovoltaik bietet Roth & Rau vor allem Antireflexbeschichtungsanlagen sowie verschiedene Beratungs- und Technologietransferleistungen für die Installation kompletter Produktionslinien für die Herstellung von kristallinen Silizium-Solarzellen an. Weitere Produkte sind Anlagen für thermische Prozesse, die ebenfalls bei der Herstellung kristalliner Silizium-Solarzellen verwendet werden sowie Beschichtungsanlagen und Technologiesupport für die Herstellung von Dünnschichtsolarmodulen.

Die Roth & Rau Gruppe beschäftigt per Jahresende 2010 über 1‘200 Mitarbeitende und verfügt über Tochtergesellschaften in Deutschland, Italien, Niederlande, Schweiz, USA, China, Indien, Korea, Singapur, Malaysia und Australien. Die Inhaberstammaktien sind an der Deutschen Börse (Ticker: R8R) gelistet.

Quelle: Meyer Burger

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CH: Genesis in Startlöchern

Kürzlich hatte die Firma Genesis durch einen Beitrag im Schweizer Fernsehen für Aufmerksamkeit gesorgt - durch das umstrittene Versprechen, besonders leistungsfähige und kostengünstige Solarmodule in einer neuen Fabrik im Wallis herzustellen (Eco vom 27. Mai 2011). Jetzt erfolgte gemäss Firmenangaben der Spatenstich für die Produktionsanlagen.

Im Wallis begannen diese Woche in Raron im Industriegebiet "Basper" die Bauarbeiten für das neue Solarmodul-Werk der Genesis Solartec AG (Wädenswil). Die Produktion soll im Herbst 2012 aufgenommen werden, berichtet das Unternehmen. Das Gebäude werde 23.000 Quadratmeter umfassen. Die reinen Baukosten betragen nach Angaben des Unternehmens rund 16 Millionen Schweizer Franken. In dem Komplex sollen nach Fertigstellung Produktion, Forschung und Verwaltung des Unternehmens untergebracht. Insgesamt werden laut heutiger Personalplanung in den kommenden Jahren 206 Technologie-Arbeitsplätze in der Region geschaffen.

Auf Grund der Bedeutung des Projekts hatten sich Vertreter der Gemeinde und des Kantons angemeldet, um dabei zu sein, als Andreas Bachmann, Verwaltungsratspräsident der Genesis Invest AG, Wädenswil, den ersten Bauabschnitt feierlich eröffnete. Neben Gemeindepräsident Daniel Troger, Burgerpräsident Markus Ruffener und René Ruppen, Delegierter der Dienststelle für Wirtschaftsentwicklung des Kantons Wallis, waren weitere Gäste aus der Region erwartet worden. Über die Art der künftigen Produktion liess Genesis in ihrer Mitteilung allerdings nichts verlauten.

Quelle: Genesis

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Solar Frontier mit Grossauftrag

Solar Frontier ist von juwi solar Inc. (JSI) für die Lieferung von Solarmodulen mit einer Gesamtkapazität von 3,8 Megawatt für ein Projekt im Nordosten der Vereinigten Staaten ausgewählt worden. Damit realisiert der japanische Hersteller von Dünnschichtmodulen einen seiner ersten grossen Aufträge - nachdem die Produktion auf jährlich fast 1000 Megawatt hochgefahren wurde (siehe Solarmedia vom ).

Wenn das Projekt Ende 2011 abgeschlossen ist, wird es die bis zu diesem Zeitpunkt größte Solar Frontier Anlage Nordamerikas und zugleich das größte Solarprojekt im Nordosten des Landes sein. Somit erlangt Solar Frontier gemäss Angaben des Unternehmens seinen jüngsten Erfolg, im Rahmen der weltweiten Strategie des Unternehmens mit nationalen und globalen Marktführern in der Solarbranche zusammenzuarbeiten.

Die gelieferten Solarmodule werden in der neuen Kunitomi Produktionsanlage in Miyazaki auf Basis der von Solar Frontier entwickelten CIS-Technologie produziert (siehe Bild). („CIS“ steht für die Schlüsselkomponenten Kupfer, Indium und Selen). Die Kunitomi Anlage kombiniert einen hohen Automatisierungsgrad und eine Produktionskapazität im Gigawatt-Bereich mit geringem Energieverbrauch und End-to-End-Verarbeitung der Module. „Das Erreichen dieses Meilensteinprojektes, kurz nachdem unsere Gigawattanlage in Japan eröffnet wurde, unterstreicht den Vertriebserfolg und die positive Resonanz auf unsere CIS-Module“, sagte Greg Ashley, Chief Operating Officer von Solar Frontier Americas. „Unsere Arbeit mit JSI ist ein Indikator für das wachsende Vertrauen, das die weltweiten Märkte in die wirtschaftlichen und ökologischen Solarmodule von Solar Frontier setzen.“ „JSI bietet seinen Kunden die wettbewerbsfähigsten Solarlösungen“, sagte Michael Martin, Geschäftsführer von juwi solar Inc. „Die CIS-Technologie von Solar Frontier ermöglicht es uns, unseren Kunden geringe Energiekosten und langfristige, zuverlässige Energieproduktion für dieses Projekt und deren Eigentümer zu bieten.“

Solar Frontier ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Showa Shell Sekiyu K.K. Das Unternehmen hat 2011 die erste Produktionsstätte für CIS-Solarmodule im Gigawatt-Bereich eröffnet, um für seine Kunden wirtschaftliche und umweltfreundliche Solarzellen zu entwickeln. Die von Solar Frontier entwickelte CIS-Technologie verwendet Kupfer, Indium und Selen (sowie geringe Mengen an Gallium und Schwefel) anstelle des traditionellen Siliziums und kommt somit ohne toxische Schwermetalle aus. Bei der Entwicklung dieser Technologie profitierte das Unternehmen zum einen von seiner langjährigen Erfahrung in der Solartechnik seit den 1970er Jahren. Zum anderen trugen auch die frühe Fokussierung auf die CIS-Forschung im Jahr 1993 und der Erfolg der 2007 gestarteten kommerziellen CIS-Produktion zu der proprietären Technologie bei.

Die Solarzellen von Solar Frontier kombinieren eine hohe Zuverlässigkeit, Stabilität, Nachhaltigkeit, außergewöhnliches Design und werden außerdem aus ungiftigen Materialien hergestellt. Sie verbrauchen während des gesamten Herstellungsprozesses nur wenig Energie und erzielen damit eine schnellere Energierückgewinnungszeit. Durch die Kombination dieser Faktoren im Gigawatt-Bereich ist Solar Frontier damit bestens für die weltweite Nachfrage nach einem neuen Leistungsstandard erschwinglicher Solarzellen gerüstet.

Weitere Informationen unter www.solar-frontier.com.

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Montag, 27. Juni 2011

Energie-Geno sucht Kapital

Die Energie Genossenschaft Schweiz will bis 2019 die grösste fotovoltaische Fläche in der Schweiz betreiben. Sie plant, baut und betreibt gemäss eigenen Angaben nach den Prinzip der Solidarität und individuellen Initiative kleine, dezentrale Solarkraftwerke z.B. auf Dächern von GenossenschafterInnen. Es bestehe keine Verpflichtung zum Hauseigentum – alle seien willkommen, die ihren Teil zur Energiewende beitragen wollten!

Wenn bis zum 01.11.11 mindestens 2000 Anteilscheine à CHF 500.-
reserviert werden, wollen die Initianten die Genossenschaft gründen und im Jahr 2012 erste Projekte realisieren. GenossenschafterIn kommen in den Genuss der folgenden Vorteile:
1. Zu einem attraktiven Preis Solarenergie von der Energie Genossenschaft kaufen.
2. Mit Stimmrecht aktiv bei der Gestaltung der Genossenschaft mitwirken.
3. Auf der eigenen Dachfläche von der Energie Genossenschaft eine Solaranlage finanzieren, bauen und betreiben lassen.
4. Zum Selbstkostenpreis Solarpanels für die eigene Fotovoltaik Anlage kaufen.
5. Als Solaranlagen-Installateur einfach an Endkunden Anfragen heran kommen.
6. Bei guten Geschäften an der Gewinnausschüttung beteiligt sein.

«Werden Sie daher auch Helionaut und lassen diese Vision Wirklichkeit
werden!» So ruft die Genossenschaft zum Mitmachen auf. Anteilschein(e) auf der Webseite
www.energiegenossenschaft.ch zeichnen und profitieren:
a) Sie erhalten eine Wunsch-Email@helionauten.ch.
b) Sie bekommen eine Einladung zur Gründungsversammlung, falls das Ziel
von 2000 Reservationen erreicht wird.
c) Sie sind ein aktiver Teil der Energiewende!

Weitere Details finden sich unter
http://www.energiegenossenschaft.ch/?page_id=29

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Auf und Ab der Solarthermie

Das kürzlich veröffentlichte EurObserv’ER-Barometer bietet einen europäischen Marktüberblick zur Solarthermie (Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung) und zu solarthermischen-Kraftwerken zur Stromerzeugung (CSP).

Demnach erreichte die Gesamtleistung der thermischen Solarkollektoren in der EU Ende 2010 rund 25.136 Megawatt (MWth). Die Gesamtfläche der im vergangenen Jahr installierten Solarthermie-Kollektoren lag bei 3.753.644 m2. Die CSP-Kraftwerke in der EU Ende erreichten 2010 eine Gesamtleistung von rund 638 MWel - solche Kraftwerke entstanden bislang in Europa vor allem in Spanien und zu Versuchszwecken in Italien und Frankreich. Diese Hochtemperatur-Solarthermie (siehe Bild) gewinnt damit an Bedeutung. Der Solarwärme-Markt allerdings - also die Wärmeerzeugung über Kollektoren - schrumpft. Zum zweiten Mal in Folge sank 2010 die Zahl der neu installierten Anlagen zur Warmwasserbereitung und Raumheizung. Gemäß der EurObserv’ER-Studie betrug die in der EU-27 neu in Betrieb genommene Kollektorfläche im vergangenen Jahr 3,8 Millionen Quadratmeter, im Jahr 2009 waren es 4,2 Millionen m2 und 2008 sogar 4,6 Millionen m2. Zu den provisorischen Zahlen 2010 für die Schweiz siehe Solarmedia vom 21. Februar 2011.

Die Hochtemperatur-Solarthermie zur Stromerzeugung (Concentrated Solar Power, CSP) nimmt mit nunmehr 638,4 MWel allmählich feste Formen an. Im Jahr 2010 waren 406 MWel (vor allem in Spanien) zugebaut worden. Fünf weitere EU-Staaten, meist Mittelmeerstaaten, beabsichtigen, die CSP weiterzuentwickeln. Neben den Daten des Jahres 2010 für jedes EU-Mitgliedsland wird im neuen Barometer die Politik hinsichtlich der Solarthermie thematisiert. Außerdem werden die Entwicklungen in ausgewählten Ländern beleuchtet und führende Unternehmen der Solarthermie-Branche vorgestellt.

Das „Barometer“ hilft politischen Entscheidern im Bereich der erneuerbaren Energien, die Fortschritte der einzelnen Energieträger in jedem Land der Europäischen Union nachzuvollziehen. Durch eine direkte Zusammenarbeit mit Institutionen und Vertretern der speziellen Sparten sind die im Barometer dargestellten Zahlen meist aktueller als Daten der öffentlichen statistischen Ämter. Das Barometer beschreibt realisierte Projekte und liefert politische und länderspezifische Hintergrundinformationen. Außerdem werden Neuigkeiten aus der Branche aufgegriffen.

Quellen: Euroobserver EurObserv’ER | solarserver.de

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Sonntag, 26. Juni 2011

Weltweit auf Vormarsch

Kein anderer Energiesektor wächst seit Ende der 1990er Jahre so stark wie die Erneuerbaren Energien. Greenpeace International hat die Entwicklung der globalen Energieversorgung seit 1970 untersucht und in einer Studie veröffentlicht. Den größten Schub an neuen Wind- und Solaranlagen gab es 2010, während neue AKW seit 2000 nur noch einen Marktanteil von zwei Prozent an der Gesamtenergieerzeugung haben.

Von den Kraftwerken, die in den letzten zehn Jahren weltweit ans Netz gegangen sind, sind 26 Prozent mit Erneuerbaren Energien (Wind, Sonne, Wasser) betriebene Anlagen. Neue Gaskraftwerke hatten in diesem Zeitraum einen Anteil von 42 Prozent, Kohlekraftwerke einen von 30 Prozent - die meisten wurden in China gebaut. Und auf dem letzten Platz liegen mit zwei Prozent Atomkraftwerke. "Wir sehen einen klaren Trend weg von Kohle- und Atomkraftwerken hin zu Erneuerbaren Energien", sagt Sven Teske, Energieexperte von Greenpeace International. "Es ist aber noch zu früh, den generellen Siegeszug der Erneuerbaren zu verkünden. Denn immer noch gehen neue Kohlekraftwerke - hauptsächlich in China - ans Netz, die über ihre Lebensdauer über 55 Milliarden Tonnen klimaschädliches CO2 in die Luft pusten werden." Doch auch in China tut sich was: 2010 wurde erstmals mehr Geld in Erneuerbare Energien investiert als in Kohlekraftwerke.

Besonders erstaunlich: Was die Atomkraft in zehn Jahren schafft, erledigen die Erneuerbaren in einem Jahr. Durch den Bau neuer Atomanlagen wurden von 2000 bis 2010 35.000 Megawatt Strom zusätzlich produziert - die Windanlagen-Industrie hat diese Strommenge allein in 2010 zusätzlich eingespeist. Weltweit produzieren alle AKW derzeit 374 Gigawatt Strom, die Windanlagen kommen auf 194 Gigawatt. Laut Teske wird sich das aber bald ändern: "Sollte der Markt für Windkraftanlagen weiterhin so stark wachsen wie in den letzten Jahren, dann wird im Jahr 2015 weltweit die gleiche Leistung installiert sein wie bei der Atomkraft."

Der wachsende Anteil der Erneuerbaren Energien, insbesondere Windkraft und Photovoltaik, ist hier auf Gesetze zurückzuführen, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien fördern sollen. In Europa war 2010 das Rekordjahr für neue Anlagen. Bei Atom- und Kohlekraftwerken hingegen hat die Liberalisierung der Strommärkte dazu geführt, dass weniger neue Anlagen gebaut, sondern alte Kraftwerke weiter betrieben werden. Seit 2000 haben neue Atom- und Kohlekraftwerke deshalb nur noch einen Marktanteil von weniger als zehn Prozent. Am meisten wurde in neue Gaskraftwerke investiert.

"Zwar ist das zweistellige Wachstum in den vergangenen zehn Jahren bei den Erneuerbaren Energien sehr vielversprechend, doch wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen, ob die Welt zu 100 Prozent in diese Richtung gehen wird, sagt Teske. Vor allem in Nordamerika und Europa müssen alte Kohlekraftwerke abgeschaltet und durch Erneuerbare Energien ersetzt werden, um den CO2-Ausstoß umfassend zu reduzieren. Das ist dringend notwendig, um unser Klima zu retten." Damit sich in Deutschland bald noch mehr Windräder drehen, können Sie hier für einen schnellen Ausstieg aus der Atomkraft unterschreiben. Denn die Bundesregierung will noch elf weitere Jahre auf die Risikotechnologie Atomkraft setzen. Ihnen ist das zu lange?

Quelle: Greenpeace | Anja Franzenburg

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Samstag, 25. Juni 2011

Berlin wird grün - und solar

Unter den deutschen Grossstädten ragen als grüne Metropolen München (siehe Solarmedia vom 18. Januar 2011) und die europäische Umwelthauptstadt Hamburg hervor. Jetzt wird auch Berlin grün - mit einer Reihe konkrete Schritte, die vor allem auch die Solarenergie einbeziehen. Schweizer Städte könnten sich ein Beispiel nehmen, weil im nördlichen Nachbarland immer die Gesamtsicht sowie der Fokus auf Leuchtturmprojekte zum Tragen kommt.

Nach erfolgreichen Photovoltaik-Projekten wie auf dem Berliner Technikmuseum im Mai diesen Jahres, wurde nun ein weiteres Projekt der B5 Solar GmbH und der Berliner Energieagentur am 22.06.2011 unter die Lupe genommen. Im Eiserfelderring wurden auf 7 Dächern der Charlottenburger Baugenossenschaft eine Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 360kWp installiert (siehe Bild). Verbaut wurden auf den 6.900m² insgesamt 1.566 Module des Konzerns Linuo Power und 20 Wechselrichter der Siemens AG. Dies entspricht in etwa 1/8 der Auslieferungs- und Montagekapazität des Solarstromspezialisten B5 Solar GmbH in diesem Monat.

Berlin wird grün! Das ist denn auch das Motto, dass sich die Berliner Energieagentur auf die Flagge geschrieben hat. Dabei soll das von der Berliner Energieagentur (BEA) im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen erarbeitete Konzept einen Orientierungsrahmen für eine langfristig angelegte Energie-, Umwelt- und Klimaschutzpolitik darstellen. Eines der vielen anvisierten Ziele ist es, den Ausstoß an Kohlendioxid im Vergleich zum Referenzjahr 1990 in 2020 um 40 Prozent zu reduzieren. In diesem Bezug spielt der Zubau an Photovoltaikanlagen (Solarstrom) in Berlin eine entscheidende Rolle, da ohne Photovoltaik dieses Ziel nicht zu erreichen wäre.


Quelle: B5 Solar

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Freitag, 24. Juni 2011

So gelingt die Energiewende

Einstein vom 23.06.2011

Mit Wind, Sonne und Gülle produziert der süddeutsche Ort Freiamt seinen ganzen Strombedarf selber und das seit Jahren, Sonnenenergie spielt dabei eine zentrale Rolle. In Freiamt gibt es unter anderem 200 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2800 KWp, sowie 150 solarthermische Anlagen. Wind und Biomasse ergänzen den Energiemix, der die völlige Autonomie ermöglicht.

Das Thurgauer Dorf Hohentannen will seine Energieversorgung auch selbst in die Hand nehmen. Eine Gemeindedelegation liess sich zeigen, warum in Deutschland bereits funktioniert, was bei uns erst angedacht - die Wissenschaftssendung «Einstein» von Schweizer Fernsehen SF 1 begleitete den Besuch.


Quelle:«Einstein» vom 23. Juni 2011, SF 1

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2011: Netzparität in 19 Ländern

Die Netzparität für Solarstrom wird bis Ende 2011 in 19 Ländern, darunter Italien, Spanien, Brasilien und Kalifornien erreicht. Applied Materials (Santa Clara, Kalifornien, USA) macht solche Einschätzungen mit ihrer dritten jährlichen Solar-Umfrage bekannt.

“Die Sommersonnenwende ist eine Zeit, in der man die Kraft der Sonne spürt und sich der bedeutenden Fortschritte bewusst wird, die besonders in den letzten paar Jahren in der Solartechnik und bei der Nutzung von Sonnenenergie erzielt wurden“, sagt gemäss einer Medienmitteilung Charlie Gay, Präsident der Solarabteilung bei Applied Materials. Der Preis für Photovoltaik-Module wird in den kommenden Jahren laut Umfrage von vier US-Dollar (2,78 Euro) im Jahr 2008 um 70 Prozent auf voraussichtlich einen US-Dollar (0,70 Euro) pro Watt sinken. Deshalb wird Solarstrom bis Ende 2011 in 19 Ländern im Haushalt (daher der Name Netzparität) gleich viel kosten wie Strom aus fossilen Quellen, beispielsweise in Italien, Spanien, Brasilien und Kalifornien.

Applied Materials geht davon aus, dass Solarstrom bis 2020 in über 100 Ländern zum selben Preis wie herkömmlicher Strom bezogen werden kann. Das entspreche 98 Prozent der Weltbevölkerung, 99,7 Prozent des Welt-Bruttosozialprodukts und 99,2 Prozent der CO2-Emissionen durch Energieerzeugung. “Wir haben einen entscheidenden Wendepunkt bei den Kosten der Solarenergie erreicht“, fügte Dr. Gay hinzu. „Ende 2010 war weltweit eine Photovoltaik-Leistung von 36 Gigawatt installiert, davon wurden allein letztes Jahr 18 GW zugebaut. Damit wurde die gesamte bisher in der Geschichte dieser Technologie installierte Leistung verdoppelt. Dieses enorme Wachstum und neue Technologien, die Module leistungsfähiger und skalierbarer machen, haben dazu geführt, dass Solarstrom erschwinglicher ist als je zuvor.“

Die Amerikaner wurden bei der Umfrage über erneuerbare Energiequellen (Sonne, Wasser, Wind, Erdwärme, Biomasse) befragt.
32 Prozent halten die Sonne für die effizienteste Energiequelle, also jene, die am leichtesten in nutzbaren Strom umgewandelt werden kann. Ein Fünftel (21 %) der Amerikaner glaubt, dass die USA in Sachen Solarenergie führend seien. In Wirklichkeit wird in Deutschland, Spanien, Japan und Italien mehr Solarstrom erzeugt als in den USA, und China ist mit Abstand der Weltmarktführer bei der Modulproduktion.

Heute wird weniger als ein Prozent der in den USA verbrauchten Energie solar gewonnen.
Inzwischen verstehen auch mehr Amerikaner, dass Solarenergie nur einen kleinen Teil des US-Strombedarfs deckt (2009 hat noch ein Fünftel der Amerikaner geglaubt, der Anteil liege zwischen null und fünf Prozent, heute ist es ein Drittel). Aber 51 Prozent der Bevölkerung sind noch immer der Meinung, mehr als fünf Prozent des Gesamtenergieverbrauchs der USA würden solar gedeckt werden.

Die Umfrage ergab auch, dass über ein Viertel der Amerikaner (27 %) sich vorstellen könnten, Solarmodule auf ihrem Hausdach zu installieren. Während 48 Prozent das jetzt noch nicht in Betracht ziehen, würden sehr viele der Befragten (80 %) sich gerne genauer mit der Technologie beschäftigen, vor allem, wenn es zur Kostenersparnis beiträgt - sowohl bei der Installation als auch als langfristige Investition. Die wesentlichen Faktoren, die Verbraucher zur Installation von Solarmodulen bewegen könnten, sind:
· Öffentliche Fördergelder, um die Installationskosten auszugleichen (65 %)
· Steigerung des Werts der Immobilie (54 %)
· Mehr Informationen (49 % )
· Die Möglichkeit, überschüssigen Strom an Energieversorger zu verkaufen (47 %).

Mehr Informationen zu den Umfrageergebnissen gibt es im Applied Materials Blog

Quelle: APPLIED MATERIALS | solarserver.de

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Speicher entscheiden Zukunft

"Speicher bald gleich wichtig wie Stromerzeugung" - so die Kernaussage eines österreichischen Photovoltaik-Experten. Die Speicherung von Energie aus erneuerbaren Quellen entwickle sich immer mehr zum Trendthema. Von Innovationen in diesem Bereich hänge es ab, ob sich Wind- und Sonnenstrom künftig durchsetzen können oder nicht, so ein Bericht der Agentur Pressetext.

Die Speichertechnik wird bald ähnlich bedeutend sein wie die Stromerzeugung selbst. Warum dies so ist und welche Speicherformen derzeit in Entwicklung sind, haben Experten auf der Tagung "Wind- und Sonnenstrom auf Vorrat" in Wien gezeigt. "Erneuerbare Energien und neue Speichertechnik sind nur gemeinsam stark und sollten sich mehr miteinander vernetzen", fordert Hans Kronberger, Präsident von Photovoltaic Austria, im pressetext-Interview. Da Wind- und Sonnenstrom von Saison und Tageszeit abhängen, können sie erst durch entsprechende Speicher genau dann eingesetzt werden, wenn das internationale Niveau an der Leipziger Strombörse aufgrund akuten Strombedarf im Netz hoch ist. "Beide Stromarten sind daher preislich Spitzenstrom zu werten, wobei die Preisunterschiede zwischen wenigen Cent und einem ganzen Euro liegen", so der Experte.

Cellcube - die Redox Flow Batterie von Innen: Ein Container voller Schläuche, Behälter und Pumpen. Einziges Ziel der Konstruktion ist die Speicherung von Strom aus Sonne und Wind.







Während heute das wichtigste Speichermedium das Netz selbst ist, dürfte sich das in Zukunft deutlich ändern. International forscht man auf Hochtouren, wie sich alternative Speichersysteme am besten integrieren lassen. "Es geht dabei um Speicherlösungen auf zwei Ebenen - für individuelle Stromerzeuger sowie für die kleineren und mittleren Energieversorger. Wie schnell die Umsetzung erfolgt, werden vor allem die Rohstoffpreise und der Ausbau der Elektromobilität entscheiden", erklärt Kronberger. Welche Technik das Rennen macht, sei noch lange nicht entschieden.

Die vielfältigen neuartigen Speicheransätze nutzen die Mechanik oder Chemie, zeigten die Beiträge der Tagung. Gildemeister Energy Solutions präsentierte etwa seine Redox-Flow-Batterie "Cellcube", die auf flüssiges Vanadiumsalz setzt (siehe Bild oben). PV-Anbieter Fronius speichert mit Wasserstoff, der zuvor mit Sonnenenergie abgespalten wird und bei Bedarf jederzeit wieder zu Strom oder Wärme wird. Ebenfalls mit Elektrolyse - jedoch zu Erdgas-Substituten - arbeitet Solar Fuel

Zu den vorgezeigten mechanischen Lösungen zählt der Pumpspeicher. Eine Kilowattstunde Strom entspricht dem Heben eines Kubikmeters Wasser um 367 Meter, rechnen Vertreter der pskw Energieoptimierungs GmbH vor. Entsprechend lässt sich überschüssige Energie auch dazu verwenden, Wasser vom Tal in ein höher gelegenes Becken zu pumpen. Obwohl das Prinzip im Vergleich zu den "Smart Solutions" wie ein Saurier anmute, sind Pumpspeicher laut den Experten leistungsfähig, technologisch längst ausgereift und aufgrund teils schon bestehender Strukturen sehr genügsam.

Zuversichtlich für die Zukunft stimmen die Branchenvertreter, dass einiges für die kleineren, dezentralen Speicher spricht. Darunter die Möglichkeiten, Preisdifferenzen besser zu nutzen, die Leistungsbereitstellung und die Kosten für Netzausbau zu reduzieren, auf Notstrom zuzugreifen und den Eigenbedarf zu decken. Erste speicherbasierte Energiesysteme sind längst im Umlauf, wobei die Kosten-Nutzen-Relation zumindest in einigen Nischen bereits positiv ist.

Quelle: pressetext.redaktion

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Donnerstag, 23. Juni 2011

Solardaten vom Satelliten

Für die effiziente Planung von Solaranlagen erstellt MeteoSchweiz seit kurzem Solarpotentialkarten, welche die verfügbare Sonnenenergie für jeden Ort in der Schweiz mit einer Auflösung von 2 Kilometer zeigen. Sie wurden aus Satellitendaten der neusten Generation abgeleitet und sind das Ergebnis langjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit.

Einer der ersten Nutzer ist die Stadt St.Gallen. Mit Hilfe der Daten wird für die gesamte Dächerlandschaft der Stadt das Potential für die solare Energiegewinnung ermittelt. In ihrem Auftrag ermittelt die Firma SimuPLAN mit den Daten von MeteoSchweiz das Potential für die solare Energiegewinnung für die gesamte Dächerlandschaft der Stadt und erstellt daraus ein Solarkataster. Dies sind Landkarten, die Hauseigentümern zeigen, wie gut sich ihre Dachflächen für die Installation von Solaranlagen eignen. Ein weiterer Kunde ist Meteotest. Sie integrieren die Daten im Moment in ihre globale Datenbank MeteoNorm. Dort lassen sich dank der Solarpotentialkarten von MeteoSchweiz Informationen über den potentiellen Ertrag von Solaranlagen in ganz Europa noch genauer abrufen.

Satelliten bieten heute hervorragende Grundlagen, um das Potential der Sonnenenergie an beliebigen Standorten weltweit zu bestimmen, das so genannte Solarpotential. Die Schweiz stellt aber besondere Herausforderungen an die Klimatologen. Berge versperren den Sonnenstrahlen den Weg und werfen Schatten in die Talregionen. Schnee und Wolken wiederum sind in etwa gleich hell und deshalb aus Satelliten-Perspektive nur schwer zu unterscheiden. Sie haben aber sehr unterschiedliche Einflüsse auf die Sonnenstrahlung. Während schneebedeckte Gebirgshänge einen beträchtlichen Teil der einfallenden Sonnenstrahlen in alle Richtungen reflektieren und damit das Solarpotential in der Umgebung erheblich erhöhen können, bewirken Wolken das Gegenteil und reduzieren die verfügbare Sonnenenergie.

Satellitenklimatologen bei MeteoSchweiz haben daher neue Methoden entwickelt, um diese Schweiz-typischen Schnee- und Bergeffekte bei der Berechnung des Solarpotentials aus Satellitendaten zu berücksichtigen. Herausgekommen sind nach langjähriger Entwicklungsarbeit hoch aufgelöste Karten, welche die verfügbare Sonnenenergie an jedem Ort in der Schweiz mit einer Auflösung von 2 Kilometer zeigen. Die Karten können auf jährlicher, monatlicher, täglicher und auch auf 15-Minuten Basis bis zurück ins Jahr 2004 und mit geringerer zeitlicher Auflösung zurück bis ins Jahr 1983 erstellt werden. Sie werden laufend aktualisiert und stehen jeweils einige Tage nach der Messung zu Verfügung.

Das Potential für Solarenergie in der Schweiz ist beachtlich. Laut Bundesamt für Energie könnte bis zum Jahr 2050 rund 20% des derzeitigen Strombedarfs durch Solaranlagen erzeugt werden. Laut Reto Stöckli, Klimatologe bei MeteoSchweiz, schwankt jedoch die Sonneneinstrahlung von Jahr zu Jahr um bis zu 30%, ist zudem sehr ortsabhängig und hat einen ausgeprägten Jahresgang. In sonnenverwöhnten Regionen wie auf dem Monte Rosa, einem der sonnenreichsten Orte der Schweiz, ist die Sonneneinstrahlung zudem vergleichbar mit der von Nordspanien.

Mehr Informationen und Graphiken zur Globalstrahlung aus Satellitenmessungen finden sich unter:
www.meteoschweiz.admin.ch/web/de/klima/klima_schweiz/Solarenergie.html
www.meteoschweiz.admin.ch/web/de/services/datenportal/gitterdaten/radiation.html

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Swisspower - neuer Player

Swisspower, der Zusammenschluss von 25 Schweizer Stadtwerken, etabliert sich zu einer unabhängigen Stimme in der Schweizer Energiewirtschaft. Das wurde deutlich an der Orientierung des Verbands von Mittwoch, aber auch in den diversen Verlautbarungen. Stossrichtung ist eine unabhängige erneuerbare Energieversorgung.

Um ihre Kunden in der Schweiz bis 2050 ausschliesslich mit erneuerbarer Energie versorgen zu können, tätigt Swisspower gezielte Investitionen in gemeinsame Produktionsbeteiligungen in der Schweiz und im Ausland. Sie investiert auch in zukunftsweisende Projekte wie das DTE-Tiefenwärmekraftwerk - siehe dazu NZZ vom 22. Juni 2011 - oder in Projekte für erneuerbare, lokale, dezentrale Bandenergie. Der Verband fordert, dass die Netzinfrastruktur modernisiert und ausgebaut wird. Smart Grid und Smart Metering lauten dazu die Stichworte. Der Ausbau und die Entflechtung der Netze sind unabdingbar, um die Kapazität und die Anbindung an Europa zu gewährleisten und die künftigen Anforderungen einer zunehmend effizienten, dezentralen und international integrierten Energieversorgung zu gewährleisten. Dazu braucht es entsprechende finanzielle Mittel, sowie passende regulatorische Rahmenbedingungen wie zum Beispiel eine Beschleunigung der Bewilligungsprozesse oder eine Begrenzung der Verfahrensdauer.

Swisspower will die Energieversorgung in Richtung der Zielsetzung „2000-Watt-/1-Tonne-CO2-Gesellschaft“ bewegen. Dafür setzt sie auf die konsequente Steigerung der Energieeffizienz und bietet ihren Kunden motivierende Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Swisspower und die städtischen Energieversorgungsunternehmen fordern den diskriminierungsfreien Zugang zum europäischen Energiemarkt, die Anbindung der dafür erforderlichen Transportstruktur für Schweizer Unternehmen und Schweizer Kraftwerke und die aktive Beteiligung der Schweiz in den jeweiligen internationalen Gremien. Ein Heimmarkt, der auch künftig eine sichere und finanzierbare Energieversorgung gewähr- leistet, ist ohne Integration in den EU-Energiemarkt nicht möglich – unabhängig, ob dieser „nur“ auf Strom oder auf Energie generell aufbaut.

Swisspower und ihre Aktionäre und Partner in Zahlen
Stromkundinnen und -kunden 1 200 000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 5 900
Umsatz 3.8 Milliarden Franken
Marktanteile am Gesamtverbrauch in der Schweiz
Elektrizität 23 %
Erdgas 57 %
Fernwärme 39 %
Trinkwasser 19 %

Swisspower realisierte im vergangenen Jahr ein nach eigenen Angaben sehr gutes Betriebsergebnis. Als Kooperation von 25 führenden Schweizer Stadtwerken
versorgt Swisspower über eine Million Kunden in der Schweiz mit Energie. Ziel der
Unternehmensgruppe ist es, die Energieversorgung der Schweiz bis ins Jahr 2050
mit erneuerbaren Energien zu gestalten. In dem Sinne unterstützt Swisspower den Richtungsentscheid von Bundesrat und Nationalrat zum Ausstieg aus der Kernenergie. Zu Swisspower gehören zwar viele städtische Elektrizitätswerke der Schweiz, es gibt aber auch namhafte Abewesende, etwa das EW der Stadt Zürich.

Im „Masterplan Energie 2050“ von Swisspower, der im September 2011 vorliegen wird,
sind die Grundlagen der Energiestrategie beschrieben. Er beinhaltet die Handlungsfelder Produktion, Netze und Infrastruktur, Energieeffizienz sowie den Zugang zum europäischen Energiemarkt. Swisspower ist überzeugt, dass eine nachhaltige Energieversorgung bis 2050 realisierbar ist. Swisspower begrüsst deshalb den Beschluss von Bundesrat und Nationalrat zu einem geordneten Ausstieg aus der Kernenergie.

Quelle: Swisspower

© Solarmedia

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Mittwoch, 22. Juni 2011

Freiflächen für Photovoltaik

In der Schweiz ein Tabu, fordert die Solarbranche in Deutschland die Bundesregierung auf, Solarstrom auf landwirtschaftlichen Flächen wieder zu fördern. Denn solche Solarparks liefern besonders günstigen Strom und nur 0,3 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen sind erforderlich - aus der Sicht von Solarmedia auch hierzulande eine bedenkenswerte Alternative.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) fordert die Bundesregierung auf, der Empfehlung des Bundesrats zu folgen und Solarstrom auf landwirtschaftlichen Flächen künftig wieder zu fördern. Ackerflächen waren im Zuge der letzten Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2010 aus der Solarstrom-Förderung herausgenommen worden. Aus Sicht des BSW-Solar eine falsche Entscheidung, weil Solarparks auf Freiflächen die günstigste Form der Erzeugung von Solarstrom darstellen. „Ebenerdige Photovoltaik-Anlagen verringern den Netzausbaubedarf und beschleunigen so die Energiewende zu konkurrenzfähigen Kosten“, betont Stephan Hansen, Geschäftsführer First Solar Deutschland. „Unsere Gespräche mit Landwirten und Kommunen zeigen, dass ein großes Interesse besteht, auf ertragsschwachen Flächen das Sonnenlicht zu ernten.“

Die Förderfähigkeit neuer ebenerdig errichteter Solarparks ist gegenwärtig weitgehend auf sogenannte Konversionsflächen wie Mülldeponien und Militärgelände beschränkt. Diese werden derzeit mit 21 Cent pro Kilowattstunde gefördert. Zum Vergleich: Solaranlagen auf Gebäuden erhalten eine Vergütung von 25 bis 28 Cent pro Kilowattstunde. „Weil die Förderung jedes Jahr weiter sinkt, werden Freiflächen-Anlagen bereits in aller Kürze günstiger Strom produzieren als Offshore-Windanlagen“, prognostiziert Matthias Willenbacher, Vorstand der juwi-Gruppe. „Und ohne dass dafür teure und schwer umzusetzende Hochspannungstrassen von der Küste bis zu den Alpen gebaut werden müssen.“

Das Potenzial für Freiflächen-Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen ist in Deutschland gewaltig
- theoretisch stehen insgesamt 12 Millionen Hektar Ackerfläche in der Bundesrepublik zur Verfügung. Bisher sind 2500 Hektar Ackerfläche mit Photovoltaik belegt. Selbst bei einem starken Ausbau der Solarenergie in den nächsten Jahren bleibt der Flächenbedarf mit maximal 40.000 Hektar bescheiden. Dies entspricht lediglich 0,3 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Deutschlands. Zum Vergleich: Derzeit werden auf rund 650.000 Hektar Fläche Energiepflanzen angebaut.

Zwischen einem und vier Hektar Fläche werden benötigt, um ein Megawatt Sonnenstrom-Leistung zu erzeugen,
je nach Art der verwendeten Solarmodule und des Neigungswinkels. „Freiflächenanlagen sind besonders kosteneffizient“, betont Klaus Gehrlicher, Vorstandsvorsitzender Gehrlicher Solar AG. „Es wäre schade, wenn dieses riesige Potenzial für die Energiewende ungenutzt bliebe. Zumal Freiflächen-Anlagen die Demokratisierung der Stromversorgung fördern.“ Bis 2010 galt als Voraussetzung für die Errichtung einer förderungsfähigen Freiflächen-Anlage: Die Ackerfläche muss drei Jahre zuvor noch landwirtschaftlich genutzt worden sein. Untersuchungen zeigen, dass Solarparks zu einer wesentlichen Belebung der Pflanzen- und Tierwelt auf vormals intensiv genutzten Ackerflächen führen.

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft

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So wird PV-Anlage Realität

Der Run auf Solarkraftwerke auf Schweizer Dächern ist grösser denn je. Aktualität erfährt das Thema, weil die nationale Stromnetzgesellschaft Swissgrid im Juli wieder über Stromabnahmeverträge mit Tausenden von Dachbesitzern entscheidet.Der Zürcher Solarpionier energiebüro® ag hilft gemäss eigenen Angaben Dachbesitzern bei schneller und rentabler Realisierung von Photovoltaik-Anlagen.

Im Juli entscheidet die Stromnetzgesellschaft Swissgrid wieder über die Stromabnahmeverträge von Photovoltaik-Anlagen auf Schweizer Dächern. Besitzer von Dachflächen profitieren dann von der staatlich garantierten Stromabnahme mit attraktiven Einspeisevergütungen oder von einer Dachmiete. Voraussetzung ist, dass sie ihre Anlagen innerhalb der vom Bund gesetzten Fristen planen und realisieren. Die Ingenieure der energiebüro ag helfen mit technischem Know-how und auch bei der Finanzierung. Ziel ist, die ersten Photovoltaik-Anlagen bis Ende 2011 fertig zu stellen.

Eine der vielen vom energiebüro in der Schweiz erstellten PV-Anlagen - Eingangsbereich des Migros-Verteilzentrums in Zürich-Herdern mit fassadenintegrierten polykristallinen Solarzellen (Bild: Guntram Rehsche).











Nicht erst nach Fukushima, sondern bereits seit der Einführung der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) im Jahr 2008 verzeichnet die nationale Stromnetzgesellschaft Swissgrid einen regelrechten Run auf Kraftwerke für erneuerbare Energien. Denn für ins Stromnetz eingespeisten Strom aus regenerativen Energiequellen zahlt der Bund aus einem Förderfond einen kostendeckenden Beitrag für den ökologischen Mehrwert. Aus diesem Grund gibt es auch immer noch Antragsteller, die seit dem 1. Mai 2008 auf den Wartelisten stehen. Im Juli allerdings ist es so weit: Über tausend Dachbesitzer werden wieder die Zusage erhalten. „Nicht alle werden jedoch innerhalb der vom Bund gesetzten Fristen das Kapital und das Know-how aufbringen können“, befürchtet Roland Frei, Umweltnaturwissenschafter und Geschäftsführer der energiebüro ag. Für die Antragsteller kommt es jetzt jedoch auf einen raschen Projektfortschritt und reibungslose Realisierung an, damit sie die lang ersehnte Chance auf ein Solarkraftwerk nicht verpassen.

Helfen können dabei zum Beispiel die Solar-Ingenieure der energiebüro ag. Sie sind seit 1996 auf die Umsetzung von Photovoltaik-Anlagen auf mehr als 300 m2 grossen Dächern spezialisiert, dies entspricht einer Leistung ab 50 kW. Zusammen mit einem starken Partner kümmern sie sich um die Finanzierung und technische Umsetzung der Kraftwerke. Denn nicht alle Dachbesitzer können oder wollen ihre Anlagen selbst finanzieren und umsetzen. „Wir organisieren alles von A bis Z. Dachbesitzer erhalten von Anfang an eine Dachmiete, haben keinerlei Aufwand und sichern sich mit unserem Modell eine professionelle und voll überwachte Anlage“, erläutert Frei. Eine technisch versierte Umsetzung ist aber auch aus anderen Gründen sinnvoll. Denn wer sich für eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach entscheidet, positioniert sich rund 25 Jahre lang als Förderer erneuerbarer Energien. „Angesichts dieser Zeitspanne spielt die Langlebigkeit eine grosse Rolle. Es geht schliesslich ums eigene Image“, weiss der Experte. „Und eine gut geplante und umgesetzte Anlage ist der Garant für den sorgenfreien Betrieb und die Dichtigkeit des Daches.“

Die 18 Mitarbeitenden der energiebüro ag haben indessen bereits die wichtigsten Solarkraftwerke der Schweiz erfolgreich geplant und realisiert. Ihre Anlagen finden sich zum Beispiel auf dem Weissfluhjoch, dem Hauptbahnhof Zürich oder dem Hauptsitz der Migros. Für ihre Anlage auf dem Stade de Suisse Wankdorf Bern wurden sie sogar mit dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet.

Quelle: energiebüro® ag

© Solarmedia

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Solarmilliarden für Bangla Desh

Einer Meldung der deutschen Exportinitiative zufolge, sicherte die Asian Development Bank (ADB) am Rande des Asia Solar Energy Forums in Bangkok weitere Zuschüsse für den Ausbau der Solarenergie in Bangladesch zu.

Die ADB sieht die Solarenergie als eine der bedeutendsten Energieträger und damit als wichtige Voraussetzung für das weitere Wachstum Asiens. Um den weiteren Ausbau der Solarenergie zu stärken, gibt die ADB finanzielle Unterstützung, u.a. für Solarprojekte. Im Rahmen des 500 MW PV-Projektes in Bangla Desh (im Bild dessen Nationalflagge) sollen Anlagen im städtischen Raum und kleine PV-Anlagen in ländlichen Gebieten installiert werden. Der somit gewonnene Solarstrom soll für ländliche Krankenhäuser, Schulen und andere wichtige Institutionen genutzt werden. Der Investitionsbedarf für das PV-Projekt beträgt nach Angaben der ADB 3 Mrd. US-Dollar, von denen 60 Prozent aus Eigenkapital und 20 Prozent aus langfristigen zinsgünstigen Darlehen getragen werden sollen.

Die Ministerien in Bangladesch sind an der Umsetzung des Projektes maßgeblich beteiligt. So werden die 500 MW unter den staatlichen Einrichtungen in Bangladesch wie folgt aufgeteilt: Das Energieministerium installiert 100 MW, die Bahnabteilung 50 MW auf Bahnhöfen, das Wohnungs-und Bauministerium 100 MW an öffentlichen Gebäuden, das Gesundheitsministerium 50 MW, das Ministerium für Religionsfragen 10 MW auf diversen religiösen Institutionen. Das Bildungsministerium will 40 MW an Schulen und Hochschulen installieren, das Industrieministerium 20 MW an verschiedenen Unternehmen und Fabriken und das Landwirtschaftsministerium wird solarbasierte Bewässerungspumpen mit einer Kapazität von insgesamt 80 MW errichten.

Das Projekt soll rund 100 Mio. US-Dollar an Subventionen für fossile Brennstoffe einsparen und über 96 Mio.US-Dollar an Emissionsgutschriften generieren.

Weitere Informationen: Asian Development Bank
Weitere Informationen und Angebote der Exportinitiative Erneuerbare Energien

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Montag, 20. Juni 2011

Unterstützung zur Sonnenwende

Dienstag, 21. Juni: Sonnenwende. Anlass, für einmal in eigener Sache auf Solarmedia aufmerksam zu machen. Ein langfristiges Bestehen des unterdessen gut eingeführten Blogs mit über 500 LeserInnen täglich kann auch von Ihrem Beitrag abhängen. Mitmachen und gewinnen - eines der wegweisenden Bücher zur Energiewende. Und feiern Sie statt Jahresende die Sonnenwende!

In der Mitteleuropäischen Zeitzone fällt die Sommersonnenwende gegenwärtig stets auf den 21. Juni. Im 20. Jahrhundert konnte sie auch am 22. Juni eintreten. Im 21. Jahrhundert wird sie manchmal am 20. Juni sein, weil die Schaltregel (365,2425 Tage) die tatsächliche Jahreslänge (365,2422 Tage) nur näherungsweise darstellen kann. Ohne die Gregorianische Kalenderreform würde sich ihr Datum pro Jahrtausend um sieben bis acht Tage verschieben. Diese Verkürzung erfolgte dadurch, dass – abweichend von der Schaltregel des Julianischen Kalenders – die Säkular-Jahre (das sind Jahre, deren Zahl durch 100 teilbar ist) keinen Schalttag mehr erhalten, es sei denn, die Jahreszahl ist durch 400 teilbar.... (aus Wikipedia)

So kompliziert ist die Sonnenenergie längst nicht! Aber: Andere tun's zur Jahreswende, für Solarmedia ist die Sonnenwende Anlass, zur Unterstützung von Solarmedia aufzurufen.Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird insbesondere die Photovoltaik (PV), also die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in Elektrizität via Solarzellen, zur wettbewerbsfähigsten Art der Stromerzeugung – konkurrenzfähig selbst gegenüber fossiler Energieerzeugung. Vorausgesetzt, die Energiepolitik stellt die Weichen richtig. Und ebenso vorausgesetzt, die vielen Vorurteile zur PV können entkräftet werden, vorausgesetzt also, für die Sonnenenergie macht sich eine breite Unterstützung stark. Dazu will der Solarmedia-Blog einen namhaften Beitrag liefern – und tut dies seit über zwei Jahren mit unterdessen mehr als 1000 veröffentlichten Artikeln und Bildern.

Der Übergang zu einer solaren Wirtschaftsweise benötigt also mediale und öffentlichkeitswirksame Begleitung. Sie ist aus Sicht des Betreibers von Solarmedia in neuester Zeit zwar in Ansätzen auf breiterer Front erkennbar, aber bei Weitem noch nicht genügend. Zweck des «Social Business» Solarmedia ist es, die Nutzung der Sonnenenergie ohne Gewinnabsichten zu fördern. Dies soll sowohl ungebunden von politischen Interessen als auch von einzelwirtschaftlichen Zielen erfolgen - bedarf aber dennoch einer gewissen ökonomischen Untermauerung (zu Social Business siehe Artikel vom 14. April 2009).

Gefragt sind also ungebundene Beiträge als Untersützung oder gar als Sponsoring der Anliegen von Solarmedia. Das ist die Grundlage, die bisher seit zwei Jahren erfolgte Aufbauarbeit mittel- und langfristig weiter zu führen. Dabei ist es ganz einfach, die Aktivitäten von Solarmedia zu unterstützen und zwar mittels:

- Einzelbeitrag: 20 CHF jährlich - auch mehr möglich :-)
- Gruppenbeitrag mit Newsletter (Beschreibung siehe unten - geeignet für Firmen & Organisationen – Anzahl der bedienten Adressen mal 20 CHF jährlich) – bitte die zu bedienenden Mailadressen mitteilen an guntram.rehsche@bluewin.ch
- Sponsoring (ab 1000 CHF) – Sponsoren werden in einem Kästchen in der rechten Spalte des Blogs erwähnt – siehe Textspalte rechts>>>
- Übernahme von Inhalten: Nutzen Sie die Schlagzeilen oder ganze Texte von Solarmedia, um Ihre eigene Website oder Zeitschrift aufzuwerten - nach spezieller Abmachung.
- Einzahlen ist ganz einfach - Beiträge bitte auf Konto: ZKB Zürich / Guntram Rehsche / IBAN CH46 0070 0111 3009 63007 (diese drei Angaben genügen in der Regel für einen Online- oder Postzahlungsauftrag innerhalb der Schweiz).
- Anfragen und Auskünfte über Mail: guntram.rehsche@bluewin.ch

Betreffs Newsletter: Auf Anfrage werden Gruppen von Interessierten (zb alle Angehörigen eines Unternehmens) mit individuellen Hinweisen auf spezielle Blog-Einträge bedient, in der Regel zwei bis drei Mal monatlich. Es ist also keine Mailflut zu befürchten und die Infos im Newsletter sind bewusst knapp gehalten. Beitrag: mindestens Anzahl Mailadressen mal 20 CHF.

Gefragt ist Ihre Meinung zum Solarmedia-Blog! Jede Antwort bis Mitte Juli 2011 schafft’s in die Verlosung von drei Büchern von Roger Nordmann «Atom- und erdölfrei in die Zukunft» - bei Interesse, bitte Postadresse der Mail-Antwort beifügen. Der Autor hält in einer 4-Punkte-Erklärung zur Solarenergie u.a. fest:
- Es gibt in der Schweiz riesige für die Photovoltaik bestens geeignete Dachflächen.
- PV-Anlagen auf Gebäuden sind in der Bevölkerung breit akzeptiert und stossen kaum auf Widerstand.
- Die Schweiz verfügt dank ihren Stauseen über eine grosse Menge an Regelenergie, um die unregelmässig anfallende erneuerbare Stromproduktion auszugleichen.
- In den nächsten zehn bis 15 Jahren wird PV die günstigste Technologie für die Stromproduktion werden.


© Solarmedia

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Innovationsfreudige Branche

Sunpower-Solarpanels der Serie E20 mit einem Modulwirkungsgrad von 20 Prozent kommen noch in diesem Jahr auf den Markt. Schott punktet demgegenüber bei den Gewichten der neuesten Solarmodule.

Bei den Produkten von Sunpower handelt es sich um die ersten auf dem Markt erhältlichen Solarmodule, die eine Gesamtflächeneffizienz von 20 Prozent erreichen. Die neuen E20-Solarpanels (siehe Bild), die aus 96 Solarzellen bestehen, sind als 333-Watt- und 327-Watt-Modelle für die Montage auf Hausdächern verfügbar. Dank der patentierten Maxeon(TM) Solarzellentechnologie von SunPower weisen sie eine Effizienz von 22,4 Prozent auf. Die Solarzellen mit All-Back-Contact-Struktur fangen signifikant mehr Sonnenlicht ein und leiten mehr elektrischen Strom als konventionelle Solarzellen. Was die auf dem Markt verfügbaren und in Massenproduktion hergestellten Solarmodule anbelangt, halten sie den Weltrekord in Sachen Wirkungsgrad. Zusätzlich werden die KundInnen gemäss Firmenmitteilung von den folgenden beiden neuen Merkmalen der Modulserie E20 profitieren: positive Leistungstoleranz und umfassende Wechselrichterkompatibilität.

Der Prototyp des E20-Solarmoduls wurde mit Geldern des US-amerikanischen Energiedepartements im Rahmen der Solar America Initiative entwickelt. Das Energiedepartement hatte SunPower die entsprechenden finanziellen Mittel vor rund vier Jahren zugesprochen. Das Effizienzrating der E20-Solarpanels wurde vom National Renewable Energy Lab (Nationales Laboratorium für erneuerbare Energien) des Energiedepartements bestätigt. Die Solarmodule der Baureihe E20 von SunPower kommen in Europa und Australien noch in diesem Jahr auf den Markt.

Bis zu 60 Prozent weniger Gewicht im Vergleich zu herkömmlichen Glasfolienmodulen versprechen demgegenüber die neuen Schottmodule. Es handelt sich um ein Leichtgewichtmodul, das bis zu 60 Prozent weniger wiegt als herkömmliche Glasfolienmodule. Dabei weist es die gleiche Belastbarkeit auf und lässt sich deutlich einfacher montieren. Ermöglicht wird dies durch ein für Solaranlagen neues Leichtgewichtsmaterial für die Rückseite, das bereits im Flugzeug- und Schienenfahrzeugbau eingesetzt wird.

Das neue Material für die Rückseite ersetzt die bisher üblichen Folien sowie den Modulrahmen. Die PV-Zellen inklusive Einbettmaterial werden direkt auf das neuartige Rückseitenmaterial laminiert. Dieses erhöht die Steifigkeit des Moduls deutlich, wodurch sich die Dicke des Frontglases und damit auch das Gesamtgewicht stark reduzieren lassen. Der größte Vorteil der neuartigen Leichtgewichtmodule liegt in der einfacheren Montage und der dadurch kürzeren Installationsdauer. Dazu dient nicht nur das geringere Gewicht, sondern auch direkt in die Rückseite integrierte Befestigungsvorrichtungen für verschiedene Unterkonstruktionen. Durch entsprechende Adapter lässt es sich schnell und praktisch auf Schrägdächern, Flachdächern oder Freiflächenanlagen installieren.

Der herkömmliche Modulrahmen entfällt, der bislang für den Kantenschutz des Glases, eine ausreichende Steifigkeit des Moduls und für die Befestigungspunkte sorgte. Ein weiterer Vorteil der Leichtgewichtmodule ist, dass sich damit auch Dächer mit zu geringer Traglast für herkömmliche PV-Module ausstatten lassen. Dies betrifft insbesondere ältere landwirtschaftliche Gebäude oder Industriehallen. Damit erschließt SCHOTT Solar neue Dachpotentiale im europäischen Markt.

Quellen: SunPower Corp. / SCHOTT Solar

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Das grösste der Grossen

Ende vergangener Woche haben US-Innenminister Ken Salazar, Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown und Joseph DeConinck, Bürgermeister von Blythe, zusammen mit Vertretern von Solar Millennium und Solar Trust of America den Grundstein für den Solarkraftwerksstandort Blythe gelegt. Das solarthermische Grossprojekt ist auf eine Leistung von insgesamt 1000 Megawatt ausgelegt.

Solarthermische Kraftwerke erzeugen aus der in Wärmeenergie umgewandelten Sonnenstrahlung Strom. Bei einem Parabolrinnen-Kraftwerk bündeln rinnenförmige Spiegel die einfallenden Strahlen auf ein Rohr in der Brennlinie des Kollektors. Durch ihre Absorption wird im Rohr eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt, die im Kraftwerksblock mittels Wärmetauscher Dampf erzeugt. Wie bei konventionellen Kraftwerken wird der Dampf in einer Turbine zur Stromgewinnung genutzt. Bei Integration eines thermischen Speichers kann der Strom planbar bereitgestellt werden. Die Solarkraftwerke können dann auch nach Sonnenuntergang Strom erzeugen.

Die Arbeiten für die ersten zwei Kraftwerke mit einer Nettoleistung von jeweils 242 Megawatt (MW) hatten schon Ende 2010 begonnen. Solar Trust of America, die US-amerikanische Unternehmenseinheit innerhalb der Solar Millennium Gruppe, plant an diesem Standort bis zu vier solarthermische Kraftwerke mit insgesamt rund 1.000 MW Leistung. Zusammen können die vier Solarkraftwerke genügend Strom für über 300.000 amerikanische Haushalte produzieren und damit rund zwei Millionen Tonnen Kohlendioxidemissionen pro Jahr einsparen. Dass die kalifornische Mojave-Wüste zu den weltweit besten Standorten für Solarenergie gehört, zeigte sich während der Zeremonie an den 45° Celsius Außentemperatur im Schatten.

Der Strom von Blythe 1 und 2 wird vom amerikanischen Energieversorger Southern California Edison (SCE) abgenommen. SCE erfüllt damit Vorgaben des Staates Kalifornien zur Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien an der gesamten Stromproduktion. Die kalifornischen Energieversorger sind seit Anfang des Jahres dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2020 33% ihrer Stromerzeugung durch erneuerbare Energien abzudecken (sogenannte Renewable Portfolio Standards - RPS). Jerry Brown, Gouverneur Kaliforniens (siehe Bild), baut auf der Energiepolitik seines Vorgängers Schwarzenegger auf und geht noch weiter.

“Der Grundstein für den dann größten Solarkraftwerksstandort der Welt ist nicht nur ein Meilenstein für eine nachhaltige Energiewirtschaft unserer Nation, sondern zeigt auch, dass die Vereinigten Staaten beabsichtigen, bei Zukunftstechnologien die Führungsrolle zu übernehmen“, sagte Ken Salazar im Rahmen der Zeremonie. „Dieses Projekt führt uns deutlich vor Augen, wie wir durch die Nutzung unserer erneuerbaren Ressourcen gleichzeitig Arbeitsplätze vor Ort schaffen und dabei zur Energiesicherheit unseres Landes beitragen.“

Dr. Christoph Wolff, Vorstandsvorsitzender der Solar Millennium AG ergänzte: „Blythe stellt zugleich einen Meilenstein für Solar Millennium als auch für die Erfolgsgeschichte der Solarenergie dar: Erstmals wird hier Solarenergie in Leistungsgrößen von Kernenergie oder großen Kohlekraftwerken nutzbar gemacht. Ich freue mich, dass wir einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der ehrgeizigen Klimaziele Kaliforniens und zur regionalen Wirtschaft leisten können, und danke allen, die durch ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Vertrauen dazu beigetragen haben.“ Die Gesamtinvestitionssumme für die ersten zwei geplanten solarthermischen Kraftwerke am Standort Blythe beträgt insgesamt rund 2,8 Milliarden US-Dollar.

Erst vor wenigen Wochen hatte US-Energieminister Dr. Steven Chu der Projektgesellschaft das sogenannte Conditional Commitment offeriert, die bedingte Zusage für Kreditgarantien (Loan Guarantees) in Höhe von 2,1 Milliarden US-Dollar. Die Kreditgarantien sind die Voraussetzung für die Fremdkapitalfinanzierung von rund 75% der Baukosten für die ersten beiden 242 MW Kraftwerke. Solar Trust of America rechnet während der Bauphase mit der Schaffung von rund 1.000 direkten Arbeitsplätzen plus mehrerer tausend indirekter Arbeitsplätze durch die Lieferbeziehungen. Die beiden Kraftwerke sollen bis 2014 ans Netz gehen. Die finale Baugenehmigung für alle vier geplanten Kraftwerke am Standort Blythe wurde bereits im Herbst 2010 erteilt.

Quelle: Solarmillenium

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Sonntag, 19. Juni 2011

Sinnvolle Einspeisevergütung

In der Schweiz unter dem Namen Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) bekannt, ist dieses Förderinstrument gleichzeitig besonders wirksam wie auch heftig umstritten. Es wird in über 50 Ländern weltweit angewendet, begründet das deutsche Wunder der Erneuerbaren Energien mit einem von vier auf 17 Prozentpunkte gestiegenem Stromanteil – und wird doch immer wieder verunglimpft. Ein Kommentar von Solarmedia-Autor Guntram Rehsche.



Schlichtweg als unliberal bezeichnen die Einspeisevergütung etwa der Schweizer Wirtschaftsverband Economiesuisse oder auch Fulvio Pelli, Präsident der Freisinnig Demokratischen Partei FDP. Doch strikt liberal ist das Wenigste, was die Wirtschaftspolitik hervorbringt, sei es nun die Landwirtschaftspolitik, die Exportförderung in verschiedenen Formen oder eben auch die Energiepolitik der letzten Jahrzehnte. Bleibt die Frage, ob die KEV in einer allgemeinen Form schlicht Unfug sei, wie das etwa in Internetforen behauptet wird (www.immmergenugstrom.ch).

Unfug ist die Einspeisevergütung aber mitnichten, sondern eines der erfolgreichsten Fördermodelle, das die Wirtschaftspolitik je hervorgebracht hat. Abgesehen vom grossen Erfolg in Deutschland (Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren am Gesamtstromverbrauch von 4 auf 17% in 10 Jahren, gigantische Zunahme bei der Erzeugung von Wind und von Solarstrom) wird es unterdessen in mehr als 50 Staaten weltweit angewendet.

Der Erfolg beruht auf mehreren Faktoren, insbesondere auch auf der Degression der Vergütung. Also anders als in der Landwirtschaft gilt die Subventionierung nicht ewig, sondern je nach Land 15, 20 (wie in Deutschland) oder 25 (Schweiz) Jahre. Und sie wird gemäss der Kostenkurve für die geförderte Technologie Jahr für Jahr abgesenkt, bewirkt also einen ständigen Entwicklungsdruck resp. technologische Weiterentwicklung. Sinn macht auch der Finanzierungsmechanismus, der den Konsum jener Technologie belastet, die langfristig ersetzt werden soll - hier also der fossilen Energieerzeugung mit Kohle, Öl, Gas - und Uran. Das kommt einer Anwendung des sonst selbst in so genannt liberalen Kreisen hoch gelobten Verursacherprinzips gleich.

Ein Unding ist allerdings der in der Schweiz praktizierte Deckel,
der verhindert, dass die Marktausweitung die erhofften Kosteneffekte erst hervorruft. Je nach Marktverhältnissen kann etwa ein Deckel, also eine Begrenzung der Förderung von Grossanlagen angezeigt sein – wie derzeit im neuen Conto Energia der italienischen Regierung vorgesehen – siehe dazu die Zeitschrift «Photon», Nr. 6 / 2011, S.20). Gerade hierzulande hat die Zulassung grösserer Anlagen (teils von Elektrizitätswerken beantragt) den Ausschluss von kleineren bewirkt und steht deshalb wohl zurecht in der Kritik. Geht es aber um die bedingungslose Ausweitung des Markts, so ist der Deckel an sich ein Unding und verhindert eben diese, die ja die erwünschten Skaleneffekte – in der Sprache der Ökonomie «econimies of scale» hervorruft.

Offen bleibt allenfalls die Frage, ob die Förderung einer Technologie an sich, hier also in erster Linie der Photovoltaik (direkte Umwandlung von Sonnenlicht in Strom, kurz PV), Sinn macht. Langsam setzt sich aber die Erkenntnis durch, dass es eben gerade diese Technologie ist, die zum zweiten Standbein der Schweizer Stromversorgung werden kann und muss. Der Lausanner Nationalrat Roger Nordmann hat die wesentlichen Gründe im soeben erschienenen neuesten Magazin der Schweizerischen Vereinigung für Solarenergie («Erneuerbare Energien» Nr. 3 / Juni 2011) so zusammen gefasst:
- Es gibt in der Schweiz riesige für die Photovoltaik bestens geeignete Dachflächen.
- PV-Anlagen auf Gebäuden sind in der Bevölkerung breit akzeptiert und stossen kaum auf Widerstand.
- Die Schweiz verfügt dank ihren Stauseen über eine grosse Menge an Regelenergie, um die unregelmässig anfallende erneuerbare Stromproduktion auszugleichen.
- In den nächsten zehn bis 15 Jahren wird PV die günstigste Technologie für die Stromproduktion werden.

Womit sich der Kreis schliesst. Denn der Weg zu dieser günstigen - und aus Sicht des Autors absolut sinnvollen - Technologie ist eben die Einspeisevergütung. Aber eben, hierzulande weiss man es wieder mal besser als in der ganzen Welt - und am besten wissen es Jene, die die Einspeisevergütung ohne genauere Kenntnis als unliberal oder einfach als Unfug abqualifizieren.

© Solarmedia

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