Freitag, 29. Januar 2010

Sonne als Hoffnung

Die Sonne birgt für ein verarmtes Indianervolk in den USA die Hoffnung auf eine bessere Zukunft: Die 3000 Mitglieder des Jemez Pueblo im Staat New Mexico wollen die erste kommerzielle Solaranlage im grossen Stil auf Stammesland bauen. Das Projekt könnte Millionen Dollar in die Kassen des Volks spülen.

«Wir haben keine Einnahmen, abgesehen von einem kleinen Supermarkt»
, sagt James Roger Madalena, ein früherer Stammesgouverneur, der das Pueblo inzwischen im Parlament von New Mexico vertritt. «Es ist entscheidend, dass wir innovativ und kreativ werden, dass uns etwas einfällt, das Generationen überdauert und dabei keinen katastrophalen Einfluss auf die Umwelt hat.» Der kakteenbewachsene Ort, wo die Vier-Megawatt-Anlage mit fast 15 000 Solarzellen gebaut werden soll, steht fest, und nach vierjähriger Planung und langen Verhandlungen steht auch ein Vertrag über den Verkauf des produzierten Stroms vor dem Abschluss. Die Anlage könnte etwa 600 Wohnhäuser mit Elektrizität versorgen. Das Projekt soll etwa 22 Millionen Dollar kosten, die über staatliche Subventionen, Kredite und Steuergutschriften finanziert werden. In den nächsten 25 Jahren könnte Jemez Pueblo dann mit Einnahmen von 25 Millionen Dollar rechnen. Damit könnten die Indianer ihr antiquiertes Trinkwassernetz erneuern und eine Kläranlage bauen. So berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press.

Erneuerbare Energien sind ein neue Einnahmeoption für Stammesgebiete, wo die Arbeitslosenquote häufig beim Doppelten des Landesdurchschnitts liegt. Jemez Pueblo nahm das Projekt in Angriff, nachdem die Bundesregierung den Bau eines Kasinos untersagt hatte, da das dafür vorgesehene Grundstück zu weit vom Dorf entfernt lag. «Nicht jeder Stamm kann aufs Glücksspiel setzen, aber jeder Stamm kann auf Energie setzen», sagt Roger Fragua, ein Berater, der mit dem Rat für Stammes-Energieressourcen (CERT) zusammenarbeitet. CERT wurde von Ureinwohnern gegründet, um sie bei der Entwicklung langfristiger Energieziele zu unterstützen.

Ureinwohner kontrollieren mehr als 22 Millionen Hektar Land in den USA, und dort können nach Schätzungen des Programms für Stammesenergie des US-Energieministeriums jährlich 535 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Windkraft erzeugt werden. Solarkraft birgt mit jährlich 17 Billionen Kilowattstunden ein noch grösseres Potenzial - mehr als das Vierfache des pro Jahr in den USA erzeugten Stroms. Auch US-Präsident Barack Obama ist sich der daraus erwachsenden Chancen bewusst. Bei einem Treffen mit Indianerführern im vergangenen Jahr sagte er seine Unterstützung zu, um den Völkern den Zugang zur Finanzierung von Energieprojekten zu sichern.

Die Entwicklung von Solarkraftanlagen auf Stammesland steckt dagegen noch in den Anfängen. Zwar nutzen viele Völker Solarzellen für den Betrieb von Kasinos und einzelnen Wohnhäusern, Jemez Pueblo ist aber Pionier darin, den Strom an auswärtige Kunden zu verkaufen. Staatliche Zuschüsse haben einen Teil der Planungskosten abgedeckt, Ingenieure und Anwaltskanzleien haben ihre Arbeit kostenlos zur Verfügung gestellt.

«Wir wissen, dass andere Stämme daran interessiert sind, unserem Beispiel zu folgen, und sie beobachten unser Projekt um zu sehen, welchen Erfolg wir haben», sagt Greg Kaufman, ein Umweltwissenschaftler, der mit der Verwaltung des Pueblos zusammenarbeitet. Die Indianer wollten mit Solarzellen nicht reich werden, sagt Kaufman. In erster Linie gehe es der Stammesführung darum, den Bewohnern ein besseres Leben zu ermöglichen. Und wenn die Nachfrage nach erneuerbarer Energie in den USA künftig im Rahmen des Klimaschutzes steigt, können Ureinwohner dabei eine wichtige Rolle spielen. «Indianer haben schon immer gegeben», sagt Berater Fragua. «Jetzt haben wir aufs Neue die Chance, für Amerika und seine Energiesicherheit etwas zu geben.»

Quelle: AP

Wind mit Rekordwerten

2009 wurden in Deutschland neue Windkraft-Anlagen mit einer Leistung von 1.900 Megawatt installiert - damit sind insgesamt 25.777 Megawatt am Netz. Auch weltweit zeigt die Entwicklung steil nach oben. Der Zubau ist deutlich höher als in der Atomenergie. Grund genug für Soarmedia, für einmal den Wind blasen zu lassen.

Die deutsche Windindustrie gibt sich nach zwei Jahren Flaute wieder zuversichtlich. Grund sind die vom Bundesverband Windenergie (BWE) und dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vorgelegten Zahlen für 2009. Diese weisen für das vergangene Jahr einen Zuwachs von 952 Anlagen mit einer Leistung von 1.900 Megawatt aus - ein Plus von 15 Prozent gebenüber dem Vorjahr (2008 gingen 1.660 MW neu in Betrieb).

Windräder im Meer: Die so genannte Offshore-Windkraft sorgt für stark wachsende Kapazitäten bei der Windkraft.




Ein Hintergrundbericht des Nachhaltigkeitsportals «Wir Klimaretter» hält dazu fest: Mit 25.777 MW installierter Leistung ist nun nicht nur die symbolträchtige 25.000er-Marke geknackt, erstmalig arbeiteten auch mehr als 100.000 Menschen in der Branche. "Die deutsche Windustrie hat wieder eine solide Basis", sagte BWE-Präsident Hermann Albers. Hauptgrund für den Aufwärtstrend seien die verbesserten Förderungbedingungen nach der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Zudem sei erfreulich, dass erstmals Windräder auf hoher See gebaut wurden.

Der Zuwachs von 1.900 Megawatt im letzten Jahr entspricht rechnerisch der Kapazität von zwei Atomkraftwerken. Doch im Vergleich mit den Rekordjahren 2001, 2002 und 2003 liegen die Zuwächse von 2009 noch weit zurück. Im Jahr 2007 war der Inlandsmarkt eingebrochen - wurden 2006 noch Anlagen mit einer Leistung von 2.233 Megawatt neu installiert, waren es 2007 plötzlich nur noch 1.666 Megawatt. Auf ähnlich niedrigerem Niveau bewegte sich 2008 - trotz eines weltweiten Booms.

Auch das so genannte Repowering komme langsam "in Fahrt": Alte leistungsschwache Anlagen werden dabei durch neue und leistungsstärkere ersetzt. Im Jahr 2009 wurden 136 Megawatt erneuert, gegenüber 24 Megawatt in 2008. Großes Plus in der Bilanz für 2009 ist aber der erste deutsche Offshore-Windpark Alpha-Ventus. Dort gingen die ersten Anlagen nach zweijähriger "wetterbedingter" Verspätung im August vergangenen Jahres ans Netz. Im Endausbau soll der Park 50.000 Haushalte mit Strom beliefern. Insgesamt sind nach Angaben des Branchenverbands Offshore-Anlagen mit einer Leistung von 60 Megawatt in der Nordsee installiert worden - ein lauer Beginn verglichen mit den Plänen der Bundesregierung, die bis 2030 in Nord- und Ostsee 25.000 Megawatt installieren lassen will.

Die Konkurrenz auf dem Weltmarkt bewegt sich indes mit Riesenschritten vorwärts:
Stärkster Markt in Sachen Windenergie war im vergangenen Jahr China: 2008 wurden schon Anlagen mit einer Leistung von 6.300 Megawatt installiert, 2009 sogar 10.000 bis 12.000 Megawatt. Damit konnte die Volksrepublik ihre Kapazitäten noch einmal fast verdoppeln: Insgesamt sind in der Volksrepublik heute Kapazitäten von insgesamt 24.000 Megawatt am Netz. In den USA, dem "Champion" der Windenergie mit insgesamt 35.000 Megawatt installierter Leistung wurden 2009 neue Anlagen mit einer Kapazität von knapp 9.900 Megawatt installiert (2008: 8.400 Megawatt). Auch andere Länder wie beispielsweise die Türkei oder Brasilien setzen mittlerweile auf die Windenergie und installieren verstärkt große Windparks. Für das laufende und das kommende Jahr erwarten die Verbände auf dem Weltmarkt zweistellige Wachstumsraten.

Quelle: Wir Klimaretter

Donnerstag, 28. Januar 2010

Power-Turm zu Linz

In der oberösterreichischen Stadt zeigt eines der ersten Bürohochhäuser weltweit, wie der Energieverbrauch halbiert werden kann. Photovoltaik als Energiequelle kommt hinzu.

Wie erfolgreich nachhaltige Energiegewinnung aus erneuerbarer Energie in die Tat umgesetzt werden kann, zeigt der Power Tower der Energie AG Oberösterreich in Linz in eindrucksvoller Weise (siehe Bild). Nach einem Jahr bestätigt sich: Der Energieverbrauch konnte im Vergleich zu herkömmlichen Bürohochhäusern nahezu halbiert werden. Im Herbst 2009 eröffnete die Energie AG Oberösterreich in Linz ihre neue Konzernzentrale, den Power Tower. Es handelt sich um das weltweit erste Bürohochhaus, das seinen Energiebedarf für Heizung, Kühlung und Frischluftversorgung nahezu komplett mit erneuerbaren Energien aus Sonne, Erde und Wasser deckt. Der Energieturm kann vollständig auf den Einsatz fossiler Energieträger verzichten.

Nach einem Jahr Vollbetrieb bestätigt sich: Der Energieverbrauch konnte im Vergleich zu herkömmlichen Hochhäusern nahezu halbiert werden. Und damit nicht genug: rund 350 Tonnen CO2 pro Jahr spart der Power Tower und leistet damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Das Sonnenkraftwerk auf der Südwestseite des Power Towers ist mit 638 m2 Sonne das grösste fassadenintegrierte Sonnenkraftwerk Österreichs und produziert 42'000 Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr. Vier Wärmepumpen nutzen Erdwärme und Grundwasser, um das Gebäude zu heizen und zu kühlen. Erdgekoppelte Wärmepumpenanlagen entziehen dem Untergrund geothermische Wärmeenergie.

Verteilt auf zwei Erdsondenfelder durchziehen insgesamt 46 Rohrleitungsstränge das Erdreich, die senkrecht in 150 Meter Tiefe vordringen. Die Gesamtlänge der Erdwärmesonden beträgt 6900 Meter. Über zwei Förderbrunnen wird aus dem Grundwasser für den Heizbetrieb im Winter Wärmeenergie gewonnen. Im Sommer wird das Brunnenwasser als Kühlwasser für das Rechenzentrum und als Kühlung der Frischluftversorgung eingesetzt.

Das innovative Energiekonzept des Power Tower stellt hohe Anforderungen an die Gebäudeautomation – und da kommt SAUTER ins Spiel. Wechselnde Betriebsbedingungen und Lastzustände sowie gleichzeitiger Heiz- und Kühlbedarf erfordern ein intelligentes Lastmanagement und zahlreiche Steuer- und Regelungsvorgänge. Heizung, Kühlung und Lüftung des Power Towers werden mit SAUTER-Gebäudeautomation versorgt und gesteuert. Radiatoren, Kühldecken und Gebläsekonvektoren werden über die Einzelraumregler SAUTER ecos gesteuert. Rund 6000 Datenpunkte sind mit der Gebäudeautomation verknüpft. Zur Überwachung von rund 420 Brandschutzklappen im Lüftungssystem hat SAUTER ein separates Bussystem eingebaut.

Quellen: EE-News / SAUTER

Mittwoch, 27. Januar 2010

Erneuerbare trotz allem

Zürich wird in naher Zukunft kaum in grossem Stil über Erdwärme verfügen. Doch bietet die Kombination anderer Erneuerbarer Energien genügend Möglichkeiten für den Atomausstieg und die 2000-Watt-Gesellschaft.

Lapidar tönte es am Montag von Seiten des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich zur geothermischen Sondierbohrung beim Triemlispital: «Zur Zeit bestehen wenig Hinweise, dass Wasser in genügender Temperatur und Menge für eine Wärmenutzung vorhanden ist. Es ist erwartet worden, dass vor allem im Malm oder im Muschelkalk wasserdurchlässige Schichten gefunden werden könnten.» Um eine deutlichere Formulierung drückten sich die EWZ-Verantwortlichen. Diese kann nur heissen: das Geothermie-Projekt am Fusse des Üetlibergs ist gestorben – und damit die Hoffnung, Erdwärme könne bald einen Beitrag für den Übergang zu einer atomfreien und CO2-armen Energieversorgung leisten.

Auch ohne Geothermie kann Zürich auf die weit gehende Nutzung erneuerbarer Energien einschwenken, zum Beispiel mit Kollektoren zur Nutzung von Solarwärme. Das Bild zeigt eine neue Grossanlage an der Sihlfeldstrasse (Bild: Guntram Rehsche).

Was nun? Die Optionen sind trotz allem vielfältig, denn für die Nutzung von Erneuerbaren Energien sind viele Kombinationen denkbar. Allerdings erinnert uns das unerfreuliche Bohrergebnis daran, was zuvorderst bei allen energiepolitischen Bemühungen stehen muss: ein steter Kampf um effizientere Verbrauchslösungen und Sparanstrengungen auf allen Ebenen. Womit wir natürlich auch noch keine Energie im Haus haben. Aber wir haben sie beispielsweise auf den Dächern. Solarmedia setzt sich seit nunmehr bald einem Jahr vehement für eine resolute Zuwendung zur Photovoltaik ein, also zur direkten Stromerzeugung durch Umwandlung der Sonnenstrahlen. Zu kurz gekommen ist dabei gelegentlich die Rolle, die die Solarwärme spielen könnte und kann: Seit kurzem ist beispielsweise eine weitere Grossanlage auf Zürcher Stadtgebiet installiert (siehe Bild von der Sihlfeldstrasse im Kreis 5). Sie erzeugt mit Sonnenkollektoren der Firma Ernst Schweizer Metallbau (neuerdings mit integrierbaren Dachfenstern) Warmwasser / Heizungswärme für rund 300 Wohnungen. Eine Lösung, die noch für viele Dächer in der Region denkbar und ökonomisch viel versprechend ist.

Solare Wärmeerzeugung
ist also nahe liegend. Dennoch ist auch die Photovoltaik weiter zu fördern, die Bedingungen der Solarstrombörse weiter zu verbessern, insbesondere solange sich die Bundespolitik schwer tut mit der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV). Dann gibt es auch noch Biomasse als Energielieferanten (Stichwort Pelletheizung) – und schliesslich das heimische Wasserschloss, das weiterhin die Basis der inländischen Stromerzeugung bilden muss. Der (zugebenermassen teils umstrittene) Ausbau der Kapazität von Pumpspeicherkraftwerken schafft eine Basis, unregelmässig anfallenden Strom aus erneuerbaren Quellen (wie Sonne und auch Wind) zu speichern für Zeiten, da diese Quellen nicht zur Verfügung stehen. Gemäss «energia» der Zeitschrift des Bundesamts für Energie, beträgt deren Kapazität heute jene des grossen AKW’s in Leibstadt – und zugebaut wird noch einmal so viel (Axpo-Projekt Limmern im Linthtal).

Vollständige Energieunabhängigkeit vom Ausland ist eine unzeitgemässe Forderung: Wir sind es nicht in der Landwirtschaft (Selbstversorgung unter 60 Prozent) und wir werden es in absehbarer Zeit realistischerweise auch nicht bei der Energie sein. Was angesichts der internationalen Verflechtungen zudem kaum erstrebenswert ist – abgesehen davon, dass Atomenergie wegen des nötigen Rohstoffs Uran und der Zusammenarbeit bei der Wiederaufbereitung und Entsorgung niemals von Unabhängigkeit gesprochen werden kann. Also steht auch die Windenergie ganz oben auf der Optionenliste – deren Ausbau in der Nordsee geht jetzt mit Riesenschritten voran. Fazit: Das Aus für die Geothermie im Raume Zürich ist zwar bedauerlich (lässt diese andernorts voraussichtlich dennoch dampfen). Der Mix aller Erneuerbarer kann dennoch die Lösung der Energie- und CO2-Probleme bringen, nicht nur für ein atomfreies und CO2-armes Zürich. Vorausgesetzt allerdings, der politische Willen ist vorhanden und überwindet den Widerstand der alten Energielobby.

© Solarmedia

Dienstag, 26. Januar 2010

Ted Turner goes solar

Mit Ted Turner wendet sich einer der schillernsten US-Wirtschaftsführer der Solarindustrie zu. Möglicherweise wird er seinen grossen Landbesitz für Solarkraftwerke nutzen.

Wer kennt ihn nicht – Ted Turner mit den Merkmalen Milliardär und langjähriger Partner der Filmikone Jane Fonda. Sein Geld hatte er vor 30 Jahren mit dem TV-Nachrichtenkanal CNN gemacht. Nun wendet er sich der Solarwirtschaft zu, allerdings nicht zum ersten Mal. Aber dieses Mal will er es offensichtlich wissen. Er schliesst sich mit dem in Atlanta beheimateten Stromanbieter Southern Company kurz. Entstehen sollen grossflächige Solaranlagen im Südwesten der USA. Sowohl Kalifornien wie Arizona bieten vom Sonnenschein her herausragende Bedingungen – und haben unterdessen auch ergiebige Anreizsysteme geschaffen. Der Elektrizitätsanbieter könnte so für die Solarenergie werden, was Duke Energy Services bereits für den Windsektor geworden ist – ein gesamtamerikanischer Anbieter.

Turner andererseits bringt eine besonders interessante Voraussetzung mit für die Entwicklung einer grossflächigen Anwendung der Solartechnologien – er ist der grösste Landbesitzer der USA, mindestens gemäss Angaben von Greentechmedia. Und so könnte auf seinem Land effektiv Ähnliches geschehen, was vor drei Jahrzehnten im Medienbereich dank Turners Weitsicht entstand – eine völlig neue Industrie, nach der sich Jahre später die ganze alteingesessene Branche richtete resp. richten musste.

© Solarmedia
/ Quelle: Greentechmedia

Montag, 25. Januar 2010

PV-Kürzungen fraglich

Ob die Einspeisevergütung für Solarstrom in Deutschland wirklich erneut und kurzfristig gekürzt wird, scheint nach rechtlichen Einwänden fraglich. Vor allem das Solargewerbe wehrt sich heftig und beklagt Rechtsunsicherheit.

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) hat Zweifel, ob die vom Umweltministerium angekündigte kurzfristige Senkung der Photovoltaik-Einspeisevergütung für Solarstrom verfassungsgemäß ist (siehe Solarmedia vom 20. Januar 2010). Aus dem Wortlaut der Bestimmungen des EEG 2009 zur Degression und der dazugehörigen Begründung ergebe sich eindeutig, dass die Degressionsschritte jeweils zum Jahreswechsel erfolgen, so der SF in einer Rundmail. Aus dem Wortlaut der Bestimmungen zum Gesetzeszweck ergebe sich zudem unter anderem "die Weiterentwicklung der Technologien zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien".

Im Vertrauen auf den Bestand der im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) festgesetzten Degressionsschritte hätten Unternehmen, die an der Weiterentwicklung der Technologie beteiligt sind, bereits nach Verkündung des EEG 2009 Investitionsentscheidungen getroffen, seien vertragliche Verpflichtungen eingegangen und hätten bereits Ausgaben getätigt. Durch eine unerwartete zusätzliche und vorzeitige Degression würden die Finanzierungsberechnungen hinfällig, und es ergäben sich erhebliche wirtschaftliche Schäden in allen genannten Produktionsketten, betont der SFV. Gleichermaßen hätten Bürger im Vertrauen auf die gesetzlich für ein ganzes Jahr zugesagte Einspeisevergütung Investitionsentscheidungen zur Errichtung eigener Photovoltaik-Anlagen getroffen, geeignete Flächen zur Errichtung von Solarstromanlagen gepachtet, sich durch Kauf- oder Werksverträge mit Installateuren gebunden und in vielerlei Hinsicht festgelegt.

Eine deutliche Senkung der Photovoltaik-Einspeisevergütung sei vertretbar, erklärte demgegenüber stellvertretende energiepolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Berichterstatter für erneuerbare Energien, Dirk Becker, anlässlich der Diskussion um eine Kürzung der Solarförderung. "Derzeit existiert eine Überförderung im zweistelligen Prozentbereich. Die immensen Kostensenkungen für Solaranlagen im vergangenen Jahr und die entsprechend hohen Renditen der Hersteller sprechen eine deutliche Sprache. Die Branche ist inzwischen für stärkeren Wettbewerb gerüstet", so Becker in einer Pressemitteilung. Die geplanten Kürzungen von Umweltminister Röttgen seien jedoch nicht durchdacht und überstürzt. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte am 20.01.2010 angekündigt, die Vergütung für Solarstrom aus Dachanlagen außerplanmäßig zum 1. April um 15 Prozent senken zu wollen - zusätzlich zu der bereits erfolgten Kürzung zum 1. Januar 2010 um neun Prozent.

Hermann Scheer (siehe Bild), Präsident von EUROSOLAR e.V. und SPD-MdB, ist wiederum mit dieser parteipolitischen Stellungnahme seines Kollegen zu dem von der Bundesregierung geplanten Kürzungen der Solarförderung um zusätzlich 15 Prozent zum April dieses Jahres nicht einverstanden. Im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau kündigte er an, sich im Parlament für eine vernünftige Änderung der von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) ins Spiel gebrachten neuen Solarstrom-Einspeisevergütung einsetzen. "Der Plan des Umweltministers setzt nicht nur Arbeitsplätze in der Solarbranche aufs Spiel, er gefährdet auch die bisher geradlinige Entwicklung der Photovoltaik, bei der Deutschland weltweit an der Spitze steht", sagte Scheer.

"Der einzigartige Vorteil des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) war bislang seine Berechenbarkeit. Der Stop-und-Go-Prozess, den die Regierung jetzt beabsichtigt, riskiert ernsthafte und dauerhafte Schäden für die industrielle Entwicklung dieser Zukunftsbranche", warnte Scheer. Dass Kürzungen der Vergütungen heute möglich sind, "ist unbestritten ein Erfolg des vor zehn Jahren von uns auf den Weg gebrachten Gesetzes", sagte er. "Aber sie dürfen die stetige Entwicklung der Photovoltaik nicht gefährden. Diese Kürzung ist zu abrupt. Es muss zumindest gleitende Übergänge geben, die den Sinn der Förderung erneuerbarer Energien nicht ins Gegenteil verkehren." Seine weiteren Vorstellungen zur Fortentwicklung der Photovoltaik und des Erneuerbare-Energien-Gesetzes hat Hermann Scheer in einem Konzept dargestellt, das über Eurosolar abgerufen werden kann. Darin fordert Scheer unter anderem eine Technologie-Offensive, um den Vorsprung der deutschen Solarindustrie aufrecht zu erhalten – denn die Konkurrenz in den USA, in China, Japan und neuerdings auch in Südkorea schläft nicht.

© Solarmedia
/ Quellen: Solarenergie-Förderverein Deutschland / Solarserver / Eurosolar

Sonntag, 24. Januar 2010

Kanada macht vorwärts

Kaum zu glauben, aber ausgerechnet eine kanadische Provinz startet eines der grössten Projekte Erneuerbarer Energien. Mit dabei: Koreanische Unternehmen.

Die kanadische Provinz Ontario macht ihrem Ruf als führende Ökoprovinz Nordamerikas alle Ehre: Mit einer für Ontario bislang einmaligen Investitionssumme im Bereich erneuerbarer Energien, stärkt das koreanische Konsortium den Investitionsstandort nachhaltig. 4,7 Milliarden Euro (7 Mrd. kan. Dollar) fließen in den kommenden Monaten in Wind- und Solarkraft mit einer Leistung von 2.500 Megawatt für mehr als 580.000 Haushalte. Damit verdreifacht sich der Output generierter Sonnen- und Windenergie in der Provinz Ontario.

Photovoltaik-Kraftwerk "Sarnia Solar Project": Mit 23.4 MW Leistung steht eines der weltgrössten PV-Kraftwerke bereits in Ontario.



Samsung C&T Corporation und die Korea Electric Power Corporation (KEPCO) versprechen sich mehr als 16.000 Arbeitsplätze für Planung, Herstellung, Installation und Betrieb der Anlagen. Geplant sind unter anderem vier Produktionsstandorte in der Provinz mit 1.440 Arbeitskräften. „Nie war unsere Provinz grüner als heute. Wir sind sehr froh, jetzt auch führender Produktionsstandort in Nordamerika zu werden“, freut sich Dalton McGuinty, Ontarios Premier. Ausschlaggebend für das Konsortium waren vor allem die stabilen Preise, die im Green Energy Act für erneuerbare Energien garantiert werden.

„Es spricht in der Tat viel für Ontario – nicht zuletzt das hervorragende Investitionsklima“, so Sung-Ha Chi, President und CEO der Samsung C&T Corporation. Dem pflichtet auch Chan-Ki Jung, Executive Vice-President von KEPCO zu und ergänzt: „Es ist eine einmalige Gelegenheit, mit dem Aufbau einer Produktion wegweisend für den Energiesektor in Ontario zu sein.“

Quelle: Communication Consultants

Samstag, 23. Januar 2010

Photovoltaik keine Nische mehr

Solar erzeugter Strom erringt eine bedeutende Stellung im Markt – davon ist zumindest die deutsche Energiepolitik überzeugt. Und das auch unter der neuen konservativen deutschen Regierung. Da könnten sich hiesige Skeptiker etwas abschneiden.

Jetzt haben wir es amtlich, zwar nicht aus der Schweiz, aber immerhin vom nördlichen Nachbarn – und dort nicht etwa von einer Regierung, die von allem Anfang an die Photovoltaik, also die direkte Umwandlung von Sonnenstrahlen in Strom, energisch gefördert hätte. Aber jetzt tönt es in einem Grundsatzpapier aus dem Hause des neuen CDU-Umweltministiers Norbert Röttgen unter anderem so: Der dynamische Ausbau der Photovoltaik in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte. Deutschland ist hier technologisch weltweit führend, die Branche hat einen hohen Exportanteil und schafft insbesondere in Ostdeutschland viele hochwertige Arbeitsplätze.

Das Bundesumweltministerium hält an dem dynamischen Wachstum der erneuerbaren Energien fest und schafft mit dem EEG hohe Investitionssicherheit. Wir wollen einen dynamischen Ausbau der erneuerbaren Energien mit dem Ziel einer schnellen Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit dieser neuen innovativen Energietechnologien. Das EEG ist ein erfolgreiches Markteinführungsinstrument. Das EEG ist so gestaltet, dass es einen starken Ausbau der erneuerbaren Energien bei gleichzeitig sinkenden Vergütungen und damit Kosten sicherstellt.

Gerade die Solarenergie hat im Vergleich zu den anderen Erneuerbaren Energien das größte Ausbau- und Kostensenkungspotenzial. Gerade dieses Markenzeichen der Solarenergie wollen wir weiter stärken. Dem großen Erfolg der Photovoltaik in jüngster Vergangenheit – nämlich dass sie schneller gewachsen ist und zu niedrigeren Kosten produzieren kann – müssen wir jetzt Rechnung tragen. Die bestehende Überförderung muss vermieden werden, um insgesamt das positive Image der erneuerbaren Energien nicht zu beschädigen.
Die angemessene und notwendige Absenkung der Vergütung ist somit ein Ausdruck des Erfolgs des schnellen Wachstums der Solarenergie.

Der eingetretene Verfall der Marktpreise führt bei den gegenwärtigen Vergütungssätzen zu einer Überförderung und damit zu wirtschaftlichen Fehlanreizen. In 2009 sind die Systempreise (Modulpreise plus Installationskosten) insgesamt um durchschnittlich rd. 30% gesunken. Für 2010 wird in Fachzeitschriften nochmals eine Preissenkung in der Größenordnung von 10% bis 15% vorausgesagt.

Die vorgesehenen Änderungen im EEG sollen eine Basis für einen dynamischen aber nachhaltigen Ausbau der Photovoltaik in Deutschland gewährleisten und gleichzeitig die eingetretene Überförderung abbauen. Die Gespräche mit den Industrievertretern und Branchenverbänden haben ergeben, dass dort ebenfalls ein hohes Interesse an einer zwar dynamischen, aber nachhaltigen Marktentwicklung besteht. Ein kurzfristiger Boom, der dann wie in Spanien zu drastischen Kürzungen in der Förderung und damit zu massiven Einbrüchen führt, liegt nicht im Interesse der Industrie.

Infolge der Überförderung sind sehr gute Renditen zu erzielen, so dass der Photovoltaikmarkt rascher wächst als prognostiziert. In 2009 wurden insgesamt rd. 3.000 MW Solarstromleistung installiert – das ist doppelt soviel wie in den BMU-Szenarien prognostiziert. Insgesamt sind derzeit in Deutschland bis Ende 2009 rd. 9.000 MW installiert worden, das entspricht rd. 1% am Gesamtstromverbrauch. Allein in den Jahren 2008 und 2009 hat sich die Solarstromleistung in Deutschland verdoppelt. D.h. der Ausbau erfolgt wesentlich schneller und zu wesentlich niedrigeren Preisen als ursprünglich prognostiziert. Im Branchengespräch wurde im Grundsatz Einvernehmen über das weitere Vorgehen erzielt. Danach gehen Bundesregierung und Branche gegenüber den bisherigen Annahmen von einem doppelten Ausbauvolumen (3.000 MW) aus. Das soll in Zukunft das Basisvolumen für die Festsetzung der Vergütungssätze sein.

Aufgrund des bereits eingetretenen Preisverfalls und der Kostenersparnis bei großen Stückzahlen muss dies aber zum 1. April 2010 mit einer einmaligen Absenkung der Vergütung in 2010 in Höhe von 15 % einhergehen. Zusammen mit der im EEG festgelegten regulären Degression von 9 % macht das 24 % aus. Damit wird der 2009 eingetretene Verfall der Marktpreise ausgeglichen und eine Überförderung vermieden. Die notwendige Reduzierung der EEG-Vergütung muss aber mit Augenmaß erfolgen, um die Technologieführerschaft der in den letzten Jahren aufgebauten starken Photovoltaikindustrie in Deutschland zu halten. Rd. 100 Solarunternehmen (Solarworld, Q-Cells, Schott Solar, Bosch-Ersol u.a.) erwirtschaften derzeit einen Umsatz von 6,2 Mrd. € und sichern inkl. des Handwerks rd. 60.000 Arbeitsplätze.

Quelle: Deutsches Bundesministerium für Umwelt

Freitag, 22. Januar 2010

Solarworld hilft Haiti

Solar erzeugte Elektrizität wird auch zum Helfer in der Katastrophe. Der deutsche Solarmodulhersteller Solarworld engagiert sich umfassend im erdbebenversehrten Haiti.

Der SolarWorld Konzern spendet Solarmodule zur Stromversorgung von Wasserpumpstationen in Haiti. Damit können bis zu 175.000 Menschen in der vom Erdbeben verwüsteten Region mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. Im Rahmen seines Programmes Solar2World unterstützt der deutsche Konzern Entwicklungsorganisationen mit Solarstromsystemen, die unabhängig von Stromnetz und fossilen Brennstoffen die dringend benötigte Versorgung mit Elektrizität sicherstellen.

Die Produktionsstätte von Solarworld im sächsischen Freiberg. Tätig ist der Konzern weltweit, auch mit Hilfsprojekten. (Bild Solarworld)

Für die Installation vor Ort in Haiti arbeitet SolarWorld mit der Non-Profit-Organisation Water Missions International (WMI) zusammen. Vor der Erdbebenkatastrophe hatte WMI Solarstromanlagen für 25 Pumpstationen in Haiti bei SolarWorld bezogen. Auch eine Krankenstation in der haitianischen Stadt Boucan-Carré wurde mit einer Solarstromanlage ausgestattet. Die Station hilft aktuell den von der Naturkatastrophe betroffenen Menschen.

„Die Naturkatastrophe, mit Tausenden von Opfern, hat mich sehr getroffen. Freunde und Bekannte unserer U.S.-Kollegen gehören zu den Vermissten. Ihnen gehört mein Mitgefühl“, sagt Frank H. Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG. „Jetzt müssen wir versuchen, vor Ort zu helfen.“ Aufgrund der Produktions- und Vertriebsstandorte in den USA kann die SolarWorld AG ihre Produkte auf schnellstem Wege zur Verfügung stellen.

Der Konzern SolarWorld AG (ISIN: DE0005108401) ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Markenanbieter hochwertiger kristalliner Solarstromtechnologie. Neben dem Haiti-Engagement hat sich Solarworld wiederholt in Ländern des Südens engagiert. So fördert der Konzern unter dem Namen Solar2World Hilfsprojekte mit netzunabhängigen Solarstromlösungen, die beispielgebend für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung sind. Weltweit beschäftigt SolarWorld über 2.700 Menschen. Die SolarWorld AG ist seit 1999 börsennotiert und unter anderem im Technologieindex TecDAX, ÖkoDAX, Dow Jones STOXX 600, internationalen MSCI-Index sowie in den Nachhaltigkeitsindizes DAXglobal Alternative Energy und NAI gelistet.

Quelle: Solarworld

Donnerstag, 21. Januar 2010

Französisches AKW verzögert

Das neue Atomkraftwerk im nordfranzösischen Flamanville wird nach Informationen der französischen Tageszeitung "Le Figaro" frühestens 2014 Strom produzieren.

Immer wieder hatte das finnische Projekt in Olkiluoto (Baustelle siehe Bild)
mit Verzögerungen und Kostenüberschreitungen für Schlagzeilen gesorgt (siehe Solarmedia vom 6. September 2009). Nun das Gleiche in Frankreich: Die Bauarbeiten am zweiten Europäischen Druckwasserreaktor (EPR) seien mindestens zwei Jahre im Verzug, berichtete "Le Figaro" am Dienstag unter Berufung auf am Projekt beteiligte Quellen. Die «anderen Energienachrichten» der Schweizerischen Energie-Stiftung haben die Meldung hierzulande zugänglich gemacht. Hintergrund seien unter anderem die Anforderungen der französischen Atomsicherheitsbehörde, der Mangel an Fachkräften und der Prototyp-Charakter des Projekts am Ärmelkanal. Kraftwerkbetreiber Electricite de France (EdF) erklärte am Dienstag zu dem Bericht: «Wir rechnen weiter damit, dass die Bauarbeiten 2012 abgeschlossen werden und der Reaktor 2013 ans Netz geht», sagte eine Sprecherin.

Der erste EPR wird seit 2005 in Olkiluoto in Finnland gebaut. Auch dort gibt es erhebliche Verzögerungen. Ursprünglich sollte der gemeinsam von Areva und Siemens entwickelte Reaktor mit einer Leistung von 1600 Watt drei Mrd. Euro kosten und schon seit 2009 Strom in die Netze einspeisen. Derzeit ist nicht einmal eine Übergabe vor 2013 sicher. In Frankreich hatte Ende vergangenen Jahres ein Warnbrief mehrerer Atomaufsichtsbehörden für Aufsehen gesorgt. Sie verlangten Nachbesserungen bei der Sicherheit des EPR-Reaktors. Pikant sind an beiden Projekten nicht nur zeitlich immense Verzögerungen und absehbare Kostenüberschreitungen (in Finnland schon mehr als 50 Prozent). Sondern vor allem auch dies: Die Schweizer Stromkonzerne wollen genau diesen Typus Atomreaktor kaufen.

© Solarmedia
/ Schweizerische Energie-Stiftung

Mittwoch, 20. Januar 2010

Deutschland kürzt definitiv

Bundesumweltminister Norbert Röttgen will die Förderung neuer Solaranlagen einschränken: Ab April soll um 15 Prozent zusätzlich gekürzt werden, bei Solar-Freianlagen auf Ackerflächen um sogar 25.

Wie das Bundesumweltministerium (BMU) soeben in Berlin bekannt gab, wird die Einspeisevergütung für Solarstromanlagen einmalig um 15 Prozent gesenkt. Im Parlament muss ein entsprechender Gesetzesvorschlag verabschiedet werden. Er sieht vor, die Kürzung für Solaranlagen auf einem Dach nach den Vorstellungen des Ministeriums zum 1. April 2010 in Kraft treten zu lassen, für Freiflächen hingegen erst zum 01. Juli. Zu den 15 Prozent sollen zusätzlich nochmals 10 Prozent weniger gezahlt werden, wenn Solaranlagen auf Ackerflächen errichtet werden. Der Eigenverbrauch soll laut Röttgen, weiterhin und sogar stärker gefördert werden.

Die radikalen Massnahmen des neuen deutschen Umweltministers Röttgen stossen auf ganz unterschiedliches Echo.






Des Weiteren bleiben die eigentlichen Degressionsstufen des EEGs (Erneuerbaren-Energien-Gesetzes) erhalten. Neu eingeführt werden mengenabhängige Abschlage. D.h. ein jährlicher Zubau ab 3.500 MW bedeutet eine zusätzliche Absenkung um 2,5%, jeder weitere Megawatt mit weiteren 2,5%. Wird der Markt weniger stark wachsen und unter der Grenze von 2.500 MW bleiben, so wird die jährliche Absenkung um 2,5% geringer ausfallen. Eine weitere Abstufung findet dann in 500 MW Schritten statt.

Die Förderung wird künftig je nach Umfang der Neuinstallationen der Anlagen gestaffelt: Wie die Agentur dpa berichtet, gehen Prognosen für das laufende Jahr von Neuinstallationen von etwa 3.000 Megawatt aus. Ab 3.500 Megawatt und bei jedem weiteren 1000-Megawatt-Schritt soll die Förderung um weitere 2,5 Prozentpunkte gesenkt werden. Gibt es einen Zubau von weniger als 2.500 Megawatt, soll die Förderung um 2 Prozent aufgebessert werden. Dachanlagen sollen Vorteile für den Eigenverbrauch eingeräumt werden.

Scharfe Kritik an den geplanten Kürzungen äußerte bereits der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Die Förderkürzung summiere sich im Jahre 2010 je nach Wachstum und Marktsegment auf 25,5 bis 55 Prozent, rechnete BSW-Solar Geschäftsführer Carsten Körnig vor. "Ein derart radikaler und plötzlicher Einschnitt beraubt deutsche Solarunternehmen der Geschäftsgrundlage." Würden die Kürzungen Gesetz, seien zehntausende Arbeitsplatze und eine Insolvenzwelle zu befürchten. Experten hatten ein schrittweises und wachstumsabhängiges Absenken der Vergütung um jährlich neun und 14 Prozent vorgeschlagen - in drei bis vier Jahren könne Solarstrom mit konventionellen Verbraucher-Stromtarifen konkurrieren, so der Verband.

Eine diametral entgegengesetzte Meinung vertritt das renommierte Fachmagazin Photon. Anne Kreutzmann, Chefredakteurin des Solarstrom-Magazins PHOTON, erklärt zum Vorschlag des Bundesumweltministeriums zur Anpassung der Vergütungssätze für Solarstrom: "Bundesumweltminister Röttgen hat den Weg für viele zusätzliche Solarstromanlagen in Deutschland frei gemacht. Denn das Erneuerbare-Energien-Gesetz funktioniert nur dann wirklich effektiv, wenn sich die Förderung an der Höhe der Produktionskosten orientiert. Mit der geplanten Anpassung der Vergütungssätze wird genau das wieder erreicht. Das EEG sorgt so für die größtmögliche Menge an Solarstrom zum bestmöglicbestmöglichen Preis. So kann Solarstrom kurzfristig eine bedeutende Rolle im deutschen Energiemix übernehmen.“

Mit einem unbeschränktem Markt und einer Anpassung der Vergütungssätze an die Entwicklung der Produktionskosten habe Bundesumweltminister Röttgen optimale Voraussetzungen geschaffen, Solarstrom international schnell zu einer preiswerten Energiequelle zu machen. PHOTON geht auch unter den geänderten Vergütungssätzen weiterhin von einem Zubau in der Größenordnung von 5 bis 10 Gigawatt in diesem Jahr aus. Dies sei ein großer Gewinn für den Klimaschutz. Erst die weitere Entwicklung wird zeigen, welche Sicht richtig ist – die Börse reagierte bei Solartiteln derweil uneinheitlich, was die unsichere Einschätzung der Folgen der Preissenkungen widerspiegelt.

© Solarmedia
/ Quellen: Wir Klimaretter / Photon / Bundesministerium für Umwelt

Oerlikon Solar vor Durchbruch?

Nach Senkung der Kosten will einer der wenigen Schweizer Solarkonzerne bis Ende Jahr Maschinen bauen, die die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom ermöglichen. Hoffnungsschimmer oder letztes Aufbäumen?

Während der Mutterkonzern OC Oerlikon verzweifelt um neue Kredite und ums Überleben ringt, sprüht die solare Tochtergesellschaft vor Optimismus. In Zusammenhang mit der aktuell in Abu Dhabi statt findenden World Future Energy Summit spricht sie in einer Pressemeldung und anlässlich der Präsentation an der Konferenz vom grossen Durchbruch. Demnach ist Oerlikon Solar ist mit über 450 MW installierter Produktionskapazität klarer Marktführer im Bereich für Dünnschicht-Silizium-Photovoltaik. Seine Kunden haben bereits über eine Million Panels produziert.

Mit seinen Micromorph®-Anlagen (siehe Bild aus der Produktion) plant Oerlikon Solar nun, bei den Produktionskosten bis Ende des Jahres Netzparität zu erreichen, wodurch die Kosten für Solarenergie vielerorts dasselbe Niveau erreichen werden, wie bei der Energie aus fossilen Brennstoffen. Damit sei das Unternehmen auf dem besten Weg, seinen Kunden ab Ende 2010 ein fortschrittliches Produktionsdesign anzubieten, mit dem es möglich werde, Module für 0,70 USD/W herzustellen.

"Das Ziel von Oerlikon Solar ist es, Solarenergie überall auf der Welt wirtschaftlich zu machen", so Jürg Henz, der CEO von Oerlikon Solar. "Mit Oerlikon Solar End-to-End-Produktionslinien, die so ausgeführt sind, dass Modulkosten reduziert und zugleich die Produktivität maximiert wird, ermöglichen wir unseren Kunden den schnellsten Weg zur Rentabilität in unserer Branche."

Oerlikon Solar ist nach eigenen Angaben der erste Anbieter am Dünnschicht-Silizium PV Markt mit einem IEC-Masterzertifikat des TÜV Rheinland für sein gesamtes Portfolio an Dünnschicht-Silizium- Solartechnologien. Das Zertifikat stellt sicher, dass die von Oerlikon Solar Kunden hergestellten amorphen wie Micromorphen® Solarmodule nach den höchsten Qualitätsstandards gefertigt werden und den widrigsten Umwelteinflüssen trotzen. Diese Zertifizierung erlauben allen Oerlikon Solar Projekten eine einfachere Planbarkeit und Projektfinanzierung. Oerlikon Solar erwartet, dass Förderprogramme in aller Welt zur Beschleunigung des Marktwachstums beitragen, so namentlich in China - was wiederum die Kosten für Solarenergie senken wird.

Schöne Aussichten also auf der ganzen Linie. Nur bleiben einige - zentrale - Fragen offen. Kann sich der Konzern zurückretten in die Wirtschaftlichkeit? Was geschähe bei einem Verkauf des ganzen Unternehmens oder von einzelnen Sparten? Was war der Grund für den abrupten Führungswechsel bei der Solareinheit vor zwei Monaten (siehe Solarmedia vom 2. November 2009)? Hat Oerlikon Solar im vergangenen Jahr mehr Anlagen verkauft als das eine gross verkündete Russlandgeschäft im Sommer (siehe Solarmedia vom 17. August 2009)? Fragen, auf welche die Konzernpressestelle jeweils nicht zu antworten geruht. Ohne klare Antworten aber bleibt bei Oerlikon Solar (leider) allzuviel im Dunklen und der verkündete Durchbruch vielleicht doch nur vage Hoffnung.

© Solarmedia
/ Quelle: Oerlikon Solar

Dienstag, 19. Januar 2010

Aussichtsreiche Solaraktien

Die Unsicherheit um den künftigen Preis für Solarstrom belastet die Solaraktien. Einige Titel gelten weiterhin als aussichtsreich, während die kursmässig in letzter Zeit geradezu explodierte Solar Millenium Federn lassen muss.

Diskussionsstoff für AnlegerInnen bietet derzeit vor allem die Energiepolitik verschiedener europäischer Staaten. In Frankreich wurde die so genannte Einspeisevergütung, also der Preis für ins Netz abgegebene Solarstrom, bereits zurückgefahren (siehe Solarmedia vom 19. Januar 2010), in Deutschland steht ein solcher Schritt unmittelbar (siehe Solarmedia vom 15. Januar 2010), in Italien mittelbar bevor. Da hilft der geneigten Anlegerschaft vielleicht ein Blick von weiter weg, etwa von US-Analyst Robert. Er glaubt gemäss einer Meldung des Öko-Finanzdienstleisters Ecoreporter, dass die Abwertung vieler Solaraktien in den letzten Tagen als Reaktion auf befürchtete bzw. beschlossene Kürzungen der Solarstromvergütung in Deutschland und in Frankreich übertrieben ist. Sie eröffne vielmehr bei einigen Solarwerten eine günstige Gelegenheit zum Einstieg. Laut dem Experten von Cowen & Co. ist ohnehin ein Preisverfall bei Solarmodulen zu erwarten. Der könne eine zusätzliche Kürzung der Vergütung in Deutschland um bis zu 15 Prozent auffangen. Stone befürchtet daher trotz solcher Einschnitte im wichtigsten Solarmarkt der Welt keinen Einbruch des Solarmarktes insgesamt. Er hält an seiner Prognose fest, dass die weltweite Nachfrage für Solarprodukte in 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent zunehmen wird.

First Solar ist führender Produzent von Dünnschicht-Solarzellen. Nach Kursrückgängen gilt der Titel wieder als guter Anlagetipp - obwohl er an Kennzahlen gemessen noch teuer ist. Ins Gewicht fällt aber das grosse Potential der Firma, die kürzlich auch in Deutschland eine Produktonsstätte eröffnete (Bild First Solar).

Der US-Analyst empfiehlt - immer gemäss Ecoreporter) - die Aktien von drei Solarunternehmen zum Kauf, die in den letzten zehn Tagen stark an Wert verloren haben. Für die weltweit führende Produzentin von Dünnschicht-Solarmodulen, First Solar aus dem US-Bundesstaat Arizona, spricht nach seiner Einschätzung der enorme Kostenvorteil. Es könne Module weitaus günstiger herstellen und verkaufen als die Konkurrenz. Die Aktie des in den USA auch als Solarprojektierer aktiven Unternehmens hat sich in den letzten zehn Tagen in Frankfurt um über zehn Prozent auf rund 87 Euro verbilligt.

Daneben rät Stone zu der Aktie der Suntech Power Holdings aus dem chinesischen Wuxi, die rund acht Prozent an Wert eingebüßt hat. Der weltweit größte Hersteller von herkömmlichen Solarmodulen verfügt laut dem Experten von Cowen & Co. ebenfalls über große Kostenvorteile, zudem punkte der Solarkonzern mit einer breiten Wertschöpfungskette. Um rund zwanzig Prozent hat sich die Aktie der ebenfalls chinesischen Trina Solar in den letzten zehn Tagen verbilligt. Stone geht davon aus, dass der Solarkonzern weiter mit günstigen Produktionskosten punkten und daher von reduzierten Solarstromvergütungen profitieren kann. Der Analyst empfiehlt den Anteilsschein zum Kauf.

Gar um über 13 Prozent ist die Aktie der Solar Millennium AG abgestürzt. Anlass dürfte ein kritischer Medienbericht der "Wirtschaftswoche" sein. Der hält der Erlanger Spezialistin für solarthermische Kraftwerke eine Praxis „kreativer Bilanzierung“ vor und warnt vor „absehbaren Problemen bei der Finanzierung weiterer Solarkraftwerke“. Die Geschäfte der Erlanger verliefen in den letzten Jahren allerdings sehr erfolgreich und mit dem Einstieg in den US-Markt könnte der Spezialistin für solarthermische Kraftwerke ein Wachstumssprung gelingen. Die Citigroup und die Deutsche Bank beteiligen sich an der Strukturierung und Sicherstellung der Finanzierung von mehreren geplanten Projekten der Solar Millennium im Südwesten der USA. Im Dezember hatte das Unternehmen das beste Jahresergebnis seiner Geschichte erzielt. Finanzvorstand Thomas Mayer kündigte für das laufende Geschäftsjahr 2008/09 ein Wachstum von über 50 Prozent bei Umsatz und Ergebnis an. Diese Entwicklung hatte dazu beigetragen, dass sich der Aktienkurs des Unternehmens in den letzten Monaten stark entwickelt hat. Mit 36 Euro notiert das Papier in Frankfurt trotz des heutigen Einbruchs immer noch mehr als 200 Prozent über dem Vorjahreskurs.

© Solarmedia
/ Quelle: Ecoreporter

Frankreich senkt Vergütung

Gemäss einem Beitrag von Le Monde online geraten auch in Frankreich die Einspeisevergütungen für Solarstrom unter Druck. Die Regierung hat die überarbeitete Verordnung zur Einspeisevergütung für private Anlagebesitzer veröffentlicht.

Die Tarife wurden wie erwartet gesenkt, enthalten aber dennoch einige Überraschungen. Der Einspeisetarif pro Kilowattstunde wird von 0.60 auf 0. 56 € gesenkt, ist damit aber immer noch einer der höchsten Tarife Europas. Gemäss der Meldung von Le Monde wird aber in der Verordnung der Kreis der Anlagen enger definiert: Nur Solarstromanlagen auf Wohnbauten (neue und bestehende) sowie Bauten des Gesundheitswesens und Schulen, die mindestens zwei Jahre alt sind, sollen noch in den Genuss der höheren Einspeisevergütung kommen. Alle Anlagen auf anderen Bauten, sprich Geschäftshäuser, Industriebetriebe, Bauernhöfe, Lagerhäuser, werden einem tieferen Tarif zugeteilt: 0.50 € für die bestehenden Bauten dieser Kategorie, 0.42 € für Neubauten dieser Kategorie.

Diese Reduktion um 30% des Einspeisetarifs betrifft vor allem Landwirte, Logistikzentren und Einkaufzentren, die sich damit ein Zusatzeinkommen sicherten. Für Freiflächenanlagen werden die Tarife von 0.32 auf 0.314 € gesenkt. Neu ist aber der Zusatz betreffend der geographischen Lage: Von einer Erhöhung von 20% (bis max. 0.3768€) profitieren die Freiflächenanlagen in den Gebieten mit weniger Sonne. Damit will man einer Konzentration der Solarstromanlagen im Süden entgegenwirken.

Ab 2012 sollen die Tarife jährlich um 10% gesenkt werden. Die am meisten umstrittene Massnahme ist die Annulation aller seit dem 1. September 2009 eingegebenen Anlagen. Die Anlagebesitzer müssen ihre Anlagen zu den neuen Preisen erneut eingeben. Die Regierung erklärte, dass sie damit der Spekulation Einhalt gewähren will: „Wir haben im November und Dezember 2009 eine Lawine von Eingaben erhalten, sprich an die 3000 pro Tag allein 20'000 im Monat Dezember“, erklärte Jean-Louis Borloo, Energieminister. Die Projekte seien nicht immer ganz legitim gewesen. Zum Beispiel seien Anlagen auf neuen Gebäuden eingegeben worden, deren Nutzung nicht geklärt werden konnte, und diese Anlagen seien zum Teil überdimensioniert gewesen.

Text: Anita Niederhäusern, Redaktion ee-news.ch
, Quelle : Le Monde

PV ergiebiger als Agrarenergie

Photovoltaik auf Freilandflächen macht durchaus Sinn. Kommt sie als Ersatz des Anbaus von so genannten Bio-Energie-Pflanzen zum Einsatz, ist ihr Ertrag sogar wesentlich besser.

Nach Ansicht des Solarstrom-Magazins PHOTON gibt es keine Flächenkonkurrenz zwischen Photovoltaik und der Nahrungsmittelproduktion. Der Beschluss der bayrischen CSU, Freiflächenanlagen auf Äckern nicht mehr zuzulassen, lasse sich demnach auch nicht mit Fakten untermauern. Auf den Flächen, die heute für die Bioenergie genutzt werden, könnte mit der etwa zwanzigmal effizienteren Photovoltaik beinahe der gesamte Energiebedarf Deutschlands gedeckt werden. „Gerade die Freiflächentechnologie jetzt sterben zu lassen, ist daher ein Akt gegen den Klimaschutz“, warnt PHOTON-Herausgeber Philippe Welter.

Deutschland kann nach Ansicht von PHOTON künftig seinen Energiebedarf weitgehend mithilfe von Solarkraftwerken auf Freiflächen decken. Dazu sei in etwa die Fläche nötig, die bereits heute für die Produktion von Bioenergie genutzt wird. Diese würde von Photovoltaik Anlagen jedoch deutlich sinnvoller genutzt. Denn Solarmodule wandeln Sonnenlicht etwa zwanzigmal effizienter in nutzbare Energie um als Energiepflanzen wie zum Beispiel Mais, Raps und Roggen. Das berichtet „PHOTON - das Solarstrom-Magazin“ in einem Artikel, der in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift erscheint.

Nach Berechnungen von PHOTON könnten Solarkraftwerke auf den rund 1,7 Millionen Hektar Ackerland, die derzeit zum Anbau von Bioenergie genutzt werden, jährlich rund 1.000 Terawattstunden Strom erzeugen. Das ist beinahe doppelt so viel wie der derzeitige deutsche Stromverbrauch. Es ist damit rechnerisch genügend elektrische Energie übrig, um auch den Wärmebedarf (mithilfe von Wärmepumpen) und den Bedarf an Transportenergie (mittels Elektromobilität) zu decken. Demgegenüber schneidet die Bioenergie laut PHOTON schlecht ab: Die heute auf zehn Prozent der Ackerflächen angebauten Energiepflanzen decken nur rund sechs Prozent des deutschen Energiebedarfs.

Bislang spielten große Solarkraftwerke flächenmäßig so gut wie keine Rolle, so PHOTON. Nicht einmal einer von 1.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche werde derzeit zur Produktion von Solarstrom genutzt. Dass die Pachtpreise für Land, auf denen Solarstromanlagen gebaut werden sollen, in einigen Gemeinden Bayerns förmlich explodiert sind, könne daher nicht an einer Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelanbau und Photovoltaik liegen. Hier liegt die CSU, die sich auf ihrer Klausurtagung in Wildbad Kreuth aus diesem Grunde gegen die Nutzung von Ackerland zur Solarstromerzeugung ausgesprochen hat, nach Ansicht von PHOTON falsch.

Freiflächenanlagen liefern heute schon den günstigsten Solarstrom. Derartige Solarkraftwerke erhalten mit gut 28 Cent pro Kilowattstunde rund 27 Prozent weniger Vergütung als kleine Aufdachanlagen. „Freiflächenanlagen sind die Billigmacher beim Solarstrom“, sagt Welter. Auch ökologisch bieten große Solaranlagen Vorzüge. Sie sind klar im Vorteil gegenüber dem großflächigen Anbau von Bioenergie mit Monokulturen und dem Einsatz von Düngern und Spritzmitteln. So bleiben etwa 60 Prozent des Grundes, auf dem die Anlagen stehen, unverschattet. Beim Einsatz von Rammfundamenten bleibt der Boden zudem durchweg unversiegelt. Unter und zwischen den Solarmodulen können sich daher Biotope entwickeln, die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Rückzugsräume bieten. Alternativ lässt sich das Land als Weidefläche zum Beispiel für Schafe, Ziegen und Kühe nutzen.

Quelle: PHOTON Europe GmbH

Sonntag, 17. Januar 2010

Unbrauchbare Szenarien

Die Bundesszenarien der Schweizer Energiepolitik sind, zumindest für die Photovoltaik, längst überholt. Sowohl für Europa wie auch für die Schweiz gilt vielmehr: Das Potenzial der solar erzeugten Elektrizität liegt bei weitem höher als bislang angenommen.

Die Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie (SSES) hat am Wochenende in Bern die Energieszenarien des Bundes einer erneuten und kritischen Prüfung unterzogen. Für die Solarenergie, im Speziellen die Photovoltaik, können die unterdessen rund drei Jahre alten Szenarien keine Gültigkeit mehr beanspruchen. Wie die Tagung ergab, sind sie schlicht überholt. David Stickelberger, Geschäftsführer des Branchenverbandes Swissolar zeigte auf, dass analog zu Projektionen für ganz Europa auch für die Schweiz gilt: Bis zu zwölf Prozent des Zubaus an Stromkapazität könnte in den nächsten zehn Jahren aus der Pholtovoltaik stammen (eine entsprechende Studie erarbeitete die Net Nowak Energie & Technlogie AG im Auftrag von Swissolar im November 2009).

Könnte, denn dafür müssen die Rahmenbedingungen gegeben sein. Die Solarindustrie zumindest ist in der Lage, die nötigen Vorleistungen zu erbringen. Die Reduktion der Kosten für Solarmodule ist immens, allein im Vorjahr reichte sie bis zu 40 Prozent. Was aber noch nicht reicht, um unmittelbar den Kostennachteil gegenüber konventionell erzeugtem Strom wettzumachen. Lange dürfte das aber nicht mehr dauern. Für Italien ist die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom schon bis 2012 möglich, für Deutschland um das Jahr 2015, wobei dort derzeit ein Kampf um die richtige Einspeisevergütung tobt. Möglicherweise wird sie schon bald wieder einschneidend reduziert, ein Entscheid der Regierung wird demnächst erwartet und könnte bereits im April wirksam werden.

In der Schweiz dürfte es mindestens bis zur zweiten Hälfte des Jahrzehnts dauern, bis die so genannte Grid-Parity erreicht sein wird. Photovoltaisch erzeugter Strom wird dann hierzulande nur noch zwischen 20 und 30 Rappen pro Kilowattstunde kosten – ein Preisniveau, das gemäss der Website Strompreis schon an vielen Orten des Landes erreicht ist. Solche Vorhersagen kontrastieren mit den offiziellen oder wirtschaftsnahen energiepolitischen Standortbestimmungen. So hatten die von Prognos erstellten Bundesszenarien I-IV für die Photovoltaik wesentlich kleinere Volumen und höhere Preise für die nächsten Jahrzehnte vorhergesagt. Und auch der so genannte Energie-Trialog kam letzten Herbst zum Schluss, der Preis werde erst 2035 (!) auf 20 bis 40 Rappen sinken, die Mehrkosten also ein absolut limitierender Faktor bleiben und der Beitrag der Photovoltaik entsprechend im tiefen einstelligen Prozentbereich verharren.

Gemäss neuesten Erkenntnissen (siehe oben erwähnte Studie) – von denen offenbar die Trialog-Autoren keine Kenntnis hatten oder nehmen wollten – kann also die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom hierzulande viel früher erreicht werden. Allerdings braucht das eine politische Unterstützung, die vorderhand noch weit gehend fehlt. Doch da gilt, was Tagungsleiter Reto Miloni an der SSES-Veranstaltung sagte: Wenn denn die Solarstromerzeugung einmal ersichtlich billig ist, wird kaum mehr jemand an der Erstellung neuer Atomkraftwerke festhalten wollen. Da erstaunt höchstens noch, dass Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie, gemäss diversen Medien am Wochenende für das Jahr 2025 die sichere Inbetriebnahme des nächsten Atomkraftwerks voraussagte. Steinman wird sich täuschen.

© Solarmedia

Freitag, 15. Januar 2010

Bald billiger Solarstrom

Jetzt ist der Schuss in Deutschland losgegangen. Die neue Regierung ist gemäss einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters gewillt, eine weitere und erst noch massive Reduktion der Vergütung von Solarstrom bereits im April durchzusetzen. Für den Schweizer Solarmarkt allerdings ergibt sich eine interessante Perspektive.

Die martialische Sprache drängt sich auf, wertet man die Faktenlage. Denn das in Deutschland gültige Gesetz über Erneuerbare Energien EEG legte die jährlich gültigen Preisminderungen fest, um der Solarindustrie Planungssicherheit zu gewähren. So aber werden gesetzliche Festlegungen (und damit Versprechungen) zu Makulatur. Etwas Gutes hat das voraussichtliche Vorgehen der neuen deutschen Regierung allerdings. Die Kostenparität für Solarstrom wird, wenn denn die ganze Industrie am geplanten Gemeuchel der Preise nicht zugrunde geht, früher erreicht. Für Deutschland dürfte das in rund vier Jahren der Fall sein – wie es der Bundesverband Solarwirtschaft diese Woche bereits angedacht hatte (siehe Solarmedia vom 13. Januar 2010). Denn mit den Riesenschritten in der Preisreduktion werden die Module je kWh-Leistung nach Berechnungen von Solarmedia von heute 39 Eurocents ab April noch 33, im kommenden Jahr bereits nur deren 28 kosten. Weiter gerechnet, sind dann im Jahre 2014 bereits 16 Eurocents erreicht, was unter den heutigen durchschnittlichen Stromkosten (18 Cents) in Deutschland liegt.

Die gleiche Preisentwicklung in der Schweiz vorausgesetzt, würde hierzulande – und das ist nun die wirklich gute, ja sensationelle Nachricht – die Kostenparität bereits 2015 erreicht. Hierzulande sind die Anlagen tendenziell etwas teurer – die Solarstrombörse der Stadt Zürich akzeptiert derzeit Angebote von knapp 60 Rappen je kWh (also rund 40 Eurocents). Wenn nun in der Schweiz die Anlagenpreise parallel zu Deutschland sinken werden, dann braucht es fünf Jahre, also bis 2015, bis die Kilowattstunde solar erzeugten Stroms etwa 18 Rappen kostet, dem derzeit etwa in Zürich gültigen Tagesstrompreis – die Preise variieren hierzulande extrem und erreichen etwa im Kanton Bern auch schon um die 30 Rappen (zu Strompreisen in der Schweiz siehe Portal Strompreise). Und übrigens: Die Netzparität von Solarstrom soll etwa in Italien bald erreicht sein, weil dort die Strompreise generell höher liegen bei gleichzeitig auch höheren Solarerträgen. Italiens Photovoltaik-Markt wird denn auch ein kräftiges Wachstum auf bis zu 600 Megawatt in diesem Jahr vorausgesagt.

Noch zur vermeintlichen Subventionierung von Solartrom via kostendeckender Einspeisevergütung: Wenn man oder frau inländische Erdbeeren, das Pfund für fünf statt die ausländischen für zwei Franken, ist auch nicht die Rede von Subventionierung der Landwirtschaft (diese würde sonst nur schon in der Schweiz das Dreifache der ausgewiesenen Subventionen von mehreren Milliarden ausmachen). Entsprechend ist auch bei der Förderung der Erneuerbaren nicht von eigentlicher Subventionierung zu sprechen. Richtig ist allerdings, dass den KonsumentInnen Zusatzkosten auferlegt werden – im Gegensatz zur Landwirtschaft aber zeitlich begrenzt und in absehbarem Ausmass.

© Solarmedia

Donnerstag, 14. Januar 2010

Schweizer Solarkonzern steht

Die Aktionäre der 3S Industries AG haben an ihrer ausserordentlichen Generalversammlung der Fusion mit der Meyer Burger Technology AG mit einer Mehrheit von 99,93% zugestimmt.

Damit öffnet sich der Weg für den Zusammenschluss der beiden Unternehmen zu einem umfassenden Systemanbieter, der in der Solarindustrie über ein einzigartiges Technologie- und Produktportfolio verfügt. Rolf Wägli, Präsident des Verwaltungsrats der 3S Industries AG, ist erfreut, dass sich die Aktionäre für die Fusion entschieden haben: „Das Zusammengehen der beiden Gesellschaften bietet für die zukünftige Entwicklung der Unternehmen der 3S-Gruppe im wachsenden Solarmarkt namhafte Vorteile. Wir freuen uns über die Zustimmung unserer Aktionäre und werden in der neuen Gruppe gemeinsam die weltweite Expansion beschleunigen und die Präsenz in den Schlüsselmärkten Europa, Asien und USA weiter stärken.“

Eines der spektakulären Anwendungsbeispiele:In die Südfassade des nach neuesten Umweltstandards errichteten Gipfelrestaurants am Klein Matterhorn sind 108 Solarpanele von 3S Swiss Solar Systems integriert. (Bild: 3S)

Durch die verstärkte Zusammenarbeit und Nutzung von Synergien im Bereich der Entwicklung, können wir unser einzigartiges Know-how in der grösseren und stärkeren Gruppe noch gezielter entwickeln, sagt Patrick Hofer-Noser, CEO der 3S Industries AG. „Weitere Vorteile bringt das Zusammenführen der Distributionsnetze. Wir sind froh, dass die Aktionäre die einmaligen Chancen durch die Fusion erkannt haben“, so Hofer-Noser, der in der neuen Gruppe den Posten des Technologiechefs und stellvertretenden CEOs übernehmen wird.

Mit dem Zusammenschluss von Meyer Burger und 3S Industries entsteht die erste weltweit aktive Technologiegruppe in der Solarindustrie, die wesentliche Technologieschritte in der Wertschöpfungskette der Photovoltaik vom Solarsilizium bis zur fertigen Solaranlage abdeckt. Das gemeinsame Unternehmen wird vollständig integrierte Produktionslösungen bestehend aus Maschinen und Automatisierungsanlagen, kritischen Verbrauchsgütern, Prozess Know-how und lokalem Service aus einer Hand anbieten. Die Kombination der Kernkompetenzen in der neuen Gruppe ist einzigartig und ermöglicht, die Kosten über die gesamte Herstellungskette weiter markant zu senken.

Quelle: 3S Gruppe

Mittwoch, 13. Januar 2010

D: Nur noch vier Jahre

Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. lässt sich Solarstrom bereits in vier Jahren auf deutschen Dächern zu Kosten erzeugen, die herkömmlichen Verbraucher-Stromtarifen entsprechen.

Möglich wird dies durch Erfolge bei der Kostensenkung, durch die Weiterentwicklung der Technologie und durch einen beschleunigten Photovoltaik-Marktausbau. Auch die hohe Investitionsbereitschaft der Bürger trägt maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung der Solarenergie bei. Die überwiegende Mehrheit der Bundesbürger ist nach einer heute veröffentlichten FORSA-Umfrage bereit, deutlich mehr Geld für die Markteinführung von Solarenergie zu zahlen.

Bosch ist eine der aufstrebenden deutschen Solarfirmen - das Bild zeigt die neue Bosch-Anlage beim Flughafen Stuttgart.





Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat deshalb das Dialogangebot der Politik zur Überprüfung der Solarstromförderung aufgegriffen und ist mit einem Vorschlag zur Senkung der Solarförderung in die politischen Gespräche dieser Woche gegangen. Das Konzept des BSW-Solar sieht vor, dass die Förderung bei anhaltendem starken Marktwachstum jährlich um bis zu fünf Prozentpunkte schneller abgesenkt wird, als bislang gesetzlich vorgesehen. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sinkt die Solarförderung bislang um rund neun Prozent im Jahr.

„Solarstrom vom eigenen Dach ist dann bereits zum Ende dieser Legislaturperiode so günstig wie Strom aus der Steckdose“, so BSW-Solar-Geschäftsführer Carsten Körnig. „Damit trägt Solarenergie langfristig entscheidend zum Schutz der Verbraucher, zur Versorgungssicherheit und dem Erreichen der Klimaziele bei.“ Gleichzeitig gibt das Konzept des BSW-Solar Planungs- und Investitionssicherheit für die Solarbranche und Verbraucher.

Eine überwiegende Mehrheit der Bundesbürger hat diese Vorteile für sich erkannt. Das zeigt eine heute veröffentlichte Forsa-Umfrage: 71 Prozent der Befragten ist bereit, über ihre Stromrechnung einen signifikanten Beitrag für den Ausbau der Photovoltaik zu leisten. Die Bürger stimmten einer Erhöhung der Solarstromförderung von derzeit etwa drei Prozent ihrer Stromrechnung auf fünf Prozent zu. Dies würde eine vorübergehende Mehrbelastung eines Durchschnittshaushaltes von etwa 1,60 Euro im Monat bedeuten.

Dieses Geld sei gut angelegt, so BSW-Solar Präsident Günther Cramer: „Die Solarstrombranche investiert in den nächsten vier Jahren rund zehn Milliarden Euro am Standort Deutschland in Ausbau und Modernisierung der Photovoltaik-Produktion und in die Forschung“. Dabei zählt die Branche in Deutschland derzeit bereits rund 55.000 Beschäftigte. So kann die unerschöpfliche, sichere Ressource Solarstrom als wichtige Säule der Energieversorgung etabliert und ausgebaut werden: „Zu den Vorteilen von Solarstrom zählt, dass er vor allem zu Spitzenlastzeiten und verbrauchernah erzeugt wird.“, so Cramer.

Einen Tag vor dem Gipfel im deutschen Umweltministerium hatte Solarword-Chef Frank Asbeck seine Bereitschaft zur zusätzlich Senkung der Photovoltaik-Förderung erneuert. Sein Vorschlag lag dabei immer nicht exakt auf der Linie des Bundesverbands Solarwirtschaft. Dennoch ging der Solarworld-Chef deutlich hinter ein frühes Angebot zurück. Genau am heutigen Mittwoch beginnen die Verhandlungen mit der deutschen Wirtschaft.

Quellen: Bundesverband Solarwirtschaft / Photovoltaik

Die Grossen werden grösser

Deutschland führt den weltweiten Markt der großen Photovoltaik-Kraftwerke an. Aber in vielen anderen Staaten entstehen ebenfalls bereits grosse Anlagen mit einer Leistung von über 200kWp.

Der Photovoltaik-Markt für Grossanlagen war 2009 eindeutig: Deutschland gefolgt von Italien, USA und der Tschechischen Republik, berichtet das Solarportal pvresources.com. In den genannten Ländern sei so viel Photovoltaik-Leistung neu installiert worden wie nie zuvor. Deutschland habe die installierte Leistung von PV-Kraftwerken mit einer Leistung von 200 Kilowatt oder mehr fast verdoppelt; die kumulierte installierte Leistung betrug Ende 2009 rund 1,3 Gigawatt (GW). Zirka 600 MW gingen allein im Jahr 2009 an das Netz. So zeigt die Aufstellung der sechs grössten neuen folgende Situation:
1. 54 MWp Germany, Straßkirchen Solarpark Straßkirchen GM Q-Cells International 2009 57 GWh
2. 53 MWp Germany, Turnow-Preilack Solarpark Lieberose juwi Holding 2009
3. 45 MWp Germany, Solarpark Köthen 2009
4. 42 MW Germany, Solarpark Finsterwalde Q-Cells International 2009
5. 31.8 MW Spain, Dulcinea (Cuenca) Planta Solar Dulcinea 2009
6. 25 MW USA, Arcadia, FL DeSoto Next Generation Solar Energy Center 2009

Täglich wurden im Solarpark Strasskirchen rund 18.000 Module installiert. Das ermöglichte eine rekordschnelle Fertigstellung des Riesenprojekts.
Foto: Q-Cells SE


Der italienische Markt hat sich laut pvresources im Jahr 2009 ebenfalls sehr schnell entwickelt. pvresources geht davon aus, dass neue Anlagen mit zirka 200 MW installiert wurden. In der Tschechischen Republik gingen im vergangenen Jahr neue Photovoltaikanlagen im Kraftwerksmaßstab mit knapp 100 MW an das Netz. Mit einem Zubau von mehr als 100 MW sei 2009 auch für die USA das bislang erfolgreichste Jahr gewesen.

Ein großer Fortschritt sei in auch in Kanada zu beobachten gewesen (Zubau mehr als 60 MW) sowie in China und Belgien. Neue Megawatt-Anlagen seien auch in Frankreich, Griechenland und Bulgarien an das Netz gegangen. In Europa entwickelten sich weitere Märkte, wie z.B. in Bulgarien und Frankreich. Im asiatischen Markt sind mehrere MW-Anlagen in China fertiggestellt worden. Dort sei auch weiterhin mit starkem Wachstum zu rechnen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist 2009 eine 10 MW-Anlage in der Stadt Masdar in Betrieb genommen worden.

Nach einer Schätzung von pvresources beträgt die gesamte installierte Leistung der großen PV Anlagen (ab 200 kW) derzeit weltweit mehr als 5,5 GW.

© Solarmedia
/ Quelle: pvresources.com / Solarserver.de

Dienstag, 12. Januar 2010

100 Prozent in nur 15 Jahren

Der deutsche Energiepolitiker Hermann Scheer fordert eine energische energiepolitische Kurskorrektur – allerdings im Rahmen der nationalen Politik ohne internationale Rücksichtnahmen. Dann wäre vieles möglich – und das sehr schnell.

Eurosolar-Präsident Hermann Scheer (siehe Bild) ist selbstredend nicht zufrieden mit der Kopenhagener Klimakonferenz – wie könnte er auch. Im Editorial der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Solarzeitalter 4/2009 beklagt er den schallplattenmässigen Ablauf des ganzen Konferenz-Prozederes. Wie schon in all den Vorgängerkonferenzen wurde gemäss Scheer lediglich ein Minimalkompromiss erzielt, der die Klimakatastrophe nicht wirklich aufhalten kann. Als fragwürdiger Erfolg werde im Übrigen geltend gemacht, dass eine Folgekonferenz beschlossen wurde. Scheer warnt: «Es ist höchste Zeit zu erkennen, dass damit ein globaler Klimaschutz nicht erreicht werden kann.»

Vordergründig mag es zwar einleuchten, dass ein globales Problem (wie der Klimawandel) eine gemeinsam getragene globale Entscheidung erfordere. Doch genau darin liege die Crux, so Scheer. Denn ein nötiger Konsens der beteiligten Staaten bedeute immer Verwässerung der Massnahmen, weil die Bedingungen der verschiedenen Länder zu verschieden sind. Der Konsens und die an sich erforderliche Beschleunigung der Problemlösung stehen in einem unüberbrückbaren Widerspruch. Als Crux erweise sich zudem, einen gleichen Politikansatz für alle zu installieren – in diesem Falle mit der Zuteilung von Emissionsrechten. Was gleichzeitig bedeute, dass nur dieses Minimum angestrebt werde, anstatt der effektiven Herausforderung gerecht zu werden.

So kann es also gemäss Scheer nicht weitergehen. Vielmehr würde es nützen zu anerkennen, dass jene Handlungsträger sich den grössten Vorteil verschafften, die den eigenen volkswirtschaftlichen Umbau zuallererst initiierten. Denn die Menschheit stehe an der Schwelle zu einer Ära beispielloser Möglichkeiten. Der Wandel könne Millionen von neuen Arbeitsplätzen schaffen, das Klimaproblem lösen und gar zu einer gerechteren Welt beitragen. Auch bisherige grosse Veränderungen seien nie im Konsens erfolgt, sondern durch ein Vorpreschen der Wagemutigen. Was natürlich nicht ausschliesse, dass solcherart revolutionäre Veränderungen einen politischen Rahmen brauchten. Jüngstes Beispiel aus der Vergangenheit ist das Internet – und aus der Gegenwart die Nutzung der Solarenergie in Deutschland – einem Land, das nicht etwa die besten Voraussetzungen gerade für diesen Schritt hatte. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz bildete diesen Rahmen und wurde unterdessen weltweit in über 40 Ländern übernommen.

Das führt Hermann Scheer zur Aussage, eine Stromversorgung aus 100 Prozent Erneuerbarer Energien sei in Deutschland innert 15 Jahren zu schaffen, also bis 2025! Voraussetzung bildeten allerdings entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen. Hier lässt sich für die Schweiz nur anfügen, dass die bereits verbreitete Nutzung der Wasserkraft die Realisierung eines solchen Zieles eigentlich noch realistischer erscheinen lässt. Denn, so Scheer: Nichts lasse sich schneller installieren, als dezentrale Anlagen für Erneuerbare Energien. Eine Aussage, die stets aufs Neue bestätigt wird, wenn etwa die grösste PV-Anlage in Deutschland (siehe Solarmedia vom 8. Januar 2010) in nur fünf Monaten einsatzbereit war. Auf der anderen Seite dauert es bekanntermassen viele Jahre bis zur Fertigstellung von Grosskraftwerke, basierten sie nun auf Kohle, Gas oder Uran. Eine schnelle Umstellung ist umso verlockender, als damit ein enormes CO2-freies Potential erschlossen wird, das unerschöpflich ist. So ist es an allen Gesellschaften im Einzelnen Entscheidungen zu treffen, um im Eigeninteresse diese neue Perspektive zu ermöglichen. Dass dies gleichzeitig den Untergang der herkömmlichen Energiewirtschaft bedeuten könnte, begründet wohl auch den Umstand, dass der angezeigte Übergang nicht konfliktfrei vonstatten gehen wird.

© Solarmedia
/ Quelle: Solarzeitalter 4/09

Montag, 11. Januar 2010

Indien bestärkt solare Ziele

Indien hat einen nationalen Solarplan auf den Weg gebracht: Bis 2022 sollen im Land 20 Gigawatt Leistung installiert sein, gab Premierminister Manmohan Singh in Neu-Delhi bekannt.

Um dem Solarplan den richtigen Anschub zu geben, soll Solarenergie in den nächsten drei Jahren massiv subventioniert und zu einem festen Einspeisetarif vergütet werden. Dem Leistungsvorhaben von 20 Gigawatt entspricht die Leistung mehrerer grosser Atomkraftwerke – Indiens Vorhaben kann also auch als effektive Verlagerung von der Atomenergie hin zu den Erneuerbaren gewertet werden - auch wenn in Indien derzeit acht AKW's im Bau stehen (siehe Solarmedia vom 9. Januar 2010).

Mit der "National Solar Mission" könne Indien zu einem Weltmarktführer in der Solarbranche werden, so Singh. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet produziert Indien nach Angaben des Ministeriums für Neue und Regenerative Energien (MNRE) derzeit 15.000 Megawatt Energie aus Erneuerbaren, davon 10.000 Megawatt aus Windenergie. Gleichzeitig haben nach Regierungsangaben mehr als 80.000 indische Dörfer keinen Anschluss an ein Stromnetz. Die Verbreitung solarer Lichtsysteme, solarer Wasserpumpen und landwirtschaftlicher Instrumente auf Solarbasis könne den ländlichen Regionen Indiens ein neues Gesicht geben, so Singh. Bis 2022 sollen deshalb 20 Millionen solare Lichtsysteme und 20 Millionen Quadratmeter Solarpanele aufgebaut werden.

Quelle: Wir Klimaretter

Solaranlagen deutlich billiger

Die Preise von Photovoltaik-Anlagen sind 2009 durchschnittlich um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt eine breit angelegte Studie für den deutschen Markt – die Schweizer Verhältnisse dürften nur unwesentlich differieren.

Der Preis für eine schlüsselfertige Photovoltaik-Anlage ist im Jahr 2009 um durchschnittlich 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dies ergab eine online durchgeführte Meinungsumfrage über das Umfrageportal der Meine Solar GmbH (www.photovoltaikumfrage.de). Die Onlineumfrage wurde vom 31.08.2009 bis einschließlich 30.11.2009 mit dem Ziel durchgeführt, auf Bundeslandebene die Preise von Solarstromanlagen, ausschließlich von PV-Anlagen die im Jahr 2009 in Betrieb genommen wurden, zu ermitteln. Ausgewiesen wird damit die Kostenentwicklung ganzer Anlagen und nicht nur jene der Solarmodule – die im letzten Jahr sogar noch deutlich stärker (um bis zu 40 Prozent gemäss dem Preistrends des Solarservers) zurückgingen.

2009 gilt als Jahr des großen Preissturzes bei Solarmodulen, ausgelöst durch einen Mix von Rezession, steigenden Überkapazitäten, der Finanzkrise, dem Einbruch des spanischen Marktes sowie der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) zum 01.01.2009. Fast 500 Probanden aus allen Bundesländern nahmen an der Umfrage über die aktuellen Preise von Solarstromanlagen teil und sorgten für ein aussagekräftiges Ergebnis. Der größte Teil der Probanden ist im Besitz von Solaranlagen auf Dächern.

Lag der Durchschnittspreis bundesweit im Jahr 2008 noch bei 4.300,00 Euro/kWp für eine schlüsselfertige Solaranlage, liegt dieser im Jahr 2009 bei 3.450,00 Euro/kWp. Das sind ca. 20% (850,00 Euro/kWp) weniger gegenüber dem Vorjahr. Die Durchschnittspreise dürften demnach im Jahr 2010 unter Bezugnahme der Degression (zwischen 9 und 11%) des aktuellen EEGs zwischen 3.000,00 Euro/kWp und 3.150,00 Euro/kWp liegen.

Zudem wurde in der Photovoltaikstudie ermittelt, aus welchen Ländern die installierten Solarmodule stammen. So stammt der größte Teil der Solarmodule mit über 58,95% aus deutscher Produktion, 35,81% aus Fernost und 5,23% aus anderen Ländern wie z.B. den USA. Zusätzlich ermittelt wurden der durchschnittliche spezifische Anlagenertrag sowie die preiswerteste und teuerste Solaranlage nach Leistungsklassen.

Die 41-Seitige Studie „Ermittlung der Preise von Solarstromanlagen 2009“ kann im Shop des Internetportals Photovoltaikstudie (www.photovoltaikstudie.de) zu einem Preis von 139.- Euro zzgl. MwSt. erworben werden. Sie richtet sich an Hersteller, Händler, Solarteure/Installateure, Solarverbände sowie an Solaranlagenbetreiber und Solarinteressierte.

© Solarmedia
/ Quelle: Meine Solar GmbH

Samstag, 9. Januar 2010

AKW’s auf Rückmarsch

Auch im Jahr 2009 sanken weltweit sowohl die Zahl als auch die Leistung der Atomkraftwerke. Drei Stilllegungen, zwei Inbetriebnahmen und elf Baustarts wurden verzeichnet.

In Betrieb genommen wurden zwei AKW mit 202 Megawatt (MW) in Indien und mit 866 MW in Japan. Endgültig stillgelegt wurden drei AKW: In Japan ein Atomreaktor mit 515 MW und einer mit 806 MW sowie in Litauen einer mit 1185 MW. Die Stilllegung gerade dieses Reaktors mit gefährlicher Tschernobyltechnik in dem Ostseestaat freut gemäss dem «Verein FORUM, Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik» Gesundheits- und Umweltschützer. Der Bau elf neuer AKW begann. Hiervon neun in China, eines in Russland und eines in Südkorea.

Die chinesische Windkraftindustrie wächst immer schneller, bis ins Jahr 2012 ist eine Gesmatkapazität von 51 GW geplant - weit mehr als im Atombereich. Die Grafik zeigt die Entwicklung bis zum Jahr 2007 mit erreichten 5,9 GW. Quelle: Greenchipstocks

Im zu Ende gegangenen ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends wurden weltweit 46 neue AKW-Bauten begonnen: in China 21, in Indien 8, in Südkorea 6, in Rußland 6, in Japan 2, in Finnland 1, in Frankreich 1 und in Pakistan 1. Im Jahr 2008 wurde der Bau von zehn und im Jahr 2009 von elf AKW gestartet. Da in den kommenden Jahren altershalber viele der weltweit betriebenen 436 AKW stillgelegt werden müssen, wird die Gesamtzahl weiter leicht sinken.

In den letzten zwei Jahren hat China den AKW-Ausbau stark beschleunigt. Allein fünfzehn der insgesamt 21 Baustarts geschahen in China. Die energiehungrige Supermacht China baut die meisten neuen AKW – aber auch dort überholt die Windkraft schon die Atomkraft China, das mit seinen Exporten bereits die USA überholt hat und in diesen Jahren Deutschland überholen wird, leidet unter Strommangel. Viele neue luftverpestende Kohlekraftwerke werden gebaut. Und China geht auch den gefährlichen Atomweg. Um in zehn Jahren vier (!) Prozent seines Stroms mit Atomkraft herstellen zu können, hat China in den vergangenen zwei Jahren fünfzehn neue AKW-Baustellen eingerichtet.

Viel schneller wächst in China jedoch die Windkraft (siehe Grafik). So wurden vor fünf Jahren in 2004 erst Windkraftwerke mit zusammen 197 Megawatt und ein Atomkraftwerk mit 610 MW ans Stromnetz gebracht. Im Jahr 2009 wurden bereits Windkraftwerke mit 8.000 MW aber kein einziges neues AKW in Betrieb genommen.

Fazit: Weltweit stagniert oder schrumpft sogar die Atomkraft. Nur in Indien, China und Südkorea werden in nennenswertem Umfang neue AKW gebaut. In mehreren Ländern wie den USA und Großbritannien wird seit vielen Jahren über neue Atomkraftwerke diskutiert. Wegen der hohen ökonomischen Risiken (in Finnland und Frankreich sprengen die zwei AKW Bauten den Kostenplan) wie auch des Widerstandes vieler Bürger, der durch ungelöste Atommüll-, Krankheits- und Sicherheitsprobleme immer neu motiviert wird, werden neue Atomkraftwerke praktisch nur in staatskapitalistischen Ländern oder mit vielen Subventionen gebaut.

Deutschland ist mit seinem von Umwelt- und Gesundheitsschützern geforderten Atomausstieg wie auch dem Ausbau der Erneuerbaren Energien auf einem zukunftsweisenden Weg. Wenn unser Land endlich ernst machen würde mit der Beschleunigung des Energieproduktivitätswachstums, also effizientere Elektromotoren, Beleuchtungen und Elektrogeräte einsetzte, und wenn die Torpedierung der Windkraftnutzung auch in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern beendet würde, könnten das Land gut im Jahr 2020 fast schon die Hälfte unseres Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien decken.

Quelle: Verein FORUM, Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.

Freitag, 8. Januar 2010

Grösster Park Deutschlands

Der größte deutsche Solarpark im bayrischen Straßkirchen ist seit Weihnachten am Netz. Aber Grossanlagen haben auch ihre Gegner.

Mit einer installierten Leistung von 54 Megawatt Peak (MWP) ist es sogar der zweitgrößte Solarpark der Welt. Die Inbetriebnahme des Freiflächenanlage erfolgte noch rechtzeitig vor dem Jahreswechsel, so dass der Solarstrom über 20 Jahre hinweg noch mit 31,94 ct/kWh vergütet wird, anstatt der 28,75 ct/kWh, die für Freiflächenanlagen ab 2010 gelten.

Täglich wurden im Solarpark Strasskirchen rund 18.000 Module installiert. Das ermöglichte eine rekordschnelle Fertigstellung des Riesenprojekts.
Foto: Q-Cells SE


Ab sofort wird die Freiflächen-Anlage erwartete 60 Millionen Kilowattstunden jährlich einspeisen Das entspricht dem Stromverbrauch von 15.000 Haushalten. Errichtet wurde der 160 Millionen Euro teure Straßkirchener Solarpark von einem Joint Venture zwischen dem Solarzellenhersteller Q-Cells SE und dem US-amerikanischen Hersteller von Siliziumscheiben MEMC Electronic Materials Inc. Beide Unternehmen haben das Projekt gemeinsam bis zu einem Verkauf an einen Drittinvestor zwischenfinanziert. Zwischen der Verkündung der Joint-Venture-Gründung und der Fertigstellung des Solarparks sind gerade einmal rund fünf Monate vergangen.

Initiator des Leuchtturm-Projektes war der Straßkirchener Unternehmer Klaus Krinner (71), der anlässlich der Rekordbauzeit in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse zu Recht stolz ist: „Weltweit ist wohl noch nie so schnell und so sauber ein Projekt in dieser Größenordnung gebaut worden.“ Kennen Sie Herrn Krinner? „Nie gehört“ werden Sie sagen, aber schauen Sie doch einmal, wer Ihren gerade wieder frei gewordenen Christbaumständer hergestellt hat. Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens begann mit der Erfindung des Christbaumständers mit „Rundum-Einseil-Technik“. Und wo Krinner gerade so viel Spaß am Erfinden von Befestigungssystemen hatte, erfand er auch noch gleich das „Schraubfundament“ für Freiland-Solaranlagen. Die überdimensionalen Erddübel werden maschinell punktgenau eingesetzt und halten ganz ohne Betonfundamente die Montageschienen der Solarpanels.

Im Solarpark Straßkirchen wurden auf einer Fläche von 135 Hektar, das entspricht 270 Fußballfeldern, 51.000 dieser Schraubfundamente gesetzt. Sie halten 225.000 multikristalline Solarmodule des sachsen-anhaltinischen Herstellers Q-Cells. Etwa 1.640 Tonnen Aluminium und rund 1.516 Tonnen Stahl wurden verbaut. Die Traggestelle wurden mit über 900.000 Schrauben und Muttern fixiert. Die immense Freifläche kaufte Krinner in Form des Gutes Gänsdorf von einer der größten Großgrundbesitzer Deutschlands, keiner geringeren als Fürstin Gloria von Thurn und Taxis. Und auch aus der Heimatgemeinde gab es die nötige Unterstützung. „Schnell und unbürokratisch“ verlief das Genehmigungsverfahren für den Solarpark in der kleinen Kommune. Im Gemeinderat von Straßkirchen, einem Ort mit gerade einmal 3.482 Einwohnern, fielen alle Beschlüsse einstimmig. Auch in der Nachbargemeinde Stephansposching, in der ein kleiner Teil der Anlage liegt, ging es zügig. Vielleicht haben die in Aussicht gestellten Gewerbesteuereinnahmen die Entscheidung auch etwas beschleunigt.

Unter ökologischen Gesichtspunkten wurde die Großanlage so verträglich wie möglich gestaltet. Die Schraubfundamente versiegeln den Boden nicht. Bei der Befahrung des Geländes wurden speziell entwickelte Mehrachs-Fahrzeuge eingesetzt, die den Boden auch dank breiter Reifen nicht übermäßig verdichten. Zur Einbettung der Anlage in die Umgebung und als Sichtschutz wurden bereits 1.300 Bäume und 2.800 Sträucher gepflanzt. Im Laufe des Jahres folgen weitere 20.000 Gehölze.

Dass Großprojekte bei weiten nicht immer so harmonisch ablaufen, konnte die Fürstenfamilie von Thurn und Taxis jüngst selbst erfahren. Nachdem bekannt wurde, dass man auf Gut in Feldkirchen bei Straubing plane sogar 190 Hektar ihres Grundbesitzes in einen 65 MW-Solarpark umzuwandeln, liefen die Bürger der Nachbargemeinde Feldkirchen Sturm. Im Rahmen einer Unterschriftenaktion wurden schon 1.000 Proteststimmen gesammelt. Trotzdem stimmte Straubings Stadtrat nun für das Projekt. Die Straubinger könnten die zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen von geschätzt einer Million jährlich sicher gut gebrauchen.

Quelle: Stromprinz.de